Spiel "Weißt Du noch"

Mir ist gerade Walt Disney und die alten Filme mit Micky Mouse und Donald Duck eingefallen, die ich immer noch liebe. Es gab hier früher ein Kino, in dem die Zeichentrickfilme in Dauerschleife gezeigt wurden. Man musste auf keine Zeiten achten und ist gekommen und gegangen, wann man wollte. Meine Schwester ist 9 Jahre älter als ich und sie hat mir vorher immer eingetrichtert, dass ich schon 6 Jahre alt bin.

Hallo, wo wir bei Fernsehen sind, was ist mit Momo, Die unendliche Geschichte, auch Erich Kästner „Kästner und der kleine Dienstag“ finde ich besonders gut, am liebsten aber als Bücher „Pünktchen und Anton“, „Das fliegende Klassenzimmer“, „Das doppelte Lottchen“ um einige zu nennen. Oder diese Weihnachtsdreiteiler, „Anna“ fand ich gut. Fünf Freunde, Tina und Tini, Hanny und Nanny, Pelle zieht aus, Die feuerrote Frederike, Damals war es Friedrich, Fragt mal Alice, Die kleine Hexe, Der Räuber Hotzenplotz und natürlich die Bullerbü Kinder und Michel aus Lönneberger. Märchen waren nicht so meines, aber die Mainzelmännchen, ich habe eine große Sammlung.

Enid Blyton hab ich damals auch rauf und runter gelesen, am liebsten 5 Freunde, Die Kinder der Abenteuerserie (Philipp, Dina, Lucy, Jack), Tina und Tini, Dolly, Die schwarze Sieben…

Wer kennt noch die Bücher der Pizza-Bande mit Tommi, Schräubchen, TH und Milli?

Dann Burg Schreckenstein von Oliver Hassencamp, was ich aus heutiger Sicht inhaltlich sehr bedenklich finde. Es wundert mich, dass ausgerechnet das heute wieder boomt als Hörbuch und Film, aber vielleicht wurde es inhaltlich modernisiert. Der Harte-Jungs-Kult, der Gruppenzwang, die Abhärtungsrituale, die Bestrafungen für alle, die irgendwie aus der Reihe scherten (zB lange Hosen trugen, denn sommers wie winters waren nur kurze Hosen erlaubt, siehe Abhärtung…), die Überbetonung körperlicher Ertüchtigung und die sehr klassischen Rollenbilder aus den Büchern früher finde ich entsetzlich und wecken bei mir heute ganz ungute Gefühle.

Von Kästern mochte ich ganz besonders „Der kleine Mann und die kleine Miss“.

Das gab’s bei uns auch und ich glaube, Kinder sind einfach viel unschuldiger, als man denkt, denn beim „schwarzen Mann“ habe ich mir immer einen Mann vorgestellt, der einfach ganz in schwarz und zusätzlich mit einem großen schwarzen Fischerhut bekleidet war. Die Hautfarbe war bei mir überhaupt gar nicht relevant.

Knight Rider und Baywatch (da am liebsten Parker Stevenson und Erika Eleniak) mochte ich auch total gerne. Säter dann auch „Melrose Place“ - war nämlich viiiiiiiiel erwachsener als Beverly Hills 90210! :smile:

Auch „Simon & Simon“ habe ich gerne geguckt.

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Haben wir als Kinder auch gespielt - auch bei mir war der „schwarze Mann“ kein Afrikaner. Eher ein verschrobener Gangster, in schwarz gekleidet, eben ein gefährliches Subjekt. „Schwarzer Mann“ war so ein Eigenname. Wie „Nachtgrabb“ Nachtkrabb – Wikipedia

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Die unendliche Geschichte war der erste Film, den ich als Kind im Kino sah. Besonders sind mir die beiden Sphinxe auf dem Weg zum Elfenbeinturm in Erinnerung, die bei Angst des Helden, der da durch läuft, Blitze mit den Augen verschossen. Das fand ich sehr gruselig… :slight_smile:

Hallo, um das Thema „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ noch einmal aufzugreifen, beim schwarzen Mann hatten wir irgendwie nie an einen Menschen mit dunkler Hautfarbe gedacht, es war eben ein großer Mann, der schwarz gekleidet und furchteinflößend, quasi ein Kinderschreck war. Der Begriff „Schwarzer Mann“ hat nicht immer etwas mit der Kinderschreckfigur zu tun, sondern kann sich auch auf Bergmänner beziehen, deren Gesichter durch den Bergbau schwarz gefärbt waren. Oder wie ist es mit Knecht Ruprecht, auch so eine dunkle Gestalt die Kinder bestrafen darf. Dazu fällt mir auch das Spiel „Schwarzer Peter“ ein, ein Kartenspiel wo der Name „Schwarzer Peter“ auch auf Köhler zurückführt, Arbeiter die eben durch die Kohle schmutzig waren. Und das Sprichwort „Den schwarzen Peter zuschieben“ heißt dann jemandem die Schuld oder Verantwortung zuschieben.
Eine Frage, die immer wieder in den Medien oder in Gesprächen auftaucht, sollten Kinderbücher umgeschrieben werden „Der Struwwelpeter“ wäre heute undenkbar, zu der Zeit hat man es als ein Erziehungsbuch gesehen, so auch mit Märchen die Schrecken verbreitet haben. Ich persönlich bin nicht dafür Kinderbücher umzuschreiben, es war einfach so, dass die Bücher zu ihrer Erscheinungszeit so gestaltet und geschrieben wurden und es wäre ja auch ein Lerneffekt zu sehen wie haben sich Bücher im Laufe der Zeit verändert.

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Hallo, ich fand Fuchur am besten :slight_smile:

Hallo, es geht hier ja auch um ungewöhnliche Wörter, heute würde ich sagen war mit kodderig, liegt wohl am Wetter. Dann habe ich heute zu jemandem gesagt, „die haben alle die Hucke nicht rein“, es ging um einen Thriller den ich gerade lese. Und bei Hucke gibt es dann ja noch die Hucke vollkriegen oder Huckepack.

Ich saß schon mal auf seinem Rücken :slight_smile:

Wir waren damals mit der Schule in München und auch bei einem Besuch in den Bavaria Studios. Dort konnte man u.a. Requisiten von „Die unendliche Geschichte“ sehen, aber auch die Kulissen von „Das Boot“. Die Enge in dem U-Boot war echt beklemmend und sehr naturgetreu.

Sehe ich auch so. Was dabei rauskommt, wenn man sowas neu umschreibt, sieht man in der Neufassung von „Vom Winde verweht“ von Margaret Mitchell. Ein Flop erster Güte!

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Einse sehr interessante Thematik. Zu dem Spiel „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ gibt es einen ellenlangen Wikipedia-Artikel. Und das Spiel hat, wie Du schreibst, vom Ursprung her tatsächlich nichst mit der Hautfarbe zu tun. Trotzdem hätte ich heute irgendwie ein ungutes Gefühl, das Spiel mit Kindern zu spielen, weil ich Sorge hätte, dass sich vielleicht doch jemand diskriminiert fühlen könnte, auch wenn es auf einem Missverständnis beruhen würde.

Und die pädagogisch strittigen Bücher wie Struwwelpeter, Daumenlutscher, Hanns-Guck-in-die-Luft, Suppenkasper, Max-und-Moritz, Zappelphilipp hatte ich in meiner Kindheit auch zu Hause. Ich hatte sogar eine kleine Suppenkasper-Pappfigur, die immer neben meinem Teller lag, wenn es die bei mir verhasste Grießsuppe gab, die ich so ungern essen mochte. Allerdings war das keineswegs bedrohlich gemeint von meinen Eltern, im Gegenteil. Für mich waren diese Geschichten eher mit einem wohligen Schauer verbunden, und mir fiel es leichter, meine Suppe zu essen, wenn die Pappfigur neben meinem Teller hin- und herwackelte und meine Mama mir die Geschichte dazu erzählte. Ich hab das geliebt, und es hat mich abgelenkt, bis die Suppe aufgegessen war.

Zum Umschreiben: Da habe ich auch keine Patentlösung. Allerdings habe ich bei meinem Sohn tatsächlich v.a. auf neue Kinderbücher zurückgegriffen, weil ich die alten bei näherem Hinsehen entweder nicht mehr so gut fand, wie ich sie in Erinnerung hatte, oder der Inhalt einfach nicht mehr in die heutige Lebensrealität passt. Räuber Hotzenplotz zB habe ich in einem Nostalgienanfall gekauft, fand ihn beim Vorlesen aber ehrlich gesagt furchtbar. Die Flüche und auch die körperliche Züchtigung der Kinder haben mich sehr gestört, und ich habe während des Lesens versucht, das zu entschärfen. Bei einigen Autor:innen geht mir der Umschreibe-Aktionismus aber auch zu weit. Dass jetzt zT schon Jim Knopf unter Rassismusverdacht steht, kann ich nicht nachvollziehen.

