Blöde Frage: schlechte Beurteilung überhaupt erwünscht?

Marah Woolf hat z.B. „Sister of Stars“ im SP rausgebracht und es damit auf die Spiegel Bestsellerliste gebracht.

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Versuch es mal mit Recherchieren statt Glauben, dann findest du auch entsprechende Leute.

Ich bin mit einer Autorin befreundet, die bei einem renommierten Verlag unter Vertrag und auch recht erfolgreich ist (ich werde hier allerdings keinen Namen nennen). Von daher habe ich einigen Einblick in die Branche, ich behaupte hier nichts aus dem hohlen Bauch.
Ich spreche es auch einzelnen SPlern nicht ab, dass sie Geld verdienen mit ihren Werken - wenn sie aber so erfolgreich wären wie Du oben schreibst, warum nimmt die dann kein Verlag? Laut Deiner Meinung verdienen sie angeblich besser als bei einem etablierten Verlag und wollen somit keinen - trotzdem verzichten sie auf dieses „Gütesiegel“? Gut, wenn der betreffende SPler meint, er verdient so mehr, dann soll er es so machen. Es geht letztendlich immer ums Geldverdienen. Allerdings gibt es (Quelle: Rainer Wekwerth) in D nur eine Handvoll Autoren, die von der Schreiberei alleine leben können. Diese Autoren sind aber alle bei Verlagen unter Vertrag, so meine Information. Wo finde ich Deine Quelle? Ich würde aus Interesse gerne selber mal nachlesen.

Ich glaube, wir sollten das einfach jedem Schreiber selber überlassen - und dem Käufer, zu welchem Buch er greift. Vielleicht liest Du einfach mehr Bücher aus diesem Bereich, ich tue es nicht. Ich besitze auch keinen Reader, das Gros der SPler ist sowieso eher in diesem Bereich zu finden. Oder Du schreibst selbst und bist SPler - wenn dem so wäre und Du zu den von Dir Genannten gehörst, dann kann man Dich nur beglückwünschen. Und das meine ich ehrlich, nicht ironisch.

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Ich werde hier auch keine Namen nennen, aber ja, ich kenne welche und lese auch regelmäßig SP-Autoren (nein, ich gehöre nicht dazu). Was du anscheinend nicht einsehen willst, ist die Tatsache, dass auch bei Verlagen, die für dich ja das Nonplusultra darzustellen scheint, auch nur wenige Prozent der unter Vertrag stehenden Autoren in irgendeiner Form Erfolg haben oder bekannt sind. Alle anderen laufen halt irgendwie einfach mit. Dafür haben sie aber auch nur wenig Mitspracherecht bei den Covern (da kommen dann solche Unfälle wie bei der Giraffenhalsfrau vor), Klappentext oder sonst irgendwas.
Wenn du ehrlich bist, gibt es mittlerweile auch bei großen Verlagen sehr oft ein sehr schlechtes Lektorat - wo bleibt da das Gütesiegel?
Und dann erhalten die Autoren nur einen Bruchteil der Geldes, das hereinkommt. Ist ja auch klar, in einem Verlag müssen viele Leute bezahlt werden.

Dagegen stehen bei einem erfolgreichen SP-Autoren (und da gibt es genauso viele erfolgreiche wie bei Verlagsautoren) „nur“ die Kosten, die Cover und Lektorat verursachen. Alles andere, was reinkommt, gehört ihm. Sie haben eine riesige Fanbase, von der renommierte Verlagsautoren nur träumen können.

Ich werde doch Namen nennen. Versuch es mal mit der oben erwähnten Marah Woolf (die hat zwar auch bei Verlagen veröffentlicht, war aber vorher schon megabekannt als SP und vor allem ist sie wieder als SP unterwegs, was einiges aussagt), oder auch Sam Feuerbach, dazu jede Menge Autorinnen, die so typische Nordsee/Ostseeliebesdedöns bzw. Nordsee/Ostseekrimis schreiben.

Und diese Leute bieten dir nicht nur hochwertige Ebooks, sondern auch genauso hochwertige Prints mit einem Lektorat, von dem viele große Verlage nur träumen können. Einige dieser Bücher sind sogar als ebenso hochwertige Hörbücher zu erhalten (siehe Sam Feuerbach, dessen Hörbücher dank des Sprechers regelmäßig zu meinen Highlights gehören).

