Die neuen Leseproben - Juhu oder Buh?

Ja ich weiß, da aber gerade hauptsächlich wir zwei miteinander diskutiert haben, hab ich mich dennoch ein bisserl schuldig gefühlt :wink:

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Natürlich gibt es das nicht nur in eine Richtung. Ich hatte das nur als Bsp angeführt.

Ich hatte das schon richtig verstanden, dass Du auch beide Richtungen meinst, und halt nur ein Beispiel anbringst. Das ist manchmal wirklich sehr auffällig in Büchern.

Ich hatte bei „Kontur eines Lebens“ gedacht, dass ich das Buch auf keinen Fall lesen werde. Denn wie kann ein Mann auf die Idee kommen, diese Geschichte zu schreiben? Das kann doch nur schief gehen!

Aber von allen Seiten höre ich, dass er dieses Buch ganz wunderbar geschrieben hat.

Ergebnis: Jetzt bin ich so neugierig geworden, dass ich das Buch tatsächlich doch gekauft habe. Ich bin so leicht zu beeinflussen. Haha :sweat_smile:

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Super, ich bin gespannt, wie es Dir gefällt. Ich fand es großartig, hatte es damals aber auch erst beim zweiten Blick auf dem Schirm. Bei Verlosung auf VL habe ich mich nicht mal beworben (mich hat irgendwie auch das Cover abgeschreckt), sondern mich auch erst später bei NG dafür erwärmt. Und dann war es eines meiner Highlights 2023.

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Wieso sollte das schiefgehen, wenn er als Mediziner über das Thema promoviert hätte, hätte er doch ein ähnliches Schicksal recherchiert haben können?

<<<Jaap Robben skizziert mit großer Empathie Idas Situation im Pflegeheim und verdichtet in dieser Figur Erlebnisse um ungeplante Schwangerschaften, die sich – in Deutschland – alle durch Zeitzeuginnen-Berichte belegen lassen. „Kontur eines Lebens“ erzählt nicht allein eine Liebesgeschichte und über Spätfolgen von Traumata, sondern ist zugleich sorgfältig recherchierte Sozialgeschichte der 60er Jahre. <<<

Tut mir leid, aber da bin ich voreingenommen. Nicht jede*r kann jede Geschichte erzählen. Männer, die über Frauenschicksale schreiben. Da bin ich skeptisch. Das gilt auch für andere Konstellationen (Stichwort: „Wer darf/kann welche Geschichte erzählen“. Ich möchte hier aber keine große Diskussion lostreten und gehe daher ganz bewusst nicht näher darauf ein)

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Wie oft mir das schon passiert ist, dass ich ein Buch zunächst kategorisch für mich ausschließe, dann lese ich es doch und dann ist es noch ein Highlight. Passiert gar nicht Mal sooo selten. :grin:

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naja, Robben ist aber erstens kein Arzt, und zweitens geht es nicht nur um die Fakten, die Sicht von außen, die man erlernen kann, sondern auch um das Einfühlen, und das ist ihm als Mann erstaunlich gut gelungen. Mein männlicher Gynäkologe ist zB fachlich auch top, aber bei meiner Schwangerschaft habe ich einfach gemerkt, dass er von dem Gefühl, wie es ist, ein Kind zu bekommen, dennoch keine Ahnung hatte. Hier war meine Hebamme, die selbst Mutter, war, um Welten weiter, obwohl mein Arzt lange Jahre als Oberarzt in der Geburtsklinik gearbeitet hat, bevor er sich selbständig gemacht hat.

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Groschupf hat wohl gern so komische Sachen und anscheinend hat er ein Problem mit Sinti und Roma, denn bei Berlin Heat war das auch so (das erste und einzige Buch, das ich von diesem Autor angefasst habe). Zumindest in genanntem Buch war er äußerst rassistisch und sexistisch.

Albaner stinken und spielen mit ihren Messern rum, Roma-Frauen sind immer willig und wenn Frauen sexuelle Gewalt erleben ist das nicht so schlimm wie bei Männern, die gewöhnen sich schon dran.

Mich hat die ganze Art, wie er allein dieses Buch geschrieben hat - und das ist jetzt schon ein paar Jahre her - total abgestoßen. Scheinbar kriegt er auch keine sensitiv reader, wenn er noch immer solche Sachen abzieht.

