Richtig und wichtig.
Dann leg mal Regeln fest, wo es anfängt und wo aufhört. Deine Beispiele hinken mehr als meine - Wartezeiten sind nicht immer vermeidbar, weder beim Arzt, noch bei Erscheinungsterminen. Aber Rechtschreibfehler kann man sehr wohl vermeiden und die haben definitiv nichts mit Zeitdruck zu tun (auch nicht die Wartezeiten). Und um Zeitdruck ging es (Dir) ja.
Das sehe ich nicht ganz so. Ein bezahlter Korrektor/Lektor bekommt nicht mehr oder weniger, wenn er gut oder schlecht arbeitet. Ein Verlag kann aber auch erst nach den Reaktionen von Lesern erkennen, wie gut der Korrektor/Lektor gearbeitet hat. Die können ja schlecht einen weiteren Posten hintenan hängen, der diese beiden noch mal überprüft.
Ich sehe das Problem eher im laxen Umgang mit allem. Man sieht ja gerade auch hier im Thema, dass es einer ganzen Menge User völlig egal ist, wenn Fehler gemacht werden und man als pingelig gilt, wenn man sie bemerkt. Wenn dann Leute mit dieser Einstellung im Korrektorat landen, dann ist das Ergebnis vorprogrammiert. Aber genau das kann der Verlag bei der Einstellung eines Korrektors ja gar nicht vohersehen.
Ich glaube, dass Du mich nicht verstehst. Deine Beispiele sind Extreme. Ich komme bei Dir nicht weiter gerade. Sorry
Das versteh ich auch nicht.
Ich meide Bücher des Verlags mittlerweile. Da muss es schon total interessant sein, dass ich zu so einem Buch greife. Mir sind das zu viele Fehler, die mein Leseerlebnis trüben. Aber das kann ja Leser für sich entscheiden. Ich glaube aber nicht, dass eine Nachricht von mir den Verlag zum Nachdenken bringen wird. Gibt ja bestimmt genug Leser, die dass nicht stört. In meine Rezensionen schreibe ich es aber rein, wenn es mich stört.
Ich habe schon den Eindruck, dass viele Verlage offen sind für Rückmeldungen zu Fehlern und diese auch weitergegeben und korrigiert werden, bei ebooks teilweise umgehend, bei prints mit der nächsten Auflage. Nur bei Hörbüchern ist es quasi unmöglich, aber das liegt in der Natur der Sache. Ich weiß nicht, wie viele Autoren/Werke ein Lektor in einem bestimmten Zeitrahmen betreut, wie viele Korrekturphasen ein Buch durchläuft, die ihrerseits wieder Fehlerquelle sein können, und wie sich das in den letzten Jahren verändert hat. Daher möchte ich nicht sagen, dass früher besser gearbeitet wurde, denn die Umstände sind vermutlich nicht leichter geworden. Das soll kein Freibrief für Fehler sein, aber ich möchte auch nicht von außen vorschnell urteilen.
Das hast Du schön ausgedrückt und da kann ich Dir nur zustimmen.
Ich denke nicht, dass die User das nicht stört. Es gibt halt unterschiedliche Arten, mit Fehlern umzugehen. Auch halte ich Leser nicht für pingelig, nur weil sie Fehler benennen. Nur kennen wir alle die Gründe nicht und dann ist es leicht, die ganze Arbeit in der Luft zu zerreißen.
Es gibt Schlimmeres, als Rechtschreibfehler in Büchern. Meine Meinung. Gruß in die Runde!
Da ich selbst Manuskripte korrigiere, weiß ich schon, wovon ich rede.
Deshalb kannst du trotzdem nur Deinen Arbeitsplatz beurteilen und nicht jeden anderen. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.
Ich komme nochmals auf „Going Zero“ von Diogenes zurück.
So viele Fehler dürfen auch in einem unkorrigierten Leseexemplar meiner bescheidenen Meinung nach nicht mehr enthalten sein. Klar es gibt wichtigere Sachen als Fehler in Büchern - beispielsweise sofortigen Weltfrieden. Es macht auf mich ganz einfach einen sehr schlechten Eindruck, wenn ich ein solches suboptimales Exemplar in Händen halte. Damit steht und fällt dann ganz einfach auch das Standing eines Autors und auch Verlags für mich und ich werde mir zweimal überlegen, ob ich als zahlender Kunde ein neues Buch von eben diesem Verlag und Autor dann erwerbe - so einfach ist es. Der Thread hier zeigt ja auch, dass gerade solche Dinge auch weitergetragen werden - nicht nur an den Verlag sondern auch unter den Lesenden selbst. Irgendwann wird es dann zum Selbstläufer und erreicht den Verlag wie auch den Autor wie einen Bumerang zurück. Von den Logikfehlern einmal abgesehen sind orthographischen Fehler eindeutig ersichtlich und wenig versteckt. Daher muss ich mich schon fragen, wer hier wann bei welcher Aufgabe gepennt hat. Diese Spurensuche kann allerdings nur der Verlag selbst anstellen.
