Warum gibt es eigentlich keine Pflicht bei KochbĂŒchern auch etwas daraus zu kochen? Wollte mich hier ĂŒber ein Kochbuch informieren und die Rezensionen helfen mir gar nicht, ob das Buch etwas ist oder nicht. Ganz ehrlich mir ist total egal wie gut die Bilder ausgeleuchtet sind.
Sind die Mengenangaben korrekt, passt die Zeit? Schmeckt es? Benötigt man viele spezielle Zutaten oder sind es Sachen, die man im normalen Supermarkt erhĂ€lt? Da mĂŒsste man doch wenigstens bei einem Rezept etwas dazu schreiben können. Gerade bei der Zeit, wenn es sich um ein Buch mit schnellen Rezepten handelt. Bin gerade etwas genervt.
Wie willst du die Garantie durchsetzen? Man kann lĂŒgen ohne Ende âŠ
Nun - mit Deiner Argumentation wÀre eine Rezension bei einem Kochbuch aber nur dann möglich, wenn man alle Gerichte nachgekocht hat. Was nutzt es, nur ein oder zwei Rezepte auszuprobieren? Was, wenn man von 100 Rezepte die beiden nachgekocht hat, die funktionieren, aber (rein theoretisch) die anderen 98 gelingen nicht? Ich stelle mir das schwierig vor.
Schmeckt es?
Wenn es jemand anderem geschmeckt hat, muss es bei mir noch lange nicht so sein - daher wĂŒrde mir so eine Angabe nichts nĂŒtzen.
Benötigt man viele spezielle Zutaten oder sind es Sachen, die man im normalen Supermarkt erhÀlt?
kann man durchaus beurteilen, auch wenn man das Rezept nicht nachkocht.
Ich habe das GefĂŒhl, dass Du bei Deiner Kochbuchsuche eine Antwort brauchst, die Dir so aber keiner geben kann. Du suchst nach der Frage: âSchmeckt mir das Gericht und ist es einfach nachzukochen?â - ob es einfach ist, sieht man an der Rezeptbeschreibung, ob es Dir schmeckt, kannst Du erst hinterher wissen. Was Du brĂ€uchtest, wĂ€ren Sternebewertungen wie bei den Rezepten von www.chefkoch.de. Ich glaube nicht, dass eine Kochbuchrezension ĂŒberhaupt so weit ginge.
Stimmt alles. aber zu mindestens das Buch lesen und ein Rezept ausprobieren kann jeder. Es geht auch darum ob man sich schwer getan hat mit den Zeiten in der Rezension könnte man dann schreiben bei dem Rezept hat es fĂŒr mich gut geklappt und da haben mir die Zutaten nicht gefallen oder waren schwer zu bekommen.
Ja, ich verstehe, was Du meinst. Wobei ich nicht nachkochen mĂŒsste, um zu wissen, ob eine Zutat schwer zu bekommen ist. Beispiel: Reispapier. Ich habe vor einiger Zeit ein Backbuch gelesen, da war das bei einem Rezept Hauptzutat. Ich hab das Rezept nicht nachgebacken, weiĂ aber trotzdem, dass ich diese Zutat in meiner Stadt (35000 Einwohner) nirgends finden wĂŒrde. WeiĂt, wie ich meine?
Das ist hier schwierig. Ich war schon zweimal bei einer Leserunde dabei und da war Voraussetzung zwei Rezepte nachzukochen. Das konnte man zwar auch umgehen, aber man hat es den Rezensionen, meiner Meinung nach, angemerkt, wenn etwas aus dem Kochbuch gekocht wurde.
LĂŒgen wĂŒrde ich noch nicht mal als Hauptgrund sehen. Es geht einfach darum, dass ein ausprobiertes Rezept unter vielen die Rezension nicht aussagekrĂ€ftiger macht. Zudem ist es ĂŒberhaupt nicht nachprĂŒfbar.
Bei Kochbuchrezensionen ist fĂŒr mich persönlich wichtig:
- wie sehen die Fotos der Gerichte aus? Sehe ich z.B. bei abgebildeten Kuchen, ob der Teig locker und luftig ist oder ist er schwammig und nicht aufgegangen?
- ist die Anleitung leicht verstÀndlich?
- Gibt es Kalorienangaben?
- Ist die Zutatenliste aussagekrÀftig? Sind es normale Zutaten oder exotische Zutaten?
- gibt es Angaben zur insgesamten Portionsanzahl bei den Gerichten?
