Die neuen Leseproben - Juhu oder Buh?

Ich finde es gerade im Kinderbuchbereich störend, wenn die Titel auf englisch sind. Zuletzt bei „Birds of Paris“. Deutsche Autorin, französisches Setting, aber englischer Titel?!

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Entschuldige, dass ich gerade laut lachen musste.

Den wenigsten ist Englisch wirklich vertraut, von den Brocken der Jugendsprache mal abgesehen oder Fachbegriffen aus Games, dem IT-Bereich o.ä.

Tun sie ja auch - so zumindest nach meiner Erfahrung, die ich mit der Buchbubble auf Instagram gemacht habe.

Was glaubst Du, weshalb viele Verlage gerade bei gehypten Büchern versuchen, die deutsche Übersetzung so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen (siehe den dritten Band der Fourth Wing-Reihe).

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Diese „Wenigsten“ haben u. a. Englisch ab Klasse 3, spielen Online-Spiele samt Chat mit Menschen aus aller Welt und lesen den aktuellen Band Fantasy-Schmöker in der Originalsprache …

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Sicher bei Dir ganz viele. Hier eben nicht. Darum meine Wortwahl. Schön, dass Du das anders erlebst.

Ich finde die Mischung oft sehr ausgewogen; für (fast) jeden was dabei: Ab und an würde ich mir mehr historische Romane wünschen… - aber sonst :ok_hand:

Das widerspricht sich aber irgendwie. Warum sollten sie sich extra beeilen mit der deutschsprachigen Ausgabe, wenn die sowieso die englische lesen wollen? Zumal die ja schon vorher erschienen ist. Wieso überhaupt die Kosten für eine Übersetzung tragen, wenn es völlig ausreichen würde, die englische Version heraus zu geben?
Ein wenig drängt sich mir da der Verdacht auf, dass man vielleicht auch nur den Eindruck erwecken will, als würde man hauptsächlich englische Lektüre lesen. Sieht ja auch viel besser aus, wenn sich im Regal die „englischen“ Bücher knubbeln.

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Ich verstehe nicht so ganz, was Du mir sagen möchtest (hast auf mein Posting geantwortet).

Die Bücher insgesamt finde ich auch gut gemischt und abwechslungsreich. Ich sprach nur vom aktuellen Trend, Büchern keinen deutschen Titel zu geben, sondern einen englischen (und wie hier schon erwähnt wurde, da gern einen völlig anderen als beim Original).

Da muss ich @buchdoktor zustimmen. Heutzutage haben die Jugendlichen viel mehr Bezug zur englischen Sprache und können es auch viel besser (als ich zB damals)
Meine Tochter liest auch Bücher auf englisch. Sie hat es durch diese ganzen youtube und tiktok Videos gelernt, von denen sie viele auf englisch schaut. Sie hatte zu Beginn des Gymnasiums schon Wörter gekannt, die ich mein Lebtag noch nie gehört habe.
Also das ist heutzutage schon viel anders als zu „unseren“ Zeiten :wink:
Trotzdem ist es auf deutsch, also in der Muttersprache, natürlich einfacher zu lesen.

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Mir fällt es selbst gar nicht schwer. Habe beruflich fast ausschließlich auf englisch kommunizieren müssen und auch tatsächlich meine Englischprüfung bei der Fachhochschulreife mit einer eins abgeschlossen.

Es tut mir leid, ich sehe nach wie vor keine Englisch-Cracks. Möglicherweise lebe ich in einem Gebiet mit extrem wenig davon. Mir ist sehr wohl bewusst, dass der Englischunterricht heute früher beginnt. Dennoch sehe ich keine Kids, die sich zweisprachig fühlen und englischsprachige Bücher lesen.

