Du hast ja recht, aber ich durfte den Film ja praktisch heimlich bei meinen Großeltern schauen und habe deshalb auch nichts davon erzählt. Kam erst viel später erst raus. Trotzdem finde ich auch heute noch die schwarz-weiß Version mit Gerd Fröbe, nicht unbedingt für Kinder geeignet. Aber das muss eh jeder für sich entscheiden.
Dürrenmatt hat das Drehbuch für Rühmann und Konsorten geschrieben und anschließend, nach dem Film, das Buch „Das Versprechen“. Soweit ich weiß, mochte er den Film nicht.
Das mussten wir zum Glück nicht lesen, aber ich habe den Film gesehen und fand einige Szenen so eklig Die Sache mit den Aalen im Pferdekopf, die Brause mit der Spucke im Bauchnabel (das dürfte aus Jugendschutzgründen heute auch nicht mehr mit einem Kinderdarsteller gedreht werden). Ihhhh, da hat es mich so sehr gegraust.
Ah, okay. Vielen Dank für die Info - es ist wie gesagt schon lang her. Ich kann mich aber auch noch erinnern, dass es Unterschiede gab zwischen Buch und Film.
=========
A propos Schullektüre: wir mussten im Englisch-LK „Lord of the flies“ (William Golding) lesen. Irgendwer von euch auch?
Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt als vollkommen altbacken oute – ist das nicht dasselbe? Also zumindest abgesehen von dem Kackhaufen und anderen Symbolen, die irgendwann dazu kamen? Ich dachte ehrlich immer, da gäb es keinen Unterschied…
„Herr der Fliegen“ hat mein Mann als Schullektüre auf Deutsch gelesen, und als wir zusammengezogen sind, hab ichs mir gemopst. Ich mag das Buch sehr, auch von Niccolo Ammaniti „Ich habe keine Angst“ (in früherer Auflage „Der Herr der Hügel“), das mich an Goldings Werk erinnert. Daneben hatte er noch aus seiner Schulzeit „Hexenjagd“ von Arthur Miller und „Ohne einander“ von Walser. Letzteres fand ich furchtbar, typische alte weiße Männer-Sex-Phantasien. Wiederlich.
In Englisch haben wir „A raisin in the sun“ und „Dead poets society“ gelesen. An mehr erinnere ich mich gerade nicht.
Für mich sind Emojis auch einfach Erweiterungen der Smileys.
Mir hat „Lord of the flies“ nicht besonders gefallen. Möglicherweise hängt es damit zusammen, dass ich mir ungern Literatur aufdrücken lasse und lieber sellber wähle, was ich lese (durchaus auch anspruchsvolle Literatur) - bei den Schullektüren hat man halt (egal bei welcher) immer diesen erhobenen Zeigefinger und auch jetzt im Nachhinein stört mich ein bisschen, wenn andere (in dem Falle Lehrer) mir vorschreiben wollen, was ich zu lesen und was mir zu gefallen hat. Darum habe ich auch immer ausnahmslos die Erörterung gewählt, als man in der Deutsch-Klausur die Wahl zwischen verschiedenen Theman hatte (war bei uns jedenfalls so).
Andersrum gab es in meiner Kindheit / Jugend auch die langläufige Meinung, Kinder dürfen / sollen keine Comics lesen, das wäre alles Schund und verderbe die Intelligenz. Heutzutage gibts Comicbücher für Erwachsene, Graphic Novels und was-weiß-ich, es ist ein richtiges Genre geworden. Ich kann mich gut erinnern, als wir in den unteren Klassen im Gymnasium Listen bringen mussten, was wir daheim so lasen und unser Deutschlehrer das dann bewertete was er für gut hielt und was nicht gelesen werden sollte. Einige Mitschüler wurden wegen ihres wöchentlichen Micky-Maus-Heftes oder wegen des Lustigen Taschenbuchs angemahnt. Das Thema war glaub ich damals sogar Thema beim Elternabend.
Mein Vater fand es auch nicht gut, dass ich Comics lese, aber meine Mutter hat mir ab und zu ein Heft gekauft. Ich muss zugeben, ich bin immer noch Comicfan, allerdings nur von den Geschichten rund um Entenhausen, die Carl Barks gezeichnet hat (Micky Maus selbst möchte/ mag ich nicht). Auch die alten Ausgaben von Asterix und Obelix liebe ich, auch hier sind die neueren Ausgaben teilweise gewöhnungsbedürftig.
