Sehe ich genauso. Und mir ist eine begrĂŒndete Meinung 1000 mal wertvoller, als die anscheinend so weit verbreitete âSpoilerangstâ. Wer Panik hat, gespoilert zu werden, darf keine Rezensionen lesen - das kann ich nur nochmal wiederholen. Dann mĂŒssen Klappentext und Kurzinformationen auf der Verlagsseite z.B. reichen, um eine Kaufentscheidung zu erleichtern.
NatĂŒrlich selbstverstĂ€ndlich sollte beim Rezensieren sein, keine relevanten Handlungsteile zu verraten (den Mörder in einem Krimi, das Ende eines Romans), jedoch einen Kritikpunkt zu verschweigen, aus Angst, irgend ein Leser könnte an einem kleinen Spoiler verzweifeln, das kann es in meinen Augen auch nicht gewesen sein. Und eine âSpoilerpolizeiâ, die einen etwaigen Meldebutton (man weiĂ ja nicht, was noch so kommt) drĂŒckt, das wĂ€re der Supergau auf einer Plattform wie hier - denn @tokall sagte schon ganz treffend: was der Einzelne als Spoiler auffasst, ist rein subjektiv und sollte nicht das MaĂ aller Dinge sein, einen User hier rauszukicken, wenn einem anderen dessen Nase nicht passt. Auch @vorablesen sollte hier nicht die groĂe Keule schwingen und mit Rauswurf drohen - viel besser wĂ€re es, die nichtssagenden Rezensionen ĂĄ la âHat mir sehr gefallenâ und âsupisupisupiâ zu löschen - denn die bringen wirklich nichts (bei den LeseeindrĂŒcken ist das ĂŒbrigens dasselbe).
Mache ich ganz genauso - auch bei der kurzen Inhaltsbeschreibung, die ebenso wie die persönliche Meinung in eine Rezension gehört.
Bei SachbĂŒchern ĂŒbrigens sind âSpoilerâ ĂŒbrigens kaufrelevant - je mehr man ĂŒber den Inhalt weiĂ, desto besser die Kaufhilfe.
Klare Worte vom Vorablesen-Team! Ich bin der Meinung, Rezensionen sind Ehrensache und eine Gegenleistung bzw. ein Dank fĂŒr die Möglichkeit, ein Buch kostenlos vorab zu lesen!
Ich darf sagen, dass ich mich eigentlich nur um BĂŒcher bewerbe, deren Leseprobe mir ausnehmend gut gefĂ€llt. Hier wird man vom Inhalt meistens auch nicht enttĂ€uscht, da fĂ€llt mir eine Rezension nicht schwer. Zwar habe ich da manchmal das GefĂŒhl, ich bleibe zu vage und begeistere mich vielleicht etwas zu pauschal ĂŒber den Stil und den Plot, aber wenigstens bin ich (fast) sicher, nicht zu spoilern.
Allerdings bewerbe ich mich auch gerne fĂŒr BĂŒcher meiner Lieblingsautoren und bin gerade vor kurzem herb enttĂ€uscht worden⊠das gibt es leider auch!
Ich bin ein groĂer Fan von VORABLESEN und jede Woche wieder begeistert ĂŒber die Vielfalt und die Möglichkeiten, daran teilzuhaben!
Wie machst Du das konkret? Man kann in den meisten FĂ€llen keine konkrete Kritik anbringen, ohne den Kritikpunkt auch zu benennen. Wer das Buch gelesen hat, weiĂ wahrscheinlich, auf was man hinaus will, wenn man es eher vage formuliert - wer das Buch aber noch nicht kennt (und fĂŒr den sind Rezensionen ja kaufentscheidend), der kann das wenig nachvollziehen.
Vielleicht machst Du mal ein Beispiel?
Kurzer Ausflug ins Thema:
Ich las neulich eine Rezension, in der der Schreiber sagte, es gĂ€be zahlreiche Logikfehler in besagtem Buch. Genannt hat er sie nicht. Ich hab ihn (das mache ich sonst nie!) angeschrieben, welche Logikfehler er denn meint, weil eine Behauptung ohne BegrĂŒndung macht fĂŒr mich keinen Sinn. Daraufhin schrieb er mir zurĂŒck und nannte zwei Logikfehler. Vorher (mit der reinen Behauptung) war die Aussage, Logikfehler seien im Buch, nur eine leere Behauptung und hĂ€tte auch erfunden sein können. Mit BegrĂŒndung war es fĂŒr den Rezi-Leser nachvollziehbar. Es kam vom Rezensenten aber gleich die Angst, âich darf ja nicht spoilernâ und âich darf das nicht sagenâ. Bei allem VerstĂ€ndnis: unbegrĂŒndete Kritik hat keinerlei Wert fĂŒr eine Kaufentscheidung, weil behaupten kann man viel - kann man es aber auch stichhaltig nachweisen?
