Negative Rezensionen

Ich kann das mit dem Beigeschmack leider nicht ganz erklären, wahrscheinlich liegt es eben einfach daran, dass ich mit „Verriss“ etwas Unsachliches und Ironisches verbinde. Und das für mich eben nicht in eine Rezension gehört, auch nicht von „richtigen“ Rezensenten. (Du kannst das „Hobby“ also auch weglassen.)

Es ging ja nicht um Themen, die ein Buch behandelt und die nachweislich falsch dargestellt werden, es ging für mich darum, dass jemandem der Schreibstil nicht gefällt etc., eben eher um Dinge, die einfach Geschmacksache sind.

Ich habe mal in einer Musikzeitschrift einen Verriss über ein Album von Marius Müller-Westernhagen gelesen, es wurde mit einem Stern (oder Punkt) bewertet, weil der Kritiker MMW „schon immer scheiße fand und ihn das aufregt, wenn der immer so mit geschlossenen Augen singt“ (sinngemäß). Da ging es auch nur um das Verreißen weil man es halt kann. Und davon halte ich eben nichts.

Kann es leider nicht besser erklären…

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Wahrscheinlich geht es wirklich sehr darum, wie man „Verriss“ für sich definiert.
Gegen eine negative Rezension mit stichhaltig vorgebrachten sachlichen Argumenten habe ich überhaupt nichts. Ich würde sie dann eben nur nicht Verriss nennen. :wink:

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Danke für die Antwort.

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Ja, das kenne ich. Bin großer Jazz-Fan und lese fast alles zu neuen Platten. Die Bewertungen sind teilweise so unterschiedlich, dass ich mich darauf schon lange nicht mehr verlasse. Und Verisse nehme ich so hin.

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Keiner, außer MRR ist öfter drastischer in seiner Wortwahl gewesen wie Menschen die es als Hobby betreiben.

Ich habe vor einiger Zeit eine Rezension geschrieben mit einem Stern bewertet. Für mich war es ein Verriss weil ich nichts Positives über das Buch sagen konnte. Sonst finde ich meistens noch einen kleinen Hoffnungsschimmer. Wochen später entdeckte mein Mann einen Kommentar zu dem Buch in der Sonntagsausgabe der FAZ. Die konnten es wirklich noch drastischer. Auch wenn man keine miesen Formulierungen benutzt, es kann trotzdem unter die Gürtellinie gehen.

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Ich behaupte mal, dass ein Literaturkritiker- Verriss schwerer wiegt und sich negativer auf die Verkaufszahlen auswirkt als der einer Lieschen Müller. Insofern verstehe ich die Versuche von Autoren nicht, auf netten Rezensionen zu bestehen…

Das widerspricht sich doch irgendwie? Klär’ mich bitte auf… :smile:

Ich habe schon einige Verrisse geschrieben. Solange man dabei die AutorInnen außen vor lässt und sich nur auf das Buch/dessen Inhalt bezieht, sehe ich da absolut kein Problem.
Wenn mich ein Buch interessiert, lese ich auch zuerst die negativen Bewertungen und entscheide für mich, ob das genau das ist, was mich stört oder ob mir das knapp vorbeigeht. Manchmal ist genau das, was bemängelt wird, eben das, was ich cool finde.

Und dann gibt’s da noch die Verrisse, die mit dem Buch kaum etwas zu tun haben. Ist mir neulich bei Lightlark auf goodreads aufgefallen. Da wurden Sachen angesprochen, die ich persönlich in dem Buch nicht gelesen oder gefunden habe.

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klar wirkt der schwerer, ich habe die Sendungen geliebt, vor allem die unterschiedlichen Meinungen von Karasek und MRR es gab eine Sendung da war auch eine jüdische Schriftstellerin und Holocaust Überlebende dabei. Die schenkten sich nichts. So ein Streitgespräch hatte ich noch nie gehört, es war eine klare Sprache, keine Beleidigungen, auch nicht abgehoben man konnte gut folgen.

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Es geht um den " Neunten Arm des Octopus" sinngemäß schrieb die FAZ es sie gut gewesen das sich Rossman damals für die Drogisten Karriere entschieden hätte und nicht schon in seiner Jugend Schriftsteller wurde. Denn dann würde er heute am Hungertuch nagen und nicht Millionär sein.

