Das sehe ich auch so. Perfekt zusammengefasst.
Du hast es bereits angesprochen, es gibt auch User die ein Buch nicht gelesen haben und trotzdem rezensieren. Daher würde ich behaupten, dass diese Verpflichtung nicht zwangsläufig dazu führt, dass zwei Rezepte nachgekocht werden.
Und dann stellt sich mir die Frage, welchen Mehrwert es am Ende hat, wenn 2/x Rezepten nachgekocht und beurteilt werden? Da kann ich glücklicherweise genau die zwei Rezepte rausfischen, bei denen Mengenangaben zum perfekten Ergebnis führen und die anderen Rezepte sind eher mangelhaft. Andersrum wäre das natürlich auch möglich.
Gleichzeitig führt eine Verpflichtung dann möglicherweise zu falschen Angaben, weil manche weiterhin den schnellsten Weg gehen und die Rezepte nicht wirklich nachgekocht haben.
Generell würde ich jedoch auch dazu tendieren, dass man für Kochbücher einen anderen Leitfaden an die Hand geben sollte. Der Leitfaden sollte dann Aspekte aufführen, die besonders relevant sind (z.B. die Punkte von KleinerVampir). Auch hier kann man natürlich nicht jedes schwarze Schaf erkennen, aber deine Rezension muss doch näher am Buch sein als beim Nachkochen (da würde es theoretisch reichen zwei Seiten aufzuschlagen und die Rezepte als gut zu befinden).
Vielen Dank für die Erläuterungen! Ist das sowas ähnliches wie das dunkle gemüsige Dings, das ein Sushi einhüllt? Ich muss mal die Augen offen halten, denn ich hab mir was komplett anderes darunter vorgestellt (sowas ähnliches wie Oblaten, bitte nicht lachen)
Genauso auch meine Meinung. Wie ich in einem Posting weiter oben schon schrieb: das Nachkochen zweier Rezepte aus einer Sammlung von (sagen wir mal) 65 hat keinerlei Aussagekraft. Es spielt auch mit rein, ob der Rezensent kochen kann oder ob er gerade mal Nudelwasser und Rührei hinbringt.
…deine Rezension muss doch näher am Buch sein als beim Nachkochen
Eben - letztendlich wird das Buch als Medium rezensiert, nicht das Rezept als solches. Natürlich wäre das schön, aber dafür gibts einfach andere Plattformen, die die dementsprechenden Bewertungstools zur Verfügung stellen.
D a s bringt es super gut auf den Punkt!
Aha - mit anderen Worten kann man auch bei Romanen darauf verzichten, zur Lektüre zu verpflichten?
Es gibt immer Lumpen, die einfach nur Bücher abgreifen wollen und weder lesen noch kochen wollen. Aber man kann doch nicht hingehen und bei Kochbüchern sagen, dass es nicht überprüfbar ist und deshalb auch nicht verlangt werden sollte.
Natürlich kann man das. Man hat 3 Wochen Zeit, um jämmerliche 2 Rezepte zu testen - das ist doch wirklich nicht zu viel verlangt.
Das hat einen sehr einfachen Mehrwert im Gegensatz zu toll belichteten Fotos. Ich kaufe ein Kochbuch nämlich nicht wegen der Fotos, sondern wegen hoffentlich guter Rezepte.
Und die 99 anderen Tester nehmen zufällig auch alle die beiden Rezepte, die du glücklicherweise heraus gefischt hast?
Bei 100 Testern (oder auch schon bei 30) wird ein buntes Bild heraus kommen. Und es ist sogar völlig egal, ob Halbprofis oder Unbedarfte sich daran versuchen. So kristallisiert sich nämlich am besten raus, ob es wirklich was für Anfänger und einfach ist oder ob die daran verzweifelt sind, weil es nicht klappte.
Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie man ein Kochbuch rezensieren und bewerten will, wenn man die Rezepte nicht zumindest mal ausprobiert hat. Wobei man dabei wesentlich besser prüfen könnte, ob man das getan hat als bei Romanen: Einfach Fotos der fertigen Gerichte mit einfordern.
Der Punkt war für mich erstmal, dass eine Verpflichtung nicht dazu beiträgt, dass jemand es auch wirklich macht. Warum für mich das Nachkochen von Rezepten nicht verpflichtend (für eine Rezension) sein sollte, hat andere Gründe.
Kann man, man kann jedoch unterschiedliche Meinungen dazu haben. Ich habe generell kein Interesse an Kochbüchern, wenn ich eins gewinne, dann gewiss um auch etwas davon zu kochen, aber für eine Rezension sehe ich das Nachkochen von Rezepten eben nicht als aussagekräftig.
Wie möchtest du überprüfen, dass jemand das Rezept wirklich nachgekocht hat?
Guter Punkt, damit würdest du wirklich garantieren, dass jemand zwei Rezepte gekocht hat. Bleibt die Frage, ob sich das Team eine solche Mühe machen und regelmäßig die eingesendeten Bilder überprüfen möchte. Ich würde jedoch niemals verpflichtend machen, dass Fotos der Rezension angehängt werden müssen (und damit für alle sichtbar sind).
Deswegen ist das für mich ein Punkt, der (für den Leser einer Rezension) nicht verifizierbar ist. Selbst wenn 99 andere sagen, dass es mit der Menge nicht gut wird, dass das Rezept nicht schmeckt, (…), kannst du nicht mit 100% Sicherheit sagen, dass Rezensent x das Rezept nicht gekocht hat.
Wenn jemand aber über die Inhalte des Buchs schreibt, dann ist erkenntlich, ob der Rezensent sich wirklich mit dem Buch beschäftigt hat (ähnlich wie sich auch bei Romanen erkennen lässt, wenn jemand das Buch nicht gelesen hat).
Mein Mehrwert bezog sich auch nicht auf Aussagen bezüglich der Fotos, die auch ich nicht relevant! Jedoch denke ich, dass ein Kochbuch mehr Informationen enthalten sollte als es zwei Rezepte hergeben würden. Deswegen sollte die Rezension viele Aspekte ansprechen, die einen Überblick über alle (!) Rezepte geben, aber nicht zwingend wenige detailliert beschreiben. Es geht am Ende um das Gesamtwerk und nicht um zwei Rezepte.
Nun, wenn du dir die weiteren 99 Rezensionen durchliest, dann hast du mit Sicherheit recht. Für mich sollte sich anhand weniger (drei-vier) ein gutes Bild ergeben und da sehe ich, wie bereits erwähnt, andere Aspekte als aussagekräftiger.
Ich persönlich würde, wenn ich mich mal für ein Kochbuch bewerben würde, die Rezepte auch testen. Ansonsten muss ich mir auch kein Kochbuch holen, dennoch können geübte Köche mit Sicherheit nur durchs Lesen einiges über die Rezepte sagen und jeder etwas über das Buch.
Denn…
Die sehen im trockenen Zustand tatsächlich ein bisschen wie Backoblaten aus. Sie werden durchsichtig, wenn du sie ins Wasser legst.
Oh - Dankeschön! Jetzt kann ich mir mehr darunter vorstellen - die sehen aus wie diese Wrap-Tortillas. Ich halte mal die Augen offen beim Einkaufen.
Für mich ist es auch unverständlich, wie ein Kochbuch rezensiert werden soll, wenn nicht zumindest ein paar Gerichte ausprobiert werden. Und natürlich ist die Meinung des Nachkochenden dazu NICHT objektiv, genausowenig wie eine Meinung zu einem Roman. Das hier ist aber auch ein Angebot für Privatmenschen und eigene, subjektive Meinungen sind sogar erwünscht und nicht für Journalisten, die ausgewogen schreiben müssen.
Würde ich so nicht sagen.
