Nr. 514: Nutzt ihr Bibliotheken oder Bücherschränke?

Ich bin ein absoluter Fan von Bücherschränken. Letztes Jahr bin ich von einer Großstadt in eine Kleinstadt gezogen, und hier gibt es meines Wissens aber leider keine Bücherschränke. Und die Bibliothek im Dorf hat nur unter der Woche auf und die Öffnungszeiten kollidieren leider mit meiner Arbeitszeit :frowning:
Daher nutze ich momentan weder noch. Ich bin aber schon am Überlegen, selbst auf meinem Grundstück einen Bücherschrank hinzustellen.

Als Kind/Teenager/Jugendliche war die Bibliothek mein zweites Zuhause.

Danach habe ich mir Bücher immer selbst gekauft oder als Geschenke gewünscht.
Nach dem Lesen sind die Bücher immer im Freundeskreis weitergezogen.

An Bücherschränken war ich ca. 3x in meinem Leben und habe nie etwas gefunden, weil die Bücher einfach hoffnungslos überaltert oder im erschreckend schlechten Zustand waren.

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Ah - on Danke! Ich dachte mir schon sowas. Bei uns steht der öffentliche Bücherschrank mitten in der Stadt, es gibt auch nur einen.

Es geht wahrscheinlich auch darum, dass bei vielen Leuten auch alte Bücher noch wie neu aussehen. Ich gebe ehrlich zu: auch bei älteren Sachen, die einen neuwertigen Zustand haben aber die vielleicht trotzdem schon 20 Jahre aufm Buckel haben, täte ich mich auch schwer, sie in die Tonne zu werfen. Leider sind es gar nicht diese Art von Büchern, die die Schränke verstopfen, sondern schmutzige, abgeranzte alte, denen man es ansieht, dass sie seit 10 Jahren im Keller gammeln. Und die gehören entsorgt. Wobei das auch bis zu einem gewissen rad Aufgabe derer ist, die die Schränke betreuen.
Und abgesehen davon: Die alten „Schätze“ können für den Einzelnen das ja durchaus sein, wenn sie damals gerne gelesen wurden. Das stelle ich gar nicht in Abrede.Und Erstausgaben sowieso.

Wieder beide was gelernt!
Ich seh die Schränke in der Schweiz an jeder zweiten Ecke, Dorf und Stadt und eben in den Bezirken oft auch privat organisiert und gut bestückt.

Genau, meine Mama geht extrem sorgsam mit ihren Sachen um, wie ich auch. Da sehen die alten Bücher tatsächlich noch sehr gut aus. Ich kann daher auch verstehen, dass man das ungern in die Tonne kloppt. Dennoch muss man einfach auch klar sehen, dass die alte Massenware heute nicht mehr gefragt ist und der Bücherschrank nur die Zwischenstation zum Altpapier ist. Erstausgaben oder besondere Werke sind natürlich etwas anderes, auch alte Kochbücher finden sicher noch freudige Abnehmer.

Abgeranzte Bücher gehören immer in die Tonne, völlig egal, wie alt sie sind. Diejenigen, die die Schränke betreuen, machen das ja zum großen Teil ehrenamtlich, und da sollte man schon auch versuchen, diesen das Leben nicht noch zusätzlich schwer zu machen, indem man sie kiloweise schmutzige Bücher entsorgen lässt. Das ist ja auch eklig, man weiß ja nicht, wo das Zeug vorher rumgegammelt ist.

Der Bücherschrank im Park bei uns wird von der Bib betreut, und man darf max. 5 Bücher einstellen. Eigentlich soll man die Bücher nach dem Lesen wieder zurückbringen, aber man darf ein Buch auch behalten, wenn man möglichst im Tausch dafür ein Exemplar einstellt. Kinderbücher müssen der neuen Rechtschreibung entsprechen. Ob sich alle danach richten, weiß ich nicht, da ich das Angebot nicht nutze, sondern mir nur mal die Regeln durchgelesen habe.

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Ja, das sehe ich ebenso.

Wenn man bedenkt, wie schnell ein gerade noch neu gekauftes Buch zur „Massenware“ wird, das keinen mehr interessiert, wird einem manchmal schlecht. Und ich meine gar nicht Konsalik, Simmel & Co., sondern den Roman von 2022, der ja erst 3 Jahre alt ist und im Grunde noch neueren Datums, wenn man so will.

Bei uns verkommt der Bücherschrank auch immer mal wieder zur Ablage für allerei Blättchen der Zeugen Jehovas, wenn Wahl ist, für Wahlwerbung und auch immer mal wieder für alte Illustrierte, die schon Jahre alt sind. Und das gehört da wirklich nicht hin.

Ich bin ja eher der pingelige Typ :blush: und wenn ich im Schrank ein Buch tausche, darf es mich nicht grausen. Darum meide ich die Phasen, in denen die Schimmelfänger mit den Sporflecken gespendet werden. Manchmal wundere ich mich einfach, denn die blaue Tonne wird gratis abgeholt, da entstehen doch keine Kosten… trotzdem: rein ins Regal, wird schon noch wer wollen.

Ja, die sich immer schneller drehende Konsummaschinerie macht auch vor den Büchern nicht halt, leider. Der Markt ist so schnellebig, das ärgert mich auch. Die Verlage generieren um den ET einen Hype (ja, auch mit HIlfe von uns), um möglichst schnell möglichst viel zu verkaufen, und wenige Monate später ist es kalter Kaffee. Das finde ich sehr schade. Nach 30, 40 Jahren sind viele Bücher nicht mehr zeitgemäß, und nur die besten Werke überdauern, das ist gut und richtig so. Aber was 2022 ein tolles Buch war, ist es doch heute immer noch. Ich bin erst seit 2023 hier dabei, aber manche Bücher, die ich seither gewonnen habe, sind inzwischen schon nicht mehr erhältlich (oder nur noch als ebook).

