Erstellen von Leseeindrucken

Das ist natürlich mies und sollte geahndet werden. Aber man kann doch höchstens pro Woche ein Buch gewinnen - oder? Dann bringen doch die ganzen Leseeindrücke höchstens jeweils 10 Punkte - oder?

Mit solchen Vorwürfen wäre ich sehr vorsichtig. Nicht umsonst dürfen wir solche Tools nicht in der Uni nutzen um damit Betrugsversuche nachzuweisen, denn es ist absolut unklar, wie zuverlässig diese Tools sind. Außerdem weiß niemand von uns, wie der Algorithmus hinter diesem Tool ist. Ich würde also nicht allein auf der Basis dieses Tools Menschen als Betrüger, Schwindler, etc. bezeichnen.

Außerdem ist die Frage, falls hier ein KI Texttool verwendet wurde, in welcher Form das geschehen ist. Ich habe den Eindruck, KI wird hier von vielen als die große Wunderwaffe gesehen. Aber dem ist nicht so. Ich finde es durchaus legitim, KI zu nutzen, um die eigenen Formulierungen glatt zu schleifen. Natürlich bekommt man dann keine Noten mehr für den Schreibstil, aber darum geht es hier auch nicht. Ich habe selbst Chattools auch schon genutzt, um einen Einstieg in einen Aufsatz zu finden, den ich schreiben musste oder mal eine Gliederung zu erstellen. Das hat mir sehr geholfen, in den Schreibfluss zu kommen.
Mein Eindruck ist, dass hier einige glauben, ich brauche bloß ChatGPT instruieren: Schreib mir eine Rezension zu Buch XY und dann würde eine fertige Rezension generiert. So funktionieren diese Tools aber (noch) nicht.

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Doch, exakt so funktionieren sie. Probier es mit einem Buch aus.

Oder die Übersetzer*innen… eine Freundin von mir ist freiberufliche Übersetzerin und sucht sich gerade ein zweites berufliches Standbein, da sie davon ausgeht, dass es in wenigen Jahren keine menschlichen Übersetzer mehr gibt :cold_sweat:.

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Bekommst Inhaltsangaben raus. Genau das was eh nicht erlaubt ist auf den meisten Seiten. Also ja man könnte KI nutzen um einen Start zu bekommen, da ist sie sicherlich auch hilfreich. Aber fürs blinde Kopieren sind sie noch nicht fertig ausgereift.

Falls jemand Interesse hat, hier ein Text der Autorin Manuela Sanne (Cosy Crime, Rosa-Fink-Reihe) zu KI:

Naja …

Ich: Schreibe mir eine Rezension zum Buch „Trophäe“ von Gaea Schoeters.
ChatGPT 4.0:
„Trophäe“ von Gaea Schoeters ist ein intensives literarisches Werk, das sich tief in die Abgründe menschlicher Natur und gesellschaftlicher Machtstrukturen gräbt. Der Roman entfaltet eine düstere und packende Geschichte, die den Leser von Anfang bis Ende gefangen hält.

Handlung:
Die Geschichte beginnt mit einem bizarren und schockierenden Ereignis: Eine junge Frau wird in einem abgelegenen Wald als Trophäe freigelassen und von einer Gruppe reicher Männer gejagt. Diese Jagd dient als grausames Vergnügen für eine elitäre und dekadente Gruppe, die ihre Macht und ihren Reichtum auf die Spitze treibt. Die Handlung folgt der jungen Frau, die um ihr Leben kämpft, während sie von den Jägern verfolgt wird. Parallel dazu wird die Perspektive eines der Jäger dargestellt, was den moralischen Abgrund dieser Menschen offenbart.

Charaktere:
Die Protagonistin, deren Name zunächst anonym bleibt, entwickelt sich im Laufe der Geschichte von einer verzweifelten und verängstigten Figur zu einer entschlossenen Kämpferin. Ihr Überlebenswille und ihre Fähigkeit, in den extremsten Situationen zu überleben, sind beeindruckend und machen sie zu einer starken und vielschichtigen Figur. Die Jäger, vor allem der Hauptantagonist, werden als kaltblütige und moralisch verkommene Charaktere dargestellt, deren Skrupellosigkeit schockiert und abstößt.

