Lesen ist für mich Freude, Kennenlernen anderer Ansichten, neue Begriffe und Formulierungen und natürlich Reisen im Kopf, Kino im Kopf, aber auch Gruseln, und manchmal Kopfschütteln.
Ich habe keine definierten Ziele, sondern ich lese, wenn mir danach ist. Zu Hause im Bett, unterwegs, beim Arzt im Wartezimmer, wann und wo es mir Spaß und Unterhaltung bereitet.
Manche Bücher habe ich innerhalb kürzester Zeit durch, andere erfordern mehr Lesezeit, auch da bin ich flexibel.
Und durch das Lesen habe ich Kontakt mit vielen Autoren und Autorinnen bekommen, da hat sich schon die eine oder andere Freundschaft angebahnt.
Witzig, für mich ist das (auf mich bezogen) das gleiche, Verschlingen = Genuss.
Bei „verschlingen“ setze ich nicht immer ein rasantes Tempo voraus, sondern eher, dass ich unglaublich dran hänge, die Story mich flasht und ich vor allem ausgiebig lese, quasi Stundenlang.
Auch etwas rasant zu lesen, ist für mich manchmal nur gleichzusetzen damit, dass mich was fesselt. Da vergehen Stunden wie im Nu.
Mich absichtlich ausbremsen, wenn ich total gehypt bin, verdirbt mir eher den Spaß.
Meine Freundin zögert manchmal das Ende extra raus um nicht „los lassen“ zu müssen, dafür bin ich zu neugierig.
Genau so ist es - wenn Du ein Buch nach zwei Tagen fertig hast, ich das gleiche Buch aber in zwei Wochen lese, heißt das nicht automatisch, dass Du weniger Genuss dabei hattest. Man könnte ja auch sagen, wenn man ewig für ein Buch braucht, ist es „schlecht“. Das würde ja genauso wenig stimmen. In manchen Fällen für einen persönlich schon, dennoch hat die Zeit, die jemand für ein Buch benötigt, ja nichts damit zu tun, wie gut es ist, wie gut es der Person im Gedächtnis haften bleibt und wie sonst etwas um Buch und Leser zu werten ist.
Vor allem aber eben: ich finde es ein wenig übergriffig, wenn ANDERE bewerten, wie das Leseverhalten ihnen völlig fremder Personen ist, nur weil es sich drastisch vom eigenen unterscheidet.
Es kommt auch teilweise aufs Alter an - ich hab mit Anfang 20 deutlich schneller gelesen. Inzwischen lese ich für meine Verhältnisse extrem langsam, was aber auch daran liegt, dass ich „anders“ lese, weil ich auf Rechtschreibung und Grammatik achten musste und das irgendwie nur zum Teil ablegen konnte/kann. Stört mich aber nicht. Und heißt noch immer nicht, dass „Schnellleser“ irgend etwas „falsch machen“.
Bin ich ganz bei dir.
Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass jemand extra schnell und viele Bücher liest, nur um das dann jedem der es hören will (oder auch nicht! ) vorzublubbern.
Wir lesen doch alle aus dem Genuss heraus oder um uns weiterzubilden.
Wenn ich über meine Leidenschaft plaudere, gibt es eigentlich für mich auch nie die Intention irgendwelche Zahlen zu nennen. Ich schwärme lieber von Tops und meckere über Flops.
Wer sich für Zahlen öfters interessiert, sind meist Freunde oder Kollegen die nicht lesen. Die wollen (wozu auch immer?) wissen wie viel man Besitzt, davon gelesen hat und im Zeitraum xy schafft. Ich vermute, die wollen lieber Zahlen, als dass man ihnen uninteressante Storys und Empfehlungen „aufdrängt“.
Manchmal ist weniger einfach mehr. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, seit ich durch die Buchcommunitys wieder zum Lesen kam, dass sich mein Leserempo ganz von selbst gesteigert hat.
Nein. Lesen soll Spaß machen. Wieviel ist unwichtig.