Vielleicht mĂŒsste man grundsĂ€tzlich erst einmal die Textsorte âRezensionâ definieren. Verstehen wir vielleicht unterschiedliche Dinge darunter? Ich könnte weiterfĂŒhrende Literatur dazu empfehlen, falls gewĂŒnscht.
Eines kann ich aber vorwegnehmen: Das Kriterium âspoilerfreiâ ist mir in der von mir zu Rate gezogenen Literatur nicht untergekommenâŠ
Bei Logikfehlern in BĂŒchern ist es echt schwer, diese ohne Spoiler zu beschreiben, insbesondere, wenn sie einen zentralen Plottwist betreffen. Ich versuche, bei allem Beispiele zu bringen, hatte aber kĂŒrzlich auch ein Buch, bei dem ich einen Kritikpunkt nicht nĂ€her erlĂ€utern konnte, ohne ein wesentliches, sich erst um Laufe des Buches erschlieĂendes Detail zu verraten. Hier blieb ich dann vage, da es mir im Zweifel lieber ist, jemand findet meine BegrĂŒndung zu schwammig, als dass ich ihm die Spannung verderbe.
Aber ich verstehe die Sorge, gesperrt zu werden, wenn man spoilert, also streng genommen mehr verrĂ€t als der Klappentext. Ich bin mir oft auch unsicher, was ich schreiben darf und was nicht. Wenn mich ein allzu offenes Ende Ă€rgert, darf ich das sagen? Oder spoilere ich bereits zu viel, wenn ich ĂŒberhaupt erwĂ€hne, dass das Ende offen ist? Ich gehe einfach mal davon aus, dass vorablesen das mit AugenmaĂ handhabt und es vor allem um massive Spoiler geht, die wesentliche Teile der Handlung, Plottwists oder das Ende verraten, a la âIch hĂ€tte ja nie gedacht, dass x und y am Schluss ein Paar werden, und ich war total erschĂŒttert, als meine Lieblingsfigur z auf schreckliche Weise ums Leben kamâ
Nur kurz, weil ich gleich arbeiten muss. Wenn er in Deinem Beispiel die Logikfehler konkret benannt hĂ€tte, hĂ€tte er eventuell einen wichtigen Teil der Handlung beschrieben. Dann brauche ich das Buch nicht mehr lesen. Ich möchte doch den Inhalt nicht vorher erfahren. Das Buch kaufe ich dann nicht mehr. Eine Rezension soll mich doch neugierig machen. @buchstabengefluester hat es oben schon gut beschrieben und auch Beispiele genannt. Ich persönlich finde auch Zitate aus BĂŒchern in einer Rezension total fĂŒrchterlich.
Wenn ich zum Beispiel schreibe, dass mir die Hauptperson zu naiv herĂŒberkommt, weil sie sich stĂ€ndig unĂŒberlegt in schwierige Situationen bringt und dadurch nicht authentisch genug wirkt, dann reicht es fĂŒr mich aus. Dann muss ich keine konkreten Beispiele nennen. Das wĂŒrde fĂŒr mich zu weit gehen.
Ohne Dich angreifen zu wollen, aber Deine Meinung, dass man keine Rezensionen lesen sollte, wenn man Panik hat, gespoilert zu werden, finde ich schon extrem. Weder Leser noch Verlage oder auch Autoren haben Interesse daran, dass wesentliche Bestandteile eines Buches vorab verraten werden. Und hinzu kommt, dass wir hier alle Rezensionen schreiben. WĂ€re schön, wenn ein paar wenige Leser diese auch anschauen. Ich denke auch, dass es vorablesen nicht um kleine Spoiler geht, Da kann das Team ganz sicher differenzieren. Und die Regeln legt nicht jeder fĂŒr sich selbst fest.
Aber wie bei jedem Thema gibt es unterschiedliche Sichtweisen und das ist auch gut so.