Schreibstil:
Gaea Schoeters schreibt in einer klaren und prägnanten Sprache, die die düstere Atmosphäre und die brutale Realität der Jagd eindringlich vermittelt. Die Beschreibungen sind detailliert und schaffen eine beklemmende Stimmung, die den Leser direkt in das Geschehen hineinzieht. Die Wechsel zwischen den Perspektiven der Gejagten und der Jäger erhöhen die Spannung und lassen den Leser tief in die Psyche der Charaktere eintauchen.

Themen und Motive:
Der Roman setzt sich mit Themen wie Machtmissbrauch, Dekadenz, und den moralischen Grenzen des menschlichen Handelns auseinander. Die Jagd als zentrales Motiv dient als Metapher für die extremen Formen von Macht und Kontrolle, die einige Menschen ausüben können. Schoeters hinterfragt die Ethik einer Gesellschaft, in der Reichtum und Einfluss zu solch entsetzlichen Taten führen können.

Fazit:
„Trophäe“ von Gaea Schoeters ist ein kraftvoller und verstörender Roman, der die dunklen Seiten der menschlichen Natur und die Auswüchse von Macht und Reichtum schonungslos beleuchtet. Die packende Handlung und die tiefgründigen Charaktere machen das Buch zu einer fesselnden Lektüre, die den Leser noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Für Leser, die sich für anspruchsvolle Literatur mit einem starken moralischen Kern interessieren, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.

Mir ging es in erster Linie auch gar nicht darum, was Texttools schon können, sondern darum, mit der Software eines Masterstudierenden verschiedenen Personen unhinterfragt Fehlverhalten vorzuwerfen. Ich denke, auch Menschen können ähnlich substanzlose Rezis schreiben wie ein Text-KI. Zum Teil scheint das Tool auch einen sachlicheren, gut strukturierten Stil in der Rezension als wahrscheinlicher KI generiert zu bewerten.

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Zufälligerweise habe ich Trophäe ebenfalls gelesen und kann dir daher zustimmen, dass es inhaltlich falsch ist. Aber es wird sicher besser, wenn man die Inhaltsangabe hinzufügt? Oder einen klassischen Roman nimmt/einen 0815-Love/Krimi etc. Da funktioniert es sicher besser.

Was mir neben Texten eher Sorgen bereitet, sind deepfakes mit Videos/Stimme und co. Da will ich lieber nichts von mir im Netz Posten. Absolut irre, was da zutage kommt.

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Das bereitet mir in der Tat auch große Sorgen.

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Ich muss aber sagen, die nichtssagenden Passagen, die sich nicht direkt auf den Inhalt beziehen, würden schon ganz gut passen und die könnte man als Floskel hier und dort schon mit einfließen lassen. Allerdings würde das halt immer noch Arbeit für die Rezensierenden bedeuten und die Rezi wäre nicht mit einem Klick erledigt. Und je besser die Prompts, desto besser sicherlich auch das Ergebnis. Aber auch das ist Arbeit.

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Wenn jemand nie Leseeindrücke schreiben würde, aber am laufenden Band rezensieren, würde das auffallen. Und für die Rezensionskopien gibt es Punkte usw. usf. Aber vielleicht ist es ja eine Verschwörung zur Abschaffung der Bücher. Schwafeln ohne zu Lesen :wink: :wink: :wink:

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Wir haben hier ja nicht aus Jux und Dollerei hinter Usern her recherchiert, sondern exakt dieser Schwafelstil fällt in der Menge der Rezensionen durch die Gleichförmigkeit auf. Wenn es mehrere User auf einer Seite sind, erst recht. Ich nehme Text ja als Bild/Struktur wahr wie ein Muster. Wenn auf einer kleinformatigen nicht-KI-Seite „schrecklich“ oder „tun“ 6x vorkommt, sehe ich das auch als Muster, ohne die ganze Seite zu lesen.