PS: Bei der Masse an Fehlern habe ich aber auch keine Lust dazu dann quasi kostenlos den Korrektor zu spielen. Gerade deshalb wäre es seitens Vorablesen auch extrem wichtig bereits in der Bewerbungsphase zu wissen, ob ein Buch die finale Version hat oder eben ein Leseexemplar ist und wir dann die Spürnasen für Fehler etc. sind.
Woher soll ich beim Kauf wissen, ob im jeweiligen Buch Fehler vorhanden sind?
Die Frage ist auch, ab wie vielen Fehlern gebe ich dem Verlag bescheid?
Und wer notiert sich schon gleich den ersten Fehler, den er findet? (ich habe ja immer die Hoffnung,dass es der einzige Fehler ist)
In meinem gerade beendeten Buch hab ich 2 Fehler gefunden - die hab ich mir aber nicht notiert, weil wegen 2 Fehler den Verlag behelligen? Das wäre mir zu viel Aufwand- über 2 Fehler kann ich hinwegsehen.
Diese Info hätte ich auch gerne.
Aber nicht, weil ich dann die Fehler an den Verlag melde. Das ist, wie gesagt, bei einem unkorrigierten Leseexemplar auch komplett sinnlos. Weil es ja dann noch mal überprüft wurde.
Unkorrigiert heißt unkorrigiert. Dem Autor kann man an Rechtsschreibfehlern im gedruckten Werk keinen Vorwurf machen, anders bei Logikfehlern oder allgemein schlechtem Stil. Wer es sich zur Aufgabe macht auf Fehlersuche zu gehen und diese dem Verlag mitzuteilen, tut das absolut freiwillig und mit welcher persönlichen Intention auch immer. Ich persönlich bewerte zunächst den Inhalt eines Buches, seine Logik, seine Aussagekraft usw. Fehler bewerte ich nur in größerer Zahl, zähle also ganz sicher nicht in der Rezension jeden auf. Wer das tun will, oder die Fehler dem Verlag mitteilt, gerne. Schwerpunkt einer Rezension ist das für mich nicht. Wer sich dann als kostenlosen Korrekturleser missbraucht sieht ist, pardon, selbst schuld.
Stimmt, beim Kauf sieht man das natürlich nicht, aber wenn sich bei vielen Büchern eines Verlags Fehler häufen, überlege ich mir schon, ob ich da weiter kaufe.
Ich möchte aber nochmals betonen, dass es mir um Logikfehler und grobe inhaltliche Fehler geht (die erstaunlich häufig sind), nicht um Rechtschreibfehler. Letztere melde ich nur, wenn sie mir gehäuft auffallen. So ab dem 3. Fehler markiere ich mir das im Ebook, und so ab 7 oder 8 Fehlern würde ich das melden.
In Rezensionen erwähne ich Fehler nicht, es ist mir lieber, das direkt an den Verlag zu kommunizieren und die Möglichkeit zur Korrektur zu geben, als es öffentlich zu machen. Die Rezi bleibt ja online, selbst wenn die Fehler in der nächsten Auflage raus sind. Bei NetGalley ist es über das Anmerkungsformular zB auch recht einfach, Fehler zu melden, wenn man Feedback gibt.
Aber das ist doch paradox. Du hältst in dem Fall doch einen absoluten Rohling, quasi das Manuskript des Autors, nur eben in Buchform, in den Händen. Völlig unkorrigiert eben. Da verlangt keiner von Dir, die Fehler zu finden, sondern einfach nur, die Story an sich zu bewerten.
Da dem Verlag oder dem Autor einen Strick draus drehen, finde ich echt übertrieben. Ein Autor muss keine perfekte Rechtschreibung beherrschen, da das der Verlag für ihn macht. Wie ich schon mal erklärte: Wer perfekte Orthographie beherrscht, muss noch lange nicht in der Lage sein, ein Buch (welches Genre auch immer) schreiben zu können.
Du verlangst irgendwie zu viel von einem unkorrigierten Leseexemplar.
Nun hab ich doch mal eine Frage. Was ist der Unterschied zwischen einem Leseexemplar und ein unkorrigiertes Leseexemplar? Irgendwie stehe ich jetzt auf dem Schlauch. Ist das Leseexemplar schon lektoriert bzw. korrigiert?
„Du hältst in dem Fall doch einen absoluten Rohling, quasi das Manuskript des Autors, nur eben in Buchform, in den Händen.“
Naja, als ganz so sehe ich das nicht. Es stehen noch gewisse Korrekturschritte aus, aber um eine absolute Rohfassung dürfte es sich auch bei einem unkorrigierten LE nicht handeln.
Ein LE ist einfach eine oft etwas günstiger ausgestattete Version des Buches, die an Rezensenten, Kritiker etc. ausgegeben wird. Also evtl. billigeres Papier, Paperback statt Hardcover, Beilagen wie Landkarten etc. fehlen. Aber der Inhalt ist identisch mit dem Handelsexemplar. Unkorrigiert heisst, dass noch finale Schritte im Lektorat und/oder Korrektorat ausstehen.
Danke Simone