Vielleicht ist das so selbstverstĂ€ndlich, dass es nicht extra genannt wird? Dass man - bei zeitgenössischer Literatur (die noch nicht alle in der Schule durchgekaut haben) - nicht verrĂ€t, wer am Ende ĂŒberlebt oder das groĂe Familiengeheimnis bereits in der Ăberschrift austratscht, auf das im Roman 400 Seiten lang hin gefiebert wird?
gab es hier im Forum nicht mal eine Funktion wo man Zeilen ausblenden konnte? oder war das bei einer anderen Buchcommunity (ich bin schon lÀnger nicht mehr aktiv unterwegs gewesen deswegen weià ich das gerade ehrlich gesagt nicht)
das wĂ€re doch fĂŒr die Rezensionen eine gute Funktion?! dadurch wird der Spoiler angekĂŒndigt und man kann selber entscheiden ob man ihn öffnet (ich glaube das war woandersâŠ)
Warum sollte denn die âBehauptungâ es gebe einige Logikfehler eine unbegrĂŒndete Kritik sein? Zu schreiben, es gibt einige Logikfehler ist doch schon die BegrĂŒndung fĂŒr eine möglicherweise schlechtere Bewertung.
Ich finde es sehr Ă€rgerlich, wenn zu viel vom Inhalt verraten wird in einer Rezension. Und damit meine ich nicht nur, dass der Mörder verraten wird oder ĂŒberraschende Wendungen.
Ich bin der Meinung, man kann auch aussagekrÀftige Rezensionen schreiben, ohne bestimmte Beispiele zu nennen, warum einem etwas gefallen oder nicht gefallen hat.
TatsĂ€chlich lese ich aus diesem Grund höchst selten Rezensionen vor einem Kauf, weil ich es schon oft genug hatte, dass mir fĂŒr meinen Geschmack zu viel verraten wurde.
Ich bin ganz Deiner Meinung. Und nebenbei verstehe ich auch nicht, warum man beim Rezensieren etwas nachweisen muss. Jeder empfindet doch ein Buch anders.
Dann novhmal sachlicher: Ich habe Sorge, dass eine Denunziations-Kultur entsteht. Und solche Aussagen wie die von @rinoa verstÀrken bei mir diese Sorge. Denn nochmal: Die Wahrnehmung von Spoilern ist subjektiv verschieden. Und KleinerVampir hat ja schon in eine Àhnliche Richtung argumentiert (Stichwort: Meldebutton).
Ich verstehe Deine Sorge, aber nur weil man seine Meinung Ă€uĂert, heiĂt es doch nicht, dass man jeden gleich meldet. Ich bin zumindest nicht so. Und ein Meldebutton gibt es nicht. Auch finde ich sollte man ein wenig Vertrauen in das Team von vorablesen haben. Sonst macht es keinen Sinn. Unterstellungen helfen doch nicht weiter.
Letztlich akzeptiere ich natĂŒrlich die Richtlinien, aber ich möchte einen Weg finden zwischen meinem eigenen Anspruch an eine Rezension und dem, was nun gefordert wird. FĂŒr mich gibt es durchaus noch viele ungelöste Fragen (Stichwort: Kinderbuch und Sachbuch). Ich wĂŒrde mir von @Vorablesen noch mehr Klarheit wĂŒnschen. Wenn es wirklich nur um die klare FĂ€lle geht (Ende verraten, TĂ€ter verraten etc.), dann sehe ich keine Probleme. Es gibt aber noch so viel weitere Schattierungen von SpoilernâŠ
Ich weiĂ ehrlich gesagt ĂŒberhaupt nicht, warum du mich jetzt hier so angehst, nur weil ich eine andere Meinung habe. Ich habe nie gesagt, dass ich irgendjemanden melden werde deshalb, sondern lediglich, dass ich persönlich es Ă€rgerlich finde, wenn in einer Rezension zu viel vom Inhalt verraten wird. Weil ich nĂ€mlich das Buch gern selbst lesen möchte. Aus diesem Grund lese ich Rezensionen auch nicht mehr, bevor ich das Buch selbst gelesen habe.
Ich habe nicht vor, irgendjemanden zu melden, nur weil fĂŒr meinen Geschmack eine Rezension zu viel vom Inhalt verrĂ€t und ich möchte dich bitten, solche Unterstellungen in Zukunft zu unterlassen!
Es trifft mich wirklich, dass ich von dir hier quasi als Denunziant dargestellt werde, obwohl ich so etwas nicht auch nur ansatzweise behauptet habe und ich möchte hier noch einmal ganz deutlich klarstellen, dass ich sicherlich niemanden melden werde, nur weil mir seine Rezension vielleicht nicht gefÀllt bzw. meinen subjektiven Geschmack nicht trifft.