Abschnitt 5: Leserunde zu "Milchmann"

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Liebe Vorableser*innen,

wie hat euch das Ende von »Milchmann« gefallen? Im letzten Teil der Leserunde dreht sich alles um die letzten Seiten des Buches ab Kapitel 6 (S. 315-450).

Wir sind so gespannt, wie euch das Buch gefallen hat!

Und nicht vergessen: Unter allen Teilnehmer*innen verlosen wir 1 von 3 Überraschungsbuchpaketen!

Viel Spaß wünscht
Euer Vorablesen-Team


Ankündigung

Mit dem Ende des Milchmann hätte ich nicht gerechnet, aber noch unglaublicher, wie viele Unschuldige zum Opfer wurden. Das Verhältnis von Männern und Frauen bleibt schwierig, glücklicherweise haben sich die Zeiten geändert.

Ich fand die Handlung zum Ende hin anstrengender als den Einstieg, nachdem für mich klar war, dass es nicht nur um den konkreten Bürgerkrieg geht, sondern um Diktaturen an sich, in denen “normale” Menschen für verrückt erklärt werden und an sich selbst zweifeln könnten. Und darum, dass Verachtung von Frauen/Beharren auf zementierten Rollenbildern ein unverzichtbares Element von Diktaturen ist.

4 „Gefällt mir“

Die passenste Beschreibung vom Ende für mich ist: komisch! Alles ist aufwühlend. Zum Beispiel, das der Milchmann, nach dem das Buch doch benannt ist, hier im Grunde nur noch eine Randnotiz wird. Oder ging es eigentlich um echter Milchmann. Gut fand ich, dass der Milchmann derbeinzige mit Namen ist. Ich fand die Fährte dorthin auch gut gelegt. Kurz bevor es heraus kam, dachte ich auch, wart’s ab, am Ende heißt er einfach Milchmann.

Die langwierigen Sätze und Wiederholungen sind hier Stilmittel. Trotzdem muss ich als Fazit sagen, dass es zu viel war. Ich war doch froh, als ich das Buch beendet hatte. Etwa hundert Seiten weniger hätten es auch getan.

1 „Gefällt mir“

Das Ende zog sich dann ziemlich, fand ich. Wobei einiges gerade gerückt wurde, soweit überhaupt möglich. Am besten hat mir gefallen, dass Zwillingsbruder wieder mit seiner wahren Liebe zusammenfand.

Insgesamt hatte das alles was von einem Showdown, bei dem man nicht so richtig zu Potte kommt, bzw. nicht ganz klar wird, was dabei rauskommen soll.

Meine Lieblingsfiguren war ganz klar die kleinen Schwestern, als Nebengeschichte hat mich am meisten die über die Eltern des Vielleicht-Freundes fasziniert.

Ein merkwürdiges Buch, aber auch eines, das ich nicht so schnell vergessen werde!

2 „Gefällt mir“

Der letzte Abschnitt hat mir sehr gut gefallen. Es gab Überraschendes (Vielleicht-Freund/Chefkoch), die Situationen mit Milchmann und McIrgendwas wurden „geklärt“ und die Komik im Zusammenhang mit Mas Umtriebigkeit bezüglich des echten Milchmanns war wirklich unterhaltsam. Dieser Abschnitt ließ sich rascher lesen, als der Abschnitt zuvor.
Interessant war, dass Schwager Drei den Gerüchten, die über ihn kursierten, mit wenigen Worten Einhalt gebieten konnte. Wenn Mittelschwester das auch gekonnt hätte …
Insgesamt wird es nicht leicht, eine Rezension zu verfassen. Mir hat das Buch vom Schreibstil her gut gefallen, obwohl es teilweise sehr anstrengend zu lesen war.
Es war spannend die anderen Meinungen zur Geschichte zu lesen und ich schaue jetzt nach den Kommentaren zum letzten Abschnitt.

1 „Gefällt mir“

Stimmt, das waren faszinierende Figuren.

Jetzt da sich das Buch dem Ende entgegen neigt, kommt endlich ein bisschen mehr Handlung ins Buch. Noch immer nicht die Wucht, aber etwas.

