Freitagsfrage Nr. 173: Was war die beste/schlimmste Schullektüre?

PS: An mir nicht zusagende “Zwangs-Lektüre” in der Schule kann ich mich nicht erinnern.

Ich kann mich gar nicht erinnern, dass mir eine Schullektüre nicht gefallen hätte…
Etwas daran war immer interessant.

“Candide” im Französisch-LK fand ich gut, weil es dabei so tolle Diskussionen um die “beste aller Welten” gab.

“The Graduate” im Englisch-LK war auch cool. Besonders die Verfilmung mit Dustin Hoffman!

Nie vergessen werde ich auch “Whose Life is it anyway”. Darf ein vom Hals abwärts Gelähmter entscheiden, nicht mehr leben zu wollen?
Das ergab intensive Gespräche! (Heute, nach “Ziemlich beste Freunde”, würde meine Antwort anders ausfallen…)

“Romeo und Julia” haben wir seltsamerweise im Deutschunterricht gelesen.Unsere Lehrerin war eine “alte Jungfer”, und hat die ganzen sexuellen Anspielungen nicht verstanden… das war teilweise extrem lustig…!

Bei mir war das u.a. Heinrich Böll - mit “Ansichten eines Clowns” - ein Zitat aus dem Roman begleitet mich seither und ist ein Lebensmotto von mir geworden:
“Ich bin ein Clown - und sammle Augenblicke”…
Seither habe ich fast alle Romane von ihm gelesen - und alle haben mir sehr gefallen. Mit Hesse sieht das schon anders aus - zum Glück haben wir den nicht gelesen :wink:

in meiner (DDR)schulzeit - ab 1970 etwa - gabs natürlich etliche russische Autoren mit dicken Wälzern oder auch Karl Marx (Kapital, Manifest) zu lesen. auch deutsche Klassiker waren natürlich dabei - Fallada mit “Kleiner Mann was nun” oder die schon erwähnten “Effi Briest” oder “Djamila” “Faust”… natürlich nicht alles sooo interessant, aber richtig schlimm fand ich das Lesen nie, war schon mit 7 Jahren Bibliotheksmitglied und hab alles verschlungen, was ich kriegen konnte, auch Unerlaubtes aus Papas Schrank… wie schon erwähnt, war eigentlich das "zerpflücken/“wörterbedeutungen” das schlimmste daran, genauso wie auch irgendwelche Gemälde mit anderen augen als den eigenen betrachtet werden mussten. ätzend und einschläfernd… da las ich unter der Bank schon längst wieder was anderes lol.

Ihr habt “Das Kapital” in der Schule gelesen? :astonished:

Also ganz schrecklich fand ich Büchner “Woyzeck” und Böll “Ansichten eines Clowns” - Alkoholiker, der sich selber leid tun - fürchterlich.
Gut gefallen hat mir Das Leben des Galilei von Brecht. Haben wir uns vor kurzem noch im Theater angeguckt. Und Die Physiker von Dürrenmatt mochte ich auch.
Die guten Bücher während der Abizeit in der Schule haben mich wieder zum Lesen gebracht, nachdem ich in meiner Jugend gar nicht mehr gelesen habe. Danach habe ich mir erst einmal Schiller und Shakespeare gekauft…

Stimmt, der im Selbstmitleid badende Clown war unerträglich. Mein Lehrer war tödlich beleidigt, als ich das anmerkte.

Ich fand das Buch großartig, habe es aber auch für mich (als Erwachsene) alleine gelesen, ohne es interpretieren zu müssen. Das macht viel aus. :wink:

Jetzt mit mehr Lebenserfahrung würde ich das Buch wohl auch mehr zu schätzen wissen.

oh das weiß ich gar nicht mehr… es ist schon so lange her :frowning:
Ich kann mich nur noch an mein Lieblingsfach Mathe und mein gar nicht so beliebtes Fach Chemie erinnern…

Meiner hat gegrinst. Dafür bin ich von meinen Mitschüler/innen angefeindet worden. Die meinten, ich solle erst einmal so viel Lebenserfahrung sammeln, bevor ich mein ein solches Urteil bilden darf.

Ich weiß, dass ich meine Bio-Bücher zum Teil heiß geliebt habe! :slight_smile:

Trotz aller Lebenserfahrung dürfte mir ein weinerlicher Clown immer noch auf die Nerven gehen. Gerade jetzt, wo ich viel selbstständiger und zupackender als zu Schulzeiten bin, hätte dafür kein Verständnis.
Aber vermutlich würden mich das Milieu und die beschriebenen Lebensumstände mittlerweile mehr interessieren.

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Also ich fand “Den Störfall” von Christa Wolff mit Abstand am schlimmsten. Das Buch hatte für mich keine Geschichte oder roten Faden, sondern es war nur eine sinnlose Aneinanderreihung von Wörtern.

Generell fand ich Schullektüre meist weniger prickelnd und spannend. Meist habe ich es nur überflogen oder mir von meiner Freundin den Inhalt nacherzählen lassen.
Eigentlich ein Wunder, dass ich trotzdem heutzutage ohne Bücher nicht leben kann und ständig und nahezu überall irgendeins lese.

Ich kann mich nur an die “Klassiker” erinnern, die hier schon fast alle gefallen sind. Ich fand sie auch meist klasse :slight_smile:

Interessant finde ich, was jetzt gelesen wird (Kinder in der 3./7.Klasse), gerade weil es zu mir so modern ist.

Meine Große kannte fast alle Lektüren schon, will ich sie ihr schon vorgelegt hatte…

in staatsbürgerkunde, jedenfalls stücke davon

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wir hatten einen tollen Deutschlehrer, er spielte nebenbei Laien Theater daher haben wir viel Bert Brecht und Heiner Müller gelesen, alle gut und auch das interpretieren war leicht denn die beiden hatten ja Aktuelles zu sagen.
In Englisch war es Shakesspeare und in Latein Cicero bei letzteren wurde es langweilig
Als Erwachsene habe ich dann Robert Harris Cicero gelesen das war dann spannend und der Zusammenhang war schnell hergestellt

Selbst im “Westen”, wenn auch nur auszugsweise - das war so ein Halbjahr lang in seeeehr vielen, teils auch längeren, Ausschnitten im Geschichtsbuch

Am schlimmsten fand ich von Jeremias Gotthelf Die schwarze Spinne.
Ich fand das Buch einfach nur schrecklich.

Ansonsten kann ich mich nur an tolle Lektüren erinnern. Als Darmstädterin mussten wir alle Werke von Büchner lesen und ich habe ihn geliebt und tue es heute noch. Die Katharina Blum hat mir mein unreflektiertes Staatsvertrauen genommen, in Französisch haben wir Antoine de Saint-Exupery und Camus gelesen - das war so toll. Und in Geschichte haben wir Maxie Wander und Simone de Beauvoir kennengelernt. Ich fand Lesen in der Schule meistens wahnsinnig spannend.

Oh da kann ich ja direkt was beitragen, ich gehe sogar noch zur Schule :slight_smile:
“Faust” mochte ich ziemlich gerne, das fand ich total spannend. Zu “Woyzeck” haben wir nur den Film gesehen, der war in Ordnung.
Ganz furchtbar fand ich “Maria Stuart” und “Bahnwärter Thiel”, obwohl wir letzteres nur als kurzen Text im Schulbuch lesen mussten.
Sonst fand ich “Ein Sommernachtstraum” von Shakespeare auch nicht so prickelnd, vor allem weil wir dazu drei verschiedene Verfilmungen angesehen haben.