Das hängt ja zum einen davon ab, wie schnell man das Buch wieder aus der Hand legt. Und zum anderen bedeutet ja gut begründet, dass man eben nicht nur sagt „hat mir nicht gefallen/ bin nicht warm geworden“, sondern auch warum das so war. Liegt es am Schreibstil, überzeugen die Figuren nicht, hat die Geschichte zu viele Logiklöcher. Wenn man das Buch aus grundsätzlichen Gründen abbricht, ist es doch egal, ob man nur die Hälfte gelesen hat oder das ganze Buch: diese Eigenschaften ziehen sich ja durch alle Seiten.
Und ganz ehrlich: manche Rezensionen, die nach dem Beenden des Buches geschrieben wurden, sind auch nicht aussagekräftiger als ein ordentlicher „Verriss“ nach einem Abbruch (aber das ist wieder ein anderes Thema, das nicht hierher gehört ).
So eines hab ich auch
Für mich ist das „The great alone“. Ich liebe die Beschreibungen und das Gefühl, das beim Lesen hervorgerufen wird, deshalb lese ich es auch immer wieder, aber irgendwie nie in einem Stück
Ja, ich habe einen großen SUB und mein Geschmack hat sich verändert. Bei manchen Büchern merke ich nach wenigen Seiten, dass es nicht passt. Wenn ich mir unsicher bin, lese ich Rezensionen und schaue dann, ob die mich motivieren kann weiterzulesen.
Auch zwei Rezensionsexemplare habe ich schon abgebrochen. Ich fand nicht in die Geschichte und die Handlung war einfach zu langweilig. Das eine hat dann meine Mutter noch gelesen und ich habe unsere beiden Bewertungen in die Rezension einfließen lassen.
Oder umgekehrt - von Daphne du Mauriers Roman „Rebecca“ empfand ich die ersten zwei Drittel als verschwendete Lesezeit, erst gegen Ende packte mich die Erzählung und ich denke immer noch voller Faszination an diese Erzählung zurück.
Ja, da hast Du auch wieder recht
Ich hatte jetzt glaub ich noch nie ein Rezensionsexemplar, wo ich mir dachte, dass ich mich total verbiegen muß, nur, dass ich es fertig lese. So schlimm bin ich da noch nie daneben gelegen. Aber es ist so, wie Du schreibst: so sehr wird sich ein 400-Seiten-Buch auch nicht mehr verändern, wenn man auf den ersten 150 Seiten schon total enttäuscht ist. Man sollte es halten, wie bei jeder Rezension: ne gute Begründung der persönlichen Entscheidung ist das A und O. Natürlich steht dennoch die Frage im Raum, ob man seiner Verpflichtung zur Rezension wirklich nachgekommen ist. Es ist einfach eine Gratwanderung…
Überhaupt mit Vorsicht zu genießen sind Bücher, die an die 25 5-Sterne Rezensionen haben (ist jetzt nur ein Zahlenbeispiel), aber keine einzige kritische. Da bin ich sehr oft skeptisch. Hundertprozentig ausschließen kann keiner den „Griff ins Klo“ beim Bücherkauf, da kann man noch so viele Rezensionen und Leseproben lesen.
Bei mir ist es meist so, dass ich in meinem bevorzugten Genre schon ungefähr weiß, was mich anspricht, auch bei mir schon bekannten Autoren kann ich zumindest eine gewisse Aussage treffen, ob ein Buch meinen Lesegeschmack trifft. Schwierig ist es bei neuen Genres bzw. Autoren, da ist das Ganze schon ein Glücksspiel.
Definitiv. Ist mir auch schon mit 'nem Rezensionsexemplar passiert… Leseprobe fand ich wunderbar unterhaltsam, hatte mir kurzweilige Unterhaltung erhofft. Danach aber einfach nur noch bescheuert. Immerhin: Es war trotzdem schnell wegzulesen, also abbrechen musste ich nicht, und der Verriss des Machwerks hat wenigstens Spaß gemacht
Früher nie. Mittlerweile ja und das auch ohne Hemmungen. Wie vielen anderen geht es mir auch so: Meine Zeit ist zu kostbar.
Wie schnell ich abbreche hängt davon ab, wie doof ich das Buch finde. Interessiert mich die Story, die Figuren sind aber unerträglich, dann lese ich auch gerne mal quer. Ich überfliege dann und merke immer: Jop, hätte sich nicht gelohnt.
Bei Reziexemplaren versuche ich es dann doch ein bisschen mehr als bei anderen, aber auch da wird es meist nie besser…
Rezensionen schreibe ich übrigens auch zu abgebrochenen Büchern, da für mich eine Rezension nicht das komplette Buch umfassen muss. Natürlich mache ich deutlich, wie weit ich gelesen habe, aber ich denke, meine Kritikpunkte sind auch so valid. Außerdem gibt es bestimmt immer Leser*innen mit ähnlichen Vorlieben und Abneigungen und die können dann aus der Rezi ziehen, ob sie das in dem Ausmaß noch ertragen oder nicht. Ich hatte auch schon eine Nachricht erhalten, dass jemand aufgrund meiner 2 Sterne Rezi ein Buch gekauft hat. Von daher. Kritik ist Kritik und seeeehr selten werden die nervigen Aspekte hinfällig, wenn ich ein Buch beende. D.h. ich hätte es so oder so kritisiert.