Dafür dass das gesamte Buch geladen ist mit Spielereien, Andeutungen, Verwicklungen und Hintergedanken, finde ich den Schluss der Geschichte dann erschreckend ideenlos. Ist das Absicht?, habe ich mich gefragt und musst meine eigene Frage mit „vermutlich ja“ beantworten. Habe ich dann den genialen Gedanken dahinter nicht kapiert?, war meine nächste Frage und ich musste mir beschämenderweise wieder dieselbe Antwort geben wie zuvor, wenn auch nicht mit derselben Überzeugung. Vielleicht sollte dieses absolut schlichte Ende, auch nochmal ein stilistischer Gegensatz zum Rest des Buches sein. Was auch immer – ich komme nicht darum herum enttäuscht zu sein.

Nichtdestotrotz kann ich – rückblickend auf die gesamte Geschichte - das Buch nur als schlau, durchdacht und tiefgründig bezeichnen. Es verlangt dem Leser einiges ab, gibt aber auch viel zurück.

3 „Gefällt mir“

Mich hat besonders beeindruckt, wer hier eigentlich verrückt ist. Das Lesen beim Gehen und die Sonderrolle der Hauptfigur lenken vom bewaffneten Konflikt ab, der ja das Verrückte und Absurde ist. Niemand sagt: hört endlich auf, unsere Männer und Söhne zu ermorden, sondern: pass dich an, fall nicht auf.

2 „Gefällt mir“

Oh, das war ein Spaß: Wie der „Milchmann“ beinahe beiläufig stirbt und wir dann aber noch eine Geschichte mit dem „echten Milchmann“ bekommen – ein schöner Schlenker in der Geschichte. :smiley:

Gefallen hat mir, wie die verschiedenen Personen noch einmal mehr Tiefe bekommen: explizit die Mutter im Verhältnis zu ihrer Tochter, ihrem Mann und dem echten Milchmann, aber auch der Ex-Vielleicht-Freund und Chefkoch. Letztes hat mich richtig bewegt und nachträglich auch eine Erklärung für die „Vielleicht“-Beziehung gegeben.

Am Ende war jedes Handeln der Protagonist*innen für mich eine reine Verschleierung ihrer eigentlichen Wünsche und Träume. Dazu kann ich nur unterschreiben, was @buchdoktor geschrieben hat:

Mich hat besonders beeindruckt, wer hier eigentlich verrückt ist. Das Lesen beim Gehen und die Sonderrolle der Hauptfigur lenken vom bewaffneten Konflikt ab, der ja das Verrückte und Absurde ist. Niemand sagt: hört endlich auf, unsere Männer und Söhne zu ermorden, sondern: pass dich an, fall nicht auf.

1 „Gefällt mir“

Chefkoch ist überhaupt eine tolle Figur - als ob es sonst keine Probleme gäbe, als über seine “Männlichkeit” zu grübeln und zu lästern.

Ich stimme dir voll und ganz zu! Ich habe mich regelrecht fremdgeschämt, wenn es wieder um seine Männlichkeit und den Drang zu kochen ging. :smiley:

Irgendwie witzig (und gleichzeitig natürlich nicht), dass ihm durch das Kochen etwas “tuntiges” unterstellt wird, das sich am Ende wiederum als wahr herausstellt. Ein Umspielen von Klischees durch Burns. :slight_smile:

Ich bin einfach nur froh, dass es zu Ende ist.

Das Buch holte zum Schluss noch die größten Klischees aus der Mottenkiste (Chefkoch, Vielleicht-Freund, der plötzlich seine Liebe zu Männern findet…, alle Mädchen wollen Prinzessin sein, Mutter wird auch wieder zum Mädchen)

Nein, meins war das nicht.

1 „Gefällt mir“

Mir hat das Buch auch nicht gefallen, zu viele Wiederholungen zu viele Klischees. War nicht meins. Manchmal kommt ein schöner, schwarzer Humor hervor,der der Gesellschaft ihr abstruses Bild vor Augen hält. Das fand ich gut.