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Hallo Wortschätzchen
Wir sind, was das angeht, Schwestern im Geiste. Ich habe selbst englische Literatur studiert (auf Englisch und vielfach bei Muttersprachlern, was ich als waschechte Bereicherung betrachte). Jetzt arbeite ich an einer Grundschule und außer diesen „Modewörtern“ höre ich recht wenig. Von den Schülern wäre wohl niemand in der Lage, in England selbstständig nach dem Weg zu fragen oder in der Bäckerei einzukaufen. Von lesen der Bücher ganz zu schweigen. Ja, viele verwenden „Modewörter“ oder angesagte Wörter, es bringt ihnen aber wenig, da sie gar nicht wissen, was sie da sagen. Die Diskussion hatten wir erst vor kurzem. :stuck_out_tongue:

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Nein, das widerspricht sich nicht. Es geht dabei nämlich nicht primär um den Willen englisch zu lesen, sondern darum, dass man die Geschichte möglichst schnell weiterlesen möchte. Wenn das englische Exemplar dann ein halbes Jahr früher auf den Markt kommt, dann wird das Buch auf englisch gekauft, weil gar keine andere Möglichkeit besteht. Erscheint - wie im Fall des angesprochen dritten Bands - das deutsche Exemplar zeitgleich mit dem englischen, dann besteht eine Wahl und erst dann stellt sich die Frage: Will ich das Buch auf englisch oder auf deutsch lesen? Und natürlich haben die deutschen Verlage ein Interesse daran, dass diese Auswahlmöglichkeit vorhanden ist.

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Genau das. Eine Freundin von mir arbeitet als Übersetzerin und hat diese Aussage aus der Verlagsbranche genau so gehört. Sie musste selber dieses Jahr bereits auf Basis einer noch nicht fertig lektorierten englischen Fassung eines Romans übersetzen, da der Verlag das übersetzte Buch möglichst zeitnah zum Original herausbringen möchte.

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Europa, angetrieben von der TikTok-Generation und deren Lieblings-Genre Romance, liest immer mehr englischsprachige Bücher – und das Thema ist nicht nur im Seminarprogramm der ersten internationalen Buchmesse des Jahres 2024 angekommen, sondern auch in den Besprechungszimmern der englischsprachigen Verlagshäuser. Es wird über neue Lizenzmodelle nachgedacht.

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Da bin ich ganz bei dir. Hier sprechen die jungen Leute, unter anderem meine Kinder, besser englisch als französisch. Dies, obwohl wir in einem zweisprachigen ( deutsch und französisch) Gebiet leben und vor allem in Geschäften nur französisch gesprochen, sowie die Amtssprache auch französisch ist. Englisch ist trotzdem „näher“.

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Naja, von Grundschülern kann man auch noch nicht allzu viel an Fremdsprachen erwarten (obwohl hier sogar Französisch und Englischkurse ab der 2/3. Klasse angeboten werden). Der Vergleich hinkt also. Meine Neffen und Nichten lesen ebenfalls englische Bücher, kommt auch auf das Umfeld an. Verallgemeinern lässt sich das nicht. Allerdings ist heutzutage durch die Globalisierung und das Internet, sowie moderne Medien deutlich mehr Englisch im Gebrauch, als in meiner Jugend. Abgesehen davon erschreckt es mich tatsächlich viel mehr, wenn ich einen Blick auf die Deutschkenntnisse der Abiturienten werfe…räusper.

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Das geht mir genau so. Das einzige Buch, das mich interessiert hat, war das über Thomas Mann, aber der Autor hat versucht, dessen Schreibstil nachzuahmen, und das ist richtig schief gegangen. Zum Glück habe ich noch Reserven hier.

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Ich finde, das ist aber bei den ganzen YA Titeln noch krasser: Da schreibt ne deutsche Autorin und der Roman spielt in Deutschland, aber der Titel ist auf Englisch. Warum??

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Verkaufsfördernd, das ist der einzige Grund, klingt „cooler“. Man muss sich nur die Influencer anschauen, die kaum einen kompletten Satz in Deutsch rausbringen, ohne irgendwelche wilden Anglizismen zu benutzen.

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Nur weil es bei dir keine Jugendlichen gibt, die englisch lesen , bzw. du es nicht mitbekommst, heißt es noch lang nicht, dass es nicht so ist (siehe Artikel von Buchdoktor)
Allerdings stimmt schon, wie auch @murksy über die Influencer sagt (und daher haben es die Kids ja wahrscheinlich), dass ständig irgendwelche englischen oder sich englisch anhörende Wörter verwendet werden. Find ich auch ganz schrecklich.
Aber diese Diskussion über Sprache und wie sich sich verändert hatten wir ja schon mal…

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