Ich frage mich, ob sowas für den Nutzer langfristig Sinn macht.

Also ja, ein neuer Nutzer kann es toll finden, Bücher umsonst zu bekommen und sich wenig Mühe dafür geben möchte. Aber auch wenn man danach die Rezis per KI erstellen lässt… Die Bücher will man doch lesen, oder? Ich kann mich nicht vorstellen, dass man über eine längere Zeit sowas machen will.

Vielen Dank für diese Diskussion. Mir ist wichtig " Warum werden Leseeindrücke und Rezensionen vom Vorablese-Team erwartet? Möchte man „glattgebügelte, Massentexte“ eingereicht bekommen, oder die ehrliche Meinung vieler Menschen, die gerne lesen und ihre eigenen Gedanken zu Papier bringen? Wenn das Erste zutrifft, so ist es sicherlich einfach und stellt kein Problem dar ein BOT zu programmieren. Ich glaube aber es ist die Meinung jedes interessierten „Lesers“ gewünscht!

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Warum du das machst? Weil das Spaß macht und man so selbst viel nachhaltiger was von der Lektüre hat :heart:

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So abtun würde ich das Thema nicht, das geht uns alle an. Zum einen, weil es auf Dauer wohl die Engagiertesten frustrieren wird, die Mühe und Zeit in ihre Rezis UND Leseeindrücke stecken (auch wenn sie es gerne und mit persönlichem Mehrwert tun), wenn (viele) andere mit kleinem Aufwand die Gewinnchancen schmälern. Und zum anderen wird es wohl auch den Verlagen nicht gefallen, wenn statt echter Leseeindrücke überwiegend (KI-)Gebabbel rauskommt. Und dann? Ob dann noch so viele Leseexemplare zur Verfügung gestellt werden?

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Ja das habe ich mir auch gedacht. Diese Plattform soll ja genutzt werden, damit echte Rezensionen generiert werden. Gefakte Rezis könnten sonst auch einfacher genertiert werden :smirk:

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Naja, ob das „überwiegend“ der Fall ist, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, das sind einzelne schwarze Schafe, die sich die LEs von KI schreiben lassen. Und für meine Begriffe ist es nicht unsere Aufgabe als Mitglieder, LEs und Rezis nach KI zu durchforsten. Wenn VL oder die Verlage als Auftraggeber ein Problem erkennen sollten, wäre es die Aufgabe von VL, dies automatisiert zu prüfen und dem nachzugehen. Als Userin willkürlich Texte zu scannen und auf Verdacht zu melden finde ich mehr als grenzwertig:

  1. Es stellt sich die Frage nach der Zuverlässigkeit der Erkennungstools. Wenn ein solches hierfür angewandt werden soll, dann von einer Person, die dessen Möglichkeiten und Grenzen kennt und die Ergebnisse realistisch einschätzen kann, also einem Experten auf diesem Gebiet
  2. Die Grenzen zwischen KI-generiert und KI-gestützt sind fließend. Was ist noch erlaubt, was nicht? Auch Journalisten arbeiten heute bereits KI-gestützt.
  3. Mir widerstrebt es grundsätzlich, andere Mitglieder zu melden, wenn nicht ein absolut offensichtlicher und dreister Betrug vorliegt (etwa Rezis aus beliebigen Buchstabenfolgen, so etwas habe ich mal gemeldet).
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Ich habe nicht durchforstet, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Ich werde auch nicht in Zukunft durchforsten, da les ich lieber.
Eigentlich wollte ich mit meinem Beitrag nur bemerken, dass ich eben nicht lange suchen musste und schon gar nicht durchforsten, um eine „vermutlich“ (besser?) KI-generierte Rezension zu finden. Ich bin weder hier Aufpasser noch Blockwart noch sonst etwas und nun weiß ich auch wieder warum ich mich hier mit Beiträgen eigentlich zurückhalte.

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