Ich bin seit über 10 Jahren kein Kunde mehr bei Amazon, weil ich deren Geschäftsgebaren nicht unterstützen möchte. Das hat nichts damit zu tun, dass ich bei einem Unternehmen, das seit Jahren aufgrund Missmanagements in Schieflage ist und nun insolvent, nichts mehr kaufe. Und egal ob wir da noch ein paar Bücher bestellen oder nicht: Der Laden ist pleite, da geht es um ganz andere Summen. Bücher.de ist ja bereits jetzt nicht mehr lieferfähig, nahezu alle Artikel werden mit „mehr als 4 Wochen Lieferzeit“ ausgewiesen. Ebooks sind sowohl bei Bücher.de als auch Weltbild komplett ausgelistet.
Amazon ist für mich keine Option. Ich unterstütze nur Buchhandlungen vor Ort - auch mit dem Kauf von Ebooks.
Für mich auch nicht!
Ich kaufe bei Osiander vor Ort. Auch den Tolino.
Ebooks i.d.R. online. Der Shop ist quasi identisch mit Thalia.
Wir haben vor Ort seit über 10 Jahren gar keine Buchhandlung mehr, trotz knapp 30.000 Einwohnern.
Da stimme ich Dir zu - man muss auch realistisch bleiben. Ich finde es schade, denn ich habe bei Weltbild häüfig eingekauft, sowohl vor Ort als auch per Internet, aber rumreißen kann es der Kunde nun nicht mehr, das ist Fakt.
Oh, das ist ja echt schade. Und so viele auf einmal.
Da hat sich bei Amazon in den letzten Jahren aber einiges getan
Der Kunde hat sehr wohl noch die Möglichkeit, die Geschäfte so weit anzukurbeln, dass sich mögliche Investoren finden, die das Unternehmen splitten und aufkaufen.
Ich sehe da wenig Positives. Amazon Europe sitzt noch immer im Steuerparadies Luxemburg, und das Urteil im Dez.2023 zugunsten Amazon bez. Nachzahlungen war sehr umstritten. Wenn man sich zudem mal dmait beschäfigt, wie Amazon gerade zur Zeit der Corona-Krise die Buchverlage beim Kommissionsgeschäft unter Druck gesetzt hat…Für mich ist der Laden inakzeptabel.
Ich habe bei Bücher.de am 21.6. Bücher bestellt. Lieferzeit wurde mir mitgeteilt in 2-4 Tagen, danach in 6 Tagen, danach in 19 Tagen, jetzt demnächst. Verstehe nicht warum sie nicht einfach schreiben, dass keine Lieferung möglich ist.
Wenn es wirklich so wäre, wäre Weltbild & Co. gar nicht in die abermalige Insolvenz geschlittert. Dies ist aber nur meine persönliche Meinung.
Ist übrigens genau die gleiche Debatte wie mit Galeria Kaufhof. Der hat bei uns mitten in der Stadt in bester Lage bereits vor einigen Jahren dicht gemacht. Jeder hat sich darüber aufgeregt, wie es denn sein kann, das Kaufhof dicht macht. Wenn man dann aber gefragt hat, ob bei Kaufhof auch gekauft wurde sah man leider nur betroffene Gesichter.
An der Weltbild-Gruppe dürfte wohl die Domain von buecher.de das Interessanteste Asset sein, das vielleicht viele potenzielle Interessenten gerne hätten. Die (Buch)Käufer verlaufen sich doch eh zum Wettbewerb, wenn Weltbild vielleicht komplett abgewickelt wird (wer weiß).
Wenn ich mir dann immer wieder ansehe, wie sich solche Konglomerate dann eigentlich durch viele verschiedene Marktauftritte und Vertriebsschienen dann selbst das Leben schwer machen und mehrfache Kosten produzieren wundert es mich persönlich nicht, dass man langfristig ins Straucheln kommt. Bestes Beispiel im Consumer-Elektronikbereich ist Media Markt und Saturn. Hätte ich persönlich bereits vor Jahren zusammengelegt und damit einiges an Kosten gespart.
Genau mit solch einem Verhalten verliert man dann die letzten Kunden noch an den Wettbewerb.
Das mit MediaMarkt und Saturn wundert mich auch schon seit Jahren. Und ich denke auch, dass Bücher.de der interessanteste Happen aus dem Konglomerat sein dürfte. Ist immerhin der sechstgrößte Buchhändler in D (hab ich gestern in einem Zeitungsartikel gelesen).
Und bei uns in der großen Nachbarstadt dasselbe wie bei Dir - Galeria Kaufhof hat vor ein paar Jahren in bester Citylage dicht gemacht, heuer hat nun auch noch Karstadt relativ überraschend sein Aus bekanntgegeben. Lag ebenso zentral, direkt gegenüber der ehemaligen Galeria Kaufhof.
Du wirst es zwar jetzt nich hören wollen, aber ich persönlich denke, die „Amazonisierung“ der Handelslandschaft wird nur schwer rückgängig gemacht werden können.
Amazon hat es meiner Meinung nach sehr clever angestellt, die Kunde quasi zu erziehen und auf Amazon zu trimmen. Amazon ist längst nicht mehr der billige Jakob sondern zieht vielleicht maximal mit Wettbewerbsangeboten mit. Im Buchbereich mit der Preisbindung ist es ja quasi egal, bei wem man schlussendlich die Bücher bestellt.
Ich sehe diese Entwicklung sehr zwiegespalten, aber denke dass man mit Amazon als mächtigen Konkurrenten einfach langfristig rechnen muss - egal um welche Produkte es geht. Amazon ist doch online dann mittlerweilen der Gemischtwarenladen schlechthin, kopiert quasi Kaufhof in der Onlinewelt. Wenn man es wahrscheinlich darauf anlegen wollte, könnte man wohl fast seinen kompletten Tagesbedarf (außer vielleicht Bäcker und Metzger) dann komplett über Amazon abwickeln. Und genau diese Bequemlichkeit von uns Kunden lässt sich Amazon dann fürstlich bezahlen.
Ich sehe das völlig ähnlich und mache mir da keine Illusionen. Hier in der Nachbarschaft parkt Amazon Prime nahezu täglich irgendwo, vom großen Lager in Graben sind es auch nur wenige Kilometer. Dass ich da nix kaufe, wird Amazon weder jucken noch aufhalten. Dennoch unterstütze ich lieber andere Händler, auch wenns ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Mir gefällt bei Amazon auch das Marktplatz-Geschäft nicht - ich will nicht bei irgendwem evtl. gefälschte Ware kaufen, da gab es ja schon große Probleme in der Vergangenheit (Birkenstock hat zB lange Amazon als Händler deswegen nicht mehr beliefert, ich weiß nicht, ob es inzwischen wieder anders ist). Und man muss schon genau schauen, dass man keinen Marktplatz-Artikel erwischt (ist einem Freund letztes Jahr passiert, der dann Ware direkt aus China bekam und eigentlich dachte, er hätte Amazon ausgewählt). Da Amazon eigene Ware und Ware von Drittanbietern gemeinsam lagert (wenn der Versand über Amazon läuft), sind Fälschungen zudem nie ausgeschlossen, selbst wenn man Amazon als Vertragspartner wählt. Diese unsäglichen Marktplatz-Angebote sind inzwischen ja auch bei MM/Saturn üblich. Ich bin dazu übergegangen, bei fälschungsgefährdeten Produkten wo immer möglich, direkt beim Hersteller zu kaufen.
Wer schlau ist, guckt, ob die Ware beim Händler direkt zu bekommen ist. Amazon verkauft ja nicht alles selbst, sondern bietet Händlern eine Plattform. Die nutzen sie, um bekannt zu werden.
Nicht nur Deine - ich sehe das ähnlich.
Vor allem würde mich interessieren, wieviel diejenigen, die jetzt sagen, man solle die Geschäfte von Weltbild ankurbeln um die Pleite abzuwenden, in den letzten Monaten und Wochen dort bestellt haben, um genau das zu tun…
Ich
Na ja, mit „vor Ort“ meinte ich schon ca. 20 km im Umkreis