mir wurde von einer Online-Buchhandlungs-Plattform letztens meine Rezension insoweit gekürzt, dass sie meine Inhaltswiedergabe nicht veröffentlichten. Das hatte besagte Plattform vorher noch nie bei mir getan.
Da kam mir dann die Frage auf, ob eine Inhaltswiedergabe bei einer Rezension wirklich nötig ist.
Bei einem Blog leuchtet es mir ein. Dort wissen die Leser nicht worum es in dem Buch geht.
Allerdings sind ja bei den Buchcommunity- und Buchhandlungsseiten die Klappentexte gegeben.
Der potentieller Käufer weiß ja dann schon worum es geht. Ich zum Beispiel lese mir bei den Bewertungen nur die Meinungen durch um zu schauen ob das Buch etwas für mich ist (viele auffällige Rechtschreibfehler, Logikfehler, etc.).
Letztens habe ich tatsächlich eine Rezension gesehen, die beinahe nur die Inhaltswiedergabe beinhaltete und die Meinung nur 4 kurze aussagelose Sätze umfasste. Was bringt einem das als potentiellen Käufer und Leser der Rezension ?
Deswegen spiele ich mittlerweile mit dem Gedanken, die Inhaltsangaben zukünftig vielleicht wegzulassen…
Wie seht ihr das ?
Wie schreibt ihr eure Rezensionen ?
Geben die Nutzungsbedinungen der entsprechenden Seite die Kürzung her; und betrifft das auch andere Rezensenten?
Die Frage ist ja, für wen du Rezensionen schreibst - für die Webseite, für einen Bonus/Punkte oder für andere Leser/Käufer?
Da Klappentext und Inhaltsangabe völlig verschiedene Textarten sind, haben beide nichts miteinander zu tun.
Da ich meine Lektüre danach aussuche, in welcher Umgebung die Bücher spielen und wer darin was warum tut, interessiert mich eine erweiterte Inhaltsangabe immer und ich halte mich in Rezensionstexten selbst auch stark an den Inhalt. Ob ein Buch im Wald, in der Arktis oder auf einem Schiff spielt, möchte ich schon gern wissen …
Dieses Thema war hier schon oft Debatte und die Antworten werden dementsprechend unterschiedlich und kontrovers ausfallen - ich wäre wirklich nicht überrascht, wenn die Debatte letztendlich wieder auf einer persönlichen Ebene ausgetragen würde. Das hatten wir hier ja schon zur Genüge und diese Frage ist geradezu prädestiniert dafür. Denn eine „richtige“ oder „falsche“ Lösung gibt es nicht.
Ich persönlich rezensiere bereits seit 10 Jahren und schreibe in meinen Rezensionen durchaus eine kurze Inhaltsbeschreibung - schon allein deswegen, weil viele Klappentexte überhaupt nicht wiedergeben, um was es in dem Buch geht. Im Gegenteil - häufig gibt es verwirrende Angaben hinten auf dem Buchdeckel
Mir hat auch noch keine Plattform die Rezension gekürzt (auch keine Online-Buchhandlung) - wohingegen ich meine Rezension selber kürze, wenn mir die vorgegebene Zeichenanzahl nicht reicht - und ich kürze dann beim Buchinhalt.
Dazu sollte ich vielleicht sagen: zwei, drei Sätze zum Inhalt reichen vollkommen, keine Romane schreiben! Der Schwerpunkt sollte auf dem persönlichen Eindruck liegen. Das stupide Kopieren des Klappentextes ist ebenso ein No-Go wie eine ausführliche Wiedergabe des Inhalts, denn den wollen zukünftige Leser selber erleben.
War in Deinem Fall der Löschung die Inhaltsangabe zu lang, genau dasselbe wie der Klappentext oder hast Du gespoilert? Daran kann die Löschung nämlich liegen. Versuche Dich beim Inhalt möglichst kurz zu fassen.
Das kann ich 1:1 so unterschreiben - eine Rezension ohne Inhaltsangabe hat für mich persönlich nur wenig Mehrwert, denn ich lese Rezensionen nur bei den Büchern, bei denen ich mir absolut unschlüssig bzgl. meiner Kaufentscheidung bin (und da dann vorwiegend die Negativrezis *grins )
Bei mir ist auf dem Blog die Inhaltsangabe dabei, auf den Buchplattformen lasse ich sie aber weg, da sie dort ja meist schon steht. Da starte ich dann direkt mit der Meinung.
Oh, ups. Das hatte ich nicht gesehen. Wurde mir bei ähnlichen Themen nicht angezeigt nächstes Mal schaue ich mal intensiver.
Tatsächlich waren genau bei dem Buch bei der damals einzig anderen veröffentlichten Rezension auch keine Inhaltsangaben
Meine Inhaltswiedergaben sind meisten 5 Sätze lang. Aber niemals länger als meine Meinung.
Ich fasse sie immer in meinen eigenen Worten. Besonders achte ich darauf nicht zu spoilern- sonst nehme ich ja den Lesespaß. Deswegen war ich ja so verwirrt.
