Die neuen Leseproben - Juhu oder Buh?

Nein, tue ich nicht. Geschrieben wurde:

„Es ist wie bei allen Suchtstoffen: die Menge machts.“

Und das ist eben falsch, das gilt eben nicht für alle Suchtstoffe. Ich habe nie Alkohol und CM in einen Topf geworfen.

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Das ist ein Klischee und stimmt so nicht. Ja, es gibt „Kinder“, die wie die Eltern Alkoholiker werden, aber es gibt noch mehr, die gerade aufgrund der Alkoholsucht der Eltern gar keinen Alkohol konsumieren.

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Im Extremfall von starkem Alkoholismus gebe ich Dir recht. Ich gehöre auch in diese Gruppe: Meine Großväter waren beide Alkoholiker und hierdurch haben sowohl meine Eltern als auch ich Alkohol immer gemieden. Gerade der Tod meines Opas väterlicherseits, den ich sehr gern hatte, hat mich damals mit 10 Jahren sehr mitgenommen, und ich konnte nicht verstehen, dass das letzte, das ihn am Sterbebett noch interessiert hat, Schnaps war. Nicht die Familie, die Enkel, der Abschied, sondern Alkohol. Das ist 34 Jahre her, und ich bekomme es nicht aus dem Kopf.

Ich hatte bei meinem Post eher die Genusstrinker im Sinn, wo Alkohol einfach selbstverständlich im Haushalt verfügbar ist. Alkohol ist in D omnipräsent - im jeden Supermarkt, an der Tanke, sogar im Kassenbereich neben der Quengelware. Werbung suggeriert ein positives Lebensgefühl - Baccardi Feeling usw. Hier ist Schweden Vorbild: Alkohol ist sehr teuer, ihn zu kaufen ist nur in bestimmten staatlichen Shops möglich, der Konsum an vielen Orten verboten. Das signalisiert auch der Jugend, dass Alkohol eben nicht selbstverständlich dazugehört.

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Alle weichen und harten Drogen sind für unsere Gesellschaft ein richtig ernsthaftes Problem, nicht nur gesundheitlich sondern eben auch die ganzen finanziellen Auswirkungen.

Der laxe Umgang ist dafür ganz klar mitverantwortlich. Ich wüsste jetzt halt nicht wirklich wie förderlich ein solches Buch für den konkreten Alkoholkonsum sein sollte. Es ist doch eher ein klassisches Geschenkebuch, wenn man wirklich nicht weiß, was man gerade schenken sollte oder eben das Special Interest Buch, das dann dem Genussmenschen neue Optionen präsentiert.

Die Verantwortung für den persönlichen Konsum liegt aber beim jeweiligen Individuum selbst. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass gerade dieses Buch im Bereich der Jugendlichen einen hohen Anteil haben wird, noch dass die Hardcore-Trinker zu dieser „Cocktailbibel“ greifen werden.

Ich sehe selbst wöchentlich immer wieder die gleichen Personen, die bereits früh morgens vor dem Discounter ihr Bier oder bereits härtere Sachen konsumieren. Ich persönlich finde es einfach nur widerlich, aber weiß eben auch leider nicht, wie wir diesem Problem Herr werden können.

Frühe Aufklärung und Prävention könnten dort gute Dienste leisten. Ich persönlich würde es auch begrüßen, wenn die Preise für die weichen Drogen dann weiter angehoben werden, damit sie rein preislich nicht mehr attraktiv sind. Das hilft aber eben gerade den Personen leider überhaupt nicht weiter, die bereits diesen weichen Drogen verfallen sind.

Um gesellig oder lustig zu sein brauche ich persönlich keinen Alkohol oder andere Drogen. Aber demnächst wird doch wieder das größte Volksfest (Die Wiesn in München) eröffnet, bei dem dann anscheinend ohne Alkohol dann leider gar nichts läuft. Wieso eigentlich?

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Du sprichst mir aus der Seele. Zudem bin ich gegen zu viel Bevormundung und zu wenig Eigenverantwortung.

