Darf ich fragen, ob sich schon jemand getraut hat, ein Buch zurückzugeben? Ich muss sagen, dass ich mich das selbst bei sehr engen Freunden nicht trauen würde, weil ich Ihnen nicht die Mühe machen wollen würde, nun ein Ersatzgeschenk zu besorgen.
Wenn mir jemand etwas schenken würde, das ganz bewusst abseits meines Geschmackes liegt, wäre ich ehrlich gesagt verärgert, weil mich der erzieherische Charakter dahinter stören würde (so käme das zumindest bei mir an). Es käme wahrscheinlich für mich dabei auch darauf an, wie weit „daneben“ das Buch liegt. Ich rühre zB YA/NA/Fantasy/SciFi/Romance nicht an, und ein Buch aus diesen Genres würde ich auch als Geschenk definitiv nicht lesen.
Meine Cousine, mit der ich sehr eng bin, hat einmal sofort gesagt „Das ist nichts für mich“! Da habe ich gefragt, was sie sich denn wünschen würde und das Buch habe ich ihr dann über den Versandhandel bestellt und direkt an sie liefern lassen. Da hatte ich auch gar keine Mühe mit.
Einmal ist mir etwas sehr Kurioses passiert. Meine beste Freundin aus Kindertagen hatte mich zu einem Kaffeeplausch mit zwei weiteren Freundinnen aus der damaligen Zeit eingeladen. Conni war immer unsere Klassenbeste und wir zwei haben damals zu Schulzeiten sehr viel gelesen. Deshalb dachte ich, ich nehme ihr als kleines Gastgeschenk ein Buch mit. Da sagt sie doch beim Auspacken „Ach Ate, ich les doch gar nicht mehr“. Ich war total entsetzt und konnte mir das nicht vorstellen. Ich hatte ihr eines meiner damaligen Jahres-Best-Bücher geschenkt „Die Köchinnen von Fenley“- ein wirklich tolles Buch. Ich habe erzählt, dass mir dieses Buch sehr, sehr gut gefallen hat und sie könne es ja mal probieren. Vielleicht fände sie ja über dieses Buch zum Lesen zurück. 2 Monate später bekam ich die Wunschliste meines Wichtelkindes zum Weihnachtswichteln und darauf stand als größter Wunsch dieses Buch. Da habe ich Conni angerufen und gefragt, ob sie denn mal reingeschaut habe in mein Buch. da hat sie sich entschuldigt. Sie würde es wahrscheinlich auch nicht mehr tun. Sie liest halt nicht mehr. Da habe ich eine gute Flasche Wein gekauft, bin zu ihr gefahren und habe mein Buch wieder eingelöst.
Einmal habe ich auch bemerkt, dass mein Gegenüber komisch geschaut hat. Da habe ich direkt nachgefragt und es stellte sich raus, dass die Beschenkte zwar gerne Krimis, Nele Neuhaus aber gar nicht mag. Sie hatte allerdings von sich aus nichts gesagt. Ich habe sie dann kurzerhand zu mir eingeladen und sie hat sich aus meiner doch recht umfangreichen Bibliothek ein anderes Buch ausgewählt.
Beim Verschenken von Büchern eines völlig anderen Genres nehme ich meist solche Lieblingsbücher, die mir richtig nah gegangen sind. Ich würde da z.B. kein Fantasy-Buch verschenken. Ich sage mal zwei Beispiele. Die Bücher „Der Brighton-Schwimmclub“ von Josie Lloyd, „Mitternachtsschwimmer“ von Roisin Maguire haben mich sehr berührt. Sie fallen beide nicht in das allseits belibte Genre der Liebesromane, sind kein Krimi und keine groß angelegte Familien-Saga. Sie erzählen von Leuten wie Du und ich in unserem heutigen Leben mit ihren großen und kleinen Problemen und sind ein Hohe-Lied auf die Kraft der Gemeinschaft. Diese Bücher verschenke ich auch mehrfach und teile den Beschenkten auch gleich meine Begeisterung für dieses geschenkte Buch mit. Meist sind sie dann so neugierig, dass sie das Buch auch lesen. Beschwerden kamen da jedenfalls noch nicht.
Dann scheint das in Deinem Freundeskreis sehr gut zu funktionieren und ist bestimmt eine gute Vorgehensweise, wenn da alle ganz offen sind, was eventuelle Fehlgriffe angeht. Das mit dem Wichtelkind ist ja wirklich ein witziger Zufall! So wurden dann doch noch alle glücklich!