Wie geschrieben, ist mir das vorher auch noch nicht passiert
Und als ich dann nochmal meine anderen Rezensionen angeschaut habe auf der Plattform, ist mir aufgefallen, dass dort nicht gekürzt wurde.
Ich finde eine Wiedergabe auch sinnvoll, wenn der Klappentext nicht wirklich passt. Das ist ja nicht gerade selten…
Aber bei manchen Büchern überlege ich ewig was ich schreiben soll, weil der Klappentext alles schon gesagt hat. Und gerade für die hatte ich mich gefragt: wieso nicht einfach weglassen. Eigentlich gebe ich es nur in meinen eigenen Worten wieder und was anderes kann ich nicht dazu sagen, weil es sonst gespoilert ist.
Und genau da frage ich mich: was für einen Mehrwert hat das ?
Ich hatte noch nie Probleme mit der Länge. Dazu stand auch nichts. Die üblichen Bedingungen: dass man die Klappentexte nicht kopieren soll.
Damals war bei der anderen veröffentlichten Rezensionen auch keine Inhaltsangabe. Natürlich weiß ich nicht, ob bei ihr auch gekürzt wurde oder sie sie weggelassen hat…
Ich schreibe sie für potenzielle Käufer/Leser. Nur weiß ich ja nicht wie diese dazu stehen Was für sie ansprechend und interessant ist.
Deswegen bin ich von mir ausgegangen. Ich habe mich gefragt was ich lesen würde…
Und dann würde ich maximal eine Inhaltswiedergabe lesen und ansonsten nur die Meinungen…
Deswegen hab ich das auch gefragt. Um da mehr Meinungen zu finden.
Deinen Aspekt mit der erweiterten Inhaltsangabe bezüglich der Umgebung finde ich gut.
Da sehe ich auch einen Mehrwert und dass es für den Leser interessant sein kann.
Nur wenn es wiederum im Klappentext steht?
Der Klappentext ist ja eine spezifische Form der Inhaltsangabe. Also kann sie durchaus mal nicht mehr hergeben als der Klappentext.
Vielleicht variiere ich einfach. Wenn es mal mehr zu erzählen gibt, dann schreibe ich eine Inhaltsangabe, wenn nicht, dann lasse ich es weg. Ich muss mich ja nicht festlegen
Versprich dir vom Klappentext nicht zu viel, der wird teils schon formuliert, ehe das Buch überhaupt übersetzt ist und ist nicht selten fehlerhaft. Er soll dich nur als Käufer anteasern …
Wer schreibt die eigentlich ? Vor allem bei Büchern von einem fremdsprachigen Autor. Wird der dann einfach übernommen oder hat der Verlag/Übersetzer frei Hand ?
Eigentlich müsste doch derjenige, der auch die Geschichte geschrieben hat, den Klappentext verfassen. Die Person weiß doch am besten was wichtig ist und wann gespoilert wird
Aber wenn ich mir so einige durchlese, dann kann es gar nicht der Autor sein. Selbst bei deutschen Autoren …
Dann machst Du doch alles richtig - mach Dir einfach nicht zu viele Gedanken. Darf man fragen, welche Buchplattform da gekürzt hat? Ich frege nur deshalb, weil ich das wirklich noch nie erlebt habe.
Viel schlimmer finde ich „Rezensionen“ (ich schreibe bewusst in Anführungszeichen), die außer dem kopierten Klappentext einen oder zwei nichtssagende Sätze enthalten. Von daher wüßte ich nicht, was nach Deiner Beschreibung da veränderungswürdig wäre. Vielleicht war es auch nur ein Praktikant, der da frei geschaltet hat und es einfach nicht besser wuste
Ja, bei manchen Bücher hab ich da auch das Gefühl. Besonders, wenn der Klappentext mega reißerisch ist und das Buch dann hinterher schnödes Gähnen verursacht. Ganz blöd ist es, wenn der Klappentext Dinge erwähnt, die im Buch gar nicht vorkommen und vermutlich im Laufe des Lektorats gestrichen wurden. Da frage ich mich dann auch: warum prüft das keiner…
Die Klappentexte schreiben die Verlage. Die deutschen Verlage sind ja nicht immer die des Original-Verlages. Der Autor ist nicht so „frei“, wie sich viele das immer vorstellen. Weder beim Klappentext noch beim Cover haben die meisten mehr als nur ein Mitspracherecht. Die ganz großen Autoren haben da mehr freie Hand, aber sonst kaum.
Für mich gehört zu einer Rezension ein recht kurzer Anriss, um was es im Buch geht - in meinen eigenen Worten. Das mache ich seit mehr als zwanzig Jahren so. Andere lassen das ganz weg und auch das ist weder richtig noch falsch. Ganz übel ist einfach nur zu viel Inhalt und spoilern.
Tatsächlich waren neue Rezensionen freigeschaltet, die eine Inhaltsangabe hatten, sogar mit der Überschrift: Inhalt.
Vielleicht wirklich ein Praktikant
Wahrscheinlich hast du recht. Ich war nur so stutzig und etwas enttäuscht weil ich mir darüber Gedanken gemacht habe wie ich das Buch wiedergeben kann…
Aber es war ja nicht umsonst. Die anderen haben es ja so veröffentlicht
Das finde ich auch ganz schlimm. Also wenn dann so viel dort steht über den Inhalt und die Meinung universell ist.
Deswegen lese ich mir auch lieber kritischen Kommentare durch. Da ist sowas eher nicht der Fall Außer, dass es mich dann in meiner Wahrnehmung beeinträchtigt …
Das erklärt einiges! Erst letztens war ein Cover total unpassend. Dann sind Menschen abgebildet, die so gar nicht den Protagonisten entsprechen. Dann frage ich mich: kennen die überhaupt das Buch?
Finde ich ehrlich gesagt sehr schade. Ein Buch zu schreiben erfordert eine Menge Arbeit und dann kann man nicht mal über das Cover und den Klappentext entscheiden. Vor allem, weil das Cover und der Klappentext ja auch Käufer abschrecken können…
Na wenn du und @kleinervampir schon so lange rezensiert und den Inhalt wiedergibt, dann bleibe ich dabei.
Und lasse es nur weg, wenn ich das Gefühl habe, dass der Klappentext alles sagt und nicht besser hätte sein können
In der Beziehung darfst Du nicht zuviel erwarten. Ich gehe selten davon aus, dass mit dem Cover-Foto die Figuren aus dem Roman (ich denke jetzt mal, es geht um ein belletristisches Werk, nicht um ein Sachbuch / Biografie) gemeint sind.
Meist stammen solche Bilder aus Foto-Datenbanken, die Zusammenstellung eines Covers hängt ja auch damit zusammen, was gerade „in“ ist und die Zielgruppe anspricht. Frauengesichter auf dem Cover waren / sind ganz typisch, früher bei (Jugend-)Fantasy, heute bei (historischen) Romanen. Schön, wenn man die Hauptfigur darin zu erkennen glaubt - wenn nicht, ist das für mich auch kein Beinbruch. Ich gehe aber davon aus, dass in vielen Fällen nicht nach der Beschreibung der Hauptfigur geschaut wird, wenn der Cover-Designer sich da was ausdenkt. Da bin ich Realist
Den Klappentext vom Verlag kopiere ich für meinen Blog, aber ansonsten lasse ich diesen beim Streuen weg. Das ist auch auf vielen Plattformen so gewünscht.
Ich gebe in Rezensionen schon kurz den Inhalt bzw. den Anfang wieder, in 2-4 Sätzen. Dabei nimmt diese Beschreibung höchstens 25% der gesamten Rezension ein. Ich gehe auf manche Punkte auch erst ein, wenn ich meine Meinung dazu schreibe, sodass ich den Inhalt erst erwähne, wenn ich ihn brauche, zum Beispiel Nebencharaktere, der grobe Handlungsverlauf oder die magische Welt.
Ich gebe den Inhalt lt. Klappentext in meinen eigenen Worten wieder. Dann kommt meine Meinung. Klappentexte kopieren mag ich nicht, zumal man das dann kenntlich machen muss.
Ich habe auch Communitys, die etwas über den/die AutorIn und die Produktinformation wissen wollen, Die übernehme ich dann von Amazon (meistens) und schreibe eben Amazon dazu.
Das ist jetzt was, das mich beim Lesen von Rezensionen überhaupt nicht interessiert. Natürlich ist das eine subjektive Meinung, wenn andere das anders sehen, bitte. Für eine Community ja auch okay, aber eine Rezension wird ja meistens dafür gelesen, ob man ein bestimmtes Buch kaufen sollte oder nicht. Da juckt es mich überhaupt nicht, was Biografisches über den Autor zu erfahren. Das ist für mich nämlich kein kaufentscheidendes Kriterium. Ebenso wenig möchte ich in einer Rezension mit Infos zum Verlag zugespammt werden - Verlagsangaben sind ebenfalls nicht kaufentscheidend für mich. Was zählt, sind Inhalt, Genre, Figuren, Emotion, Spannung (bei Romanen), fachliches Know-How, Anleitungen / Rezepte und Verständnis (bei Sachbüchern).
Ich finde es passend, wenn die Biografie des Autors irgendeinen Einfluss auf den Inhalt des Buches hat (bei Autofiktion oder Biografie z Bsp). Allerdings gefällt es mir überhaupt nicht, wenn die Infos über den Autor einfach vollkommen zusammenhanglos ans Ende der Rezension geklatscht werden, sie sollten dann schon Inhalt der eigentlichen Bewertung sein. Sonst wirkt es irgendwie so, als wollte man die Rezension nur künstlich strecken.
Unbedingt, das mache ich genau so! So oft passt der Klappentext überhaupt nicht zum eigentlichen Inhalt des Buches oder verrät schon viel zu viel. Genau deswegen ist ja eine eigene Zusammenfassung des Buches so interessant, manchmal nehmen die Leser das Buch ja vollkommen unterschiedlich auf oder behalten verschiedene Schwerpunkte im Gedächtnis.