Das finde ich eine gute Einstellung.
Das sehe ich wie du. Ich kann mich noch gut an meine Enttäuschung erinnern, als sich mein (Ex-)Lieblingsautor begann, nach dem Wind zu drehen. Mein Interesse an seinen neuen Büchern, die sich immer noch wie nix verkaufen, ist seit dem gestorben.
Geschmack ist nun mal individuell. Ich mag auch nicht jedes Buch meiner Lieblingsautoren, das ist eben so. Und deshalb lese ich auch keine Rezensionen, weil mein Geschmack nicht deckungsgleich mit anderen ist.
Bücher sind aber keine Mathematik, bei der es nur „falsch“ und „richtig“ gibt. Ich für meinen Teil hasse Liebesromane. Also solche, bei denen schon nackte Männeroberkörper auf dem Cover zu sehen sind. Damit kann man mich jagen und schon bei einem Absatz einer Leseprobe rollen sich mir die Fußnägel hoch. Ist so. Kann ich nicht ändern und wenn man mir ein Exemplar zur Rezension überlassen würde, wäre ein Verriss meinerseits so sicher wie das Amen in der Kirche. Trotzdem ist dieses Genre sehr erfolgreich und das ist für die Leser, die das lieben, auch prima! Ich gönne jedem seine Welt, in die er abtauchen kann. Und so gern ich auch mal einen Verriss schreibe, würde es mir da wirklich leid tun, weil es von Vornherein klar gewesen wäre, dass das Buch nicht meinem Geschmack entspricht.
Und das ist auch der Grund, wieso ich Vorablesen so mag: Durch die Leseproben komme ich gar nicht in Verlegenheit, mich für ein Buch zu bewerben, was mir nicht zusagt. Sogar in meinen bevorzugten Genres kann ich dadurch aussortieren, wenn mir ein Schreibstil nicht gefällt. Natürlich gibt es dann noch andere Faktoren, die ein Buch „zerstören“ können, wie z.B. ein kruder Plot oder ein unglaubwürdiges Ende. Trotzdem gibt es auch da kein „richtig“ oder „falsch“, wie ich finde.
Deine Meinung ist so, meine anders.
Ich bin schon mehrfach trotz Leseprobe an miese Bücher geraten. In der Buchhandlung lese ich sowieso nur Klappentexte und hab keine Leseorobe. Ich lese da auch nie in Bücher rein - ich mag keine angelesenen Bücher und auch keine dem nächsten Kunden hinterlassen.
Autoren, die sich nicht weiterentwickeln, sibd mir zu langweilig.
Aber auch unter den Liebesromanen (um mal bei deinem Beispiel zu bleiben) gibt es ja subjektiv gute und schlechte Bücher. Das kann ich vorher, auch wenn ich das Genre mag und die Leseprobe gelesen habe, auch nicht immer einschätzen. Und so kann mir ein Buch, das eigentlich voll meinem Beuteschema entspricht und in der Leseprobe noch vielversprechend klang, trotzdem auch mal so gar nicht gefallen. Und dann muss ich doch aber trotzdem so ehrlich sein und das in meiner Rezension auch offen kommunizieren. Egal ob das dem Autor und den zehn anderen Personen, die daran beteiligt waren, gefällt oder nicht.
Es ist doch auch einem Verlag oder Coverdesigner (oder wie auch immer dieser Berufszweig heißt) nicht damit gedient, wenn ich deren Arbeit nicht ehrlich bewerte, nur weil ich das Buch von ihnen gratis bekommen habe. Im schlimmsten Fall würden sie ja dann bei der „hässlichen“ Gestaltung bleiben, den „falschen“ Schreibstil weiterhin durch ihr Lektorat unterstützen und damit in Zukunft umso mehr „schlechte“ und für sie damit wenig profitable Bücher verlegen (mal überspitzt ausgedrückt; dass meine Bewertung alleine ein Verlagsmarketing nicht über den Haufen werfen wird, ist mir klar ).
