Normalerweise bin ich jemand, der zu allen Büchern einen kleinen Eindruck verfasst. Also unabhängig von der Quelle der Bücher.
Bei Rezensionsexemplaren schreibe ich die Rezension tatsächlich ziemlich direkt nach Beenden, spätestens am Folgetag. Irgendwie fühle ich mich dazu „verpflichtet“, dass wirklich schnell abhaken zu können und nehme mir da dann auch eben entsprechend die Zeit für.
Bei allen anderen Büchern versuche ich, es möglichst zeitnah zu machen. Wenn ich das allerdings nicht binnen 4-5 Tagen nach Beenden mache, passiert bei mir in der Regel nichts mehr. Nicht, weil mir die Eindrücke fehlen, sondern weil ich dann (in den meisten Fällen) einfach schon ein Haken hinter das Buch gesetzt habe. Bei Büchern, die mich entsprechend beschäftigen und die ich sacken lassen muss, kommt da schon eher nochmal was. Dann habe ich mir aber auch entsprechend Notizen in der Zwischenzeit gemacht.
Interessant, wie das Empfinden in diesem Punkt auseinandergeht. Ich bin gerade Fan von „inhaltsleeren“, kurzen Rezensionen, denn: Umso länger die Rezensionen, desto höher die Gefahr, dass es sich am Ende doch in Spoilern verliert. Leider habe ich die Erfahrung jetzt schon einige Male gemacht und meide daher auch bewusst längere Rezensionen.
Für mich sollte am Ende von Rezensionen klar sein, welche Eindrücke bei Leser:innen hängen geblieben sind, für die detailgenaue inhaltliche Besprechung, in die eben manche Rezensionen ausarten, suche ich mir eine Leserunde und/oder einen Buchclub.
Interessant. Ich persönlich finde Inhaltsangaben in vielen Fällen ziemlich überflüssig, insbesondere in Buchcommunitys und/oder auf den Plattformen von Buchhandlungen. Dort steht der Klappentext ja sowieso und für den inhaltlichen Überblick genügt das im Großteil der Fälle meiner Meinung nach auch absolut.
Bei Reviews auf Blogs, wo eben diese Informationen idR nicht direkt verfügbar sind, sehe ich die Notwendigkeit von einem knappen Inhaltsüberblick.
Ich staune sehr oft über die Klappentexte, die so wenig mit dem wirklichen Inhalt zu tun haben. Fasse ich den Inhalt kurz in eigenen Worten zusammen, weiß der interessierte Käufer/Leser, ob Klappentext (bzw. Rückentext) und tatsächlicher Inhalt übereinstimmen.
Ich suche sogar oft gezielt nach Rezensionen mit selbst zusammengefasstem Inhalt oder sogar spoiler Teilen, damit ich weiß in welche Richtung sich eine Geschichte wirklich entwickelt, wenn die Klappentexte mal wieder zu kryptisch sind
Genau deshalb ist mir das passiert. Der Klappentext hatte nicht so viel mit dem Buch zu tun und in den Rezensionen wurde das Buch ausschließlich mit 5 Sternen bewertet. Ich habe in neiner Rezension dann 3 vergeben.
Sehe ich auch so. Warum man dafür ein „Trostpflaster“ braucht, erschließt sich mir nicht.
Ich finde es sehr schwierig eine Rezension für ein Buch zu schreiben, das mir so gar nicht zugesagt hat.
Nö, nicht unbedingt - mir hat so mancher Verriss schon sehr viel Freude gemacht und ist mir auch leicht gefallen (also in dem Sinne, dass ich sehr wohl wusste, was ich dann schreiben möchte). Die Worte flogen mit gedanklich nur so zu - wobei ich bei einem Buch, das mir recht gut gefällt aber eben doch nicht superfantastisch, mir oft die Gedanken ausm Hirn quetschen muss…
Ganz nebenbei: ja, ich sage offen: ich schreibe durchaus auch einen Verriss, wenn mir ein Buch nicht zusagt - Gefälligkeitsrezensionen und Schönfärberei gibts bei mir nicht.
Absolut richtig, ein Buch das mir gar nicht gefallen hat und auch noch Geammatik- und/oder Rechtschreibfehler beinhaltet würde ich auch nicht in den Himmel loben. Ich zeige sachlich die Punkte auf, die mir aufgefallen sind, erwähne aber durchaus auch das Positive.
