Page Overlays

Ich bin heute zum zweiten Mal über den Begriff der Page-Overlays gestolpert (Das erste Mail bei einer Umfrage beim Oetinger User Lab, das zweite Mal soeben bei einer Leserunde). Dabei handelt es sich um halbdurchsichtige Bildchen, passend zu einem Buch, die man über die Buchseiten legen kann. Ich frage mich gerade ernsthaft, was das soll? Und meist sind sie nicht inkludiert, sondern müssen für stolze 5 EUR pro Bild oder auch mehr dazugekauft werden. Das klingt nach einer ziemlich verzweifelten Marketing-Strategie auf dem hart umkämpften Buchmarkt. Gerade im Kinder- und Jugendbuchsektor finde ich es schon grenzwertig, an Illustrationen zu sparen und dann zu einem ziemlich heftigen Preis bei den Kids weitere Begehrlichkeiten zu wecken.

Kennt und nutzt ihr Page Overlays? Sehe nur ich das als merkwürdigen Firlefanz an?

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Tatsächlich habe ich ein Page Overlay (war bei der Tempest of Tea Zauberbüchse dabei, nach Jahrzehnten musste ich mal wieder einen Vampirroman lesen - klang leider in der Beschreibung besser als er am Ende war, aber insgesamt ganz unterhaltsam). Aber bis gerade wusste ich nicht wozu das gut sein soll - ist halt ein nettes Bildchen von der Katze. Insofern: Danke für die Erklärung! Nicht dass ich jetzt was anders damit anfangen würde als das Bild im Buch liegen zu haben.

Ich käme aber nie auf die Idee, das Bild über die Seiten zu legen - da meine Augen sowieso nicht die besten sind, könnte ich dann wohl gar nix mehr entziffern…
Wenn das Bild ganz besonders toll ist und ich ein absoluter Fan des Buches wäre (ich nehme aber stark an, dass die Bücher, zu denen es Page Overlays gibt, eher nicht meins sind), könnte ich mir schon vorstellen so ein Bild mitzukaufen. Aber eher um es an die Wand zu hängen als ins Buch zu legen, und sicher als einmalige Aktion.

Und wieder eine Marktlücke gefüllt, von der man gar nicht wusste dass es sie gibt.
Was kommt als nächstes? Vielleicht ein Sammelalbum für Page Overlays? Alternative Umschlagmotive zum Auswechseln? Wie wäre es mit zusätzlichen Kapiteln? So dass man z.B. ein alternatives Ende erwerben kann, bei dem die Enemy2Lovers sich doch nicht finden?
Oder passende Illustrationen z.B. als Stickerbogen, die man nachträglich auf die leeren Seiten vor einem neuen Kapitel kleben kann?

Ich finde es lustig was sich die Leute einfallen lassen - mitmachen muss man ja nicht. Blöd natürlich wenn dadurch künstlich Zwänge erzeugt werden, z.B. durch Limitierung.

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Ich kenn die Teile auch und finde sie total unnötig, eher störend. Sie sind auch teilweise in der 1. Auflage dabei und viele finden sie toll. Ich habe dadurch auch schon 2 Bücher mit.
Ebenso wie ich es nicht verstehen kann das man ein Buch nicht kauft wenn es keinen Farbschnitt hat, es kommt doch auf den Inhalt an.

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Ich habe davon noch nie gehört und auch nicht gesehen.
Aber wenn es tatsächlich so ist, wie du schreibst, dass damit Illustrationen bei Kinderbüchern extra bezahlt werden müssen, finde ich das ziemlich dreist.

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Wie fantastisch, ich habe davon noch nie gehört und da ich in letzter Zeit überwiegend ebooks lese, ist mir das auch noch nicht untergekommen.
@misspider Idee mit den Stickern für die leeren Seiten, finde ich klasse :rofl: das gab es eine Zeit lang auch in Pixi-Heften von Conni. Deshalb bin ich stolze Besitzerin von sehr viele Conni-Stickern und habe keine Gelegenheit diese aufzubrauchen.

Spaß beiseite, was für eine Geldschinderei, insbesondere wenn es überwiegend bei Kinder- und Jugendbüchern gemacht wird. Taschengeld ist unbegrenzt, schon klar.
Kommt bei mir auch in die gleiche Kategorie wie Farbschnitt, Schmuckausgaben etc.

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Beim Farbschnitt bin ich da tatsächlich tolerant, da der ja meist nicht extra kostet. Wenn ein Buch ihn hat, ist es halt so und okay für mich.
Letztlich ist es natürlich immer eine persönliche Entscheidung, wofür das Geld ausgegeben wird und auch etwas „extra“ bezahlt werden möchte.
Aber gerade für Kinder und Jugendlich ärgert mich so etwas tierisch (ich wiederhole mich, ja). Wer eigenes Geld verdient und hat, kann es ja nach Belieben für allen möglichen Schnickschnack ausgeben.