Und dazu noch eine Frage: mal abgesehen davon, dass du Rezensionsexemplare, die nicht deinem Beuteschema entsprechen, ja nicht annehmen musst, warum solltest du ein Buch lesen, das nicht deinem Geschmack entspricht und das dir jemand ungefragt aufs Auge drückt, damit du für ihn (mehr oder weniger) kostenlose Werbung machst?
Ich würde grundsätzlich nur die Bücher lesen, die mich auch interessieren. Egal ob ich sie geschenkt bekomme oder sie mir gekauft habe.
Richtig! Absolut Deiner Meinung! Das sollte nur als Erklärung dienen, warum ich denke, dass es bei Büchern kein „richtig“ oder „falsch“ gibt. Wortschätzchen schrieb ja, dass man den Autoren vor Augen führen müsste, dass sie etwas falsch gemacht haben. Für mich können Autoren von „heißen“ Liebesromanen per se alles nur falsch machen, für die große Fangemeinde aber eben meistens alles nur richtig.
Solange ein Buch nicht völlig durchsetzt ist mit Fehlern, einem völlig unlogischen Plot oder es mit einem unmöglichen Ende aufwartet, ist eine Rezension immer subjektiv und das soll sie ja auch sein.
Mir ist das aktuell so ergangen bei „Eine perfekte Ehe“. Vom Klappentext genau mein Ding, die Leseprobe fand ich super, habe mich wirklich sehr gefreut es zu gewinnen und jetzt habe ich es ausgelesen und fand es einfach nicht gut. Es wird kein Verriss (das Wort mag ich eh nicht so), aber ich denke mehr als zwei Sterne werde ich nicht geben können.
Da fällt mir ein, dass ich vor ein paar Jahren mal eine CD-Rezension (sagt man das?) über Marius Müller-Westernhagen gelesen habe. Der Autor hat die CD von vorne bis hinten verrissen. Und ganz zum Schluss schreibt er dann, ja, ich mochte den Westernhagen ja eh noch nie und überhaupt, die ganze Attitüde fände er einfach nur besch… Und da denke ich mir: Super, und so jemand schreibt dann eine Bewertung, da hätte man vielleicht auch jemand passenderen nehmen können. (Und das war ein Journalist in einer Zeitung, kein Freizeitrezensent oder so.)
Das ist mir Gott sei Dank erst zwei Mal passiert - die meisten Leseproben, die ich bisher lesen durfte, haben mich entweder schon von Anfang an verschreckt und ich habe das Buch dann gar nicht erst gelesen oder sie haben mich begeistert und das Buch mich dann auch nicht enttäuscht. Ist vielleicht auch ein glückliches Händchen, aber wenn es dann doch mal (2 x) passiert ist, dass das von mir auf Grund der Leseprobe ausgesuchte Buch schlecht war, sollte man das natürlich erwähnen. Schon klar.
Ach guck! „Eine perfekte Ehe“ hat mir in der Leseprobe auch super gefallen, nur leider habe ich es nicht gewonnen. Das wäre dann vielleicht das dritte Mal gewesen, dass mich eine Leseprobe in die Irre geführt hätte. Jetzt werde ich es aber wohl erst einmal nach hinten verschieben…
Ja, bei sowas ist die Subjektivität wieder etwas zu ausgeprägt… So ein bisschen journalistische Neutralität sollte gewahrt werden.
Du hast schon gesehen, dass ich erstens „falsch“ in Anführungszeichen gesetzt habe und zweitens nicht davon rede, dass ich damit Bücher eines Genres meine, das ich sowieso nicht lese?
Man könnte es eigentlich verstehen, wie ich es meinte. Gerade aktuell habe ich GEIGER gelesen und das ist das Genre Thriller. Leider hat weder die Leseprobe noch der Klappentext verraten, dass es ein Polit-Thriller ist, noch dazu Thema Kalter Krieg. Schwierig für mich. Dann noch jede Menge Logikfehler. Und schon ist es ein Buch, bei dem der Autor UND der Verlag vieles falsch gemacht haben.
Jo. Für Dich. Für mich eben andere Dinge. Diese Freiheit nehm ich mir, wie Du sie Dir nimmst.