Ich gehe bei einem Kochbuch davon aus, dass die Beispielfotos so gemacht sind, dass sie ein perfektes Koch-/Backergebnis des jeweiligen Rezeptes zeigen. Wenn man aber auf den Bildern sieht, dass Kuchen z.B. nicht richtig aufgegangen sind, dann werde zumindest ich das Rezept nicht ausprobieren und eine Menge Zutaten investieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass es hinterher für die Tonne war, ist mir dann zu hoch. Allerdings würde ich in meiner Rezension erwähnen, dass man bereits an den Beispielfotos erkennt, dass (im fiktiven Beispiel jetzt) der Kuchen offensichtlich schwammig und nicht fluffig aussieht. Will der Autor / Verlag das so nicht haben, muss er eben ein besseres Foto einstellen. Bei allem Verständnis - das Beispielfoto ist maßgeblich entscheidend, ob ein Leser ein Rezept nachkocht oder backt. Warum also soll eine Rezension nur nach vollständigem Test möglich sein? Niemand wird je alle Gerichte eines Kochbuches testen, eher er rezensiert. Das weiß man aber beim Buchkauf - und nirgends sind Geschmäcker im wahrsten Sinne des Wortes so verschieden wie beim Essen
Wie schon weiter oben erwähnt: man rezensiert das Medium, man ist nicht Rezepttester. Das spielt zwar mit rein, ist aber nur ein Teil vom Ganzen.
Man sieht: ein spannendes, unerschöpfliches Thema - aber die Diskussion regt ganz nebenbei auch dazu an, eine Rezension zu überdacht zu schreiben. Man nimmt hier echt viele zusätzliche Ideen mit. Finde ich gut.
Interessante Meinung - ich denke sie mal weiter. Kann man einen Reiseführer nur dann wirklich rezensieren, wenn man das Land / Die Region bereist und die vorgestellten Sehenswürdigkeiten alle angesehen hat? Kann man ein Handarbeitsbuch nur dann rezensieren, wenn man wirklich alle Anleitungen vorlagengetreu nachgestrickt hat?
Es ist doch unstrittig, dass sich die meisten Leute, die sich bei einer Kochbuchverlosung bewerben, das tun, weil sie etwas aus dem Buch kochen wollen. Aber es sollte erlaubt sein, ein Kochbuch auch dann rezensieren zu dürfen, wenn man feststellt, dass einem die Rezepte so gar nicht zusagen (aus welchen Gründen auch immer). Man kann bei einem Kochbuch meines Erachtens noch leichter daneben greifen als bei einem Roman oder Krimi.
Gibts bei uns bei Rewe, Kaufland, Edeka in den Asia Bereichen. Habe sie letztens gekauft aber immer noch nichts ausprobiert
Sehe ich ganz genauso.
Deshalb liebe ich Chefkoch und kaufe keine Kochbücher mehr. Da stehen mehr Hinweise und oft gibt es Feedback.
Ich mag ja selbst auch nicht alles bzw habe mal nicht alles zuhause aber es gibt schon Spezialisten die nicht nur eine Kleinigkeit ändern sondern gleich die Gemüsesorte, statt der Milch Kokosmilch usw und dann sagen igitt nääää oder boah geil. Dabei ist es ein komplett anderes Gericht geworden.
Bei Chefkoch bin ich immer wieder fasziniert wegen der Beispielfotos. Das Ergebnis desselben Rezeptes sieht immer vollkommen unterschiedlich aus bei verschiedenen Usern. Das ist auch einer der Gründe, warum ich bei einer Kochbuchrezension das Nachkochen nicht als Nonplusultra sehe. Es kommt einfach auf die Erfahrung desjenigen an, der etwas kocht.
Allerdings muss ich bei Chefkoch auch sagen: auch dort misslingt sehr viel und klappt nicht. Daher habe ich nur Rezepte mit sehr hoher Sternebewertung nachgekocht.