Ich bin, wie die meisten meiner Freunde und Freundinnen, sehr introvertiert, und da ist es uns allen eher unangenehm, ein Geschenk zurückzugeben. Kombiniert mit „sehr wählerisch“ ist das eine ganz schwierige Konstellation. Von den von Dir genannten Lieblingsbüchern würde mich beispielsweise keines ansprechen.
Ich verschenke Bücher tatsächlich immer mit Kassenzettel. So hat der/die Beschenkte immer die Wahl, ob das Buch behalten oder zurückgegeben wird und man muss nicht unangenehm nachfragen, ob es das richtige Buch ist.
Tatsächlich bin ich selbst sehr offen damit, wenn ein Buch nichts für mich ist oder es doppelt geschenkt wurde, ich entschuldige mich dann auch immer dafür, frage nach alternativen Empfehlungen und erzähle der Person, wenn sie mir nahe steht, auch was ich mir stattdessen ausgesucht habe und wie mir das Buch gefallen hat. Damit hab ich bisher keine negativen Reaktionen bekommen
Eigentlich ist es auch richtig und schön so, sich zu trauen, etwas selbst Ausgesuchtes zu schenken und nicht nur detaillierte Wunschzettel abzuarbeiten. Ich habe den Eindruck, dass es früher, als noch nicht alles immer und überall verfügbar war, leichter war, etwas zu schenken. Die Ansprüche, exakt das perfekte Teil zu schenken und zu bekommen, waren geringer. Aber vielleicht legt sich da bei mir auch der milde Filter der Erinnerung darüber und ich irre mich.
Jede Chance auf eine positive Überraschung trägt eben ganz natürlich auch das Risiko einer Enttäuschung mit sich.
Dass ich mich nur selten traue zu sagen, wenn mir etwas nicht gefällt hängt vermutlich auch damit zusammen, dass meine Mama früher immer sehr traurig war, wenn eines ihrer liebevoll ausgesuchten Geschenke nicht meinen Geschmack traf. Ich musste dazu nichts sagen, sie konnte es immer an meinem Gesicht lesen, auch wenn ich mir Mühe gab, mir nichts anmerken zu lassen… Sie kennt mich einfach zu gut. Sie hat da immer tagelang dran geknabbert, und dann hatte ich ein schlechtes Gewissen.
Dast stimmt total. Ich persönlich schicke auch meinen potenziellen Schenkenden immer meinen Wunschzettel, weil ich tatsächlich schon sehr viele Bücher habe und dazu noch ein relativ ausgewählter Geschmack kommt. Ich erwarte auch tatsächlich kein perfektes Buch, freue mich aber auch immer über neue Empfehlungen.
Du hast Recht, das Risiko ist immer vorhanden. In beide Richtungen…
Oh, vollkommen verständlich, dass es dann für dich nicht so einfach ist sowas zu sagen. Ich persönlich finde es nicht so schlimm, wenn meine Idee nicht so passend war, das kann einfach passieren. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn mir jemand was unpassendes schenkt, AUßER wenn ich weihnachtliches zum Geburtstag bekomme. Ich habe am 22.12. Geburtstag und ich hasse wirklich nichts mehr, als wenn Weihnachten und mein Geburtstag zusammengeschmissen werden. Tatsächlich bin ich bis Heiligabend abgesehen von Plätzchen, Adventskranz und Adventskalender ein totaler Grinch… Weihnachtsstimmung gibt es erst wirklich an Weihnachten!
Oh, das war sicher als Kind auch nicht ganz einfach, so kurz hintereinander Geburtstag und Weihnachten zu haben. Die Gefahr, dass Geschenke zusammengelegt werden, ist riesig, und eine Kindergeburtrtagsfeier stelle ich mir da auch schwer vor. So kurz vor dem Weihnachtsfest ist das für die Eltern bestimmt stressig, und die Feier wie üblich auf den nächsten FR oder SA zu schieben, wird auch oft an einem Weihnachtsfeiertag scheitern…
Mein kleiner Neffe kam letztes Jahr als Frühchen auch ganz kurz vor Weihnachten auf die Welt, und er wird hier Dein Schicksal teilen…
Bei uns haben mein Mann und unser Sohn nur 2 Tage Abstand bei den Geburtstagen, und mein Mann legt hier auch schon immer die Torten zusammen, sprich, er verzichtet an seinem Geburtstag darauf, weil er nicht so kurz hintereinander zweimal Torte esssen will (das Problem kenne ich nun nicht, ich könnte die auch direkt hintereinander wegfuttern….)
Genau die gleiche Situation bei uns. Mann und Sohn haben in 1 Woche Abstand im Sommer und unser Enkel kam 5 Tage vor Weihnachten 6 Wochen zu früh auf die Welt.