Das ist so eine Sache. Ein Fan wird vieles verzeihen und dem Künstler auch dann mehr Sterne geben, wenn das Werk doch nicht ganz so gelungen ist. So wirklich neutral geht bei manchen Dingen ganz schlecht. Finde ich jedenfalls.
Klar, passiert mir auch nicht dreimal die Woche. Aber es passiert. Nur das wollte ich damit sagen - man kann einfach nicht ausschließen, dass man trotz „richtigem“ Genre danebengreift.
Ich liebe Stephen Kings Einfälle - aber ich finde nicht alle seine Bücher großartig. Auch für mich haut der ab und zu mal daneben. Dennoch lese ich ihn gern. Aber ich sag, was und warum mir nicht gefällt. Gerade, dass er sich ständig weiter entwickelt finde ich toll - aber er trifft eben nicht immer ins Schwarze. Das möchte er aber auch wissen. Und doch, Autoren informieren sich schon über die Meinung der Leser und nein, ich bilde mir nicht ein, dass er ausgerechnet meine Rezension übersetzen lässt. Das ist doch aber auch gar nicht der springende Punkt.
Auch ein Koch probiert mal neue Kombinationen und guckt dann, was die „Testesser“ dazu sagen. Wieso sollte ein Autor so stur sein, nur das zu machen, was er will? Erstens wollen die alle Geld verdienen (oder glaubt im Ernst jemand, der Fitzek schreibt aus Lust und Tollerei so viel?) und zweitens ist es ein Irrglaube, dass ein Autor völlig freie Bahn für seine Bücher hat.
Ein Beispiel: Judith Arendt hatte eine Reihe begonnen um die Schöffin Ruth Holländer. Ich fand die toll und war damit nicht allein. Auch sie selbst hätte da gern weitergemacht. Aber der Verlag fand, das ist trotz guter Verkäufe nicht das, was sie wollen und die Leser brauchen und so kam es zur neuen Reihe um Helle Jespers.
Und so oder so ähnlich ist das oft. Auch wenn das jetzt gleich wieder eine Welle auslöst. Es ist so - glaubt es, oder nicht. Ich hab mit genug Autoren darüber geredet und keinen Grund, ihnen nicht zu glauben.
Ja, habe ich. Und Du hast die Mathematik ins Spiel gebracht.
Genau solche Fälle habe ich auch beschrieben. Und die sind mir bisher Gott sei Dank erst zwei Mal untergekommen.
Darfst Du doch auch! Habe ich doch nicht in Abrede gestellt und ganz freundlich meine Sicht der Dinge dargestellt. Ist doch alles gut! Jedem steht es schließlich frei, wie er rezensiert.
Ja. Als Vergleich. Von mir aus als hinkender.
Mit diesem Buch habe ich gestern abend begonnen und…was soll ich sagen… Seite 40 und es zieht sich ordentlich. Ich hoffe, das ändert sich noch.
Mir ging es genauso. Zuerst hiess es nur, dass ich die bedingungen nicht erfülle. Beim 2. mal hiess es, dass die bedingungen 50€ Kaufwert, ich glaube sogar in den letzten 3 monaten…
Dabei verlffentliche ich bei amazonrezensionen auf insta. Aber vorablesen erkennt das wiederum nicht als amazonverlinkung an.bringt akso weniger punkte. Ja das ist schade.
Ich bin gespannt was du sagst, bei Amazon hat es 4,7 Sterne, also ist meine schlechte Meinung wohl ein Einzelschicksal…
Ach guck! „Eine perfekte Ehe“ hat mir in der Leseprobe auch super gefallen, nur leider habe ich es nicht gewonnen. Das wäre dann vielleicht das dritte Mal gewesen, dass mich eine Leseprobe in die Irre geführt hätte. Jetzt werde ich es aber wohl erst einmal nach hinten verschieben…
Bisher scheine ich mit meiner Meinung aber recht allein dazustehen.
Wie macht ihr das denn beim Zitieren, dass vorne noch der Username dasteht? Irgendwie kriege ich das gerade nicht hin.
das geht wohl, wenn man in einem Beitrag was markiert (Zitat) und dann auf den Antwort Button drückt.