- Sind die Zutatenangaben stimmig? (Ich hatte vor Kurzem ein Backbuch, da war die Anzahl der Eier unnormal hoch - zu viele Eier machen einen Teig aber schwammig, das Ergebnis sah man so auch eindeutig auf den Beispielfotos)
- Gibt es Angaben ĂŒber die Rezepte hinaus? (Grundteige, KĂŒchenutensilien, KrĂ€uterkunde, etc.)
FĂŒr eine Rezension des Buches ist ein Nachkochen nicht zwingend nötig. Das ist meine persönliche Meinung, natĂŒrlich hat da jeder andere PrioritĂ€ten, keine Frage.
Wenn das Kochbuch verspricht schnell, einfach oder Klassiker, dann möchte ich wissen, ob es hÀlt, was es verspricht.
Das mit dem Geschmack ist subjektiv, aber trotzdem wĂŒrde mich die Meinung in der Rezension interessieren.
Interessant. Wobei es aber auch darauf ankommt, wie versiert der Rezensent beim Rezensieren ist und wieviel Erfahrung er in der KĂŒche hat. Ein rezensiertes Kochbuch von einem blutigen KochanfĂ€nger hĂ€tte fĂŒr mich keine wirkliche Aussagekraft - von einem Fortgeschrittenen oder Kochprofi allerdings schon - auch wenn er nichts nachgekocht hĂ€tte.
Das mit dem Geschmack ist subjektiv, aber trotzdem wĂŒrde mich die Meinung in der Rezension interessieren.
Ich verstehe, was Du meinst. Ist eine interessante Frage, zweifelsohne. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man das irgendwie kontrollieren kann. Zudem kommt es auch darauf an, wie versiert der Rezensent in der KĂŒche ist. Was dem AnfĂ€nger misslingt, muss dem Könner noch lang nicht misslingen.
Ist aber eine spannende und interessante Diskussion!
Bis auf die unteren zwei Punkte kann man das alles in der Leseprobe sehen. Den untersten Punkt auch, wenn das Inhaltsverzeichnis ersichtlich ist.
Ich finde eine Diskussion hier wichtig. Ist schon interessant, wie unterschiedlich das jeder sieht.
Absolut. sehe ich genauso, wie Du.
Bis auf die unteren zwei Punkte kann man das alles in der Leseprobe sehen. Den untersten Punkt auch, wenn das Inhaltsverzeichnis ersichtlich ist.
Da hast Du recht, allerdings stellen nicht alle Buchhandelsplattformen, auf denen Rezensionen gestreut werden, eine Leseprobe bereit. Nicht alle zukĂŒnftigen KĂ€ufer werden eine Leseprobe zur VerfĂŒgung haben.
Ja, genau so ein Beispiel wĂŒrde doch reichen, wohne ich in MĂŒnchen oder Hamburg wĂŒrde ich das Reispapier an vielen Orten kaufen können, ich wohne in Vehrte gerademal knapp 2000 Einwohner die nĂ€chste Stadt hat 200000 auch dort haben wir wenig GeschĂ€fte die auĂergewöhnliche Zutaten verkaufen und Lebensmittel bei Amazon zu kaufen, soweit bin ich noch nicht.
Du wirst lachen - ich wĂŒsste nicht mal, was genau Reispapier ist. Hab ich noch nie gehört vorher
Und ich habe zuletzt gestern Abend Reispapier benutzt, gleicht sich doch gut aus
Reispapier ist gar nicht so speziell. Hab ich sogar bei uns am Arsch der Welt, in der tiefsten Eifel bekommen, im ersten Supermarkt wo ich geguckt habe.
Liegt in der Asia-Abteilung, sind rund und verpackt wie Wraps. Die legt man in kaltes Wasser vor dem FĂŒllen. Damit macht man Sommerrollen.
Das Thema ist definitiv schwierig. Mein Lieblingsbeispiel ist das Rezept der Preiselbeerschnitten von Christina Bauer aus âKuchen backen mit Christinaâ. Wir lieben diesen Kuchen und ich mache ihn auch sehr hĂ€ufig. Vor der Rezension hatte ich andere Kuchen aus dem Buch gemacht, z.B. den Apfelgugelhupf und die Erdbeertorte. So lecker! Hat auch prima geklappt. Bei den Preiselbeerschnitten habe ich dann aber erst nach der Rezension herausgefunden, dass ich persönlich mit den Mengenangaben zu Preiselbeeren und Sahne so gar nicht klar komme (brauche bei beidem sehr viel mehr). Obwohl Christinas Backblech laut Angaben im Theorieteil sogar gröĂer als meines ist (ich denke inzwischen, das ist ein Druckfehler), ist es fĂŒr mich relativ schwer, den Teig auf dem Blech zu verteilen, sodass er nicht nur ein Millimeter dĂŒnn ist.
