Müssen Thriller und Krimis immer so anspruchslos geschrieben sein?

Es ist und bleibt Geschmackssache.

Ich kann - ganz anderes Beispiel, aber vielleicht hilft es gerade dadurch - Oliver Pocher nicht ausstehen. Und auch nicht Mario Barth. Dennoch finden unfassbar viele deren Humor toll.

Haben die einen schlechten Geschmack? Versteh ich die beiden Commedians einfach nur nicht?

Es gibt einfach nicht diese Messlatte, die Du gerne hättest.

Und ja, auch grottenschlechte Bücher können hin und wieder total passend sein und in dem Augenblick einfach genial entspannend wirken.

Ich verstehe nicht so ganz, warum Du Dich über andere Menschen mit anderem Geschmack und anderen Ansprüchen aufregst. Bei Leserunden müssen nicht alle gleicher Meinung sein. Ich finde auch immer wieder Bücher doof, die andere ach so toll finden. Ob das nun in meinen bevorzugten Genres ist oder in denen, in die ich nur mal hin und wieder Ausflüge mache.

Es hat sich mal jemand aufgeregt, dass in einem Mittelalterroman eine Magd Kartoffeln geschält hat, und hat das Buch komplett zerrissen. Klar, im Mittelalter gab es in Deutschland keine Kartoffeln, aber der Rest des Buches ist doch deshalb nicht genauso falsch. Immerhin sind das alles fiktive Geschichten, da darf auch mal was total sinnlos sein und muss nicht der Realität entsprechen.

Ich habe gerade “Achtsam morden” von Carsten Dusse gelesen. Das ist spannend, entspannend und komisch zugleich. Da hat es auch Stellen, die komplett unlogisch sind, dennoch ist es insgesamt erschreckend logisch - ich habe mich übelst gut amüsiert.

Vielleicht solltest Du keine Unterhaltungsliteratur lesen, sondern Bücher, die auf Tatsachen beruhen und von Wissenschaftlern geschrieben wurden. Keine Ahnung.

Ich bin ein schlichtes Gemüt, das schlichte Bücher liebt, die auch unlogische Stellen haben dürfen.

Nur mal so nebenbei bemerkt: Deine Rechtschreibung und Grammatik sind auch nicht perfekt.

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Hatte das Buch ein Lavendelfeld auf dem Cover? :joy:

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Ich bin auch keine Autorin, weswegen ich auch nicht perfekt schreiben muss.
Abgesehen davon werde ich jedwede Antwort Deinerseits zukünftig ignorieren, denn bei der Durchsicht des Forums ist mir aufgefallen, dass Du immer noch in der mir sehr unsympathischen Art und Weise unterwegs bist.

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Nein, aber die Reihe, die Du meinst, könnte ähnlich entstanden sein.

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Gegen solche Krimis, die hier übrigens auch verlost werden, habe ich eine Allergie entwickelt. Kennst du einen, kennst du alle. Und der Plot ist…sagen wir mal…simpel gestrickt.

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Bitteschön, gern geschehen!

Beruht auf Gegenseitigkeit, die Sache mit der Sympathie.

Mir drängt sich aber die Frage auf, wie gut jemand Rechtschreibung/Grammatik beurteilen kann, wenn er sie selbst nicht beherrscht.

Over and out.

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Ich denke, es kommt einfach auch immer darauf an, was man erwartet. Wenn ich ein Sachbuch über Medizingeschichte lese, dann ist klar, dass ich mir davon großen Erkenntnisgewinn erwarte. Krimis und Thriller sind für mich Unterhaltungsliteratur und da liegt der Fokus auf eben jener Unterhaltung. Wenn ich noch dazu viel in einem bestimmte Genre lese, also viele Vergleichsmöglichkeiten habe, dann ist klar, dass mir auffallen wird, dass Dinge sich wiederholen, der Sprachstil unterschiedlich ist etc. Bei den Massen an Büchern, die bisher erschienen sind, ist es beinahe unmöglich, in einem Genre noch etwas komplett Neues zu machen.

Außerdem kann es auch zum Stil eines Werkes unterschiedliche Auffassungen geben. Was heißt denn zum Beispiel das hier viel benutzte “Geschwurbel” - ist ja jetzt auch kein literaturwissenschaftlicher Ausdruck. Für mich bedeutet das, sehr ausschweifend zu erzählen. Aber wer bestimmt denn, dass das etwas Negatives ist? Für Dich persönlich ist es nichts. Aber einen Autor abzutun, nur weil er Deiner Meinung nach “schwurbelt” - das klingt für mich schon sehr danach, sich selbst ins Zentrum zu stellen. Die halbe Weltliteratur ist demnach “Geschwurbel”, nach Deiner Definition dann alles nichts wert?

Das Verständnis von Literatur ist doch auch kein starres, es wandelt sich. Charles Dickens war zu seiner Zeit auch Autor von Groschenromanen, die als Fortsetzung in Zeitschriften erschienen. Heute ist er ein Klassiker und das wird ihm jetzt wohl auch keiner mehr absprechen wollen.

Fehler im Text sind ärgerlich, keine Frage. Aber jeder Autor, jeder Lektor ist auch ein Mensch, der etwas übersehen kann. Sein Beruf macht ihn nicht unfehlbar, warum dann ihm das Recht zu Fehlern absprechen, wenn man es selbst für sich beansprucht?

