Haha, bei mir ist es genau das Gegenteil und zwar, seitdem ich Kinder habe. Am Ende des Tages bin ich emotional so erschöpft, also bitte was Happy und Leichtes.
Es handelt sich, wie gesagt, um Bücher, die ungeübte Leser zum Lesen verführen, der Förderung der Deutschen Sprache dienen oder einfach entspannen oder aufmuntern sollen. Es geht dabei nicht um mich, darum nehme ich die Vorstellungen auf und tauche in meine kleine Datenbank ein …
Ja, die lieben Kleinen. Seit ich Kinder habe, hat sich mein Leseverhalten auch gändert. Zwar nicht die Themen, aber die Menge. Deutlich weniger, dafür aber umso mehr Vorlesestoff😉
Ich schreibe meine Rezensionen eher nach meinen Gefühlen, ob es spannend ist oder sehr langatmig. Ob es mir gefallen hat und ob ich es weiterempfehlen kann und auch ob mir das Cover gefällt.
Inwiefern stören dich Triggerwarnungen, wenn du keine Trigger hast? Warum fällt dir das negativ auf? Oder habe ich dich falsch verstanden?
Ich verstehe einfach nicht, wozu sie nötig sind. Ich finde es merkwürdig, sich in Büchern vor allen möglichen belastenden Themen schützen zu wollen - die Welt ist einfach nicht so. Und dem müssen wir uns mE auch stellen. Für mich sind „sensitivity readings“ und das Phänomen der Triggerwarnungen ein Symptom einer zunehmend hypersensiblen Gesellschaft.
Zudem kann ich ein Buch jederzeit ab- oder unterbrechen, wenn es mir zu viel werden sollte, und die Bilder in meinem Kopf bestimme ich selbst. Bei einem Film kann ich viel unvorbereiteter auf belastende und von mir nicht steuerbare Bilder treffen, und bevor ich die Augen schließen kann (Kino) oder unterbrechen (TV), haben sich diese schon eingeprägt. Daher habe ich selbst durchaus mit vielen Filmen ab FSK 16 Probleme, aber bei Büchern sehe ich die Gefahr nicht so ganz.
Naja also ich hatte letztens ein Buch, da gings direkt auf Seite 1 „heiß“ her mit einer Vergewaltigung bzw. Missbrauch. Dass dies überhaupt Thema in diesem Buch sein könnte, ging weder aus Titel noch Klappentext hervor. Für jemand mit Trauma kann dies absolut fatal sein. Daher sind Triggerwarnungen je nach Thema schon wichtig.
Ich bin beispielsweise eine Leserin die sehr gerne Thriller liest und habe definitiv keine schwachen Nerven! Es gibt aber Themen wenn es um Kinder oder Tiere geht, die möchte ich (gerade seit ich selbst Mama geworden bin) nicht lesen. Ich finde so eine Triggerwarnung deshalb sogar sehr sinnvoll, sodass ich dieses Buch gegebenenfalls gar nicht erst kaufen würde. Denn nicht jeder Klappentext verrät sofort worum es geht (und das ist ja auch gut so )
Ps: vielleicht habe ich eine besonders ausgeprägte Fantasie, aber es gab schon Sätze in Büchern die haben mich deutlich mehr ersetzt, weil sie so abgrundtief böse waren, als jeder Horrorfilm das vermocht hätte.
Du siehst die Gefahr nicht, also besteht sie auch nicht? Ich meine, lies doch die Triggerwarnungen einfach nicht. Anderen Leuten helfen sie ungemein. Und das hat nichts mit „hypersensibel“ zu tun, sondern einfach dem Bewusstsein, das langsam aufkommt, dass zum Beispiel psychische Krankheiten oder Probleme eben AUCH Krankheiten sind, selbst wenn man sie nicht sehen oder röntgen kann.