Ich habe mich lange mit diesen Dingen beschäftigt und festgestellt, dass die Zeiten, in denen nur Idioten schlecht gemachte Ebooks rausbrachten, weil sie keinen Platz in einem Verlag bekamen, vorbei ist. Ganz im Gegenteil, meiner Meinung nach wird der Trend eher in diese Richtung gehen. In spätestens zehn Jahren wird es fast die Hälfte aller Bücher als SP geben, davon bin ich recht überzeugt. Und wer sich bis dahin noch immer einem E-Reader verweigert, verweigert sich selbst jede Menge guter Bücher.

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Ich kann mir im Sachbuch-Bereich gut vorstellen, dass ein Autor z. B. mit Thermomix-Rezept-Büchern eine erfolgreiche Existenz gründen kann.

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Die Frage ist, wer ist „man“? Ich denke, ein Verlag möchte natürlich positive Rezensionen, aber du bist als Testleser ja keinesfalls verpflichtet zu lügen. Es ist ja dein Eindruck gefragt. Wer das liest?
Ich schon, zumindest bei den Büchern, die mich interessieren. Und ich mag es sehr, wenn auch mal eine gut begründete 2 oder 3 Sterne Rezi verfügbar ist, anstatt andauernd diese nichtssagenden Lobhudeleien. Ich denke, Kommentare als solche sind wertvoll. Feedback, das anderen Lesern weiterhelfen kann, ist allemal besser als nix. Deshalb bekommen wir die Bücher doch. Ich bewerte nach Geschmack und versuche, zu begründen, warum mir etwas gefällt oder auch nicht.

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Ich habe letztens ein Buch von Helmut Barz gelesen „Brumm“ , es hat mir gut gefallen und alle denen ich es weiter gegeben habe auch.
Er ist Sp und sagt er kann mittlerweile davon leben, aus den bereits hier genannten Gründen will er es auch nicht ändern.
Es war ein Taschenbuch überall erhältlich, schönes Cover und gutes Lektorat.
Und da kommt meine Kritik an andere Sp.
Wenn ich ein Buch erhalte, egal ob Print oder E Book es muss in der Rechtschreibung in Ordnung sein. Mal ein Fehler kein Problem aber wenn ich nach dem 6. Fund anfange aufzuschreiben und am Ende mehrere Seiten gefüllt habe dann ist das Buch schlecht. Dann kommt noch mein persönliches Empfinden dazu und es gibt unterm Strich nur einen Stern.
Wenn mir dann die Autorin vorwirft ich habe einen zu allgemeinen Geschmack und hätte ihr Buch nicht verstanden dann bin ich enttäuscht. Von einem anderen Autoren habe ich erfahren das auch die Kosten für Lektorat und z. B.: im Buch sehr hoch sind, das finde ich dann eine tolle Antwort auf meine Anregung. Sein Buch war übrigens 1A.

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Ich melde mich hier jetzt nur noch einmal zu Wort, weil ich einfach denke, dass es höflich ist, auf Deine Ausführungen noch mal zu antworten. Dann ist das Thema für mich durch.
Ich sehe schon, Du bist entweder selber SPler oder zumindest Fan, so zumindest mein Eindruck auf Dein ausführliches, verteidigendes Posting hin. Es mag sein, dass es unter den Selfpublishern auch gute Werke gibt, das spreche doch weder ich noch die zahlreichen anderen kritischen User hier ab - aber das Gros in diesem Bereich taugt einfach nichts. Bei einem etablierten Verlag passiert das auch - aber eben sehr viel weniger.
Es geht im Grunde bei jedem von uns um seine persönliche Erfahrung - bei mir fällt die beim herkömmlichen Verlag eben positiver aus. Na und?
Für mich ist das Thema jetzt abgehakt, ich danke Dir und auch den anderen für ihre Meinung hierzu und wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen, egal von welchem Autor oder Verlag :slight_smile:

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Du rennst bei mir offene Türen ein. :wink:

Gnihi, können wir uns mal kurz alle zurück an das Corona Klopapier Buch erinnern. :grin: Ich schätze, manchen geht dieses „Gütesiegel“ an der selben Stelle vorbei.