Und letztendlich wollen Verlage eines: Geld verdienen. Das sind ja alles keine Wohltätigkeitsorganisationen. Wenn also bemerkt wird, das Thema “kleiner Laden” geht gerade gut, dann wird das massig auf den Markt geworfen. Und so gibt es noch viele andere Beispiele. Für Fans genau dieses Themas ist das sicher super, andere fühlen sich genervt von immer gleichen Plots. Da hilft nur, hartnäckig für sich selbst nach dem zu suchen, was einem gefällt. Sich Empfehlungen einzuholen, vielleicht mal in Programmen jenseits der Publikumsverlage zu stöbern - Anderes schlecht zu machen, hilft da hingegen, meiner Meinung nach, gar nicht weiter.

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So sind halt zum Glück die Geschmäcker unterschiedlich. Nachdem ich Stadt der Toten noch ganz amüsant fand, hat mir das Ende der Lüge überhaupt nicht zugesagt.

Ich weiß nicht, ob du hier auch an Krimiempfehlungen interessiert bist, jedenfalls hätte ich eine für dich.
Ich habe in einer kleinen privaten Leserunde eine Trilogie von Antonio Hill gelesen. Es spielt in Spanien und es war genial wie der Autor am Ende alle Fäden zusammenführt.

  • Der Sommer der toten Puppen
  • Der letzte Ausweg
  • Tote Liebe

Falls du sie liest, würde mich deine Meinung dazu interessieren.

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Das lasse ich insgesamt gerne so stehen, wenn Du das so empfindest.
Habe aber noch Zwei Anmerkungen:
ich lese recht viel anspruchsvolle Literatur, von Dir Weltliteratur genannt, der Umgang mit Adjektiven dort ist in der Regel sehr “kunstvoll”, bei Fitzek nicht. Er verwendet auch Wörter, die nicht zur Erzählperspektive (z. B. einer 5-Jährigen) passen.
Zum andern bin ich schon etwas länger auf der Welt, das heißt, gefühlt sinkt das Niveau, in nahezu allen Bereichen der Unterhaltung, ins Bodenlose. Und solange Sender und Verlage keinen Gegenwind von den Rezipienten bekommen, wird sich nichts bessern.
Aber die Bevölkerung war im Jahre 1975 sicher nicht anspruchsvoller als heute und trotzdem waren sie niemand “überfordert”.

Danke, mache ich gerne, wird aber sicher eine Weile dauern.

Ja, ich habe auch eine Empfehlung für alle, die gut recherchierte, historische Stoffe mögen. Es ist kein Krimi im engeren Sinne, aber grandios erzählt. Die Story weist Parallelen zur Gegenwart auf, die mich sehr fasziniert haben: Die Gleichung des Lebens von Norman Ohler, gerade als TB erschienen…

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Ich bin auch schon etwas älter und ertappe mich selbst manchmal bei diesem “Früher war alles besser”. Nur frage ich mich, ob das tatsächlich so war. Unterschiedliche literarische Qualität hat es schon immer gegeben, früher war das vielleicht Konsalik, heute ist es jemand anderes. Und ich bin der Meinung, dass man eigentlich in allen Bereichen, egal ob Literatur, Fernsehen usw. immer noch so einiges an Perlen finden kann. Man muss vielleicht in der Masse nur noch stärker suchen.

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Das ist ja das was ich meine: was kann man tun, damit eine große Menge an Lesern, entweder merkt, wie sie veräppelt wird, bzw. auch Spaß an nicht ganz so simplen Büchern entwickelt.

Und da ich sowohl schon Mal in einem Verlag gearbeitet habe, als auch in der Filmbranche, weiß ich auch, was da teilweise für eine Verachtung gegenüber den Lesern/ Zuschauern herrscht. Das ist einer der Gründe, warum ich nicht mehr für deutsche TV Produktionen arbeite.

Ein großteil der Leser mag die Bücher doch genauso wie sie sind, warum sollen sie sich denn veräppelt fühlen oder andere Bücher lesen?

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Weil die Leser etwas konsumieren, das sie schon in der Produktion nicht erst nimmt. Ein Thema wäre u.a. Selbstachtung.

Da ist meine Meinung gänzlich eine andere. Es geht auch um Angebot und Nachfrage und ich persönlich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit habe auch mal auf einen trivialen Krimi zurückzugreifen, einfach nur zum Spass und zum entspannen.
Es gibt doch niemand vor, welche Bücher ich mir kaufe und lese.

Genauso wie ich zwischen Arte und RTl wählen kann.
In meiner Ausbildung zur Verlagskauffrau wurde klar auch geschaut, was läuft gut und in der Richtung weiter nach Autoren zu diesem Genre im Schnellverfahren gesucht. Doch meistens stand die Qualität an erster Stelle.

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Haben die Frankreichkrimis das nicht alle? :smiley:

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Gibt auch welche mit “Meer” auf dem Titelbild :joy:

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Es ist doch aber eigentlich ziemlich egal, ob die Produzenten/Verlagsmenschen Verachtung gegenüber ihren Konsumenten empfinden. Solange die TV-Fomate/Bücher genauso gekauft und offensichtlich geliebt werden, ändert sich da nichts.
Du kämpfst da gegen Windmühlen. Glaub’s mir. Ich habe meine Lanze schon lange weggeworfen.