Vielleicht weil viele sich scheuen, ein Buch in die Tonne zu werfen und darin mehr sehen als nur bedrucktes Papier. Ich bin da völlig schmerzfrei (außer es sind geliebte Bücher wie meine verschimmelten Schätze aus der alten Wohnung :cry: )

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Wenn ich daran denke, wie gehyped die Vampirbücher vor Jahren waren oder Piraten oder oder… und jetzt ist es einfach nicht mehr Trend. Aber vieles kommt wieder und Bücher sind für mich persönlich trotzdem keine Wegwerfware. Die öffentlichen Bücherschränke sprechen auch Menschen an, die einen kleinen Geldbeutel haben und nicht mal eben 15 € für ein Taschenbuch ausgeben können. Man darf halt nicht immer nur Neuerscheinungen wollen, sondern auch mal etwas älteres lesen. Aber es ist so, wie Du (und andere) sagst / sagen: Konsalik und Co. ist eben schon zu alt, als dass es noch jemand anspricht.

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Ich musste bei deiner Aussage zu Vampirbüchern grade herzlich lachen, da in dem Bücherschrank bei mir wirklich fast immer ein Band der „Biss“-Reihe steht.

Hier auch! Die gibt es wohl inflationär.
Ich habe sogar mal eins mitgenommen, aber die Große hat kein Interesse an Vampiren.

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Ich kaufe gebrauchte Bücher, selten ganz Neue, manchmal auch aus einem Bücherschrank. Die Bücher die mir gefallen haben, hebe ich auf, andere werden in einer großen Tasche gesammelt und dann entweder verkauft oder gespendet.

Ich gehe gern in unsere kirchliche Stadtteilbibliothek. Die Bücher sind durchweg in sehr gutem und gepflegtem Zustand. In manchen Bücher haben Leser einen festen Knoten am Ende des Lesebändchens hinterlassen, das mag ich überhaupt nicht.

In der Nähe gibt es nur einen Bücherschrank. Er ist meistens vollgestopft mit uralten und größtenteils unansehnlichen Büchern. Ich stelle gelegentlich Bücher in den Schrank, entnehme ihm aber keine - bis auf eine Ausnahme: das war ein Buch, das nicht ramponiert war, aber dafür roch es sehr unangenehm, was ich leider erst zuhause gemerkt habe.

Ich nutze unsere Stadtbibliothek regelmäßig und bin mindestens einmal im Monat da. Es gibt eigentlich immer etwas von meiner Wunschliste, was ich ausleihen kann und zwischendurch lese ich auch mal Ebooks aus der Onleihe.
Auch in Bücherschränke stelle ich öfter was rein und schaue immer, ob was für mich dabei ist. Dabei räume ich auch gerne etwas auf. Letztens hatte ich Glück und bekam ein neuwertiges Leseexemplar von „Immortal Longings“ mit Farbschnitt! Ich nehme aber auch ältere Bücher mit, wenn sie nicht zu schrottig aussehen und stelle sie nach dem Lesen wieder rein.

Unsere Bibliothek im Dorf ist mit der Grund, warum ich noch nicht vollkommen pleite bin =D Seit ich Kind bin, bin ich dort regelmäßig und lese mich durch die Regale :heart_eyes: Da gibts immer richtig gute, aktuelle Bücher und ich kann auf der Website verfolgen was da ist, muss also nicht auf gut Glück hin. Und den Bücherschrank nutze ich bei uns auch, gefühlt stelle aber nur ich da Sachen ein, die in den letzten 5 Jahren geschrieben wurden. Mitnehmen tue ich da eher selten was tatsächlich, aber ich mag das System total gerne und möchte das gerne weiter unterstützen :slight_smile:

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Ja, das kenne ich!

Ich musste gerade 5 Tage auf die Onleihe verzichten, weil ich vergessen hatte, rechtzeitig die Jahresgebühr zu bezahlen. Nicht, dass ich lesemäßig auf dem Trockenen sitzen würde, aber das war ein ganz unangenehmes Gefühl, für mehrere Tage nichts ausleihen und v.a. vormerken zu können. Ich war ganz zappelig :rofl: Seit heute ist wieder alles gut.

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jaaaa das hatte ich auch neulich!! Sie ging nicht mehr, ich wollte bloß irgendwas stöbern ich weiß nicht mehr. Und ich hatte total Panik und musste einfach nur in die Bib meine Gebühr zahlen :rofl:

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Bei der Stadtbibliothek ist mir das auch passiert. Die Dom Bibliothek erinnert rechtzeitig per Mail an den fälligen Beitrag , das finde ich super.

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Ich werde bei der Onleihe unserer Stadt irgendwie nie fündig :woman_shrugging:t4:

Ich betreue seit einigen Jahren ein öffentliches Bücherregal in den Räumen unserer Ortsverwaltung. Es kommen oftmals wirklich gute Bücher an ( für mich allerdings selten, da ich anspruchsvollere Literatur lese und die Bücher, die für mich interessant wären, habe ich meist schon). Allerdings wird auch sehr oft Schrott entsorgt, also völlig veraltete Bücher ( Computerratgeber aus den Neunzigern) oder versiffte Bücher, die man niemandem mehr zumuten kann. Bei dieser Arbeit habe ich gelernt, Bücher wegzuwerfen.

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