Und wer sagt, dass die Rezension, die dir aufgefallen ist aus irgendwelchen stilistischen Gründen, wirklich KI generiert ist? Darum geht es doch hier. Dass Mitglieder einfach vorverurteilt und als Betrüger bezeichnet werden ohne dass auch nur einmal kritisch abgewogen wird.
Aber warum darf ich denn nicht kritisch abwägen und zum Schluss kommen, dass das wahrscheinlich komplett KI und nicht nur Ki gestützt ist, wenn es viele Zeichen dafür gibt? Ich finde, heutzutage muss der Schritt „Ist das authentisch?“ als kritische Auseinandersetzung beim Lesen von Dingen im Internet immer mit dabei sein.
Du hast Deine Frage zwar an @annajo gerichtet, ich würde mich aber auch gerne dazu äußern.
Natürlich müssen wir uns heutzutage mit Internetbeiträgen kritisch auseinandersetzen und uns Gedanken über ihre Authentizität machen.
Was mir Sorge bereitet ist, dass allein auf Grundlage eines beliebigen KI-Erkennungstools hier öffentlich ein Betrugsverdacht gegen andere User geäußert wird. Auch wenn diese nicht namentlich genannt werden, ist ja zT klar, wer gemeint ist. Auch gegenüber einem KI-Tool ist eine gewisse Skepsis angebracht, insbesondere, solange es kein unabhängig zertifiziertes Tool ist, da völlig unklar ist, wie dessen Qualität ist und welche Algorithmen dahinterstehen.
Gerade bei Leseeindrücken, die oftmals sehr kurz sind, reicht zudem die Textmenge zur sicheren Beurteilung der Authentizität nicht aus, wie mein eigener letzter LE zeigt, der angeblich zu 83% (und ohne den kleinen Nachsatz zu 95%) KI ist, obwohl das definitiv nicht zutrifft. Er ist einfach nur sehr kurz und zugegebenermaßen eher uninspiriert, da mir die LP (Die Perserinnen) einfach nicht gefallen hat, hier mein Text:
„Klappentext und Cover machten mich neugierig, doch leider entsprach die Leseprobe nicht meinen Erwartungen. Ich hatte mir eher anspruchsvolle Literatur erhofft, doch der Schreibstil und die Sprache sind doch sehr gewöhnlich. Die Charaktere blieben mir fremd und wirkten sehr oberflächlich. Nicht mein Fall.“
(Der Vollständigkeit halber: alle anderen meiner stichprobenartig getesteten eigenen LE werden zu 98%-99% korrekt als menschlich erkannt.)
Zudem hat Vorablesen erst kürzlich wieder darauf hingewiesen, keinen anderen Usern öffentlich Vorwürfe zu machen, sondern diese im Bedarfsfall direkt zu melden.
Nachtrag: Da in den Nutzungsbedingungen von VL im Abschnitt über KI nur von Rezensionen die Rede ist, verstößt ein User, der LEs mit KI erstellt, strenggenommen nicht einmal gegen die Nutzungsbedingungen. Das ist wohl eine kleine (unbeabsichtigte?) Lücke…
Trophäe finde ich ein interessantes Beispiel (steht weit oben auf meiner Wunschliste). Hier habe ich als mögliche Käuferin in deinem Beispiel den Eindruck, dass „die Verfassenden“ das Buch nicht gelesen haben und beliebige Textbausteine kombinieren. Wenn dieses Buch sich aber, ohne den Inhalt zu kennen, in so oberflächlicher Weise kommentieren lässt (und die Textart „Rezensions-Bot“ auf bestimmten Plattformen offenbar zunimmt), dann kaufe ich es doch lieber nicht, sondern ein x-beliebiges älteres Buch mit einem Jagd-Thema. Dieser Aspekt des Schwafelns über nicht gelesene Bücher bringt die gesamte Szene des Online-Rezensierens in Verruf - und man könnte grübeln, ob das die preisgünstige Zukunft der Auseinandersetzung mit Literatur sein soll.
Also ich persönlich bin ganz neu in diesem Rezensionen schreiben und habe bis jetzt auch nur eine hier auf VL zu einem Rezensionsexemplar veröffentlicht (habe bis jetzt ein Exemplar erhalten).
Ich habe mich da zum Beispiel an schon vorhanden Rezensionen orientiert, da ich einfach noch nicht so genau wusste, wie das genau geschrieben wird und was ich so alles rein schreiben soll. Ich denke, da kann es auch dazu kommen, dass eine Rezension ähnlich klingt.