Also Rezensionen und „wertungsfrei“ finde ich immer schwierig, denn es geht ja eigentlich immer darum „Wie finde ich ein Buch?“ Und da muss man zwingend werten.
Ich versuche erstmal das Querlesen.
Abgebrochen hab ich nur: Frl Smillas Gespür für Schnee, da langeeilig. einen Islandkrimi mit zu vielen Namen/ Personen und Simplizius Simplizissimus, trotz der Neuübersetzung.
Ich breche im Jahr etwa 1-2 Bücher ab. Durch Rezensionsexemplare habe ich mich bislang immer durchgequält. Aber manchmal fällt mir das echt schwer. Ein Buch, das man nicht mag, hält auf, da die Motivation fehlt, es in die Hand zu nehmen.
Das stimmt, mir fehlte nur das passende Wort Man kann gerne sachlich seine Kritikpunkte beschreiben, ohne dabei ausfallend oder unsachlich zu werden.
Natürlich ist jede Rezension eine subjektive Sache, man kann aber auch bei einer negativen Bewertung auf die Wortwahl achten. Ich habe da schon manchmal Texte gelesen, die vor Schimpfwörtern nur so strotzten, das muss dann auch nicht sein.
Bei manchen Büchern hab ich auch schon gedacht, dass da die besten Teile als Leseprobe herhalten müssen, dabei aber gar nicht das Buch als Ganzes repräsentieren. Da gehts wie überall ums Verkaufen. Für mich jedes Mal eine Enttäuschung - aber es kam bislang noch nicht sooo oft vor, gottseidank.
Ich weiß natürlich nicht, ob Du Rezensionsexemplare von hier meinst oder ob Du Blogger bist und Rezensionsexemplare auch direkt von Verlagen bekommst. Vielleicht trifft meine Frage daher nicht ganz zu - es gehst um zweites.
Hast Du da nie Probleme? Ich meine, weil Du ja nicht wirklich Deine Gegenleistung für das erhaltene Buch erfüllst / erfüllen kannst. Ich stelle mir das schwierig vor (ich habe keinen Blog). Macht in solchen Fällen (Abbruch) ein Verlag überhaupt mit oder fällt man dann aus der zukünftigen Belieferung?
Das Argument „meine Zeit ist kostbar“ ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen. Natürlich gibts auch mal Verrisse. Aber ein Buchabbruch ist nochmal ne ganz andere Nummer, oder nicht?
Vielleicht kann auch noch jemand anderes antworten, der Blogger ist - oder sind hier nur reguläre VL-Bewerber? zwinker
Ich denke, das Wort das du suchst ist tatsächlich einfach „sachlich“.
@kleinervampir Ich war mal Bloggerin. wenn ich da Reziexemplare vom Verlag, von Autor*innen direkt oder über das Bloggerportal bezogen habe und das Buch schlecht fand, habe ich ne Mail hingeschrieben, die Sachlage erklärt und dann war das erledigt. Und das handhabe ich immer noch genauso. Bei LB habe ich auch schon ein Buch sehr früh abgebrochen, weil die Thematik mich getriggert hat und die Autorin anscheinend unterm Stein lebt und meint, ihr Buch braucht ja keine TW.
Mir klingt die Aussage „ich erfülle meine Pflicht ja nicht“ in diesem Bereich auch so, als würde man das ein bisschen zu ernst nehmen. Natürlich sollte man verantwortungsbewusst damit umgehen und nur Bücher anfragen, die man wirklich lesen möchte, aber wenn ich sage, dass ich ein Buch schlecht finde und absolut keine Lust habe, es zu beenden (weil eine Leseprobe eben nicht immer zu 100% halten kann, was sie verspricht) und auf Basis davon ja durchaus meine Pflicht einer Rezension nachkommen könnte - dann kann man daran leider wenig ändern. Es ist ja auch nicht so, als käme das bei jedem zweiten Buch vor und bei Netgalley hat man ja sogar die Option „Kein Feedback geben“. Am Ende des Tages versauen mir schlechte Bücher die Leselust und ich lese dann überhaupt nix mehr. Solange ich also nicht mit Geld bezahlt werde, verzichte ich gerne auf Leselustkiller. und die Verlage haben so viele Rezensenten, da kommt es auf eine Person, die eine negative Kritik schreiben würde, auch nicht an.
Es kommt äußerst selten vor dass ich ein Buch abbreche. Bisher in meinem ganzen Leseleben vielleicht 5 mal. Denn ich möchte jedem Buch die Chance bis zum Schluss geben mich noch zu überzeugen.
Bei Büchern die ich gewinne ist es für mich ein Selbstverständlichkeit (Pflicht) es bis zum Ende zu lesen und eine Rezi zu schreiben. Auch wenn ich mich dabei das ein oder andere mal schon „gequält“ habe.