Buch-Setting in amerikanischen Groß- oder Kleinstädten

Dito! Manche Titel klingen so „denglisch“ …

Ich weiß nicht, ob hier noch jemand die TV-Sendung „Hobbythek“ aus den 1980ern kennt. Da gab es immer die Möglichkeit, sich die Bastel- und Heimwerkeranleitungen per Post schicken zu lassen, wenn man einen Freiumschlag an den Sender schickte. Es wurde auch genau erklärt, was auf diesem vorfrankierten Kuvert zu stehen hatte - und als „Empfänger“ stand da als Platzhalter immer ein Max Mustermann aus Puselmuckel… daran mußte ich vorhin gleich denken :slight_smile:

3 „Gefällt mir“

Ich denke das muss leider die Quintessenz sein, man versteht es nicht, es ist prätentiös, macht die Augen vor Problemen zu und Verherrlicht gewisse Orte, ist aber eben gefragt. Nur manchmal denke ich, dass „man“ (wer auch immer das dann ist, Autor, Verlag, Buchhändler) die Leser da ggf. etwas unterschätzt. Ich würde meinen, dass auch ein magisches Internat in Ghana genügend Fans finden könnte.

Am Ende muss sich ein Buch bzw. eine -reihe dann halt schlussendlich für den Verlag rechnen und wenig risikobehaftet sein, dass es eben nicht zum Ladenhüter wird.

Da kann ich dann schon die Verlage auch gut nachvollziehen, dass man dann auf die großen Zugpferde der Örtlichkeiten setzt.

Die Kuh (also die Leser) wird doch immer so lange gemolken, wie sie Milch gibt. Das ist bei den Veröffentlichungen bestimmter Autoren ja nicht anders. Mitunter wundere ich mich persönlich, in welch schneller Abfolge von den Top-Autoren dann neuer Stoff geliefert wird.

1 „Gefällt mir“

„Verherrlicht“ wird da meines Erachtens nichts…

Haha, guter Vergleich!

„Verherrlicht“ ist vielleicht auch zu krass, habe ich ja schon mal geschrieben, aber es wird zumindest alles sehr einseitig dargestellt. Die USA als absolute Traumwelt, so ja auch in vielen Serien und Filmen. Klar, als Leser will man sich auch wegträumen, aber dass es immer die USA sein müssen zeichnet dann eben ein sehr einseitiges Bild finde ich…

Dann meinst Du etwas anderes als " verherrlichen ". Einseitige Darstellung,ok. Amerika - Klischee? Wahrscheinlich. Das hippe NY oder eine Kleinstadt à la Stars Hollow, dabei sieht die amerikanische Realität womöglich ganz anders aus. Wobei Eskapismus in der Literatur auch eine gewisse Berechtigung hat, finde ich@ Adelheid von Buch. Ich möchte mich einer Kritik anschliessen- Krankheiten (ob psychische oder physische) werden in dem Genre oft nur als Gimmick eingesetzt, bagatellisiert bzw banalisiert und falsch dargestellt. Das finde ich bedenklich.

Vielleicht nur ein Trend? Vor ein paar Jahren waren Vampirromane schwer gefragt, heute kräht kein Hahn mehr danach…

Hmmm was anderes als „verherrlichen“ würde ich jetzt auch nicht sagen. Das Wort klingt sehr „krass“, aber eigentlich meine ich genau das: überschwängliche und übertriebene Lobeshymnen auf ein Land und eine Gesellschaft und das unter völliger Außerachtlassung von den Schattenseiten. Eine einseitige und übertrieben positive Darstellung. Von den zahlreichen gesellschaftlichen und politischen Problemen in den USA habe ich da noch nie was gelesen.