Jedoch denke ich auch, dass ich mir ganz schnell einen eigenen Rezensionsstil aneignen werde und sich das dann hervorhebt.
Dass immer alles absolut gleich klingt halte ich jedoch auch für unwahrscheinlich und vor allem in so extrem kurzer Zeit so viele
Ich brauche für den Leseprobe und den Leseeindruck meist je nach Länge der Leseprobe so 15-30 min. Also habe ich mich auch schonmal um 0:15 Uhr für was beworben oder 0:20 Uhr . Aber wenn ich andere Leseproben lese, fällt mir oft auf das garnicht auf den Inhalt des Buches eingegangen wird . Bei einem Krimi wo es in der Leseprobe noch keinen Toten gab, schrieben zb. viele von dem Totem und wer ermittelt ( wohl nur vom Klappentext entnommen). Da frage ich mich auch oft, ob die Leute überhaupt die Leseproben lesen. Einmal schrieb eine als Überschrift über die Leseprobe das sie Humorvoll sei , dabei war in der Leseprobe einer gestorben und das Mädchen war die ganze Zeit traurig und es ging um Beerdigung .
War das Paradise Garden? Das Buch beginnt ja mit der Beerdigung der Mutter, und ich musste aufgrund des Schreibstils genau bei der Passage trotzdem lachen.
Du kannst es im Bereich Literatur z. B. mit sachlichen Fehlern nachweisen, wenn Autoren zitiert werden, die zwar veröffentlicht haben, aber keine Bücher, wenn Kurzgeschichten einer Person angedichtet werden, die nie welche geschrieben hat. Da ist das trainierte Gehirn von Viellesern ChatGPT zurzeit noch überlegen.
Hier ein Beispiel für Rezensions-Phrasendreschmaschine
Ich stelle nicht in Abrede, dass KI-generierte Texte erkannt werden können (und fehlerhafte Quellenangaben kommen bei Menschen auch zuhauf vor). Allerdings ist - ich wiederhole das gerne zum dritten Mal - hierzu Hintergrundwissen über die genutzten Tools notwendig, um deren Zuverlässigkeit zu beurteilen, solange diese noch nicht vollständig ausgereift und idealerweise zertifiziert sind. Oft werden auch verschiedene Indizien zusammenkommen, die für oder gegen KI sprechen und eine abschließende Beurteilung ermöglichen.
Nicht umsonst kapitulieren die ersten Universitäten, siehe:
KI-Detektionstools als Laie unreflektiert anzuwenden ist jedenfalls nicht zielführend.
Nein , das war ein anderes Buch. Mit fällt der Name nicht mehr ein, ich hatte es auch nicht gewonnen, glaube noch nicht mal drauf beworben. Es war auch wirklich nicht humorvoll geschrieben.
Ich würde mich nicht als Laie bezeichnen, insbesondere auch den Kollegen, dessen Schüler das oben empfohlene Tool entwickelt hat, definitiv nicht. Meine Uni empfiehlt auch mehrere Tools, die ich gerne kombiniere (so wird es auch empfohlen). Dennoch kann ich nicht überarbeitete KI-Texte mittlerweile ganz gut so erkennen, das wird dann natürlich noch überprüft. Ich habe auch überhaupt nichts gegen KI als Textüberarbeitungstool, ich habe nur etwas gegen Menschen, die meinen, ihren Kopf ausstellen zu können - denn meines Erachtens geht die Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung! Authentische, begründete Urteile von echten Menschen werden immer wichtiger, ob dann ausformuliert mit KI oder nicht.
Übrigens finde ich die Diskussion über Autorschaft und Übersetzung hier richtig spannend und bereichernd!
Ich stimme dir voll und ganz zu, und ich habe mit Laie auch nicht Dich gemeint, sondern den überwiegenden Teil der User und Userinnen hier im Forum, mich eingeschlossen, die wir beruflich nichts damit zu tun haben.
Die Diskussionen über KI und Abschlussarbeiten bekomme ich über meinen Mann regelmäßig mit, der Prof. an einer FH ist und sich im Zuge der Diskussionen um Prüfungsordnungen etc. damit beschäftigen muss.
Jup, das ist ein großes Thema. Ich bin dazu übergegangen, Seminarleistungen als produktorientierte Projektarbeiten anfertigen zu lassen, die noch nicht gut mit den KI-Tools gehen. Es gibt da bei uns auch regelmäßig Fortbildungen.
Das ist bei meinem Mann im FB Elektrotechnik ähnlich. Der Fokus verschiebt sich von schriftlichen Arbeiten auf praxisorientierte Projektarbeiten und mündliche Prüfungen/Testate.
Vor ein paar Wochen wurde viel über ein Paper geredet, das offensichtlich mit ChatGPT geschrieben wurde. Wenn man „Certainly, here is a possible introduction for your topic,“ sucht, findet man es ganz schnell. Es war wohl sogar peer-reviewed…
Ich habe diesen Faden erst jetzt entdeckt. Und fühle mich hier fast wie eine Ausnahme. Ich schreibe einen Leseeindruck auch nur für Bücher, für welche ich mich bewerbe. Ich lese auch keine Proben von Büchern, die mich von vornherein nicht interessieren.
Und bei den Lese Proben mache ich es so, dass ich den Anfang lese und dann irgendwo weiter hinten, ganz so wie bei Büchern in der Buchhandlung. Es sei denn, der Anfang hat mir nicht gefallen, dann lese ich auch nicht weiter.
Eine ähnliche Diskussion kenne ich noch von Amazon her, da ging es um eine Rezensentin, die extrem viel gelesen haben musste, bei der Anzahl an Rezensionen, die sie eingestellt hatte und oft mehrere am Tag. Und das bei Büchern. Respekt.
Aber ich mag mich auch nicht darum kümmern, dass ist Sache des Hausherren.
Für Bücher, die mich von vornherein nicht interessieren, schreibe ich natürlich auch keinen LE, aber manchmal klingt die Beschreibung interessant und die Leseprobe zeigt mir dann, dass ich das Buch doch nicht lesen möchte. Dann schreibe ich trotzdem einen LE, nehme aber den Verlosungshaken raus. Ich bin bei Erwachsenen und Junior aktiv und komme im Schnitt auf 3 LE pro Woche für beide zusammen.
Also ich brauche auch so meine 5 Minuten für die Leseprobe und natürlich auch ein wenig Zeit, um dann die Kurzrezension zu verfassen, was ich nur tue, wenn mir die Leseprobe gefallen hat.
Auf Vorablesen kann man ja sehen, was als nächstes für Bücher kommen und ich weiß dann meistens schon, den möchte ich gern lesen, da will ich die Leseprobe unbedingt. Ich händel das bei Vorablesen ganz entspannt, denn Lesen soll doch Spaß machen. Außerdem sind meist nicht alle vorgeschlagenen Bücher interessant für mich. Allerdings muss ich zugeben, wenn mir ein Buch sehr gefällt und dieses auch auf anderen Plattformen angeboten wird, dann freue ich mich, wenn ich die Leseprobe schon durch Vorablesen gelesen habe. Ich muss haushalten und auch Bücher sind nicht ganz billig, aber Ebooks finde ich nach wie vor nicht ganz so schön. Es geht für mich nichts darüber, ein gutes Buch auch wirkklich in Händen zu halten. Den Moment des ersten Aufschlagens, das ist für Poesie.
Ich weiche vom Thema ab. Also ich glaube auch, dass es nicht möglich ist, das innerhalb von drei Tagen zu schaffen.
Ich nutze für schönere Formulierungen auch ab und zu DeepL-Write, aber wenn ich das für die wissenschaftlichen Texte auf der Arbeit mache, dann muss ich das als Quelle bzw. Nutzung von KI deklarieren und für Rezensionen nehme ich es eigentlich nicht. Wenn doch, dann sind es am Ende ja immer noch meine eigenen Gedanken.
Ich finde für Rechtschreibung und Grammatik nutzt jeder nen Programm, alleine weil Word das ja schon nutzt.
Wenn jetzt aber jemand seinen kompletten Text schreiben lässt, dann finde ich das irgendwo nicht mehr fair allen anderen Nutzern gegenüber. Aber das ist ja bei dir bei Weitem nicht der Fall!
Ich habe auch, als ich mit den Rezensionen im größeren Stil angefangen habe erstmal auch viele alte Bücher rezensiert, da wurden dann auch einige auf mich aufmerksam und ich wurde kontaktiert von den Moderatoren (nicht hier, auf einer anderen Plattform). Daher bin ich immer etwas vorsichtig, wenn neuere Profile viele Bücher rezensieren, aber wenn es immer das gleiche oder einfach inkorrekt ist, dann ist das halt schon auffällig.