Die neuen Leseproben - Juhu oder Buh?

Vorurteile bekämpfen ist das eine. Das Thema ist wichtig. Aber : Auch dann druckt man nicht ein Schimpfwort für Menschen mit einer Beeinträchtigung auf das Cover! Ich würde übrigens genauso reagieren, wenn zb auf einem Buch N**** stehen würde für Menschen mit dunkler Hautfarbe. Da ist die Grenze bei mir erreicht. Die Grenze des Respektes, Anstandes und der Provokation.

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Dann fällt es Dir nur hier mal auf. Es gibt jede Menge solcher Titel.

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Wahrscheinlich bin ich da besonders empfindlich, weil ich Berufs wegen nahezu täglich gegen dieses Schimpfwort kämpfe.
Meine Frage war auch nicht, ob es viele solcher Titel gibt…sondern explizit auf das Schimpfwort Mongo bezogen.

Hier das gleiche :heart_eyes:

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Ich bin auch innerlich zusammen gezuckt, als ich es gelesen habe.

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Das meine ich ja - es fällt Dir hier nur auf, es ist aber nicht der erste oder einzige provokante Titel. Es betrifft Dich persönlich, deshalb regt es Dich auf. Bei anderen Themen bist Du weniger involviert und deshalb fällt es Dir auch nicht auf.

Im Übrigen lebe ich nach dem Motto: Sticks and stones may break my bones, but words can never hurt me.

Dumme Menschen nutzen dumme Ausdrücke. Sie lernen nicht dazu, wenn Du dabei aus der Haut fährst. Im Gegenteil - das ist Wasser auf deren Mühle.

Worte können nur dann Gewicht haben, wenn DU es ihnen gibst.

Taten zählen. Nicht Worte.

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Ich finde den Titel auch nicht gut gewählt, musste ehrlich gesagt ziemlich schlucken.

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Ich habe den Herrn Autor und den Verlag deswegen angeschrieben. Bin gespannt ob da was zurückkommt.
Und doch: Worte tun weh, können sehr weh tun. Vor allem bei Menschen, die schon so „neben der Norm“ sind. Tagtäglich dagegen kämpfen müssen. Stell dir nur mal eine Mutter mit ihrem kleinen Kind mit Trisomie21 vor, dem auf der Strasse „Mongo“ nachgerufen wird. Das tut weh. Selbst erlebt und dabei war ich " nur" die Betreuungsperson dieses Kindes. Auch „zu Hitlers Zeiten hätte man dieses Kind vergast“ habe ich anhören müssen. Und das aus der beruflichen Distanz nicht mit der emotionalen Nähe einer Mutter, eines Vaters.

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Danke für die Rückmeldung. auch an @msl_kl Ich habe ehrlich gesagt, gedacht, ich spinne, als ich den Titel gesehen habe.

Finde ich gut, dass du die angeschrieben hast. Denn genau da gehört die Kritik hin.

Bin mal gespannt, was du für Antworten bekommst.

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Ich auch, ich auch. Ich werde dieses Buch boykottieren, obwohl ich sonst von Berufes wegen immer wieder mal zu Büchern mit diesem Thema greife.

Bei dem Buch passt weder der geschmacklose Titel, noch das heile-Welt-Cover drumherum, das einfach nichtssagend ist hinsichtlich des Klappentextes.
Ich bin jetzt erst durch die Postings hier auf das Buch aufmerksam geworden, es ist mit oder ohne diesen Titel gar nicht mein Fall und ich würde mich auch nicht dafür bewerben - generell denke ich, dass die Absicht, mit so einem Titel Aufmerksamkeit zu gewinnen, hier im Forum schon geklappt hat. Gut finde ich es nicht, dieser Ausdruck ist herabwürdigend und spaltend.

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Ich liebe ja das Schwimmen. Corona hat das zwar gestoppt, aber davor habe ich mich immer gefreut, wenn Hans ins Schwimmbad kam. Macht er jeden Tag, aber nicht immer zu „meiner“ Zeit. Hans nennt sich selbst „behindert“ und das hat mich anfangs sehr schockiert. Er sieht das aber nüchtern und sachlich und hat mir erklärt, er ist anders als andere und weiß das. Für ihn ist das kein Schimpfwort, sondern Tatsache.

Will sagen - mir hat’s weh getan, ihm nicht.

Was Du erzählst, ist nicht schön. Bestätigt aber meine Aussage - dumme Menschen sagen dumme Sachen. Zu solchen Menschen fällt mir viel ein, das man nicht sagen darf und das hier zu einem bösen Kleinkrieg ausarten würde.

Solange dein Bekannter das von sich aus sagt, ist das seine Sache. Zeugt auch von Realität und Reife. Meine Bewohner sagen manchmal auch „Rechnen kann ich nicht so gut, da spüre ich meine Behinderung“ oder " ich arbeite in einer geschützten Werkstätte wegen meiner Beeinträchtigung". Finde ich völlig ok und meilenweit davon entfernt, sie als Mongo zu betiteln. Das ist dann noch mal ein anderes Kaliber, denn das ist boshaft und gemein.
Sagen wir es mal so: Wenn ich von mir denke, dass ich eine krumme Nase ( oder dicke Beine…oder einen Buckel) habe, ist das eine Sache. Wenn ein Fremder mir jedoch nachruft : Krummer Buckel… oder dicke Beine…oder… ist das eine Beleidigung.

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Autsch, es ist unfassbar, dass solche Gedanken heutzutage noch bei vielen Menschen verbreitet sind. Deshalb finde ich es gut, dass Du aktiv geworden bist und den Verlag und den Autor angeschrieben hast.

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Ich gestehe, dass ich damals mit der Retourkeule vorgegangen bin. Denn der Herr, der das mit Hitler und vergast gesagt hatte ( vor dem Kind mit einer Beeinträchtigung) war älter. Dem habe ich postwendend gesagt: Männer in Ihrem Alter wären aber auch vergast worden und Menschen mit schwarzen Haaren sowieso.

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Natürlich. Streitet niemand ab. Der Unterschied ist, ob Du Dich beleidigen lässt oder nicht.

Der Titel will nicht beleidigen. Er will wachrütteln. Und das macht er!

Nö. Er beleidigt…aber das ist wohl Ansichtssache. Und es geht ja nicht um mich, ich werde dadurch nicht beleidigt, denn ich habe nicht Trisomie21. Es geht darum, dass ich mich verpflichtet fühle, hier schwächere Menschen zu schützen, verteidigen wasauchimmer.
Aufrütteln würde ein Titel wie „Ich bin anders als du“ oder " Kind mit Downsyndrom" oder so… aber doch nicht dieser Titel. Genauso wie ein Buch, das „Neger“ im Titel trägt meiner Meinung nach auch beleidigend ist.

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Leider nehmen diese Gedanken wieder zu: Hetze gegen Polizisten, Politiker, Flüchtlinge usw. Das Netz und die „Spaziergänge“ sind voll davon. Das ist erschreckend, dumm und verachtenswert.

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Ein Schimpfwort bleibt ein Schimpfwort - egal, ob man das an sich ran lässt oder nicht. Ein Schimpfwort beleidigt eine Person, würdigt sie herab und hat an sich einen abwertenden Charakter. Wenn ein Autor oder ein Verlag meint, das nötig zu haben, um einem Buch Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, dann muss ich schon sagen, das ist armselig. Kann das Buch denn nicht mit Inhalt punkten?

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