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Das kenn ich nicht - hab ich was verpasst? Was für ein Corona-Klopapier-Buch? :thinking:

Vielleicht…mag sein. Wird die Zeit bringen. E-Reader sind einfach nicht jedermanns Sache - wer tagsüber auf der Arbeit schon die ganze Zeit an elektronischen Geräten sitzt, der liest nach Feierabend gerne ein richtiges Buch. (Wer dann der Autor ist, entscheidet der persönliche Geschmack).
Im Übrigen finde ich E-Reader nicht schlecht - zum Beispiel für Leute, die nicht mehr so gut sehen und mit diesem Gerät dann die Schriftgröße verstellen können oder bei Reisen, Krankenhausaufenthalten, überall wo man Bücher schwer mitschleppen kann. Im Moment bin ich selbst in der glücklichen Lage, dass ich (noch) nicht darauf angewiesen bin. Das Lesen auf so einem Gerät gibt mir persönlich einfach nichts. Ich habs schon ausprobiert, aber ich mochte es nicht. Vielleicht ändert sich das irgendwann - das sehe ich dann, wenn es soweit ist.

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:slightly_smiling_face: Muss man nicht kennen.

Es zeigt jedoch, dass dieses „Gütesiegel“ mehr ein Gefühl ist, als Tatsache.

Ich kann nicht mehr, als lesen. Irgendwelche Bücher müssen also auf der Strecke bleiben, so oder so. Ob man nun eReader „verweigert“ oder SPler oder was auch immer. Völlig wumpe. Niemand kann alle Bücher lesen und wir sind ja wohl fähig, unter den uns zur Verfügung stehenden Büchern eine Auswahl zu treffen, die zu uns passt.

Ich verpasse niemals ein Buch. Warum? Weil ich in der Zeit ein anderes gelesen habe. Ist kein Zug. Ist ein Buch.

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Du machst mich jetzt echt noch neugieriger. Dieses Klopapierbuch möchte ich jetzt aber zumindest mal virtuell sehen… spann mich doch nicht so auf die Folter! :smiley: :smiley:

Genial! Dafür gibts ein Herzchen! :+1: :heart:

:joy:Uff, jetzt musste ich aber suchen, den Titel hatte ich gar nicht mehr im Kopf, nur noch das Cover.

Blätter, die die Welt bedeuten

Es wurde nicht hier verlost. :joy: Es ist mir durch den Ullstein Newsletter ins Auge gestochen, weil sie sich schon ein bisschen gefeiert haben, zu Corona Zeiten so ein „originelles“ Buch raus zu bringen.

Und, bevor es ein mimimimi gibt, jaaa, ich habe das Buch nicht gelesen und bestimmt ist es ganz niedlich, aber es ist eben auch absoluter Trash.

Wenn dieses Buch also ein Gütesiegel vertritt, dann kann ich einfach nichts mehr ernst nehmen. :joy::stuck_out_tongue_winking_eye:

Lg

Ach du liebe Zeit - es gibt wohl Zeiten, da macht man aus allem Geld. :astonished:
Es macht mir ja oft Spaß, Negativrezensionen zu lesen - es gab zwar nicht viele, aber ich kann entnehmen, was Du meinst. Ein Negativbeispiel so oder so :smiley:

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Ja, gibt es. Siehe zB Marah Woolf mit „HexenSchwestern Band 1).

Das würde ich jetzt so nicht unterschreiben. Es gibt (wenige) SPler die sich auch nach einem Verlagsvertrag bewusst wieder für SP entschieden haben, weil sie dort wieder ihr ganz eigenen Entscheidungen treffen dürfen.

Mal ne andere Frage zu SPlern: fällt euch auch auf, dass viele SPler nicht erst mal probieren, ob sie beim lesenden „Publikum“ ankommen sondern (aus Selbstüberschätzung, Selbstbewusstsein, was auch immer) gleich eine „Saga“ mit zig Bänden auf den Markt werfen? Ich frage mich oft (auch bei oben genannter Mara Woolf, ich hab mir ihre Werke mal angeguckt), warum. Es gilt doch oft: Klasse, statt Masse. Viele etablierte (Verlags-) Autoren lassen auch nach, wenn sie meinen, kurz nach Erscheinen eines Buches gleich das nächste auf den Markt werfen zu müssen. Bei SPlern müsste das doch noch eklatanter sichtbar sein - denn viele SPler sind nur Amateure (oh… ich höre jetzt schon den Aufschrei durch die SP-Fan-Reihen hier rollen… :face_with_hand_over_mouth:) Wie seht ihr das?

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Michael Meisheits Buch (alias Vanessa Mansini) habe ich gelesen und fand es super. Ich muß mal gucken, ob er inzwischen ein neues raus gebracht hat :thinking:.