Den Schreibstil gegen Ende hin fand ich klarer als am Anfang. Nicht nur dass sich die Geschichte tatsächlich weiter bewegt, außerhalb des Gedankenkarussells der Protagonistin, nachdem ihre Freundin ihr ein paar unangenehme Wahrheiten gesagt hat, scheint ihre Gedankenwelt sich zu sortieren. Vielleicht ist die verschachtelte Schreibweise zu Beginn das Stilmittel, mit dem die Autorin den Entwicklungszustand ihrer Hauptfigur darstellt. Seit sich das Mädchen mehr in der Realität bewegt, seitdem fand ich es auch einfacher, dem Verlauf der Handlung zu folgen.

So, dass alles musste ich jetzt erstmal sacken lassen… (und zwischendurch haben sich die Kinder noch einen Magen Darm Infekt eingefangen…nun ja…)

Die Sache mit Vielleicht Freund kam für mich sehr unvorbereitet und machte mich auch betroffen.
Milchmanns Tod war ja von vornerein klar, ich war ganz froh, dass es passierte, bevor sie sich ihm tatsächlich auch physisch hingegeben hätte. Innerlich war für mich dann irgendwie auch der Roman zu Ende und nur halbgespannt las ich den Rest. Für mich hätten die letzten Seiten gestrichen werden können, fand ich irgendwie etwas überflüssig.

Mit der Figur des Tablettenmädchens konnte ich irgendwie nichts so recht anfangen, bzw. war sie mir nicht ganz so eingängig. Ich glaube, sie fand ich von allen an seltsamsten.

Es steckt viel drin im Roman. Neben dem Nord Irland Konflikt, das Leben in autoritären, totalitären und intoleranten Systemen, in patriarchalischen und religiösen Strukturen werden auch starre Traditionen, Stalking, Opfer werden, das Eigenleben von Gerüchten, Männer- und Frauenbilder beleuchtet und noch sehr viel mehr. Sicherlich habe ich gar nicht alles verfasst. Habe mir allerdings viele Stellen markiert…

Insgesamt hat es mir gut gefallen, auch sprachlich. Nur war es mir stellenweise zu redundant und hätte gekürzt werden können.

1 „Gefällt mir“

Im Gegensatz zum Rest fand ich den Schluss fast ein bisschen zu “Friede, Freude, Eierkuchen” (natürlich überspitzt ausgedrückt, denn die äußeren Umstände haben sich ja nicht so sehr geändert, bis auf den Tod von Milchmann). Aber es gab doch einige kleinere Happy-Ends.

Ich weiß noch nicht ganz genau, was ich davon halten soll, die Rezension wird nicht einfach, insgesamt hat mir das Buch aber wirklich gut gefallen. Es war völlig anders als das, was ich normalerweise lese und ich habe mich immer auf die Lesezeit gefreut!

Eigentlich wäre das Buch für mich mit dem Tod von Milchmann zu Ende gewesen, was dann noch kam, Hmmm naja, etwas unverständlich, wie das ganze Buch eigentlich. Reinbekommen bin ich nicht wirklich, es gab auch viele Wiederholungen und vor allem, ein Buch ohne Namen zu nennen, außer die Aufzählungen, Schwester ein zwei drei, Schwager eins zwei drei etc.
Ehrlich gesagt, ein Buch so wie dieses hier hab ich bis jetzt noch nicht gelesen. Hab mich schwer getan.

1 „Gefällt mir“

Das Buch lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Einerseits konnte die Autorin die bedrohliche Stimmung, die damals herrschte sehr gut ausdrücken. Auch die Angst vor übergriffigen Männern und aus der Norm zu fallen und dafür gemaßregelt und im schlimmsten Fall umgebracht zu werden, kam sehr gut bei mir an. Ich fühlte die ganze Zeit beim Lesen eine gewisse Beklemmung.

Mit dem Schreibstil an sich kam ich aber leider nicht klar. Es gab viel zu viele Wiederholungen für meinen Geschmack und einzelne Themen zogen sich teilweise so lange hin ohne wirkliche Handlung, dass ich manchmal das Buch weglegen musste, weil es einfach keinen Spaß mehr zu lesen machte.

Den Schluss fand ich gar nicht so schlecht. Natürlich hätte da auch sehr gekürzt werden können, aber ich fand es schön, dass die Erzählerin sich nun wieder befreiter fühlt und das Licht wieder Einzug in ihrem Leben erhält.