Ich reihe mich ein, aber nicht bei den jungen Müttern, denn meine Kinder sind bereits beide auf der weiterführenden Schule (11/15).
Meine Lesezeiten erstreckten sich auf in der Bahn (2*1/2h), zum Kaffee (1/2 am Sa. und So.) und auf der Toilette (ja, auch ich).
Seit Corona fällt die Bahn-Lese-Routine weg (seit einem Jahr im Homeoffice und ich werde wahnsinnig). Im Moment bin ich dabei, wenn ich den PC um 17 Uhr ausstelle mir das Buch zu schnappen und zu sagen, ich fahre jetzt nach Hause. Denn es fehlt nicht nur die Lesezeit, es fehlt mir auch die Abgrenzung zwischen Büro und Zuhause. Z.Zt sitze ich zum Arbeiten in der Küche (ja typischer Mama Platz), da die Kinder seit nun mehr vier Monaten im Homeschooling sind und sie den PC im Arbeitszimmer nutzen (zusammen mit meinem Mann der dort ebenfalls arbeitet).
Ich komme noch auf einen Schnitt von 6 Büchern im Monat. Als die Kinder kleiner waren, war es weniger, aber man sollte sich ohne schlechtes Gewissen seine Fluchten suchen, egal für welches Hobby.
Dabei fällt mir ein, ich habe mit den Kindern recht lange (auch als sie selbst schon lesen konnten) beim Abendbrot vorgelesen, auf diese weise habe ich dann auch immer noch ein Kinder-/Jugendbuch zusätzlich gelesen (ja, für die unendliche Geschichte habe ich einen guten Monat gebraucht, Emil und die Detektive waren kürzer).
Ich lese nur noch abends, wenn meine Tochter im Bett ist. Wann anders fehlt mir ebenfalls die Zeit und auch bei mir gehen weitaus weniger Bücher durch als früher. Bei Kinderbüchern ist es bei uns genauso wie bei dir
Ja, das ist definitiv so!!!
Also an alle Jung-Mamis: glaubt mir, es wird besser
Meine Tochter ist jetzt schon 11 (Wahnsinn, wie die Zeit vergeht…) und die braucht bei Homeschooling fast keine Hilfe mehr und sie beschäftigt sich auch sonst alleine. Im Gegenteil, ich muss sogar Mama-Tochter-Zeit einfordern
hihi du beschreibst grad mein Leben vor ein paar Jahren - genauso war es bei uns auch
Das hab ich schon so oft gehört
Das ist echt verrückt, wenn die Kinder noch so klein sind, sehnt man sich manchmal diese Zeit herbei. Aber dann ist es sicher auch nicht so leicht, wenn sie sich sehr viel zurückziehen und einen weniger „brauchen“.
Meine Tochter (5) verkrümelt sich neuerdings auch ständig in ihrem Zimmer, spielt, liest, hört ihre Geschichten und will einfach ihre „Ruhe“
Ich bin völlig überwältigt und begeistert von den vielen Kommentaren. Vielen Dank dafür!
Einige Tipps werde ich definitiv ausprobieren.
Was für mich aber genauso wichtig und spannend ist, ist die andere Sicht auf manche Dinge. Einige Gedanken und Kommentare haben mich wirklich zum Nachdenken gebracht.
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Ich werde es beherzigen und meinen Perfektionismus etwas zurückschrauben.
Auch dieser Satz hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Die Kinder werden so schnell groß und brauchen einen dann plötzlich nicht mehr. Was schön ist, aber auch etwas traurig.
Vielleicht ist der richtige Weg irgendwo in der Mitte. Sich die eine oder andere Auszeit zu nehmen, um etwas für sich zu tun/zu lesen, auch wenn sie nur kurz ist, und ansonsten einfach die Zeit mit dem Kind zu genießen.
Wobei ja schon oft betont wurde - jeder muss den für sich richtigen Weg finden.
Und wie gesagt lesen Eltern auch gar nicht unbedingt weniger. Es hat sich nur das Genre verändert
Ich habe gestern, angeregt durch die Diskussion hier meine Kinder ( 19 und 21 Jahre alt) gefragt, an was sie sich erinnern, wenn sie auf ihre Kindheit zurückschauen. Da kam " die tollen Geburtstagspartys, die du organisiert hast" und " das gemeinsame Backen vor Weihnachten", sowie " die Nachmittage auf dem Rad" und " die Vorlesenachmittage bei Regenwetter" aber kein „das Geschirr war immer sofort geräumt“ oder " wir hatten nie Staubflusen" unter den Betten. Es braucht Fingerspitzengefühl den Haushalt so weit zu erledigen, dass es nicht schmuddelig ist, aber nur so wenig, dass Zeit für die Kinder und vor allem sich selbst bleibt. Ich wünsche dir das!
Wem sagst du das… als meine Tochter erst ein paar Monate alt war, hatte ich so richtig babyblues, und habe tagelang geheult, weil dieses kleine Ding gar nichts kann und ich mich 24/7 kümmern muss und überhaupt keine Zeit für mich habe
Dass deine Tochter schon mit 5 Jahren sich lange Zeit selbst beschäftigt, ist doch toll!
Und wollen dann auch nicht mehr geknuddelt werden… schnief
Also knuddel sie, solange es geht!
Ich hatte in der Hinsicht eine tolle Schwiegermutter, da war meine Mutter die Schlimme. Von meiner Schwiema habe ich in viel gelernt. Sie hatte fünf Söhne und ich habe drei.