In dem Moment, wo du das Buch abbrechen kannst, weil es dir zu viel wird, sind andere schon extrem getriggert. Deine Meinung ist furchtbar unsensibel und ich bin wirklich nun keineswegs sensibel oder gar hypersensibel.
Den Begriff Triggerwarnung würde ich in Verbindung mit Traumata verstehen. Angefangen haben diese Warnungen, als Liebesromane nicht nur seicht waren und eine perfekte Welt gezeigt haben. Nein, es wurden ernste Themen behandelt, die ein Trauma reaktivieren können, sprich triggern. Daher sind diese Warnungen schon sinnvoll, auch wenn nicht jede lesende Person davon betroffen ist.
Eine Sache, die ich bei Rezensionen nicht verstehe, ist, wenn ein Buch abgebrochen wurde, aber mehr als einen Stern erhält. Wenn ich es besser als sehr schlecht finde, warum sollte ich es dann abbrechen?
Meine Meinung ist nicht unsensibel, sie ist nur öfters anders als die Deine. Das haben wir ja schon bei verschiedenen Threads festgestellt, und das stört mich auch nicht.
Und selbstverständlich akzeptiere ich psychische Krankheiten als solche. Aber wo soll das hinführen? Willst Du auch Nachrichtensendungen und Zeitungsartikel mit Triggerwarnungen versehen? (Als rhetorische Frage zu verstehen, ich werde das Thema hier nicht weiter diskutieren.)
Mir ist das schon mal passiert, als ich gemerkt habe, dass ich mich im Genre vergriffen habe. Dann muss das Buch nicht unbedingt schlecht sein, es war nur nichts für mich.
Das ist mir auch schon aufgefallen und verstehe ich auch nicht.
Ebenso, wenn das Buch in höchsten Tönen gelobt wird, dann aber „nur“ 3 Sterne erhalten hat.
Okay. Ich breche ein Buch nur ab, wenn ich es einfach nicht lesen kann, da es mich langweilt, nervt, anekelt usw. Dann kriegt es einen Stern, weil ich es nicht mochte. Auch, wenn ich verstehen kann, dass es anderen gefällt. Ich soll ja meine Meinung rezensieren.
Ich versuche eine kurze Inhaltsangabe zu machen, ohne zu spoilern.
Dann meine eigene Meinung zu schreiben. Wie ist meine Leseerfahrung, wie gefällt mir der Schreibstil? Habe ich das Buch gerne gelesen, war es spannend, mitreißend - oder zog sich die Lektüre, weil das Buch unspannend, konfus oder anderweitig merkwürdig war?
Ja, Schreibfehler erwähne ich auch, wenn sie zu oft erscheinen.
Ganz wichtig ist auch: Wie sehr mag ich die Personen? Sind sie oberflächlich geschildert oder können sie mich mitreißen, mich bewegen, verstehe ich sie, wie sie handeln?
Das Cover beschreibe ich selten, ich finde das irgendwie langweilig. Das ist aber meine Meinung.
Das kommt bestimmt drauf an, was deine persönliche Skala ist. Wenn ich sehe, wie viele 5-Sterne Bewertungen es gibt für Bücher die (für mich) nur mittelmäßig sind, kann ich mir vorstellen, dass manche Leute auch 3 Sterne vergeben für Bücher, die schlecht sind.
Manchmal ist das Buch nicht schlecht, sondern halt nicht meine Zeit wert. Heutzutage, mit Beruf und zwei Kita-Kinder, muss ich kein Buch zu Ende lesen, wenn es mir komplett gleichgültig ist, wie die Geschichte endet.
Was mir gar nicht gefällt, wenn erwähnt wird in welchem Verlag das Buch erschienen ist. Das hat meiner Meinung nach nichts in einer Rezension zu suchen
Beispiel, wenn es gut geschrieben, aber die Handlung trotzdem furchtbar langweilig oder unsympathisch ist. Dann kann man Bücher abbrechen, aber anerkennen, dass es gut geschrieben ist, oder?
Da bin ich ganz bei dir.