Was meinst Du mit „Geister-Rezensentinnen“?
Vielleicht noch kurz allgemein was zu den unterschiedlichen Geschmäckern… ich beispielsweise lasse mich beim Rezensieren überhaupt nicht beeinflussen vom Geschmack anderer Leute oder davon, dass zig andere Rezensenten 5 Sterne geben. Fällt bei mir ein Buch durch, bin ich rigoros und gebe die Sterneanzahl, die ich denke, dass ich vertreten kann. Das kann sehr wohl auch nur einer sein - weil ich eben gut begründe, warum. Von daher hab ich kein Probllem damit, wenn ich 1) der einzige wäre, der unter 50 Sehr-gut-Bewertungen eine 1-Sterne-Bewertung abgebe oder 2) der einzige Rezensent bin und 1 Stern gebe und das Buch auf einem Portal dann eben nur einen Stern hat. So isses eben dann, wär das Buch besser gewesen, hätte ich auch mehr Sterne geben können. Schließlich vergleicht man ja auch innerhalb den bislang gelesenen Büchern und es wäre nicht fair, wenn ein Buch, das nicht der Hit war, genauso viel Sterne kriegt, wie eines, das mich absolut geflashed hat.
Da muss ein Autor damit leben - das gehört mit zum Geschäft. Ehrlichkeit ist das A und O - und sie kann mitunter auch mal weh tun.Ich hab schon mehrfach erleben müssen, dass ein Autor anscheinend in einer rosaroten Blase lebt, in der das „Baby“ (das Buch) nicht kritisiert werden darf. Doch dann muss man das Schreiben sein lassen. Man wird immer auf Leute treffen, die weniger als 5 Sterne geben - und inzwischen sind ja 3 Sterne (auf vielen Plattformen ist das „gut“) schon verpönt sind. Wo soll das Ganze denn noch hinführen?
Gerade bei Lovelybooks nimmt die Anspuchtshaltung von Autoren in von ihnen begleiteten Leserunden immer mehr zu. Nach dem Motto: „Du hast ein Buch für umsonst erhalten, dann hast Du auch 5 Sterne zu geben.“. Viele tun es – ich kann mir kaum vorstellen, dass in einer Runde von 30 Leuten alle super glücklich sind mit allem, was Autor so schreibt. Aber trotzdem wird gelobhudelt - man will ja auch nächstes mal wieder „ausgelost“ werden.