Ich liebe die Bücher von A. Bronsky und erwarte voll Vorfreude jedes neue. Sie überzeichnet ihre Figuren, schildert klischeehaft, hat skurrile Typen bei ihren Charakteren. Das erwarte ich, darüber amüsiere ich mich mit einem Augenzwinkern, das habe ich geliefert bekommen. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Es ist geeignet für die Leser, die unterhaltsame Komödien mit einem Funken Wahrheit mögen. Die mathematischen Inhalte kann ich nicht beurteilen, dazu fehlt mir das Fachwissen, muss aber auch kein Gegenstand der Beurteilung sein, denn „Pi mal Daumen“ ist ein Unterhaltungsroman und kein Fachbuch.
Das Ende jedoch, fand ich auch seltsam, hätte so nicht sein müssen, aber es ist OK.
Auch wenn es kein Fachbuch ist, sollte es korrekt sein, das darf ich als Leser/in von einer Autorin erwarten. Insofern ist das für mich schon ein Beurteilungskriterium (Zumal der Beweis des Satzes von Euklid wirklich nicht anspruchsvoll zu verstehen ist). Es macht einen Nerd wie Oscar unglaubwürdig, wenn er fachlichen Nonsens von sich gibt. Aber da hat eben jede/r andere Kriterien. Ein Kripobeamter ärgert sich wahrscheinlich auch über so manchen Tatort. Ich werde sicher kein weiteres Buch von Bronsky lesen, ihr Stil ist einfach nicht meins.
2 x 3 macht 4
Widdewiddewitt
und Drei macht Neune !!
Wir machen uns die Welt
Widdewidde wie sie uns gefällt …
Von Astrid Lindgren in Pippi Langstrumpf.
Und ich habe Pippi Langstrumpf schon als Kind nicht ausstehen können (Aber ich liebe andere Bücher von Lindgren). Abgesehen davon hinkt der Vergleich etwas, weil mathematische Fehler die Figur des Oscar unglaubwürdig machen.
Oh das kann ich nachvollziehen. Pippi Langstrumpf war auch nie meins, ich habe schon lieber die guten alten Karl May Bücher von meinem Vater und diese Mystery Roman Heftchen gelesen Pippi Langstrumpf war mir immer suspekt, denn die konnte nicht rechnen und dann dieser Limonadenbaum mit Glasflaschen??? Nee, das ging gar nicht.
Ja, genau der Limonadenbaum…von Karl May hab ich auch zig Bände mit Begeisterung verschlungen, verstehe aber, dass diese aus heutiger Sicht problematisch sind. Meinem Sohn habe ich sie daher nicht weitervererbt.
Stimmt, vieles was früher einfach so verschlungen wurde ist heutzutage manchmal mehr wie problematisch. Da denke ich dann immer an meinen Vater zurück, der früher (in 1970igern) sehr klar deutlich machte was sein Nesthäkchen lesen durfte. Unvergessen bleibt seine Reaktion als ich ein Buch erwischte, dass damals schon verboten war. Und um ehrlich zu sein, verstehe ich immer noch nicht warum es jetzt in entschärfter Version erlaubt ist. Das dürfte dann jetzt entschärft nur aus dem Einband bestehen. (vielleicht kannst du dir denken welches Buch ich meine)
Wenn es das ist, was ich meine, ist das ja nochmal eine ganz andere Kategorie. Das würde ich auch weder anfassen noch meinem Kind erlauben - egal in welcher Form, ob entschärft, kommentiert,…Das kommt mir nicht ins Haus.
Nächstes Outing. Ich habe auch 5 Sterne vergeben!
Allgemein habe ich schon viel gelesen, auch in diesem Jahr, aber es ist super selten dass mich ein Buch wirklich so ‚fasziniert‘ bzw. zu Diskussionen anregt. In den Jahren sind es wirklich nur ganze 8 davon es geschafft haben auf meine Top List zu enden.
Manchmal ist es das Lesegefühl oder die Geschichte selbst oder es ist Harry Potter
Aber Pi mal Daumen ist auf dieser Liste genauso wie "Ich, Eleanor Oliphant "
Für meinen Vater war es damals Erinnerung und Abschreckung zu gleich. Es war das Einzige was er aus dieser Zeit ‚behalten‘ durfte und was ihm damals das Leben gerettet hat. Daher kann ich verstehen, dass es ganz ganz hinten im Schrank, wo ich eigentlich nicht dran durfte, stand er es gehütet hatte.
Was ich darauf gelesene hatte war einfach nur grausam und widerlich!!! Ganz einfach meines Erachtens nach nicht zu entschärfen und absolut zurecht auf jeder Blacklist der Welt
Witzig, bei mir ist es sehr selten, dass mich ein Buch so sehr ärgert, dass ich es direkt nach dem Lesen lösche, das kann man ebenfalls an einer Hand abzählen. Pi mal Daumen hat es geschafft
Jetzt würde mich aber interessieren welches auf deine Bleibe-Liste geschafft hat.
Ach und Danke, ich liebe die Diskussionen mit dir sehr. Manchmal sind wir so gleich und dann so verschieden. Aber immer mit dem Respekt für die Meinung des anderen.
Das ist ja das Schöne an Diskussionen, wenn unterschiedliche Meinungen und Vorlieben aufeinander treffen, und gegenseitiger Respekt sollte selbstverständlich sein. Geschmäcker sind eben verschieden, und es wäre doch schade, wenn alle gleich empfinden würden. Die Bücherwelt ist bunt!
Es gibt sehr viele Bücher, die bei mir bleiben dürfen, gerade die ebooks nehmen ja sehr wenig Platz weg. Meine Highlights heuer waren bisher:
Der Friedshofswärter (Ron Rash)
Im Tal (Tommie Goertz)
Mein drittes Leben (Daniela Krien)
Geordnete Verhältnisse (Lana Lux)
Wir werden jung sein (Maxim Leo)
Der ehrliche Finder (Lize Spit)
und mit einer guten Portion herllich britischem Humor:
Over my dead body (Maz Evans)
Hat bei mir an der Liste gekratzt aber irgendwie es dann doch nicht geschafft. Warum kann ich eigentlich genau erklären, aber irgendwas fehlte mir da.
Welches wohl das nächste Buch für eine Austauschrunde wird?
Irgendwie finde ich die Runden besser und informativer wie klassische Leserunden
„Ich, Eleanor Oliphant“ fand ich herausragend gut!!!
Vor allem der Titel unterstreicht deine Aussage:
Ist ja interessant! Von Lize Spit hatte ich das erste Buch gelesen und danach war für mich klar, dass ich garantiert keines mehr lesen werde von ihr.
Und der Roman von Maxim Leo wurde in einem Podcast des hiesigen Chefredakteurs mit… glaube einer Buchhändlerin oder so ähnlich kompetent, förmlich auseinander genommen. Als eines der ganz seltenen Bücher, die sie besprechen.
Klischees kennt doch eigentlich jeder und ich finde gerade die überbetonten in der Literatur oft sogar positiv, weil sie einem nicht selten vor Augen führen, wie falsch und überflüssig manche Klischees sind. Solange im Roman genau dieser Prozess stattfindet, ist es durchaus sinnvoll. Wenn die Klischees bis zum Ende durchgezogen und sogar immer wieder bestätigt werden hört der Spaß allerdings auch bei mir auf.
Literaturrezeption ist - abgesehen von handwerklichen, sprachwissenschaftlichen Kriterien - auch immer subjektiv. Auch das literarische Quartett war sich oft nicht einig, und als ich kürzlich bei „Schöne Aussichten - das Literaturgespräch“ im Literaturhaus Frankfurt als Streaming-Zuschauerin dabei war, waren sich die beiden Kritiker Sandra Kegel (Feuilleton FAZ) und Christoph Schröder (freier Kritiker, Die ZEIT, SZ u.a.) und der Gast Matthias Matschke (Schauspieler, Autor) auch herrlich uneinig, v.a. bei Claire Keegans „Reichlich spät“. Insofern können mehrere kompetente Personen durchaus völlig konträrer Meinung sein (abgesehen davon ist ein/e Buchhändler/in für mich jetzt noch nicht unbedingt per se kompetent, was die literarische Qualität eines Buches angeht).
Für mein Lesevergnügen spielt es auch gar keine Rolle, ob das Buch von der Kritik hochgelobt oder zerlegt wird - ich muss nicht mit einem exquisiten Literaturgeschmack angeben oder so, sondern lese einfach aus Spaß (ich hatte so eine Deutschlehrerin, die derartige Allüren hatte…)
Aber natürlich - das macht es doch auch gerade interessant, über Literatur zu diskutieren. Wenn alle „Fachleute“ den gleichen Geschmack hätten, dann wäre es wirklich langweilig.
Ich fand nur interessant, wie unterschiedlich das tatsächlich oft ist: Bei dir ein Highlight war bei denen der Flop des Jahres.
Sag mal… Hast du das Buch woanders als Rezensionsexemplar bekommen? Du hast in deiner Rezi was von einem Anhang geschrieben, in dem die Fußnoten erklärt sind. Ich vermute mal stark, dass der wohl auf den unbedruckten letzten Seiten meines Leseexemplars steht.
Würde mich nur mal interessieren wo deines her ist, weil die Abweichung ja schon auffallend ist.