Müssen Thriller und Krimis immer so anspruchslos geschrieben sein?

Schande über mich, aber ich liebe die Reihe von K. Cass.
Trotzdem ist auch mir völlig bewusst, dass das alles dann doch eher zum Trash gehört.
Überraschender Weise hab ich die Bücher gerne gelesen, könnte mir aber niemals im Tv den Bachelor anschauen, ohne Augenkrebs zu bekommen und blutende Ohren.

Ich denke, nur weil man etwas liest und es einem (möglicherweise) auch gefällt, heißt das noch nicht gleich, dass man die (vermeintlich mangelnde) Qualität nicht wahrnimmt.
Bzw. wenn das Buch an sich gut ist, ist es mir auch völlig schnuppe.

Ich selbst störe mich nicht an der Menge der “schlichten” Bücher, vllt. auch, weil ich sie gerne selber mal lese. Ansonsten ignoriere ich sie und stöbere weiter. :joy: Bei einem SuB von 445 Büchern auch ziemlich erfolgreich.

Warum ist das für euch ein Dorn im Auge? Weil ihr selbst nichts mehr gutes findet oder großherzig um den IQ anderer Leser besorgt seid?

:slightly_smiling_face:Grüße

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Liebe Strassenprinzessin,
du hast das sweet-sixteen Alter aber schon hinter dir und kannst selbst reflektieren und beurteilen das es unterhaltsamer Trash ist.
Die eigentliche Zielgruppe halte ich für weitaus naiver.

Und nein, es ist mir kein Dorn im Auge, eher die Löwin in mir, meine Kinder vor Schwachsinn zu beschützen (und ja ich entscheide was der Schwachsinn ist, deshalb bin ich die Mama :joy:).

Ich frage mich nur immer, wo vielleicht die “normalen” Geschichten sind, ohne Sex, Drugs aber gerne Rock&Roll. Die Suche ich gerade :thinking:

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Ich finde, ehrlich gesagt, dass gerade im Jugendbuchbereich in den letzten Jahren sehr vieles erschienen ist, was nicht der üblichen Junge-sucht-Mädchen-Handlung entspricht (Albertalli, Murphy, Silvera, Thomas sind jetzt nur die Beispiele, die mir auf Anhieb einfallen). Da hat sich definitiv viel getan, was die Repräsentation von “Randgruppen” angeht. (Vielleicht sogar mehr, als im Erwachsenenbereich.)

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Ich dachte mal nicht an Randgruppen, eher so was wie
“der vierzehnte Goldfisch”, “Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren”, “Solo für Clara”, “Ins blaue hinein”.

Aber du hast recht, das das im Erwachsenenbereich ein wenig fehlt.

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Das scheint bei der eigentlichen Zielgruppe aber noch nicht angekommen zu sein. Sehr junge Leserinnen glauben ja gern mal, in jedem Buch auf dieser Welt ginge es darum, dass sich am Ende zwei Personen kriegen und kommen lange nicht auf die Idee, dass es auch Romane “ohne” gibt.

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Danke, ich suche einfach das Leben und ein ein “Wofür brennst du” (Kommt aus dem vierzehnten Goldfisch).

Tja, aber man kann eben weder Jugendlichen noch Erwachsenen etwas aufzwingen.

Und ich wollte nur gerne mal die Fraktion vertreten, für die das Glas halb voll ist und nicht halb leer. Denn meiner Meinung nach gibt es auch sehr viel Gutes im Jugendbuch Bereich, ob Randgruppe oder nicht. Das war auch nur als Beispiel gedacht.

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Ja, so bin ich. Ich mache mir Sorgen um den IQ anderer. :smiley:

Im Ernst? Ist mir egal. Ja, es ist wirklich schwierig, was Gutes zu finden, vielleicht ärgert mich das. Aber wie ich oben schrieb: Solange dieses Zeug geliebt und gekauft wird, ist es müßig, darüber wirklich graue Haare zu bekommen. Und zumindest manchmal schaffe ich meinem Frust in einem Verriss Luft, was zwar auch nichts ändert, aber auch niemadem wehtut. (Außer Leuten, die ihre Autoren für die weiße Kuh halten, aber die sind mir auch egal.)