Ist das Buch vom Stil her nicht gut und flüssig zu lesen, häufen sich Fehler, werden vielleicht sogar Protagonisten verwechselt, mache ich das sehr deutlich.
Ist die Geschichte aber schlüssig, besteht sie aus mehreren Handlungssträngen, die am Ende nahtlos miteinander verknüpft werden, so dass alles einen Sinn ergibt, wird das ebenfalls Erwähnung finden.
Die Schwierigkeit bei den Rezensionen liegt tatsächlich bei den eher mäßigen Büchern, das geht mir auch so. Bei diesen Rezensionen hänge ich oft auch lange fest.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht so ist. Wenn mir zufällig so ein Luft-Leseeindruck auffällt und ich auf das Profil gucken gehe, dann ist fast normal, dass da auch ähnlich gute Rezis zu finden sind, und zwar zu Büchern, zu denen vorher LE geschrieben wurden. Wenn man sowas nicht dem Team meldet, dann gewinnt so jemand auch ohne eine einzige LP zu lesen hier Bücher - und zwar mehrfach.
Es ist für die Verlage schon eine erste wertvolle Information, wenn Leser die Leseprobe nicht gut fanden und sich aktiv gegen das Buch entscheiden. Wer das in einem Leseeindruck erklärt, bekommt dafür 10 Punkte - die „trösten“ über die Enttäuschung ein wenig hinweg und sind ein kleines Dankeschön für die Mühe.
Das ist natürlich eine Sichtweise, die sehr viel Sinn ergibt. So hatte ich das noch gar nicht gesehen. Ich lese fast alle Leseproben, schreibe aber keinen Leseeindruck, falls mich das Buch nicht interessiert. Ich muss das etwas einschränken, ich lese die LP aus meinem hauptsächlichen Genre, Krimi und dann noch die LP von den Büchern, deren Cover und Titel mich irgendwie neugierig gemacht hat. LE schreibe ich tatsächlich nur, wenn ich das Buch auch lesen möchte und ich es mir in jedem Fall auch kaufen würde. Deshalb ist mir das mit den Punkten auch nicht aufgefallen. Dank euch wieder was gelernt!
Ich lese auch lieber die kurzen Rezensionen ohne großartige Inhaltsangaben. Ich versuche es in meinen Rezensionen auch immer so zu halten, dass ich vom Inhalt nur das preis gebe, was für das Verständnis der Rezension nötig ist.
Rezensionen für Bücher aus Leserunden schreibe ich sofort, wie du schon gesagt hast, man fühlt sich schon irgendwie verpflichtet. Ich möchte die Rezension auch vom Tisch haben, bevor ich ein neues Buch beginne…damit ich das dann aus dem Kopf habe. Zu meinen eigenen Büchern schreibe ich entweder sofort etwas oder nie. Letztens konnte ich bei keinem Bücherportal das Hörbuch finden, welches ich gerade beendet hatte…also wird es nie in meinem Regal auftauchen.
Das mache ich auch so. Meist dann gegen später in der Woche auch noch die, bei denen viele Negativeindrücke dazu kommen. Das macht mich dann auch neugierig.
Meint ihr wirklich, die Verlage lesen sich durch die Leseeindrücke hier? Das kann ich fast nicht glauben. Rezensionen ja, das ist möglich - aber doch nicht die Leseeindrücke… ich glaube noch nicht mal, dass sich Vorablesen allle Leseeindrücke anschaut. Da geht die Auswahl der Teilnehmer doch sicher nach einem Algorithmus und nicht danach, wie gut oder schlecht der jeweilige Leseeindruck ist.
Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen, zumal ich überhaupt keine Ahnung davon habe, wieviele LE wöchentlich eingereicht werden. Vielleicht entscheidet doch manchmal einfach das Los. Mal bin ich bei keiner Leserunde dabei und dann plötzlich bei allen und das auf allen meinen Bücherportalen. Da frage ich mich dann schon. Wie das kann. ;))
Das siehst Du, wenn Du das Buch aufrufst und runterscrollst. Da sind die Leseeindrücke gelistet und es ist ein Button da „Alle xxx Leseeindrücke anzeigen“.