Ich habe eine Nichte, die hat am 25.12 Geburtstag. Da eine kinderreiche Familie, wurde Weihnachten und Geburtstag immer zusammengefeiert. Das fand ich für sie immer sehr schade, als sie klein war
An sich ist es okay, Geschenke zu Weihnachten und Geburtstag zusammen gab es ab und zu, wenn sie so „groß“ waren, dass nur zu einem davon zu heftig gewesen wäre. Bspw. habe ich zum 14. Geburtstag/Weihnachten eine 2x2m Daunendecke bekommen
Die Feier war immer gut, meine Mutter hat da viel Arbeit reingesteckt und die Eltern der eingeladenen Kinder waren happy, dass sie einen Tag hatten, wo sie noch viel erledigen konnten. Jetzt wo ich älter bin ist es ganz cool, weil ich halt dann ein paar Tage eher schon zu meinen Eltern fahre und dort dann auch meinen Geburtstag in Ruhe feiern kann. Manchmal bekomme ich von der Familie meine Geburtstagsgeschenke mittlerweile erst zu Weihnachten „weil wir uns da ja eh sehen“ das hasse ich sehr, wobei ich es als Erwachsene auch nachvollziehen kann. Bitte mach sowas bei deinem Neffen nach Möglichkeit nicht Ansonsten geht es schlimmer, bspw. direkt AN Weihnachten…
Wow, ich glaube, ich würde meine Torte nicht mal teilen können, wenn es am selben Tag wäre. Da hätte die andere Person einfach Pech, aber vielleicht bin ich da auch einfach etwas empfindlich dadurch, dass mein Geburtstag immer etwas untergeht, egal wie viel Mühe sich meine Eltern geben, an dem Datum können sie ja nichts ändern.
Horror. Ich hasse es ja schon total, wenn meine Verwandten mir meine Geburtstagsgeschenke erst an Heiligabend geben, um den Versand zu sparen und meine Reaktion zu sehen, wenn ich auspacke. Ich kann es verstehen, jetzt wo ich erwachsen bin, aber als Kind habe ich das total gehasst und finde es auch immer noch doof. Daher gibt es bei mir auch keine Weihnachtsdeko zuhause, bis auf meine mit Kugeln behangene Monstera Und auch die nur, weil ich über Weihnachten 2 Wochen Urlaub habe und nicht da bin, das heißt es gäbe sonst gar keinen Weihnachtsbaum.
Zum aktuellen Lieblingsbuch: Ich frage meist entweder, was das letzte sehr gute Buch war, was die Person gelesen hat, oder lasse mir eine Wunschliste geben. So finde ich meist was passendes und falls nicht lege ich immer auch den Kassenbon mit ins Buch. Ich weiß, ist nicht super elegant, aber so muss die Person mir nicht unangenehm erzählen, dass sie das Buch schon hat oder doof findet.
Kann man Bücher mit Kassenbeleg umtauschen? Hier in der Schweiz, so viel ich weiss, nicht. Nur wenn das Buch Mängel aufweist. Vielleicht zeigen einige Buchhändler Kulanz…aber ich persönlich würde nie in eine Buchhandlung hier gehen und versuchen ein Buch umzutauschen.
Deswegen mag ich keine Buchgeschenke, da sind mir Gutscheine lieber.
Keine Buchrillen.
Es ist nur manchmal anstrengend, weil man das Buch lange in der gleichen Position hält (mittig mit dem Daumen drin). Ohne Daumen, nur mit dem Halter, flutscher schnell raus und die Seiten fallen zu.
Positiv: ja, man kann das Buch gut mit einer Hand halten.
Nein.
Wenn du das Buch mit einer Hand liest und den Daumen in der Mitte hast, damit die Seiten nicht zuschlagen, machst du auch keine Knicke oder Rillen.
Der Halter ist einfach ein mega dicker Daumen, derdie Seiten einfacher auseinander hält.
Bei Bekannten von mir hat das Kind Heiligabend Geburtstag. Als es klein war haben sie immer Heiligabend am Vormittag den Kindergeburstag gefeiert. Ich war total entsetzt und habe gefragt, ob da überhaupt jemand gekommen ist. Die Antwort war:" Na klar die kommen alle und die Eltern freuen sich das sie zu Hause alles in Ruhe vorbereiten können."
Stimmt, so gesehen ist das für die Familien der eingeladenen Kinder genial. Aber als Mutter des Geburtstagskindes wäre mir ehrlich gesagt der Stress zu viel an Heilig Abend, ich würde danach unter dem Baum zusammenklappen