Stimmt natürlich völlig. Wenn ich allerdings zurück denke, musste und wurde ich nie vor einem Buch beschützt /bewahrt. Da traue ich den Kids persönlich viel mehr zu. (:joy: okay, ich bin keine Mutter, vllt. ändert sich meine Meinung da noch)
:thinking: Mir ist auch in jungen Jahren klar gewesen, das Geschichten eben auch nur das sind, Geschichten. Und auch wenn es oft heißt, dass es Berg ab geht mit der Jugend, habe ich so viel Vertrauen und Hoffnung in sie, die Dinge als solches auch zu verstehen und zu erkennen.

Selbstverständlich muss das jeder für sich (oder das Familienoberhaupt) :joy: entscheiden, steht ja jedem völlig frei.
Ich bin Dankbar für die “Ignoranz” meiner Mutter, mich alles lesen zu lassen, was ich wollte.

Mal nebenbei erwähnt finde ich persönlich immer die Jugendbücher ganz furchtbar, die so gewollt auf jung & naiv gemacht sind. Aus eigener Erfahrung sind diese Bücher meist von deutschen Autoren, die Jungendliche als Grenzdebil einstufen.

@archer Auch Kritik muss ein Buch aushalten. Ich lese die schlechten Bewertungen hin und wieder mal ganz gern, um zu sehen, ob es Aspekte gibt, auf die ich vielleicht so nie gekommen wäre.
Wenn für mich der “Verriss” unsachlich wirkt oder meiner Meinung nach so gar nicht passt, scroll ich eben weiter.
:joy: Ich werde keinen Kampf für Bücher oder Autoren führen, nur weil jemand einen anderen Geschmack als ich selbst hat.

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Mein Mann, der ja ein begeisterter Krimi/Thriller-Leser ist, hat seinen ersten Fitzek zugeklappt und die weiteren, die er schon besaß, ungelesen weitergegeben. Mit dem Kommentar „Der Himmel weiß, was die an dem finden“. :grin:

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Hab gerade mit dem Himmel telefoniert. Gott sitzt kopfkratzend da und meint, er wüsste es auch nicht. :smiley:

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Ich kann dich und deine Bedenken da sehr gut verstehen. Findest du es aber nicht besser, wenn deine Kinder mit der Zeit selbst erkennen, was lesenswert und was nicht ist? Besteht nicht eher die Gefahr, dass sie mit dir nicht über die Bücher reden, wenn du knallhart sagst, dass der entsprechende Roman Schwachsinn für dich ist? Ich denke, bei mir wäre das nach hinten losgegangen, wenn mir meine Mutter das damals vorgegeben hätte. Sie hat mir nur hin und wieder ein Buch in die Hand gedrückt und nebenbei gemeint, dass das für mich vielleicht etwas sei. Ich bin ihr sehr dankbar dafür. Sie hat mich zur Leseratte gemacht.

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Ja, ich möchte das sie das selber erkennt, aber mit 13/14 erkennt sie es definitiv nicht, da muss sie noch ein wenig älter (reifer?) werden. Das kann ich ganz klar aus den Gesprächen mit ihr erkennen.
Und nein, sie muss nicht alles lesen was ich will und ich kommentiere nicht alle Bücher, die sie liest. Aber wenn sie mir ein Buch unter die Nase hält, dann möchte sie meine Meinung wissen und die kriegt sie dann auch.
Da wir aber weder zu den Royals noch zu den oberen Zehntausend gehören, mag ich es ein wenig realitätsnah.

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Mal nebenbei erwähnt finde ich persönlich immer die Jugendbücher ganz furchtbar, die so gewollt auf jung & naiv gemacht sind. Aus eigener Erfahrung sind diese Bücher meist von deutschen Autoren, die Jungendliche als Grenzdebil einstufen.