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Ich war vor kurzem auf einer kleinen Buchmesse bei uns in der Nähe. Dort habe ich ein Buch gekauft und dann ein Page-Overlay dazu geschenkt bekommen. Die Autorin hat mir dann auch erklärt welchen Sinn so ein Page-Overlay hat.
Man legt es auf die Seite die man gerade nicht liest (also die Linke bei einem aufgeschlagenen Buch). Es kann wohl Leser die, wenn ein Buch sehr spannend ist, mit dem Blick von der rechten Seite, die sie gerade lesen, auf die linke Seite abschweifen und dann da weiterlesen. Weil es wohl so spannend ist und sie es nicht erwarten können zu wissen wie die Spannung sich wieder löst. Habe ich bis jetzt noch nie gehört aber klingt für mich plausibel. Ich neige zum Beispiel dazu ein Buch quer zu lesen wenn es sehr spannend ist und ich schnell vorankommen will. Irgendwie etwas Schade da einem dann ja manche Details verloren gehen.
So ein Page-Overlay mag also für manche Menschen durchaus Sinn ergeben. Dafür aber extra zu bezahlen käme für mich nie in Frage. Das Page-Overlay bei dem auf der Buchmesse erstandenen Buch ist sehr schön und ich werde es als Lesezeichen nutzen, aber ich hätte es mir niemals selbst gekauft.

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sieht dann so aus

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Ich würde inzwischen jeden Deiner Vorschläge für realistisch halten - wahrscheinlich diskutieren die Marketingabteilungen der Verlage schon über solche Dinge…

Bisher scheinen die Page-Overlays vor allem im Bereich NA/YA Niederschlag zu finden, aber die Tatsache, dass Oetinger im User Lab eine Umfrage dazu macht, lässt erwarten, dass da auch die jüngeren Kinder als Zielgruppe entdeckt werden.

Ich hab mich auf meine alten Tage zur Recherche tatsächlich mal auf TikTok begeben (nutze ich sonst nie), und es scheint dort tatsächlich ein neuer Trend zu sein, auch mit Anleitungen zum Selbermachen.

Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es angenehm ist, durch eine farbig bedruckte Milchfolie hindurch zu lesen, aber nun ja, wer’s mag. Jede/r soll Zeit und Geld dafür verwenden, was er/sie für richtig hält. Sollte das aber auf jüngere Kinder als Zielgruppe überschwappen, fände ich es nicht gut, Kids für solche Spielereien Geld aus der Tasche zu ziehen. Klar kann man einwenden, dass es Unmengen an Spielzeug/Sammelkarten etc, mit ähnlich überschaubarem Mehrwert gibt. Ich weiß auch nicht warum es mich hier besonders stören würde, vielleicht, weil ich Kinder- und Jugendbücher als etwas Seriöses empfinde :wink:

Interessante Erklärung zur Nutzung, bisher habe ich in den Videos/Erklärtexten es immer so verstanden, dass man durch die halbtransparente Seite hindurchliest (was ich mir sehr unangenehm vorstelle). Wenn man es, wie du beschreibst, nur auf die Seite daneben legt, was ich mir auch vorstellen kann, warum sind die Dinger dann halbtransparent?

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Die habe ich tatsächlich schon häufig gesehen. Wendecover bei Schutzumschlägen.

Zusätzliche Kapitel könnte ich mir sogar vorstellen, ähnlich den herausgeschnittenen Szenen bei Filmen, die auf DVD/Blu-Ray mit angegeben werden. Ich fände so etwas sehr spannend zu lesen. Bisher hatte ich erst ein einziges Mal das Vergnügen, weil ich die Autorin persönlich kannte.

Ich denke damit es schöner aussieht. Es geht ja darum dass man sich nicht ablenken lässt und versehentlich auf der anderen Seite weiterliest. Wenn der Blick abschweift und auf das Bild trifft dann denke ich kommt man schnell wieder zurück zur eigentlich gelesenen Seite. Denn durch diese milchige Folie hindurchzulesen kann nicht angenehm sein und auch nicht gesund für die Augen. Aber du hast recht. Wenn ich mich leicht ablenken lasse dann kann ich auch einfach ein Blatt Papier über die Seite legen.
Es gibt viele Lesetricks. Ich habe bemerkt dass ich schneller lesen kann wenn ich mit dem Lesezeichen die Zeilen unter der Zeile die ich gerade lese abdecke und dann immer einzeln hinunterrutsche. Ähnlich wie man es bei Leseanfängern macht. So schaffe ich in der gleichen Zeit wesentlich mehr Buch. Habe auch schon gehört dass man sich so einen kleinen Minizeigestab wie einen Ring auf den Finger setzen kann und dann von Wort zu Wort rutscht. Da das Auge dann dem Stab entlang geführt ist ist es weniger abgelenkt, springt weniger hin und her und man kann viel schneller lesen. Habe ich noch nicht ausprobiert aber schon davon gehört. Wie gesagt ich decke die Zeilen unten ab wenn ich schnell im Buch weiterkommen möchte da ich festgestellt habe dass es für mich dann schneller geht. Und so ist es wahrscheinlich auch mit dem Page-Overlay. Wer von Seite zu Seite springt legt das drüber und dann ist er nicht in Versuchung irgendwo weiterzulesen wo er noch nicht war und verpasst so nix im Buch.