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Und leider nützt das alles nicht, solange Alkohol verharmlost wird. Es sind nicht nur die Hardcore-Trinker oder die Leute beim Discounter, wie das neueste Beispiel des SAP-Vorstandes zeigt. Alkohol ist bei uns zu billig, zu leicht zu bekommen und allgegenwärtig. Man kann alles klein reden, dieses Problem allerdings nicht. Alkohol ist die Vergewaltigungsdroge Nr.1. Bei fast allen häuslichen Gewalttaten ist Alkohol im Spiel. Und noch einmal: der kleinste Schluck wird vom Körper als das betrachtet, was es ist, eine Vergiftung. Augenblicklich reagiert der Körper, es entstehen kleine Entzündungen auf den Schleimhäuten, alles wird auf Abwehr gestellt. Deshalb wirkt Alkohol nach dem Sport auch kontraproduktiv, Muskelwachstum wird eingeschränkt, weil eine Gefahr vorliegt und der Körper mit allen Mitteln das Nervengift bekämpft. Und ist die Menge zu groß, übergibt sich der Körper zum Schutz. Eigenverantwortung ist toll, die bei den Menschen ja so hervorragend funktioniert… Bei anderen Drogen, die eindeutig weniger schädlich sind, gibt es strenge Gesetze. Doch bei Alkohol sind sie eindeutig zu lax.

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Doch, du hast es miteinander verglichen.
Und doch: auch hier machts die Menge. Bei CM weiß man ja, wie und wann das wirkt. Eben anders bei Alkohol. Also auch hier: die Menge. (wobei man an CM nicht leicht rankommt, und wenn man sich sowas holt, dann weiß man ja, worauf man sich einlässt)
Alkoholsuch kommt leider schleichend, oft fällt es den Betroffenen gar nicht auf.

Und ja: der Staat muss hier gegenlenken.
ich finde (und fand) es immer schon befremdlich, dass die meisten antialkohloischen Getränke in einem Lokal teurer sind als ein Bier oder ein Glas Wein (Sodawasser ausgenommen)

Welche meinst du?
Nur zur Info: bei euch ist Cannabis nicht mehr verboten. ich hab die Befürchtung, dass das bei uns in Ö wohl auch bald so sein wird, weil wir ja „gleichziehen müssen“.

Es ist mir echt zu anstrengend jetzt hier die Wirkung der verschiedenen Drogen gegeneinander aufzulisten. Und nein, Cannabis ist nicht in dem Maße erlaubt, wie Alkohol. (Aber Danke für die Info, die doch fast an mir vorbei gegangen wäre). Alleine schon das unsägliche „Begleitete Trinken“ in Deutschland ist ein Sieg der Lobby. Gruß nach Österreich.

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Bitte um Erklärung. Man weiß also nicht, wie und wann Alkohol wirkt?

Ich will hier nicht weiter in die Diskussion gehen, da ich fürchte, dass das - wie in so vielen Fällen im Forum - sonst wieder ausarten könnte.

Lustigerweise ist mir heute eine Nachricht über das erste bayerische alteingesessene Wirtshaus in Franken begegnet, das Alkohol komplett aus der Karte verbannt hat. Ein mutiger Schritt, zumal es auf Social Media auch Hetzkommentare daraufhin gab (war auch ein Beitrag bei quer, einem bayrischen politisch-kritischen Magazin im BR). Hier ein Artikel dazu:

Mehr als 30 Prozent der Kinder aus alkoholbelasten Familien werden ebenfalls abhängig. Ich höre schon das Gegenargument: 70 Prozent also nicht ! Jo…genau.

Das musste ich googeln.
Meine Freundin aus Hessen hat erzählt, dass dort nach der Konfirmation mit 14 die Jugendlichen quasi zum Saufen „gezwungen“ werden bei der Kerb. Fand ich sehr befremdlich.

Ich komme mir missverstanden vor. Natürlich weiß man um die Wirkung von Alkohol. Nur wird man von einem Glas Wein nicht süchtig. Auch nicht, wenn man schon mehrmals einen Rausch hatte. Deshalb finde ich den Vergleich mit harten Drogen nicht passend.
Aber hier hat wohl jeder eine andere Ansicht, und für mich ist alles gesagt. Wenn der Staat nix macht, wird sich wohl wenig ändern.

Ja. Mir ging es nicht um die Sucht, sondern die Gefahr durch Alkohol. Und hier ist eben jeder Schluck gefährlich, da Zell- und Nervengift, karzinogen etc. Abgesehen davon habe ich mit Drogen und nicht harten Drogen verglichen.

Da verstehe ich die Leute echt nicht: Zum einem steht es doch jedem Wirt frei, was er (erlaubt) anbietet. Der eine streicht den Alkohol, der andere wird vegetarisch oder vegan, der nächste hat nur Fleisch oder Fisch. Wenn ich das nicht möchte, gehe ich nicht hin. Und wenn ich zufällig dahin komme und es nicht weiß, sehe ich es auf der Karte - und kann immer noch gehen.
Ich begreife da echt nicht, warum das in Hasstiraden ausufern muss.

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Weil Hasstiraden im Netz das neue große billige Hobby von einsamen, kleinlichen, widerlichen Menschen ist.

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Da hast Du leider Recht … auch wenn ich nie begreifen werde, warum man für sowas Zeit hergibt.

Weil man sonst nichts zu tun hat. Ist wie ein Hobby. :woman_shrugging:

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Ich kann deine Meinung voll und ganz verstehen, da sie sich mit meiner Meinung deckt. Ich trinke auch keinen Alkohol und verstehe den Umgang damit in der Gesellschaft ehrlich gesagt nicht. Ich finde es auch erschreckend, wie viele Menschen (vor allem auch Frauen) in meinem Bekanntenkreis ständig in ihrem Status posten, dass sie auf einem Weinfest waren, Party mit Alkohol und Weinprobe gemacht haben. Vielen ist wohl da nicht bewusst, dass bereits das tägliche Gläschen Wein oder das tägliche Bier ein Alkoholproblem bedeuten. Sobald man das Verlangen danach hat und nicht darauf verzichten kann, ist es bereits ein Suchtproblem. Vielen Menschen in der Gesellschaft denken, dass man nur dann Alkoholiker ist, wenn man öfter total betrunken ist. Dem ist aber nicht so! Insgesamt gibt es bei uns zu viele Genussmittel, die als harmlos bezeichnet werden und es aber nicht sind. Dazu gehört für mich auch der viel zu lockere Umgang mit Zucker. In den 70er Jahren wurden Studien gemacht um zu schauen, wie schädlich Zucker wirklich für die Gesundheit ist. Nur blöd, wenn die Studie von der Zuckerindustrie bezahlt wird und die Ergebnisse zum eigenen Vorteil verdreht werden. Damals hat man den Menschen sogar suggeriert, dass man mit Zucker schlank bleibt, weil die Energie sofort ins Blut übergeht usw. Tja, die Auswirkungen machen sich langsam bemerkbar. Jetzt beginnt ein neuer Hype. Alles muss gerade „High Protein“ sein. Da kann ich mich nur dem Post anschließen „Die Dosis macht das Gift“! Wer sich näher damit beschäftigen möchte, dem empfehle ich das Buch „Die Wahrheit über unserer Drogen. Überraschende Risiken, unterschätze Gefahr: Zucker, Alkohol, Cannabis und Co.“ Der zu lockere Umgang mit Medikamenten gehört für mich übrigens da auch dazu. Ich habe bereits in meiner Jugend sehr schnell zu Schmerzmittel gegriffen ohne darüber nachzudenken. Woher sollte ich damals auch wissen, dass Schmerzmittel (vor allem ein gewisses Schmerzmittel), Antibiotika und noch vieles mehr teilweise ganz gewaltig die Leber / Nieren schädigen. Tja, einige Jahrzehnte später weiß ich es besser und habe leider ziemlich mit den Folgen zu kämpfen! Man sollte endlich mal Werbung für eine gesunde Lebensweise machen. Da verdient dann aber keiner daran. Weder die Lebensmittelindustrie noch die Pharmaindustrie noch sonst jemand! Und wie immer geht es einfach auch nur ums Geld!!! Wie es dem Menschen geht, der alkoholabhängig ist oder wie es dem Menschen geht, der aufgrund von gewissen Dingen dann Diabetes und andere Krankheiten entwickelt hat, interessiert niemand. Höchstens das ganz nahe Umfeld!

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Darüber habe ich kürzlich im Spiegel gelesen. Das kommt für mich einer Kapitulation gleich. Absolut niederschmetternd.

Ich bin positiv überrascht, wie viele hier kein Alkohol trinken.

Fun fact: die Kanadische Gesundheitsbehörde (bin kanadierin) hat letztes Jahr ihre Empfehlungen bezüglich Alkoholkonsum aktualisiert. Die neue Richtlinie lautet: „there is no safe amount“. Jede Menge Alkohol enthält ein Risiko. Bei 2 Portionen pro Woche ist das Risiko niedrig, 3-6 mittel, 7+ ist schon hoch.

(Und natürlich war das Publikum schockiert. )

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