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Gut zu wissen, dann war „Skin City“ für mich das letzte Buch dieses Autors. Ich bin wirklich entsetzt, dass man heute noch so schreiben kann und auch noch preisgekrönt wird. Die weibliche Protagonistin ist Polizistin, reagiert hochemotional, ist unprofessionell im Beruf, lässt jeden Rest Hirn fahren, sobald sie sich Hals über Kopf verliebt, ist selbst mit Waffe in der Hand zu blöd, sich zu verteidigen, lässt sich mehrfach übertölpeln und es braucht natürlich einen Mann, um überhaupt lebend aus der Nummer rauszukommen. Da sie Angehörige der Sinti und Roma ist, muss man in ihrer Nähe natürlich permament auf seine Geldbörse achten, sie greift zu Selbstjustiz (oder versucht es zumindest, denn sie ist ja so ungeschickt) und bleibt halt einfach ein Outlaw. Da brauch ich nicht mal einen sensitiv reader, das sollte jedem Lektor mit gesundem Menschenverstand auffallen, so offensichtlich ist das. Im Nachhinein waren meine 3 Sterne sogar noch zu milde.

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Bei mir ist es eher Ersteres, außerdem hoffe ich aber auch immer noch auf ein erhellendes Ende!

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Bleiben noch Buchhandel und Käufer. Wer im Onlinehandel kauft, umgeht ersteren schon mal komplett (so wie ich). Bleibt noch der Käufer oder die Käuferin. Hier wird es schon so sein, dass man eher das kauft, was man selbst als pädagogisch wertvoll/gut fürs Kind erachtet, sofern das Kind keine explizite Wunschliste schreibt. In den Schulbibliotheken machen bei uns die Kids Pausendienst, und das sind meinem Sohn zufolge Jungs und Mädels, da würde er Empfehlungen „von Mann zu Mann“ bekommen.

Da kann sich dein Sohn glücklich schätzen, wenn beide Geschlechter in der Schulbibliothek vertreten sind. Das ist oft nicht so. Fehlende männliche Lesevorbilder werden oft als ein Grund für Leseunlust bei Jungs angesehen. Natürlich gibt es die auch! Aber in der Mehrzahl sind es lesende Frauen, die ein Kind zu sehen bekommt. Und es sind meistens Mütter, Omas, Tanten, Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen, die Bücher für den Nachwuchs aussuchen und selbst bei allergrößter Sensibilität ist das immer weiblich gefärbt.

Als ich noch Kinder- und Jugendbücher bei VL rezensiert habe war für mich die Meinung des Nachwuchses immer wichtig und ist immer mit eingeflossen. Seit Nachwuchs dem entwachsen ist, rezensiere ich äußerst selten in diesem Bereich (wenn dann sind es Bücher, die mich auch als Erwachsene interessieren wie z. B. Asterix). Ganz oft war meine Meinung eine andere als die des Nachwuchses, von daher finde ich es immer schwierig, wenn Kinder- und Jugendbücher ausschließlich aus Erwachsenensicht beurteilt werden.

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Das bringt es auf den Punkt!

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Die Berufsgruppen, mit denen ich mich über das Thema austausche, Pädagog:innen, Studenten des Bibliothekswesens und ehrenamtliche Vorlesepaten (m, w, d) sind in ihren Anschauungen wenig verdächtig, das Patriarchat zu stützen - es sei denn du meinst, dass Jungen im Grundschulalter von ehrenamtlicher Leseförderung unverhältnismäßig stark profitieren und man den Ansatz daher überdenken sollte …

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In 14 Tagen gehen dann wohl Punkte für „Beeren pflücken“ drauf :blueberries::grinning:

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Boah, in 14 Tagen ist für mich viel los. Da sind vier Bücher dabei, die ich auf jeden Fall lesen möchte :open_mouth: so viele für mich interessante Bücher auf einmal waren glaub ich noch nie dabei. Konnte man die nicht etwas mehr über die Wochen verteilen? :stuck_out_tongue_closed_eyes:

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Das ist ja gemein, dass alles so geballt kommt :laughing:

Ich habe auch jeden Montag die Sorge, dass meine Wunschbücher alle in dieselbe Woche gepackt werden. Aktuell habe ich aber Glück.

Ich frage mich bloß, wo ich Sonderurlaub zum Lesen einreichen kann. Sooo viele gute Bücher im Moment :melting_face:

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Mich interessiert in 2 Wochen v.a. Beeren pflücken, aber Ein Mord im November könnte auch was für mich sein.

In 14 Tagen ist M. Suter dabei. Denke der wird mit sein.

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