Ich sehe aber nicht ein, meine Rezension jetzt deshalb abzuÀndern, denn ich liebe das Backbuch nach wie vor.
Will sagen - ich habe aus diesem Backbuch viel gebacken, bevor ich es rezensiert habe. Aber genau das Rezept, bei dem es nicht so glatt lief, habe ich erst danach gebacken. Ich habe aber auch in meiner Rezension nicht aufgezĂ€hlt, welche Rezepte ich bereits gebacken hatte und auch nicht, wie sie mir schmeckten. Denn ich persönlich gehe davon aus, dass nicht jedem alles schmeckt und mein Geschmack schon gar nicht ein MaĂstab sein kann.
Daher steht in meinen Rezensionen, wie ich den Aufbau finde, ob mir der Autor zu selbstdarstellerisch ist (ich kann es nicht leiden, wenn auf jedem zweiten Foto der Autor zu sehen ist - so war das bei Alexandra Meyer-Wölden), wie exotisch die Zutaten sind, ob ein Kochbuch zu sehr auf ein bestimmtes Lebensmittel ausgerichtet ist (auĂer natĂŒrlich, es geht genau darum), wie kompliziert und zeitaufwĂ€ndig die Zubereitung ist, ob es anfĂ€ngertauglich ist, welche GerĂ€te man zwingend haben muss (wenn es Standard ist, erwĂ€hne ich es nicht), ob die Gerichte alltagstauglich sind usw.
Wie ich jetzt âbeweisenâ sollte, dass ich tatsĂ€chlich gekocht und gebacken habe, bevor ich rezensiert habe, erschlieĂt sich mir nicht ganz.
(edit: âgeschriebenâ â âgebackenâ)
Wir habe in der NĂ€he einen Asia-Shop, aber ich meine auch, dass Reispapier bei den gröĂeren Ketten wie REWE und Kaufland in der âSpezialitĂ€tenabteilungâ zu finden ist.
Das finde ich alles als hilfreich.
Genau das ist ja der Unterschied: Leserunde.
Da kann man fĂŒr die Teilnahme festlegen dass Anforderungen gestellt werden, wie z.B. das nachkochen von zwei Rezepten. Und in den Rubriken kann man die individuellen Erfahrungen damit ausfĂŒhrlich besprechen. Also auch wie die Mengenangaben passen, die Arbeits- und die Backzeiten, Temperaturen und und und.
Aber fĂŒr das alles sehe ich keinen Platz in einer Rezension. Zumal die Rezensionen ja noch gestreut werden mĂŒssen. DafĂŒr sehe ich eher ein Forum geeignet, damit man einen Dialog hat. So wie das erwĂ€hnte Chefkoch Forum oder eben hier einen Thread aufmachen.
Ich selbst schÀtze es auch wenn in der Rezension erwÀhnt wird, ob oder was nachgekocht wurde und man mit den Angaben gut klar kam. Aber eben die Verpflichtung dazu finde ich nicht passend.
Also wenn ich einen Roman gewinne, dann ist verpflichtend, dass ich ihn lese und ehrlich rezensiere. Das kann auch niemand nachprĂŒfen und entsprechend hĂ€ufig wird es auch immer Rezensionen geben von Usern, die ohne LektĂŒre eine Rezension schreiben. Gibt ja auch genĂŒgend, die ohne Leseprobe einen Leseeindruck schreiben - weil es nicht prĂŒfbar ist.
Ich kann demnach nicht nachvollziehen, warum nicht verpflichtend sein soll, dass man zumindest 2 Gerichte aus einem Kochbuch nachkocht. Wie will ich denn sonst beurteilen, ob die Rezepte was taugen? Es will doch hoffentlich niemand ein Kochbuch gewinnen, der es nur als AbendlektĂŒre lesen oder dekorativ ins Regal stellen oder gar verschenken will.
Eine Rezension eines Kochbuchs die hauptsĂ€chlich aus LobgesĂ€ngen auf die Fotos besteht ist in etwa so interessant wie die Rezensionen zu Romanen die gröĂtenteils aus Cover-SchwĂ€rmerei und Klappentext bestehen.
Wenn ich keine Lust dazu habe, Rezepte auszuprobieren, dann bewerb ich mich doch einfach mal gar nicht auf ein Kochbuch!
Wenn ich als Spieletester unterwegs bin, dann kann ich ja auch schlecht ein Spiel bewerten ala âDer Karton ist so schön viereckig und die Figuren so toll bunt - von mir volle Empfehlung!â Da wird auch vorausgesetzt, dass ich es zumindest 1- oder 2mal gespielt habe.