Negative Rezensionen

Ich bin noch recht neu hier und habe eine Frage.

Bei unseren Zeitschriften empfehle ich nur Bücher, die ich toll finde, über die anderen schweige ich lieber.
Wie geht es euch damit?
Ich finde es entsetzlich, wenn ich negative Rezensionen breit streuen soll. (Ich weiß schon, es braucht ehrliche Rückmeldungen, auf meinem Blog hab ich damit auch kein Problem, es geht ums Teilen.)

Muss man Bücher, die einem gar nicht zusagen, auch in mindestens 3 anderen Foren/Seiten vorstellen?
Oder reicht es in dem Fall, wenn man hier Rückmeldung gibt?

Die meisten haben mir bis jetzt ja sehr gut gefallen, da streue ich sehr gerne und breit :slight_smile:

Danke euch.

Ich streue mittlerweile Rezensionen von Büchern, die mir nicht gefallen haben, genauso breit, wie bei Büchern, die ich toll fand. Am Anfang habe ich mich damit auch schwer getan.

Allerdings lese ich, wenn ich mich über ein Buch erkundige, zuerst die negativen Rezensionen. Die finde ich oft viel aussagekräftiger und kann daraus eher ableiten, ob mir das Buch gefallen könnte. Wenn z.B. in mehreren Rezensionen etwas kritisiert wird, was ich sehr schätze, dann sagt mir das mehr als die positiven Rezensionen, die auf diese Details gar nicht eingehen. Ich mag z.B. ruhige Krimis oder skurirle Figuren sehr gerne.

Als mir dann mal bewusst geworden ist, wie ich an Bewertungen herangehe, bin ich meinen eigenen negativen Rezensionen gegenüber viel cooler geworden.

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Du musst negative Rezensionen genauso verlinken, wie die positiven Rezensionen. Ich finde negative Rezensionen sind ja nicht umbedingt etwas schlimmes. Wenn sie gut begründet sind, hat jeder etwas davon.

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Wie gut oder schlecht Du ein Buch findest, spielt da keine Rolle. Hier plus 2 weitere Seiten sind der Deal.

Und ja - es ist super wichtig, eine negative Wertung auch zu streuen. Stell Dir vor, wie enttäuscht man ist, wenn alle ein Buch bejubeln und dann findet man es selbst total schlecht.

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Negative Rezensionen sind wichtig, sonst herrscht Stagnation. Freiwillige Selbstzensur in einer Art vorauseilendem Gehorsam gegenüber den Verlagen ist in meinen Augen deplatziert. Eine Rezension sollte nach meinem Dafürhalten ergebnisoffen sein. Nur meine Meinung dazu…Kurzum: Natürlich gehört das Streuen negativer Rezensionen dazu.

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Vorb: ich rezensiere inzwischen seit über 10 Jahren, genauso lange bin ich auch in mehreren Bücherforen aktiv.

Meine persönliche Meinung: ja, auch Negativrezensionen haben ihre Berechtigung. Warum soll man eine Negativkritik verschweigen? Solange ein Rezensent gut und sachlich begründet warum er dies oder jenes bewertet, wie er es eben tut, ist alles in Ordnung. Als Autor bzw. Verlag muss man mit Kritik auch umgehen können.

Eine Rezension dient in erster Linie dazu, potentiellen Käufern eines Artikels (in diesem Fall eben das Buch) die Kaufentscheidung zu erleichtern. Das geht nur, wenn die Rezensenten ehrlich sind. Dazu gehört auch die Negativrezension - ebenso gehört zur Ehrlichkeit auch, ein Buch nicht mit 5 Sternen zu belohnen, nur aus dem Grund, weil man in einer Leserunde zum Beispiel auch den 2. Teil wieder gewinnen möchte. Leider gibt es inzwischen viele Rezensenten, die genau das tun: dem Autor / Verlag nach dem Mund reden. Daneben musste ich in autorenbegleiteten Leserunden leider auch schon mehrfach erleben, dass der Autor keinerlei Kritik verträgt und sofort über den Rezensenten herfällt. Das kann ich ebenso nicht ab und es gibt von mir auch keine Gefälligkeitsrezension - und auch nicht eine „Auswahl“, wo ich streuen darf und wo nicht (wo gestreut wird, entscheidet allein der Rezensent).

Natürlich streue ich alle Rezensionen gleich weit - positiv wie negativ.

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Ich finde es entsetzlich, wenn man Bücher, die man subjektiv als schlecht einschätzt und auch begründet, warum man so empfindet, nicht weiter streut.

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Danke für deine Antwort. Begründungen finde ich immer okay, aber ich mag diese Sternewertungen einfach nicht. :slight_smile:

Das kann ich nachvollziehen und das spricht für Dich. Da denkt ja jeder auch anders. Trotzdem sind negative Bewertungen ein wichtiger Bestandteil.