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Ja nicht ganz falsch, die Einschätzung. Wer in einem Satz 5mal „dann“ benutzt, hätte bei uns in der Schule ein Mangelhaft kassiert.

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Eigentlich kann die Diskussion bis in alle Ewigkeit geführt werden. Eine harte Kritik wird toleriert, der Begriff "Veriss " ist verwerflich?! Man kann alles nach seinen Vorlieben benennen, meine Frau sagt „Der Mensch neigt zur rosaroten Brille. Das mache das Leben erträglicher.“
Es gibt aber auch Bereiche, da sehe ich Schönfärberei als kritisch oder sogar gefährlich an. Eine Neuverschuldung heißt dann Sondervermögen, Krieg wird zu einer speziellen Militäroperation, Landraub zu einer Gebietsreform, Gewalt in der Ehe zu heftigen Streitereien, Totschlag zu Unfall mit Personenschaden. Je nach Gusto und Empfinden. Ob es das besser oder schlechter macht?

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Wo dagegen kein Verriss mehr möglich ist, gibt es auch kein Gelingen mehr.

Steht auf der Germanistik HP der JGU Mainz.
Das ist eigentlich ein gutes Argument gegen die angepriesene „Sandwich-Methode“.

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Die alte philosophische Weisheit: ohne Gut kein Böse, ohne Hell kein Dunkel, ohne einen Gott auch kein Teufel.:wink:

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Der Trend geht zum fremdbelernen. TipToi und Spiele auf dem iPad sollen die Kids dabei unterstützen. Ich denke sie sind gut zum dazu nehmen, sollen aber nicht alleinige Förderung sein, damit man selbst nicht tätig werden muss.

Rezensionen sind und sie werden es immer auch bleiben - eine persönliche Sichtweise und Einschätzung zu bestimmten Buchdetails.
Wenn jemand beispielsweise viele Rechtschreibfehler in einem Buch findet und dieses dann kritisiert, so hat er/sie halte eben eine niedrigere Toleranzschwelle dahingehend als vielleicht eine andere Person, welche die Fehler vielleicht auch bemerkt aber einfach darüber hinweg liest.
Die Diskussion hier wird ja sehr leidenschaftlich geführt. Ob unser aller Rezensionen genauso leidenschaftlich von den Verlagen und Autoren dann zur Kenntnis genommen werden?
Macht es nicht erst diese Vielfalt der Blickwinkel dann spannend, wie Bücher und deren Geschichten erlebt werden?

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Ja, da hst Du recht. Und die Toleranzschwelle verändert sich, je nachdem, wieviele Rechtschreibfehler vorkommen… Mich stören einer oder zwei nicht so sehr, meist fällt es einem auch nicht direkt auf. Häuft sich die Sache, sieht es wieder ganz anders aus.

Ob unser aller Rezensionen genauso leidenschaftlich von den Verlagen und Autoren dann zur Kenntnis genommen werden?

Oh, das wollen wir doch alle hoffen, oder nicht? :wink:

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Ich lese zuerst den Titel, dann den Klappentext und dann die Leseprobe von einem Buch bevor ich mich darauf bewerbe. Und ich bewerbe mich nie, wenn es bei einer dieser drei Kategorien bei mir durchfällt.
Bisher hatte ich das Glück, dass ich erst ein einziges Mal in einer Leserunde ein Buch hatte, das mir absolut nicht gefallen hat. Bei dem Buch suggerierte der Titel und der Klappentext etwas ganz anderes, als was hinterher im Buch vorkam. Hinzu kamen auch noch handwerkliche Fehler, weil auf vorher geschriebenes nicht logisch aufgebaut wurde. Das ging dann schon in der Leserunde sehr hoch her und zum Schluss wurde mir die E-Mail-Adresse der Lektorin weitergegeben, der ich unseren Missmut dargelegt habe.
Ich habe das Buch dann auch entsprechend bewertet und die Rezension auch verlinkt. Was nutzt es, wenn das Buch gut bewertet wird und die Leser hinterher genauso enttäuscht sind wie ich es gewesen bin.

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Ich habe bei Lovelybooks ein einziges Buch (Elias Hirschl) negativ beurteilt und seit dem wurde mir kein Buch mehr zugeteilt, auch auf Anfragen bekam ich keine Antwort. Hängt vorablesen mit Lovelybooks zusammen?