Das mit dem Trend mag natürlich sein. :slightly_smiling_face: Oder eben einfach Teil dieses ja doch eher neuen NA/YA-Genres, was es zumindest in einer solchen Deutlichkeit und einer solchen Masse früher nicht gab, zumindest nicht von deutschen Autor:innen. Da habe ich als junge Jugendliche noch „Freche Mädchen“ Bücher gelesen. :wink:

An alle: ich lese hier nur interessehalber mit und möchte mich inhaltlich nicht einbringen, da ich diese Art Bücher kaum lese.
Ich möchte einfach mal „Danke“ sagen. Dieser Thread ist so super, weil alles sachlich diskutiert wird mit interessanten unterschiedlichen Meinungen. So stelle ich mir eine Diskussion unter Lesebegeisterten vor.

Macht bitte weiter so: Das ist und Ihr seid Klasse.

8 „Gefällt mir“

Hm, Problembewusstsein gibt es in dem Genre durchaus auch, thematisiert wird auch die sexualle Orientierung, Außenseitertum, Vereinsamung, Verfall von Strukturen…einen einseitigen Antiamerikanismus findet man aber nicht…

Danke für deinen tollen Kommentar, sehe ich genau so, der Austausch bereitet mir sehr viel Freude! :slight_smile:

Vielleicht habe ich dann dafür einfach zu wenige oder „die falschen“ Bücher gelesen. Klar, die erstgenannten kommen vor, die haben aber ja auch mit den USA dann nicht so viel zu tun. Verfall von Strukturen habe ich persönlich so noch nicht wahrgenommen in den Büchern, die ich so im Auge hatte. Aber das mag auch schlicht dem geschuldet sein, dass es nicht „mein“ Genre ist. Ich habe die Darstellung meist für sehr einseitig empfunden, da gibts dann vielleicht mal den Aufsteiger aus schlechten Verhältnissen oder so, dann oft aber auch eher so „vom Tellerwäscher zum Millionär“-mäßig hatte ich das Gefühl.

2 „Gefällt mir“

Dazu etwas anderes:
Wenn es aber keine anderen Menschen in einem Buch außer weiße cis hetero Amerikaner/Europäer gibt, dann finde ich das Buch aber auch nicht okay, da die Wirklichkeit ja nicht so ist. Auch wenn ich deinen Punkt richtig finde, Diversität in Büchern finde ich aber auch wichtig.

1 „Gefällt mir“

Sehe ich ebenso! :slight_smile:

3 „Gefällt mir“

Da hast Du natürlich Recht, es ist meist einseitig und alles sehr vereinfacht.

1 „Gefällt mir“

Diversität finde ich auch wichtig, aber nicht als Selbstzweck und nicht, wenn’s ahistorisch oder absurd wird …das ist aber ein anderes Thema. Own Voices ist wichtig.

1 „Gefällt mir“

Sehe ich auch so, gerade das Thema „Diversität als Selbstzweck“ finde ich sehr schwierig und kann bzw. sollte mE im besten Fall nur von Autor:Innen umgesetzt werden, welche selbst einer Minderheit, egal in welchem Sinne, angehören. Ansonsten ist das genau so, wie wenn psychisch kerngesunde Menschen ein Buch über selbstverletzendes Verhalten, Suchtprobleme oder Depressionen schreiben. Finde ich schwierig. Ist Diversität allerdings in der Geschichte einfach gegeben, ohne eins der Hauptthemen des Buchs zu sein, so ist das natürlich super bzw. sollte das der Standard sein!

2 „Gefällt mir“

Haha das stimmt so sehr! Frauen wurden 5 Typen Männer lesen.

Vampir,
Werwolf,
Milliardär​:joy::joy::joy::joy:
Die andere zwei Typen fallen mir gerade nicht ein.

Aber der Inhalt ist, dass er unausstehlich ist und am Ende eine Wandlung vollführt Dank der liebenden Protagonistin.

Hab das in einem Interview von Jordan Peterson auf YouTube gesehen. Da gab es anscheinend eine Recherche von IT’lern.

Makes sense. Ganz Afrika bestand ja eigentlich nur aus frz, eng und osmanischen Kolonien zu einem bestimmten Punkt. Aber ich kann mir vorstellen, dass sie auch eine weitere Sprache haben?