In den Bavaria Filmstudios war ich 1992 auch. Und mir sind genau diese beiden Dinge in Erinnerung geblieben: Die Kulisse der Unendlichen Geschichte, obwohl ich weder Film noch Buch kenne, und das U-Boot aus Das Boot. Die Enge hab ich auch noch vor Augen.

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Struwwelpeter und die anderen Vertreter der schwarzen Pädagogik mag ich nicht, die kennen meine Kinder gar nicht.

Den wohligen Grusel holen sie sich aus Märchen. Hotzenplotz mögen wir sehr und ich liebe alles von Astrid Lindgren.

Als die Große in der Grundschule war, kam mal die Rektorin zu mir: „Ihr Kind kennt ja mehr Märchen als ich, wie großartig! Und für die Personenbeschreibung muss ich mir etwas Neues ausdenken, beim Hotzenplotz muss sie nicht einmal aufpassen und zuhören!“

Und mit jedem Kind von uns lernt sie neue Märchen kennen. Und in den Jahrgängen der Mädels werden andere Personen beschrieben.
Dabei wäre das ganz einfach, meine Kinder kennen keine Pokémon und ähnliches. Aber die Deutschlehrerin wahrscheinlich auch nicht.

Schln war auch das letzte Elterngespräch in der 4.Klasse:
„M. Du liest doch auch freiwillig Bücher zuhause. Was liest du den gerade?“
„Herr der Diebe!“
„Frau Blume, zwingen sie das Kind zu Klassikern?“
„Nee, das musste Mama extra kaufen, weil ich es haben wollte!!!“

Sie hat Book Rebels von hier und holt sich da ab und zu Ideen. „Beim Leben meiner Schwester“ möchte sie auch unbedingt lesen. Aber mit 10 Jahren finde ich sie etwas jung.

Sicher für das Alter ein ethisch sehr anspruchsvolles Buch (auch wenn ich finde, dass das Buch v.a. am Ende ein bisschen an Potential verschenkt).

veraltete Begriffe, die mir noch so einfallen:
Techtelmechtel
Muhme (das männliche Pendant „Oheim“ hatten wir ja hier schon)
Jüngling, Jungspund, Backfisch
naseweis sein (etwas vorwitzig, vorlaut; wobei vorwitzig vermutlich auch schon kaum noch genutzt wird)
Billett (Fahrkarte, Eintrittskarte, Ticket): hier im Süden ist es im Dialekt noch unter uns Älteren (ahäm, sagen wir, Mittelalten, aber das klingt so nach Gouda) verbreitet als „Billettle“. Ich nutze es immer noch gerne. Ebenfalls nur noch den Altvorderen bekannte Augschburger Dialektausdrücke sind „Batschlach“ und „Gschtattl“:
Wenn’s regned, in a Batschlach neihupfa, des is subbr! (Wenn es regnet, ist es toll, in eine Pfütze zu springen). Meine Mama würde nie Pfütze sagen, immer nur Batschlach. Ich liebe dieses Wort, es ist so herrlich onomatopoetisch.
Die Zwetschga schaun fei guad aus, da koffsch am beschda glei a Gschtattl voll! (Die Zwetschgen sehen aber gut aus, da kaufst Du am besten gleich eine ganze Tüte voll)

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… nicht nur bei euch - heißt bei uns auch so. Hab ich schon sooo lang nicht mehr gehört, Danke für diese Kindheitserinnerung! :heart:

Daneben ist bei uns aber auch „Lache“ oder „Pfuddel“ gebräuchlich :slight_smile:


Und weiß jemand, was eine Latüchte ist? (Sagt man im Unterfränkischen)

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Hallo, eine Latüchte ist bei uns eine Straßenlaterne

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Hallo, vielen Dank für Deine Worte, genau das habe ich gemeint, der schwarze Mann war einfach eine Person die Angst machen sollte, schade das man es heute so eigentlich nicht mal mehr sagen darf. Ich finde dann sollten wir noch mehr darüber sprechen. Wer sich beim Spiel „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ diskriminiert fühlt hat das Spiel nicht verstanden und wir sollten darüber sprechen.
Der Struwwelpeter ist ein Beispiel als Kinderbuch, Kästner und Astrid Lindgren habe ich geliebt und habe sie auch heute noch. Ich weiß das ich beim Vorlesen oft erzählt habe wie das bei meinen Kinderbüchern war, wie sich die Sprache und Handlung im Laufe der Jahre verändert hat. Ich habe ein Weihnachtsbuch, Petra, Klaus und Monika, da steht in einem Satz … und dem Mürbteig walkt der Klaus. Für uns war der Satz normal, meine Nichte hat mich angesehen und gefragt der tut was :blush:

Ja, eine Lampe generell :slight_smile: