Hallo liebe Leute!
Ich wollte euch nur mal fragen wie ist eure Erfahrung mit schlechten Bewertungen vor allem auch vorablesen? Ich hab grad eine etwas negativere abgegeben mit 2 Sternen und das ist auch erst das zweite Mal, dass ich etwas schlecht bewertet habe (ob gewonnen oder nicht, bei den Büchern hier allgemein) und mir ist aufgefallen dass ich kaum negativen Bewertungen mit einem oder 2 Sterne überhaupt finde oder hier auf der Seite finde, anders als auf den Seiten, wo ich verlinke. Klar wissen die meisten ja was sie so für einen Geschmack haben aber trotzdem manchmal ist das Buch doch nicht für einen.
Ich kann nur für mich selber sprechen, aber meistens gibt es irgendwas, was ich positiv finde. Ist die Sprache zum Beispiel authentisch, gebe ich allein deshalb drei oder mehr Sterne. Das ist allerdings nur meine Meinung. Ich übe Kritik, ja, gebe aber auch das Gelungene hervor, da ich eine Vorstellung davon habe, wie viel Arbeit in einem Buch steckt.
Ich versuche, Bücher so auszuwählen, dass ich wenigstens drei Sterne geben kann. Nicht, um Autor oder Verlag zu schonen, sondern um meine Lesezeit nicht zu vergeuden. Wenn ich aber ein Buch doof finde, dann bewerte ich es auch entsprechend mit ein oder zwei Sternen. Bei mir gibt es keinen „Dankbarkeitsbonus“.
Ein Grund könnte sein, dass altgediente Vorableser:innen ihre Bücher vorsichtig wählen und dabei tatsächlich ein sicheres Händchen haben.
Bei den Büchern, die ich negativ bewertet habe, fand ich allerdings auffällig, dass objektive Mängel in den Rezensionen selten genannt wurden (die Hauptfigur war unglaubwürdig, das Buch war stark gehypt und hat deshalb enttäuscht, hat falsche Erwartungen geweckt). Das ist als Ichbotschaft formuliert ja keine schlechte Bewertung, sondern ein persönliches Urteil.
Daher finde ich eine kritische Bewertung auch nicht „schlecht“.
Mit der Zeit liest man nicht mehr alles. Bei der Auswahl der Bücher sollte man vielleicht darauf achten, das man daran interessiert ist und auch dann passiert es, das man ein Buch erwischt, das nicht ganz toll ist. Aber das macht nichts, zum Glück haben wir nicht alle den selben Geschmack.
Ich habe früher hier breit gefächerter gelesen und dann auch immer mal ins „Klo“ gegriffen mit entsprechend niedriger Berwertung. Heute kann ich viel besser einschätzen, welche Bücher nichts für mich sind. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich insgesamt etwas kritischer geworden bin. Natürlich mit entsprechender Begründung. Aber unter 3 Sterne geht es tatsächlich nicht mehr so oft.
Naja, jeder sollte in seiner persönlichen Bewertung dann vor allem ehrlich sein. Wieso sollte es dann nicht auch 1- oder 2-Sterne-Bewertungen geben? Nur weil man ein Rezensionsexemplar für umme bekommt? Damit ist doch überhaupt niemandem geholfen - weder dem Verlag noch dem entsprechenden Autor.
Bei mir kommt die ganze Bandbreite an Bewertungen vor. Alles andere, wäre auch ziemlich unglaubwürdig.
Aber ich kenne ich kenne auch die Accounts, die dann fast nur 4- oder 5-Sterne-Bewertungen abgeben. Muss wie gesagt jeder selbst wissen, ob die eigenen Eindrücke dann immer so authentisch sind oder man vielleicht hier und dort Gefälligkeitsbewertungen abgibt, um weiter Rezensionsexemplare zu bekommen.
Mein Fall wäre es nicht, wenn ich mich für Rezensionsexemplare verbiegen soll.
Als ich vor knapp 2 jahren angefangen habe zu rezensieren, hatte ich zunächst auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal unter 3 Sternen gegeben habe, das hat sich aber gelegt. Wenn mich ein Buch wirklich enttäuscht, bewerte ich auch entsprechend. Dass es dennoch relativ selten vorkommt liegt daran, dass ich inzwischen recht gut einschätzen kann, was mir gefällt. Bei Vorablesen und den meisten anderen Portalen gibt es vorab Leseproben, die das Risiko auf einen Fehlgriff schon mal minimieren. Den Schreibstil kann man meist anhand der LP schon mal sehr gut beurteilen.
Bei NetGalley ist es anders, LP gibt es da nicht, und da die Bücher schon sehr früh angeboten werden, findet man meist auch nirgends im Netz eine LP dazu. Da greife ich tatsächlich auch manchmal daneben, aber dann gibt es halt 2 Sterne. Die Verlage gehen damit sehr professionell um, und ich bekomme trotzdem weiterhin Bestätigungen auf meine Anfragen. Ich achte allerdings darauf, sachliche und konstruktive, durch Beispiele belegte Kritik zu äußern. Eine gut begründete kritische Rezi ist für die Verlage ja auch hilfreich.
Ich frag vorallem weil ich grad ein Buch beendet hab, das eigentlich genau das wäre was ich liebe es jedoch komplett enttäuschend war
Und das andere war einfach nicht wirklich wie verprochen fand ich, also das was da als buch pitch da stand warum ich es wollte war nicht so ganz gebau das was ich im Buch gefunden hab.
Aber ich bewerte dann auch Bücher im Nachhinein, einiges taucht halt auch in meiner Büchereie auf und ist auch so interessant aber nicht immer top
Dass die Kurzbeschreibungen/Klappentexte oft nicht zum Inhalt passen, fällt mir sehr oft auf. Auch das erwähne ich dann in der Rezension, denn das könnte für andere Interessent/innen ja auch wichtig sein.
Naja, genau diesen Umstand dann einfach in der Rezension auch so schildern, dass eben der Roman den eigenen Erwartungen nicht entsprechen konnte - nach Möglichkeit vielleicht mit Beispielen.
Auch dies sollte man genau so in der Rezension mit ansprechen, denn Teasertexte oder auch kurze Empfehlungen von ausgesprochenen Literaturkoryphäen können dann eben auch mal nach hinten losgehen.
Mein persönliches Punktsystem ist:
5 Sterne ist ein Buch, das ich nochmal lesen möchte und auch selber kaufen und verschenken würde.
4 Sterne ist ein gutes Buch, das mir gefallen hat aber das ich nicht unbedingt nochmal lesen will.
3 ist ein durchnittliches Buch, also nichts besonderes aber auch keine Zeitverschwendung.
2 ist für ein Buch wo ich enttäuscht war.
1 Sterne wäre wirklich Papierverschwendung.
Schlechte Bewertungen gebe ich hauptsächlich, wenn mir irgedwas in einem Buch gestört hat. Da ich fast nur bei junior unterwegs bin, sind das Bücher, die ich für irgendeinen Grund nicht meinen Kindern geben würde.
Ich habe auch schon Bücher nur mit 2 Punkten bewertet. Manchmal hält das Buch nicht das, was die Leseprobe verspricht. Kommt nicht oft vor, aber ab und an.
Wie du ja auch schon geschrieben hast, sind Klappentexte und Teaser allein nicht immer aussagekräftig. Die Blurbs kann man mittlerweile auch oft einfach überlesen, denn sie stimmen nur in den seltensten Fällen.
Auch die Leseproben zeigen nicht immer, worauf man sich einlässt. Die ersten 20-50 Seiten geben ja auch nur einen ersten Vorgeschmack und keinen Eindruck fürs ganze Buch.
Ich habe also auch ab und zu Bücher in der Hand, die anfangs gut klangen, dann aber zum Reinfall mutierten. Die bekommen eine ehrliche Bewertung von mir. 1 Stern vergebe ich zwar wirklich nur in den allerseltensten Fällen, zwei Sterne sind schon eher mal dran. Oft reicht es aber aus dem ein oder anderen Grund zumindest noch für drei Sterne.
Ich habe mittlerweile ein recht gutes Händchen in der Auswahl meiner Lektüre. Das ist ja vor allem hier bei vorablesen mit den relativ langen Leseproben gut einschätzbar, ob Schreibstil, Plot und Machart was ist für einen oder nicht. 3 Sterne gibt es trotzdem immer wieder mal. Tatsächlich war ich neugierig und habe nachgeschaut. Seit Januar habe ich 23 x 3 Sterne vergeben bei insgesamt 89 gelesenen Büchern. Darunter ist kein 2 oder 1 Sterne Buch, was beweist, dass ich sehr gut auswähle. Ich will ja meine Lesezeit nicht verschwenden und verzichte lieber mal auf ein Buch, wenn ich unsicher bin.
Gefälligkeitsrezensionen oder Sternevergabe gibt es von mir keine.
Ich liebe ja Statistiken, und so werte ich auch in Excel einiges über meine Bücher aus. Ich habe mal nachgesehen, mein Bewertungsschnitt liegt sowohl letztes Jahr als auch heuer bei 4,2 bzw. 4,1 Sternen. 1 Stern habe ich bisher erst einmal verteilt, für 2 oder gar 3 reicht es meistens noch. 2-Sterne-Rezis habe ich pro Jahr 5%, 3 und 4 Sterne jeweils um die 20-25% und bei knapp der Hälfte aller Bücher vergebe ich 5 Sterne.
Das ist ja das Problem mit Statistiken. Man kann damit beweisen, was man beweisen mag. Die einen sehen bei wenig Bewertungen mit 1 oder 2 Sternen eine gute Vorauswahl, die anderen erkennen darin unehrliche Rezensionen. Daher ist es wichtig, in der Rezension darzulegen, was zur Anzahl der Sterne beigetragen hat.
Genau so ist es. Und wahrscheinlich stimmt sogar beides - es wird Rezensent/innen geben, die aufgrund guter Vorauswahl vermehrt hohe Sternenzahlen vergeben, und vermutlich auch welche, die bei Rezi-Exemplaren tendenziell eher besser bewerten, aus welchen Gründen auch immer (Sorge, dass der Verlag bei Negativbewertung keine Bücher mehr zur Verfügung stellt o.ä.). Auf den Inhalt und die Begründung kommt es an.
Meine Rede
Wenn ein Buch nicht gut ist, vergebe ich auch mal ein oder zwei Punkt. Das ist auch für die meisten Autoren OK, denn nur ehrliche Meinungen sind meiner Meinung nach hilfreich. Ich bin allerdings einmal an einen Autor geraten der mir bitterböse zurück geschrieben hat. Dem habe ich dann „sehr passend“ zurück geschrieben und ihn gebeten, er möge mich nicht mehr anschreiben. Bei allen positiven Bewertungen war er mega freundlich. Also das fand ich unterste Schublade. Aber es kommt ja zum Glück nicht so oft vor, das man so wenig Punkte vergibt. Ich werde in meiner Rezension weiterhin die Wahrheit scheiben, ob gut oder nicht so gut.