Sie sagte mir damals die Jungs müssen im Haushalt alles können, Wäsche, putzen, kochen. Du verbringst Zeit mit ihnen wenn ihr es gemeinsam macht und der Haushalt ist schneller fertig.
Meine Söhne sind heute erwachsen. Sie kennen es nicht anders Papa hat gekocht und geputzt, sie machen es auch. Meine Schwiegertochter kennt es von zuhause auch nicht anders.
Es ist wichtig die Kinder von Anfang mitmachen zu lassen, nach kurzer Zeit sind sie eine echte Hilfe und ihr habt viel Zeit miteinander verbracht. Die Kinder haben einen Grundstein für die Zukunft. Sie werden nicht nach dem Auszug mit der Wäsche vor der Tür stehen, oder wenn du zu Besuch kommst, musst du nicht über Schmutz hinweg steigen.
Das hast du gut geschrieben. Mein Sohn hatte das mal ähnlich geäußert, was mich natürlich sehr gefreut hat. Er erinnert sich aber auch an eine Mutter mit Buch in der Hand. Demnach war die „Durststrecke“ gar nicht mal so lang. Ein Buch dauerte nur ein bisschen länger als heute
Bei mir kommt durch HO die Bewegung zu kurz.
Und ich habe dann immer die Option Bewegen oder lesen. (daher bin ich jetzt ein Fan von Hörbüchern) bewegen beim lesen, äh hören…
Über Bewegung will ich gar nicht reden - ich warte, dass es endlich mal konstant über 10 Grad sind, damit ich wieder laufen kann, ohne das meine Lungen erfrieren (ja, Freizeit-warm Wetter-Jogger).
Ich schaffe ca. ein Hörbuch im Monat (beim Putzen und Kochen am WE), habe aber festgestellt, dass ich manchmal nicht die Muße habe und mir das „Gequatsche“ auf die Nerven geht. Bin bei der letzten halben Stunde von „Gespenster“ von Dolly Alderton, die muss ich mal in der Woche zwischenschieben, sonst sind die Pausen zu groß.
Was ist denn mit den berufstätigen Papas? Ich für meinen Teil lese, wenn die Kinder (10 Monate, 5 Jahre) schlafen und ich Zeit mit meiner Frau verbracht habe, abends immer noch eine oder zwei Stunden. Das ist dann „meine Zeit“, die mir so wichtig ist, dass ich dafür sogar auf Schlaf verzichte.
Das Baby lässt mir tagsüber (ich bin glücklicherweise nur zwei Tage im sogenannten Homeoffice) ausreichend Zeit, auch einmal eine halbe Stunde zu lesen, und mit dem Großen haben wir vereinbart, dass jeder mal eine Auszeit braucht, die er für sich nutzen darf. Witzigerweise nutzt er seine häufig, um im Bett „zu lesen“. Zwar nur Lurchi-Bücher mit viel Bildern, aber immerhin. Da das Baby die Flasche bekommt, nutze ich die nächtlichen Raubtierfütterungen auch zum Lesen.
Unter dem Strich lese ich aber 25-30 % weniger als vor dem jüngsten Lockdown, wobei natürlich Kind Nr. Zwo auch Anspruch auf meine Zeit- und Kraftreserven stellt, die vorher frei waren.
Integrieren ist eine tolle Lösung, manches geht vielleicht etwas länger, aber die Kleinen lernen viel dabei. Unser knapp 4 jähriger hilft mit Begeisterung beim Kochen und Backen, ist ein „grandioser“ Gärtner, der schon viele Pflanzen kennt und auch weiß, welche giftig sind. Mülltrennung ist er pedantisch und erklärt den Großen, was Sache ist. Und ganz herzig kümmert er sich auch schon um den kleinen Bruder. Mama und Papa teilen sich die Aufgaben 50/50 und das läuft Hand in Hand (wer was sieht, erledigt das einfach). Lesen ist keine Priorität mehr ( genau wie Bügeln…grins). Natürlich geht auch Stillzeit vor, da muss Papa eben ein bisschen mehr machen. Läuft!
Ist bei uns auch so. Habe eine Tochter und einen Sohn, die beide im Haushalt anpacken. Natürlich ist das Interesse anders gelagert. Sohn kocht liebend gerne, Tochter besorgt lieber den Wocheneinkauf. Sie sind von klein auf daran gewohnt, im Rahmen des möglichen, zu helfen. So räumen sie seit sie 3, 4 Jahre alt sind nach dem Essen den Tisch ab. Teilweise sehe ich Freunde von ihnen, die zu Besuch sind und ihr schmutziges Geschirr stehen lassen. Das liegt meiner Meinung nach an der Erziehung…von klein an.
Ich muss gestehen, dass ich an berufstätige Papas überhaupt nicht gedacht habe. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern basierend auf der Tatsache, dass wir ein sehr konservatives Familienkonstrukt haben. Mein Mann kocht (gut und besser als ich), macht ansonsten im Haushalt aber einfach gar nichts. Kind und Haushalt sind komplett mein Bereich. Daher hat er jeden Tag mehrere Stunden frei. Unser Sohn lässt sich auch nur von mir ins Bett bringen.
Da haben wir sicher Fehler gemacht und sollten daran arbeiten, diese Bereiche gleichmäßiger zu verteilen. Lesende Männer finde ich übrigens toll. Und Papas, die mithelfen auch.