Ich war als Kind nie der Comic-Fan, sehr selten habe ich mal Yps von meinem Cousin ausgeliehen oder mal was von Donald Duck gelesen (hier aber eher Bücher, es gab Entenhausen auch als „richtiges“ Buch). Wie schon gesagt: in meiner Kindheit hieß es häufig, Comics liest man nicht.
Was mir gut gefällt, sind z.B. die Fotonovels von Star Trek Classic (Originalbilder von Raumschiff Enterprise zu neuen Geschichten neu arrangiert) oder auch die Graphic Novels „Der Rote Baron“. Allerdings sind das Sachen für Erwachsene, früher gabs sowas eher nicht. Als Kind las man eben Entenhausen, Micky Maus, Asterix oder Lucky Luke. Den mochte ich allerdings sehr gerne
Lucky Luke mochte ich auch sehr. Und „Wendy“. Für diese Pferdezeitschrift habe ich mein Taschengeld investiert.
Bei der Frage, ob Comics lesen gut oder schlecht sei hat sich ja einiges geändert - es gibt ja inzwischen „Comicromane“ für Kinder mit wenig Text und mit Sprechblasen, wie „Dork Diaries“ oder „Gregs Tagebuch“, wobei mir als Erwachsenem diese nicht gefallen - dann doch einen richtigen Comic, nichts so Halbgares. In meiner Kindheit waren auch Mangas hierzulande noch nicht populär, auf diese bin ich auch erst im Erachsenenalter gestoßen.
Und es gbt ja richtige Comicbuchhandlungen, die sich auf Comics und Graphic Novels spezialisiert haben. Man glaubt gar nicht, was das für ein riesen Markt ist. Ich war auch schon mal aufm Comicsalon in Erlangen, da gibts echt nix, was es nicht gibt.
Ich habe mal bei Gregs Tagebuch reingeschnuppert und finde es ganz schrecklich…
Was Schullektüre angeht, hatte ich damals ein ähnliches mulmiges Gefühl. Ich wollte mir auch nicht vorschreiben lassen, was ich zu lesen habe, und habe daher aus Prinzip die weiteren Leseempfehlungen der Lehrer boykottiert. Daher habe ich zB weder „Die unendliche Geschichte“ noch „Sofies Welt“ gelesen - einfach, weil ich mich den Empfehlungen widersetzen wollte. Privat wollte ich lesen, worauf ich Bock hatte.
Was Euer Lehrer da abgezogen hat, ist ja krass. Würde das der Deutschlehrer meines Sohnes bringen, wäre ich am nächsten Tag in der Sprechstunde. Was privat gelesen wird, geht ihn gar nichts an, und zu werten hat er das schon mal überhaupt nicht. So kann man den Spaß am Lesen auch verderben. Das ist auch dieser Dünkel, den ich oben schon mal erwähnt habe, und der mir bei manchen meiner Deutschlehrer:innen so besonders aufgefallen ist. In anderen Fächern hab ich das so nicht wahrgenommen. Ich erinnere mich noch an eine besonders affige Lehrerin im GK Deutsch, die meinte, wenn wir in Gesellschaft nach unserem Lieblingsdichter gefragt würden, müssten wir immer berücksichtigen, was mit diesem assoziiert wird und welche Wirkung wir damit erzielen. Je nach Situation sollten wir dann also den für uns günstigsten Namen nennen, der uns in ein möglichst vorteilhaftes Licht stellt. Vielleicht bin ich ja naiv, aber ich muss niemandem etwas beweisen. Mein Lieblingsgedicht ist Rilkes Panther, und was das über mich aussagt, ist mir völlig wurscht. Ich dreh mein Fähnchen nicht nach dem Wind.
Ich hab in den Deutsch-Klausuren in den Klassen 11-13 ausschließlich die Gedichtanalyse gewählt, sofern möglich. Das konnte ich gut, hatte immer eine 1. Das war ein handliches, übersichtliches Stück Text, das man sezieren konnte. Spaß hat es mir nicht gemacht, der Druck, „richtig“ im Sinne der Lehrerin/des Lehrers zu interpretieren, hat mir viel verleidet, aber wenigstens war ich gut darin. Ich liebe Lyrik bis heute sehr, und nun kann ich sie ohne Druck genießen und mich darauf einlassen.
