Nr. 302: Was macht für euch eine gute Rezension aus?

Ich hab jetzt nochmal viele Postings im Zusammenhang nacheinander gelesen und festgestellt, dass da zwischendrin irgendwann ein großes Missverständnis aufgekommen sein muss. @mpf schreibt irgendwann auf die Frage nach Details wie Cover, Autoren- und Übersetzerangaben, dass das bestimmten Usern hier nicht wichtig wäre und es von diesen nicht genug gewürdigt werden würde (sinngemäß).
Das würde ich so überhaupt nicht sagen - natürlich würdigt der Leser beim Lesen die Arbeit vom Autor (was ist das Buch denn anderes?) und die des Übersetzers, hat Spaß am Cover (oder auch nicht). Es geht doch nur darum, dass viele genau diese Teile jetzt nicht unbedingt in einer Rezension lesen möchten. Das ist doch ein Unterschied!

Wie gesagt: jedem ist was anderes wichtig - dafür gibts ja unterschiedliche Rezensionen…

2 „Gefällt mir“

Ich sage nicht, dass ich keinen Wert auf das Cover und andere Kinkerlitzchen lege. Nur in einer Rezension hat das meiner Meinung nach nichts verloren. Da potentielle Käufer ja sehen können. Etwas anderes ist, wenn zb das Schriftbild extrem klein ist, das habe ich schon in Rezensionen erwähnt.

2 „Gefällt mir“

Bei einem Sachbuch darf man schon ein wenig mehr über den Inhalt schreiben, man möchte ja wissen was drin ist.

1 „Gefällt mir“

Kochbücher könnte ich zum Beispiel nie und nimmer rezensieren. Vor allem solche, die innert einer bestimmten Frist rezensiert werden müssen. Denn mein Anspruch wäre, dass ich zumindest die Hälfte der Rezepte ausprobiert habe um Rückmeldung zu geben. Übersichtlichkeit und Aufbau der Rezepte in Ehren, aber eine ganze Rezension lang?

Wer Augen hat zu sehen, der sehe … (Mk 8.18)
… und wer mehr Informationen zum Cover, Coverabbildung und Grafik haben will, der lese (meine Rezension)

…du kleiner „mpf“ -Versteher.

Du spricht eine großes Wort gelassen aus. Ich würdige sehr, dass du den Autor würdigst.
Aber eines ist dir nicht bewußt, dass die Vita des Autors/der Autorin untrennbar verbunden ist mit dem was er/sie schreibt und das ist wesentlich in einer Rezension.

seit wann weißt du, was andere in einer Rezension lesen wollen.

schon wieder sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Danke für deine gnädige Großzügigkeit.

Sei doch jetzt nicht eingeschnappt - ich kritisiere doch nichts an Dir persönlich und akzeptiere Deine Meinung. Du hast Deine, ich hab meine - wo ist das Problem?

Im Gegenzug kann man als User hier aber auch erwarten, dass andere User (ja, ich meine jetzt explizit Dich, denn ich antworte auf Dein Posting!) respektvoll mit einem umgehen. Was Du hier tust, ist Veräppeln, Kleinreden, der Lächerlichkeit preisgeben.

Magst Du das? Ich mag es nicht. Ich habs aber auch nicht gemacht…

9 „Gefällt mir“

Mein Gott, wie wichtig sich manche und ihre Rezensionen nehmen…

10 „Gefällt mir“

Zurück zum Thema :slight_smile:
Mir ist bei Rezensionen eigentlich nur der subjektive Eindruck des Lesers wichtig, wie hat der Inhalt, der Schreibstil, die Charaktere gefallen. Wenn ich eine reine Synopsis haben möchte, lese ich den Klappentext oder den zugehörigen Wikipediaartikel.

1 „Gefällt mir“

Netter Satz, bin ich gerade vor einer halben Stunde ganz bös mit reingefallen.
Habe eine Geschichte von A.Christie gelesen und auf der Suche nach einer Bücherliste bin ich bei Wiki gelandet und habe mich gewundert, dass es einen extra Wiki-Eintrag zu fast allen Büchern gibt, tja und bei meinem gelesenen wird einem doch glatt die Lösung erzählt.
So, habe jetzt die Handlung zu allen Christie-Romanen die ich kenne gelesen und es wird immer die Lösung verraten :rage:

Ohje :frowning: Das tut mir leid, ja der Wikipediaartikel listet meist die gesamte Handlung auf und war daher etwas „ironisch“ gemeint. Meist steht aber oben im Wiki-Artikel eine Kurzzusammenfassung.

War ja nicht schlimm, kannte das Buch ja, weiß jetzt aber, dass ich mir andere Buchbeschreibungen dort nicht durchlesen werden, dann lieber eine gute Rezi.

1 „Gefällt mir“

Das ist bei Artikeln über Filme genauso. Wikipedia erzählt immer die komplette Handlung. FInd ich manchmal gar nicht verkehrt, wenn ich das Gefühl habe, etwas an der Handlung nicht verstanden zu haben, kann ich mich dort „Aufklären“ lassen :wink:

9 „Gefällt mir“

:joy:OH man, genau so mache ich das auch immer, wenn ich mich am Ende vom Film einfach nur noch frage: HÄ…?

Wie schön, nicht alleine damit dazustehen. ^^

2 „Gefällt mir“

Aber das machst du (so wie ich beim Buch jetzt auch) hinterher.
Sollte man das als Rezi-Ersatz / Kaufentscheidung nehmen, ist der Drops gelutscht.

Die Coverbeschreibung ist auch kontraproduktiv, da die Verlage manchmal bei jeder Neuauflage das Cover ändern. Wenn sich da jemand über das Cover auslässt, frage ich mich, was beschreibt der da. Das ist auf dem Cover doch gar nicht drauf.

4 „Gefällt mir“

Tatsächlich informiere ich mich im Vorhinein, wenn überhaupt, eher direkt über Buchseiten, dh Onlineshops oder Plattformen wie LB oder Vorab, wo ich im Zweifelsfall auch gleich kaufen könnte. Auf Wikipedia würde ich in diesem Zusammenhang gar nicht kommen.

Ich schaue da im Grunde auch nicht, habe nur nach einer vollständigen Werke-Liste von Agatha Christie gesucht und mich gewundert, dass fast alle Bücher extra Wikiseiten hatten. Und so bin ich dann auf Buchbeschreibung, Kniffe und Auflösung des Falls gestoßen.

1 „Gefällt mir“

Zu den Übersetzungen: Literarische Übersetzungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur sehr gut lesbar sind, sondern auch den Tonfall der Sprache des Originals imitieren: Gossensprache, elaborierter Code, Gangsterslang, Jugendsprache, naiver Landeierton etc. Diese Imitation muss im Deutschen funktionieren und auch deutsch klingen, sonst ist die Übersetzung misslungen. Und das kann man durchaus merken, ohne die Ausgangssprache zu kennen.

Die Leipziger Buchmesse prämiert übrigens deshalb auch in der Kategorie Übersetzung, weil es im Grunde genommen Neudichtungen sind.

Harry Rowohlt zum Beispiel hat viele Werke erst veredelt und für Deutsche verständlich gemacht (Winnie der Puh z.B.). „Lies es in der Übersetzung von Rowohlt, es verliert im Original“ …

Dass wir für mongolische, finnische und sogar italienische Literatur in der Regel auf Übersetzungen angewiesen sind, liegt auf der Hand, aber selbst Englisch können gute Übersetzer oft besser als die meisten. Shakespeare ist dafür ein gutes Beispiel, denn da muss nicht nur in eine andere Sprache, sondern auch noch in eine andere Zeit übersetzt werden.

Mit anderen Worten: den guten Übersetzungen eine Lanze gebrochen!

7 „Gefällt mir“

Shakespeare ist im Deutschen nicht annähernd so gut. Ich spreche selbst 4 Fremdsprachen und wer das Original nicht kennt, kann nie vergleichen, weil bei den Übersetzungen oftmals viel vom Übersetzer "gespielt " wird. Das kann gut funktionieren, kommt aber meistens nicht an das Original ran. Egal ob Englisch oder was anderes. Und wenn ich ein Werk des Autors lesen will, dann aus gutem Grund. Eine Neudichtung interessiert mich nicht. Wenn sich ein Übersetzer derart ausleben will, soll er selber ein Buch schreiben. Ich sprach von ÜBERSETZUNGEN und eben nicht von INTERPRETATIONEN. Alles verstanden soweit? Ich spreche den Übersetzern nicht ihre Arbeit ab, aber es gibt enorme Unterschiede zwischen gut und schlecht. Noch schlimmer ist das bei Simultandolmetschern, was ich da manchmal höre, ist grausam.
Und letztendlich geht es auch um das geistige Eigentum. Nicht jeder Autor ist davon begeistert, wenn seine Inhalte frei interpretiert werden. Im Museum verändere ich auch keine Gemälde, weil mir der Ausdruck nicht gefällt. Ob Rowohlt was veredelt hat oder irgendeine Buchmesse Preise verteilt, ist unerheblich und Geschmackssache.