Es hängt auch davon ab, was und wie man liest. Es gibt Querleser, die Wörter, Zeilen und Abschnitte nicht nur überfliegen, sondern komplett überspringen. Wer ein Studium hinter sich hat, das eine große Menge Literatur beinhaltet, weiß was ich meine. Außerdem liest sich ein schwerer Klassiker anders, als ein Manga, ein Fachbuch über Metallurgie ist komplizierter als ein Gartenbuch mit vielen Fotos. Vergleiche sind schwer, wenn nicht gar unmöglich. Zumindest wird auf meinem Grabstein nicht stehen „Er las 5000 Bücher“.
Ja, das weiß ich
Hier wird es aber weniger um Quellenrecherche in Fachliteratur gehen sondern um Romane, Krimis und dergleichen. Und da frage ich mich dann schon, warum jemand quer liest, wenn er doch eigentlich einem Hobby nachgeht und eine Geschichte genießen will. Aber sicher gibts da jetzt auch wieder Leute, die auch beim Querlesen Genuss verspüren - von daher will ich das gar nicht werten. Ich meine dann schon eher die Querleser, die schnell etwas abarbeiten wollen und den „Rezi-Sport“ als eine Art Wettbewerb sehen. Es gibt ja durchaus Challenges im Buchfandom „Wer liest in soundsoviel Zeit die meisten Bücher“. Für mich wäre das nichts, da ich zur Entspannung und Zerstreuung lese und dann keinen Genuss dabei hätte. Genuss ist mir persönlich beim Lesen wichtig. Ob ich mehr oder weniger lese / rezensiere als andere spielt für mich keine Rolle.
Auf meinem wahrscheinlich auch nicht, obwohl es sicher nicht gelogen wäre
Hier stimme ich dir völlig zu. Es ist die Kombination aus 100% Neuerscheinungen, der puren Anzahl von Texten, austauschbaren Floskeln, offensichtlich geklauten Textabschnitten (die z. B. auffallen, wenn man die Originalrezension kurz zuvor gelesen hat), Null Kenntnis des Inhalts und Komplettplagiate. über weitere Schiebereien breite ich mal die Decke des Schweigens. Und es gibt in Buchcommunities leider Bücher, die keine einzige „echte“ Rezension erhalten haben. Das macht auf mich den übelsten Eindruck; denn wer würde durch solche Spartexte zu diesen Titeln verführt?
Hauptsache man liest, wie dieser Artikel zeigt:
Wenn man Berufstätig ist und einen Computer-Job hat, liest man schon 7-8 Stunden pro Tag. Klar, da liest man keine Bücher, aber wenn man darüber nachdenkt, ist man schon sehr sehr viel mit Lesen beschäftigt.
Das erreichen Vielleser doch spielend… bei mir wohl schon erreicht, da ich mehr als 33 Jahre meines Lebens schon lesend verbringe.
Natürlich. Das ist aber nicht das Lesen, von dem hier die Rede ist
Im Grunde bestätigt Dein Posting ja die These, die ich gestern genannt habe. Wer 7-8 Stunden arbeitet, hat nicht regelmäßig 10 Stunden am Tag Zeit, sich seinem Lesehobby zu widmen.
Das hatte ich letzten Sommer, ein Traum! Genieß die Zeit!
Es geht um das Lesen in der Freizeit und 10 Stunden sind dann genauso suchtverdächtig wie Zocken oder Serien schauen.
Wir können dennoch nicht davon ausgehen, dass jeder 7-8 Stunden arbeiten muss. Es gibt Gründe, weshalb Menschen nicht arbeiten und 24 Stunden am Tag frei gestalten können. Wenn also jemand die (frühere) Arbeitszeit nun 1:1 mit dem Hobby ‚Lesen‘ ersetzt, dann bleibt noch genug freie Zeit für viele weitere Hobbys (ansonsten hätten Berufstätige ein tristes Leben) und es gibt keinen Grund eine solche Aussage zu tätigen:
- 6-10 Stunden führen nicht dazu, dass nichts anderes getan wird.
- Führt das Wort ‚normal‘ dazu, dass das andere Lebensmodell als ‚anormal‘ gekennzeichnet wird. Dabei ist es ganz normal, dass jeder ein anderes Lebensmodell besitzt und solange damit keiner verletzt wird, muss das doch nicht bewertet oder kategorisiert werden.
Das Zocken von Let‘s Playern ist dann nicht mehr suchtverdächtig, weil sie damit ihr Geld verdienen?
Ich versteh nicht, dass man andere Leute immer aufgrund des eigenen Lebensabschnittes bewertet und weil man selbst Kinder, Arbeit und etliche Hobbies hat, wird jeder der keine (zu betreuenden) Kinder, keine Arbeit und weniger Hobbies hat als anormal oder süchtig betitelt.
Dabei kann (!) man mit erwachsenen Kindern, in Rente 6-10h lesen und hat am Ende des Tages immer noch 6-8h für ganz viele andere Hobbies. Wie eben Berufstätige auch über ihre Zeit im Beruf vielen anderen Dingen nachgehen können, obwohl sie 9-10 Stunden am Tag an ihre Arbeit und den Arbeitsweg gebunden sind.