Dass Comics bäh sind, war damals die landläufige Meinung. Ich hatte nie Interesse an Comics, nur im Freibad im Sommer hab ich das „Lustige Taschenbuch“ gelesen, weil mir richtige Bücher zu schade waren, um sie mitzunehmen (meine Bücher lese ich nur daheim, auswärts mittlerweise ebooks). Diesen Comic verbinde ich bis heute mit Sonne und Schwimmbecken. „Gregs Tagebuch“ gefällt mir überhaupt nicht, aber wenn jemand Spaß daran hat, bitte sehr. Jeder sollte lesen, worauf er Lust hat, das gilt auch für Kinder. Ich mische mich da bei meinem Sohn auch nicht ein, obwohl jetzt auch nicht alles meinen Geschmack trifft. Das ist seine Sache (solange es nicht jugendgefährdend ist o.ä., das ist ja klar. Aber sowas liest er eh nicht).
Gregs Tagebuch war übrigens lange das Paradebeispiel, mit dem Literatur-Vermittler:innen und Multiplikatoren lehrten, welche Bücher bei unmotivierten, ungeübten, männlichen Lesern erfolgreich sind. Wenn dir das nicht zusagt, diagnostiziere ich mal, dass du zumindest nicht ungeübt und unmotiviert bist …
und nicht männliich
Ja, ich kann mir gut vorstelllen, dass bei Kindern / Jugendlichen, die nicht oder nur sehr wenig lesen solche Bücher eher Anklang finden, weil der Textanteil geringer ist.
Abgesehen davon, dass ich dafür schon zu alt und aus dem Alter einfach raus bin, gefallen mir die Bilder nicht, Bei Greg sind das doch nur so Strichmänchen. Da bevorzuge ich dann richtige Comics, mit detaillierten Illustrationen und ggf. auch bunt.
Ja. Mehr kann man da fast nicht sagen.
Da gabs noch eine andere Aktion im Zusammenhang damit, und zwar mussten wir listen machen mit Büchern aus unserem Besitz und die den Klassenkameraden leihen. Das „muss“ stand dabei eim Vordergrund (wahrscheinlich ging es darum, anderen einen ähnlichen Lesehorizont zu bieten). Der Clou dabei war aber, dass besagter Lehrer der Meinung war dass Bücher abgeranzt und abgenutzt aussehen müssen, nur dann wurden sie wirklich gelesen und sich mit ihnen auseinandergesetzt. Das galt auch für diie ausgeliehenen Bücher - es war gar nicht gewünscht, auf das fremde Eigentum aufzupassen. Da ich selber sehr pingelig bin was meine Sachen (nicht nur Bücher) angeht, sehen diese auch nach vielfachem Gebrauch noch aus wie neu und ich mag es überhaupt nicht, wenn andere was leihen und ich es dann abgenutzt wiederbekomme. Das wurde aber rein gar nicht verstanden, eher als „abnormal“ belächelt und das Ende vom Lied war, dass ich nur ein einziges Buch verliehen habe, bei dem ich eben in den sauren Apfel biss, aber nicht meinen gesamten Bücherschrank. Das wurde dann als mangelnde Mitarbeit bewertet, war mir aber insofern egal, als dass ich der Meinung war (und noch immer bin): meine Eltern haben mir die Bücher nicht dafür gekauft, dass andere sie dann kaputtmachen - das dürfen sie gern mit ihren eigenen Sachen. Aber es gehört auch zur persönlichen Entwicklung zu lernen, mit fremdem Eigentum sorgsam umzugehen. Stattgefunden hat der Sachverhalt übrigens in der 7. oder 8. Klasse im Gymnasium.
Wahnsinn, was für ein übergriffiger Mensch. Dass da niemand von den Eltern interveniert hat? Ich hätte mich auch geweigert, etwas zu verleihen. Ich verleihe grundsätzlich sehr ungerne etwas, eben aus denselben Gründen wie Du. Ich bin auch extrem pingelig, und egal ob Werkzeug oder Bücher, da sieht alles tiptop und sauber aus. Das Buch muss danach ja nicht mal verdreckt sein, mich würden schon Tierhaare oder ein intensiver Geruch stören. Verstehen die meisten Menschen nicht, aber ich stehe dazu. Im Gegenzug leihe ich mir natürlich auch nichts von anderen. Das ist mir ehrlich gesagt auch lieber so, weil es für mich doppelt schlimm wäre, wenn fremdes Eigentum durch mich Schaden nehmen würde.