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Danke euch für eure Antworten. Die Verlage sind mir egal (die können auch gut mit negativen Kritiken umgehen) und Gefälligkeitsrezensionen finde ich auch öd, da habt ihr absolut recht. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass eine einzige negative Rezension tausendmal schwerer wiegt als 20 positive.
Klar, sagen auch negative Rezensionen was aus, keine Frage. Manchmal wäre mir am liebsten, Rezensionen hätten keine Sternewertungen. Das, was die einen stört, reizt andere vielleicht gerade. Aber 1 oder 2 Sterne drücken halt doch sehr schnell die Gesamtwertung - mich z.B. ärgert es, dass bei Lovelybooks und Amazon die etwas anspruchsvollere Literatur sehr oft viel schlechter bewertet wird als die Romantasy oder lustige Regionalkrimis. Ich versuche da schon auch, nicht nur subjektiv zu sein - wenn ein Buch mich enttäuscht, dann heißt das ja manchmal nur, dass ich falsche Erwartungshaltungen hatte. Das kann man alles super argumentieren, aber Sterne muss man doch vergeben. Wahrscheinlich denk ich einfach zu viel an die Autor:innen, die mitlesen :slight_smile:

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Ach, da hast du recht. Danke für deine schöne Antwort. Mir geht es genauso, dass mir das, was kritisiert wird, oft gefällt. Ich merke auch gerade, dass es vielleicht sogar eine Chance ist, nicht nur als Rezensentin, sondern auch als Autorin eine dickere Haut zu bekommen.

2 „Gefällt mir“

Warum nicht? Du hast zu einem Buch doch eine Meinung. Die drückt sich eben in Noten aus - und das sind die Sterne.

Was ich aber schon hatte (wenn auch selten). dass ich z.B. nicht so recht wußte ob 3 oder 4 Sterne. Da hätte ich dann gerne halbe Sterne gehabt. Aber das würde das Ganze dann doch zu der verwässern - zudem sollte man ja vor dem Lesen einer Rezension sehen können, wie der Rezenent ein Buch einordnet.

Aber 1 oder 2 Sterne drücken halt doch sehr schnell die Gesamtwertung

Das sollen sie auch - wenn ein Buch in den Augen eines Lesers durchgefallen ist, dann darf es nicht in der Gesamtwertung gleichgestellt sein mit einem Buch, das alle Leser toll finden. Das wäre nicht fair dem gegenüber, das volle 5 Sterne verdient hat.

Wahrscheinlich denk ich einfach zu viel an die Autor:innen, die mitlesen :slight_smile:

Ja, das denke ich auch. Du willst den Autor nicht enttäuschen. Aber es ist nicht Deine Aufgabe als Rezensent, dem Autor nach dem Munde zu reden und das zu sagen oder so zu bewerten, wie es ihm gefällt. Ganz platt ausgedrückt: er / sie hätte das Buch ja auch besser schreiben können. Natürlich ist das überspitzt, denn Geschmäcker sind verschieden - jedoch rezensierst Du nicht (nur) für den Autor, dass der zufrieden ist, sondern Du tust es auch für potentielle Käufer. Und die haust Du in die Pfanne, wenn Du nicht offen aussprichst, was Dich am Buch gestört hat. Und dazu gehört nunmal die Punktewertung.

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Das habe ich zwar schon oft gehört, halte es aber für falsch. Schlimm wäre, wenn niemand über dein Buch schreibt, wenn „die üblichen“ Webseiten einfach leer bleiben würden. Kritik oder negative Aufmerksamkeit sind immerhin Aufmerksamkeit.

Kritik sagt oft mehr über die kritisierende Person aus als über das Buch oder den Autor. Eine leicht erkennbare 5-Sterne-Gefälligkeitsrezension aus 3 Sätzen finde ich persönlich schlimmer als eine ausführliche Begründung, warum ein Buch eben Durchschnitt ist.

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Ihr habt beide vollkommen recht. Und ja, halbe Sterne hätte ich auch immer gern. Ich mag es bei Lesejury, da kann man auch die Handlung von den Charakteren und das Cover extra bewerten. Jedenfalls habt ihr mir grad sehr geholfen - ich hatte nur in letzter Zeit oft das Gefühl, dass alle immer nur 4 oder 5 Sterne geben und hab mich schon bei einer 3-Stern-Wertung mies gefühlt. Ich muss mutiger werden! :slight_smile:

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So isses.