Vielleicht um das Auge nicht zu sehr abzulenken? Weil es hübscher aussieht? Oder nach dem Lesen auf eine halbwegs freie Seite (Kapitelanfang/Buchanfang) als Dekoration aufbewahrt werden kann?

Ich persönlich finde es auch grenzwertig mit irgendwelchen Schnickschnack und überflüssigen Firlefanz den jungen Lesern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn ich glaube dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsenen da sehr beeinflussbar sind. Allerdings habe ich ein Kind daheim das nicht recht gerne liest und wenn so ein Page-Overlay ihn dazu bringen würde dieses oder jenes Buch zu lesen dann würde ich vielleicht auch zuschlagen. Bis jetzt hat aber noch nix geholfen ihn zum lesen zu bringen und daher gib ich mich da keiner Illusion hin dass es was bringen würde. Immerhin habe ich ein lesendes Kind daheim und freue mich mit ihm auf Buchmessen zu fahren und mich mit ihm über Bücher auszutauschen. Mit dem Anderen fahre ich halt dann zum Fussball :sweat_smile:
Man kann halt nicht alles haben :woman_shrugging:

Vielleicht kommt Dein Sohn ja noch auf den Geschmack, bei meinem hat es auch ein bisschen gedauert. Während ich als Kind es nicht erwarten konnte selbst lesen zu können, fehlte meinem Bub zunächst komplett dieser Ehrgeiz. Wozu selbst lesen, wenn Mama und Papa das doch übernehmen können? Inzwischen, mit 10, liest er selbst gerne, auch fette Schinken. Dennoch hat er Phasen, da will er sich lieber berieseln lassen - entweder vom Hörbuch oder von Mama, die ihm vorlesen darf (was ich gerne mache, weil es schöne gemeinsame Zeit ist). Wenn er Fußball so sehr liebt, hast Du es schon mal mit Büchern über Fußball versucht? Thomas Müller, Robin Gosens und Co haben ja jüngst welche veröffentlicht.

Ja, hin und wieder liest er mal ein Fußballbuch aber er ist eher der Comicbildchenanschauer und Hörbuchberieselnlasser. Es kann ja nicht jeder eine Leseratte sein. Dafür ist der Kleine viel draußen und macht Sport während der Große nur drinnen hinter Büchern und vor Bildschirmen sitzt. Jeder ist anders und dass habe ich akzeptiert. Allerdings würde es dem Kleinen im Deutschunterricht helfen wenn er mehr lesen würde…sehe ich beim Großen. Da flutscht es mit den guten Noten

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Bisher hab ich Page-Overlays immer nur als Gratis Schmuckstück gesehen, ähnlich wie die Charakterkarten und Farbschnitte, meist in Erstauflagen.

Extra kaufen würde ich sie mir nicht, außer ich wäre in ein Buch absoluuuut verliebt.

:thinking: Bei Booktube habe ich erfahren, dass viele ihr PO an eine Stelle im Buch platzieren, die besonders schön ist oder den dargestellten Moment wieder gibt.

Verlage selbst verkaufen die doch nicht extra für 5€, oder?

Sind das nicht eher Fandom Seiten, die generell „Merch“ zu Büchern anbieten?

:joy: Für jeden ist ja was anderes Firlefanz, ich glaube, gerade Teenager könnten auch noch sinnloser ihr Geld ausgeben, als für irgendwelche buchigen Spielereien.

Tatsächlich finde ich es sogar nerviger, wie (ab)wertend manche mit dem Firlefanz umgehen, als der Krempel selbst, den man bei nicht gefallen doch ganz einfach Weg ignorieren kann.

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Ja, definitiv! Biete Chips, Schminke und Armbänder.

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Häufig sind es Fandom-Seiten, die einzelne Overlays für 5 EUR anbieten, es gibt aber auch ein paar Verlage im Romance-Bereich, die das im Programm haben, wie ich bei Thalia gesehen habe, etwa fünf Overlays im Paket für 12 EUR vom Everlove-Verlag (gehört zu Piper). Auch der Arena-Verlag bietet es seit Kurzem an, pro Stück 5 EUR.

Bin gespannt, ob sich der Trend hält, so wie Farbschnitte sich ja inzwischen etabliert haben und für viele ein zusätzliches Kaufargument sind, insbesondere, wenn sie limitiert nur in der 1. Auflage auftreten.