Das ist ja wirklich krass. Ist das ein Auswuchs der bildungsbürgerlichen 68er Generation? Ich hatte in der 8. Klasse nur Bücher, die es von Paten zum Geburtstag gab - die hätte ich niemals aus der Hand gegeben. Und nicht wenige Schüler waren damals Flüchtlingskinder, d. h. die Eltern besaßen kaum etwas und hätten sich ungern deshalb mobben lassen.
Ja, ich halte meinen ehemaligen Deutschlehrer der damaligen Zeit für einen 68er
Teilen und anderen abgeben wurde damals so sehr auf die Spitze getrieben, dass ich zwar fast täglich Schreibpapier und Stifte an Mitschüler verteilen musste („Man muss teilen!“), ich selber aber, als ich dann nicht mehr genügend Schreibpapier für mich selber hatte, auf so einem Papierhandtuch vom Waschbecken schreiben musste - mit dem Kommentar „Sollen Dir Deine Eltern halt mehr mitgeben“. Ich sag ganz offen: ich habe dann nichts mehr geteilt und lieber mit dem „Makel“ gelebt, unsozial zu sein. Ich mochte es beispelsweise auch nicht, wenn sich Lehrer ungefragt an meinem Mäppchen bedienten, um selber keine Stifte mitbringen zu müssen. Ich saß ganz vorne, war halt damals so und so wie sich heute auch gegenüber Lehrern gewehrt wird, war das in den 80er und frühen 90er Jahren einfach nicht üblich, vor allem im ländlich geprägten Raum / Kleinstadt…
Nö, wieso denn… blieb das eigene Zeug ja heil, wenn man das von anderen überall mit hin schleifte. So war es auch opportun, geliehene Bücher mit ins Freibad zu nehmen - man sah das ja hinterher an den Sonnencremespuren…
Ich meinte jetzt Eltern wie Deine, deren Kinder nicht gerne verleihen wollten und die sehr auf ihre Sachen aufgepasst haben. Allgemein scheint dieser Lehrer ja extrem fragwürdige Methoden gehabt zu haben, das wird ja immer schlimmer, was Du da beschreibst. Ich wäre Dauergast in seiner Sprechstunde, würde er sich bei meinem Sohn so verhalten. Wer wem was verliehen hat in der Klasse, war Privatsache, da haben sich die Lehrer nicht eingemischt. Selbstverständlich habe ich anderen auch ausgeholfen, wenn jemand Papier, Tintenpatronen oder Stifte vergessen hatte. Aber eben freiwillig und in einem Maße, dass ich selbst auch noch ausreichend Material für mich übrig hatte.
In der 10./11. hatten wir allerdings auch einen extrem seltsamen Alt-68er-Lehrer, der heftige Marotten hatte, nur eben andere als Deiner. Er war immer völlig unvorbereitet, hat uns dann spontan irgendeine Aufgabe gegeben, selbst im Unterricht Zeitung gelesen, etc. Wir hatten ihn in mehreren Fächern, und Donnerstags sowohl in der 4. und 6. Stunde. Da hat er echt die Frechheit besessen, in der 4. Stunde Kurzreferate für die 6. Stunde zu vergeben, die wir in der 5. Stunde während des Unterrichts bei einem anderen Lehrer vorbereiten sollten. Ich habe mich geweigert, eines zu machen, denn in der 5. hatte ich nämlich mein Lieblingsfach Physik, und da mache ich sicher nichts anderes nebenher. Das fand ich bodenlos unverschämt, und er war im Kollegium auch beliebt wie Fußpilz.
Hm, das kenn ich. Meine Oma hat früher (DDR Zeit, aber das ist ja eigentlich auch egal, denn ich habe gelernt, dass man auch die guten, alten Riesaer Nudeln al dente kochen kann ) Makkaroni mit Tomatensoße gekocht. Die Nudeln hat sie dann nach dem ausgiebigen Kochen noch im Topf gelassen und den dann mit Deckel in Decken gewickelt und im Bett warm gehalten. Man kann sich vorstellen, wie der Zustand der Nudeln war… aaaaaber…
Ich hab’s irgendwie geliebt
Natürlich schmecken Nudeln al dente und frisch viiiiiiiel besser, aber alle paar Jahre überkommt mich die Nostalgie und ich koche ne Packung Riesaer komplett tot, werfe ein gutes Stück Butter rein und mache mir Tomatensoße mit angeschwitzten Zwiebeln und Tomatenmark aus der Tube…