Ach ja. Bei einer Kochbuchrezi gehört auch mit rein, ob der Autor Alternativen angibt, z.B. andere Gemüsesorte, mit der das Rezept auch möglich ist, Alternative zum verwendeten Zucker usw. Das hatte ich oben im Thema noch vergessen
@all: bitte entschuldigt das Abschweifen vom Ursprungsthema. Manchmal passiert das im Gespräch einfach.
Ich finde das Abschweifen ganz normsl und es ist doch auch bereichernd. Ich habe Eure Meinungen zu dem Thema interessiert verfolgt.
Auf jeden Fall ist das wichtig. Auch wenn eine bestimmte Zutat gehäuft vorkommt (natürlich nicht, wenn das Kochbuch genau das Thema dieser Zutat hat). Aber wenn in jedem zweiten Rezept Avocado oben drauf gelegt wird, dann finde ich das schon erwähnenswert. Oder ich hatte ein Pastakochbuch, wo oft Spargel frisch verwendet wird. Wenn man nur zur Saison kauft, schränkt das die Nutzung des Kochbuchs doch deutlich ein.
Nirgends ist von „alle“ Rezepte die Rede, sondern von 2 Gerichten innerhalb der 3wöchigen normalen Rezipflicht - weshalb also sollte man bei Handarbeitsbüchern alle Anleitungen durcharbeiten? Schon gar nicht, wenn es zeitaufwendige Handarbeiten sind. Aber eigentlich erwarte ich auch da, dass zumindest 1 Projekt gestartet wird.
Reiseführer sind wieder ein ganz anderes Thema, denn sie machen nicht unbedingt Sinn für jemanden, der schon da war. Sie sollen Lust auf eine zukünftige evtl. Reise machen, wenn man noch nicht da war. Hier liegt eine hohe Gewichtung auf hervorragenden Fotos. Ganz im Gegensatz zu Kochbüchern, wo die Fotos eigentlich nie mit dem Ergebnis übereinstimmen - was ich auch nie erwarten würde. Wenn ich Tiefkühlkost kaufe sieht das Endergebnis auch nie so aus wie auf den appetitlichen Bildern der Verpackung. Das ist doch ganz normal.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, jemand bewertet TK-Gemüse „also die Fotos auf dem Karton sahen wirklich appetitlich aus und der Karton passt genau in mein Gefrierfach“, dann wüsste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Wenn man alle Rezepte aus jeglichen Gründen ablehnt, dann ist das total okay, wenn man das in der Rezension entsprechend rüber bringt. Ich lese auch keinen grottigen Roman komplett, sondern breche ihn begründet ab. Das trifft aber doch alles nicht das Kernproblem von @campino246: Zu erfahren, welche Erfahrungen die Rezensenten mit den im Kochbuch enthaltenen Rezepten gemacht haben.
Natürlich spielt auch das Medium Buch eine Rolle - ist es vernünftig aufgebaut, enthält es Tabellenwerke, hält die Bindung vernünftig und ist das Papier unempfindlich bzw. gibt es Schutzvorrichtungen dazu. Aber das alles steht doch bei einem Kochbuch an 2.Stelle, wenn die Rezepte Schrott sind.
Um nochmal das Beispiel Handarbeitsbücher zu wählen: Wenn ich ein Nähbuch rezensieren muss, dann sind tolle Fotos sinnvoll, wo man die Arbeitsschritte sehen kann. Tolle neue Modelle sind auch prima! Wenn aber die Größen in den Schnittmustern nicht zur tatsächlichen Konfektionsgröße passen, dann habe ich u. U. eine Menge Stoff verschwendet, weil nichts richtig sitzt. Und genau so eine Auskunft erwarte ich in Rezensionen dazu. Sonst ist so ein Buch zwar schön anzusehen, aber leider nutzlos.
Und natürlich können versierte Nähende das aus den Maßen auch ohne wirklichen Test sehen, dass da was nicht stimmt - aber auch so etwas kann man in einer Rezension nahe bringen.
Da gebe ich Dir vollkommen recht!