Selbstverständlich ist es das. Meine Frau könnte als Psychologin dazu einiges erklären, wie das alles im Gehirn funktioniert, was Sucht ist (ich bin zum Beispiel klar sportsüchtig, kann nicht ohne Bewegung sein), usw. Wenn jemand sein Leben mit 40 Prozent Lesen verbringen will, kann er das doch. Aus meiner Sicht findet das Leben allerdings nicht zwischen Buchdeckeln statt, dafür ist es zu kurz. ABER das ist meine persönliche Meinung. Hat alles Vor- und Nachteile: wer so viel liest, macht zumindest in der Zeit keinen Blödsinn…Scherz
Klar, jeder kann für sich selbst entscheiden, was er machen und wie er leben möchte - es steht doch jedem frei. Beispiel: Man kann auch 5 Tafeln Schokolade am Tag essen, auch das wäre möglich. Aber es wird nicht der Normalfall sein. Und so ist es ganz sicher auch nicht der Normalfall, dass jemand regelmäßig 10 Stunden am Tag liest. Trotzdem kann derjenige das tun, wenn er die Zeit dazu hat. Die Mehrheit wird sie aber nicht haben.
Was für den einen „normal“ ist, ist für andere vielleicht „nicht normal“ oder „anormal“ - so ist das Leben. Und wie @murksy es beschrieben hat: 10 Stunden am Tag lesen und das anscheinend täglich ist Suchtverhalten und Süchte sind „nicht normal“, da wirst Du zustimmen. Lesesucht ist natürlich weniger gefährlich als andere Süchte, da sind wir uns einig.
Gar nicht lesen ist ganz sicher schädlicher als Lesen, also lest, Leute
Da muss ich entschieden widersprechen. Ob etwas Sucht ist oder nicht, hat nichts mit der Zeitdauer zu tun, sondern damit, ob man wieder damit aufhören kann oder sich dann unwohl fühlt.
Und ja, da muss ich zugeben, dass ich lesesüchtig bin. Ein Tag ganz ohne Buch macht mich unruhig.
Aber wir kommen hier ja viel zu weit vom Thema ab. Ich geh dann mal wieder lesen, bevor ich dann kochen muss
Ich dachte, wir leben im Zeitalter der Diversität - und dazu gehört auch zu akzeptiere, dass jeder in jedem Bereich sein eigenes Lebensmodell hat und haben darf und das nicht gewertet werden sollte.
Sieht ganz so aus, als hätte ich mich da geirrt.
Ich wollte nur Verstehen, ob du das lediglich auf die Freizeit münzt. Würde dem so aber nicht komplett zustimmen, denn am Ende ist der wichtigste Faktor doch kann man ohne etwas oder nicht? Wie in deinem Fall beim Sport.
Wenn jemand die Möglichkeit hat 10 Stunden am Tag zu Zocken/Lesen/TV schauen/Sport zu treiben und dies nutzt, dann ist das noch kein Anzeichen von Sucht. Die Frage ist eher, wie reagiert man darauf, wenn man dem plötzlich nicht mehr nachgehen kann.
Nein, Sucht ist geprägt von einer Abhängigkeit und Abhängigkeit macht sich nicht anhand der Dauer, die man mit etwas verbringt, bemerkbar. Ansonsten wären wir alle süchtig nach Schlaf und Arbeit. Deswegen kann man auch nicht davon sprechen, dass jemand der regelmäßig 6-10 Stunden liest, automatisch süchtig ist oder ein Suchtverhalten aufzeigt. Das entscheidet sich dann, wenn man der „potenziellen Sucht“ nicht mehr nachgehen kann.
Süchte und Suchtverhalten können nicht gut sein, aber ich würde sie als normal einstufen. Die wenigsten können beispielsweise ohne (zugesetzten) Zucker.
Also die Diskussion hier finde ich krass.
Da teilt jemand seine persönliche Erfahrung und wird von kompletten Fremden Süchtigkeit unterstellt.
Das finde ich nicht normal.
Ja, das soll’s geben. Haben Diskussionen so an sich - sie gehen auch mal etwas tiefer. Dennoch finde ich, dass sie sachlich war und kontroverse Meinungen zu unterschiedlichen Themen einfach dazu gehören und nicht „nicht normal“ sind.
Heute wollte ich interessehalber andere Meinungen zu einem kürzlich von mir rezensierten Buch lesen. Und muss gleich feststellen, dass eine von mir abgekupfert wurde. Gerade soweit umformuliert, dass ich es nicht mehr nachweisen kann, aber doch so klar, dass es sofort auffällt. Teile sind wortgleich, andere leicht umformuliert und Abschnitte vertauscht. Passiert mir jetzt zum ersten Mal (zumindest hab ichs vorher nie bemerkt). Ärgerlich sowas, zumal ich gerade an dieser Rezi echt lange gesessen bin, aber melden bringt nichts, weil ich es ja nicht zu 100% beweisen kann. Auf einem anderen Portal stehen unsere Rezis direkt untereinander - da fällt es besonders auf. Zum Glück poste und verlinke ich immer sofort alles auf einmal, sonst stünde ich jetzt als Betrügerin da, wenn ich irgendwo später gepostet hätte.
Ich staune auch - und das in einem Bücherforum, das macht mich noch sprachloser.