Ich frage mich gerade, ob ich denen schon begegnet bin :thinking:
Eigentlich suche ich nur nach ganz normalen Geschichten, ich denke man muss nicht immer die großen Probleme wälzen.

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Oh, da geht es nicht um „große Probleme“, die sind, meiner Meinung nach, sogar recht aktuell. Sondern um den viel erwähnten (Schreib)stil, Verlauf, ect…
Als Beispiel würden mir die Jugendbücher von Ravensburg und K. L. A. R einfallen. Da kam ich mir damals schon verar*** vor und da habe ich noch zur Zielgruppe gehört.

K. L. A. R. sagt selbst:

Diesen Frust können Sie sich und Ihren Schülern mit den Taschenbüchern aus der Reihe K.L.A.R. ersparen: Eine insgesamt geringe Textmenge, überschaubare Leseabschnitte, ein leicht verständliches Vokabular und eine alltagsnahe Sprache sorgen für einen schnellen Leseerfolg, der die Jugendlichen nach dem Unterricht auch zu Hause weiterlesen lässt.

Selbst unter Betrachtung dass sie Leseschwache etwas anbieten wollen oder ein einfaches Schulbuch zum bearbeiten bieten wollen, ist es doch recht uncharmant, für welch Tiefflieger man gehalten wird.
Und wenn man nun z. B. bei amazon sich andere Vorschläge anschaut im selben Genre, gibt es eben doch einen ganzen haufen davon, die so oder so ähnlich denken.
:joy: Wenn ich schon lese: „Mami denkt dies, und Papi kann ich jenes nicht sagen“
Sorry, aber als ich 16 war, hab ich viel öfters Mami gesagt, wenn ich für etwas rumgeschleimt habe und nicht, wenn ich gerade wieder Mist gebaut habe oder heftig in selbigen saß.

:joy: Da war man danach für Faust schon fast dankbar, zumindest die ersten 5 Minuten.

Edit: :heart_eyes: Natürlich gibt es auch gute deutsche Jugendbücher, aber hier ist es mir eben besonders oft aufgefallen.

Ich kann dich voll und ganz verstehen, mir ist das auch schon sehr oft aufgefallen und wie du kann ich damit dann gar nichts anfangen. Gerade auch der von dir erwähnte Fitzke ist damit für mich durchgefallen, da hängt es nicht nur am Schreibstil sondern einfach oft an der Logik, das kann ich dann nicht mehr genießen. Ich glaube das große Problem ist tatsächlich das ein Teil der Leser immer anspruchsloser wird und viele Autoren, keine richtigen Autoren mehr sind sondern einfach ganz normale Leute mit einer Idee, die sie zu Papier bringen. Vorherige Ausbildung oder Beschäftigung mit dem Thema Schreiben hat da einfach oft nicht stattgefunden und oft (nicht immer) merkt man das diesen Hobbyautoren halt auch an. Ich erkenne das zum Glück meist oft in der Leseprobe, nur manchmal verleitet mich ein interessant klingender Klappentext zum lesen. Ein Patentrezept habe ich noch nicht gefunden, ich bleibe die ewige Optimistin und versuche immer noch die Perle unter den Säuen zu finden und manchmal, ganz selten habe ich damit auch noch Glück :wink: Aber wie du sagst auch mir fällt auf, das es immer mehr von den Schlechten und immer weniger von den Guten gibt und trotzdem wird auch ersteres in den Himmel gelobt…

Du weißt schon, dass es keine Ausbildung zum Autoren gibt?

Perle unter den Säuen zu finden?

Auch wenn Autor kein Ausbildungsberuf ist, so gibt es doch Hochschulen, die Kreatives oder Literarisches Schreiben lehren. Man kann sich im Schreiben also durchaus ausbilden lassen :wink:

Ich glaube ja, dass es beim Schreiben wie mit anderen kreativen Dingen ist: Man kann es zwar lernen, aber manche haben eben ein Talent dafür und andere nicht.

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