Ich denke gerade an ein Buch, das hier fast 100% Lob erhielt und nur 2 Geister-Rezensentinnen wagten, es als misslungen zu bewerten. Natürlich habe ich mich gefragt, ob nur wir zwei die Perle nicht erkennen konnten. Eine kurze Suche ergab allerdings, dass das Buch - außer den Vorab-Rezensionskopien - nirgendwo sonst rezensiert wurde, in keinem Medium, auch später nicht. Offenbar hatten die anderen Medien den richtigen Instinkt …

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eben. im printmedium, am eigenen blog, im radio … kann man einfach nicht rezensieren. das sagt schon auch was aus :wink:

Ich denke eher, dass man sich als Autor oder Autorin über eine ehrliche Rückmeldung freut und darüber, dass sich jemand anderes intensiv mit dem eigenen Werk auseinandergesetzt hat.

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Was meinst Du mit „Geister-Rezensentinnen“?

Vielleicht noch kurz allgemein was zu den unterschiedlichen Geschmäckern… ich beispielsweise lasse mich beim Rezensieren überhaupt nicht beeinflussen vom Geschmack anderer Leute oder davon, dass zig andere Rezensenten 5 Sterne geben. Fällt bei mir ein Buch durch, bin ich rigoros und gebe die Sterneanzahl, die ich denke, dass ich vertreten kann. Das kann sehr wohl auch nur einer sein - weil ich eben gut begründe, warum. Von daher hab ich kein Probllem damit, wenn ich 1) der einzige wäre, der unter 50 Sehr-gut-Bewertungen eine 1-Sterne-Bewertung abgebe oder 2) der einzige Rezensent bin und 1 Stern gebe und das Buch auf einem Portal dann eben nur einen Stern hat. So isses eben dann, wär das Buch besser gewesen, hätte ich auch mehr Sterne geben können. Schließlich vergleicht man ja auch innerhalb den bislang gelesenen Büchern und es wäre nicht fair, wenn ein Buch, das nicht der Hit war, genauso viel Sterne kriegt, wie eines, das mich absolut geflashed hat.

Da muss ein Autor damit leben - das gehört mit zum Geschäft. Ehrlichkeit ist das A und O - und sie kann mitunter auch mal weh tun.Ich hab schon mehrfach erleben müssen, dass ein Autor anscheinend in einer rosaroten Blase lebt, in der das „Baby“ (das Buch) nicht kritisiert werden darf. Doch dann muss man das Schreiben sein lassen. Man wird immer auf Leute treffen, die weniger als 5 Sterne geben - und inzwischen sind ja 3 Sterne (auf vielen Plattformen ist das „gut“) schon verpönt sind. Wo soll das Ganze denn noch hinführen?

Gerade bei Lovelybooks nimmt die Anspuchtshaltung von Autoren in von ihnen begleiteten Leserunden immer mehr zu. Nach dem Motto: „Du hast ein Buch für umsonst erhalten, dann hast Du auch 5 Sterne zu geben.“. Viele tun es – ich kann mir kaum vorstellen, dass in einer Runde von 30 Leuten alle super glücklich sind mit allem, was Autor so schreibt. Aber trotzdem wird gelobhudelt - man will ja auch nächstes mal wieder „ausgelost“ werden.

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Wo liegt der Sinn, einem Buch fünf Sterne zu geben, wenn man es blöd fand? Warum will man beim nächsten Band wieder dabei sein? Wenn mir der Band nicht gefällt, ist die Chance gering, dass mir der nächste Band zusagt.

Ich muss keinem Autoren einen Gefallen tun, wenn der für meinen Geschmack schlicht nicht schreiben kann. Lesestoffnachschub ist nur dann von mir gewünscht, wenn der auch meinen Geschmack treffen kann. Man greift auch mal daneben, aber i.d.R. bewirbt man sich nicht auf Titel, die einem vom Plot, Genre, Autor, Schreibstil usw. nicht zusagen. Insofern gibt es sowieso immer mehr positive denn negative Rezensionen. Ist ja nicht schlimm, wenn die Meinung tatsächlich so positiv ist.

Es gibt wenig Leserunden, auf die ich mich bewerbe. Aber das sind dann Leserunden, bei denen ich frei meine Meinung sage. Gefällt sie dem/der Autor/in nicht, ist das nicht mein Problem. Wenn ich aber begeistert bin, sag ich das auch. Und das macht dann richtig Spaß, weil man es dem „Verursacher“ eben direkt sagen kann.

Aber Lobhudelei? Die bringt nur was, wenn man schlechte Bücher in Kauf nehmen möchte. Ich mag das nicht.

3 „Gefällt mir“

Ich denke hier sollte man einfach ehrlich sein, ich kann doch kein Buch schön reden, was mir so gar nicht gefallen hat. Außerdem gehen die Meinungen ja auseinander, sicher gibt es auch Leser denen das Buch gefallen hat.

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