Kennt Ihr schon das Neopronomen "dey"?

Tut mir leid, ich möchte Dir nicht zu Nahe treten, aber Deine Reaktion verstehe ich dann nicht. In dem Klappentext zu dem Buch stand doch, dass es um eine nonbinäre Person geht. Das heißt es war doch klar, dass in dem Buch Neopronomen vorkommen.
Wenn man es vorher nicht weiß, ok, dann kann ich die Irritation verstehen, aber so? Vor allem das Buch dann wegzuschmeißen… ich habe das Buch genau aus dem Grund gelesen, weil Neopronomen verwendet wurden.

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Vielen Dank für die Erklärung. Dann weiß ich Bescheid, sollte mir das einmal im Buch begegnen. Ich hatte das noch nie gehört oder gelesen.

Wie ich geschrieben habe, wurde ich von dieser Art der Pronomen überrascht. Ich hatte vorher nie von „Neopronomen“ gehört. Siehst Du, wie unterschiedlich es ist, mich hat es ziemlich aggressiv gemacht, ständig im Lesefluss gestört zu werden.

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Wie gesagt, ich verstehe, dass es Dich irritiert. Es ist ja auch ungewohnt.

Was ich halt nur nicht verstehe ist, warum Du zu einem Buch greifst, bei dem von vornherein klar ist, dass das ein Thema ist. Was hast Du denn erwartet, welche Pronomen für eine nichtbinäre Person genutzt werden? Er und sie passen ja nicht.

Und ich störe mich daran, dass Du sagst, dass Du das Buch weggeschmissen hast. Als wäre es für alle Menschen unlesbar. Das finde ich schade :cold_sweat:

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ich meine mich zu erinnern, dass im Klappentext sogar etwas davon stand, dass das Pronomen einer nonbinären Person verkündet wurde. Bei diesem Buch war für mich auch klar, dass Neopronomen vorkommen würden. Gelesen habe ich es nicht (weil ich keine Neopronomen lesen möchte und weil ich RomComs generell nicht mag).

Dass man ein einzelnes Buch auch mal wegschmeisst, verstehe ich schon, gerade, wenn im Bekanntenkreis niemand ist, der Interesse daran hat. Es ist letztendlich auch nur bedrucktes Papier, und es bleibt jedem selbst überlassen, wie er mit einem unliebsamen Buch verfährt.

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Ich erkläre es gerne noch einmal: ich habe noch niemals von Neopronomen gehört, bis sie in diesem Buch aufgetaucht sind und werde mich auch zu diesem Thema nicht weiter äußern. Ich habe die Frage im Ausgangspost ja bereits beantwortet und geschrieben, was ich davon halte. Ob es Dich stört, stört mich nicht.

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Sprachwissenschaftlich betrachtet ist deine Aussage tatsächlich widersprüchlich, da die Aussage „keine gegenderten Bücher“ zu lesen, bedeuten würde, dass du keine Bücher liest, wovon ich eher nicht ausgehe ;). Linguistisch gesehen ist im Deutschen jedem Nomen ein Genus zugeordnet (z.B. die Aussage = Femininum), wir „gendern“ also immer, es gibt nur verschiedene Weisen das zu tun.

Das Pronomen „they“ für nichtbinäre Personen, eingedeutscht „dey“, kannte ich aus anderen Romanen schon, Sprache wandelt sich halt automatisch im Laufe der Zeit, das kann man von oben kaum steuern - aber man hätte das natürlich für größere Inklusivität und den Abbau von Barrieren einmal erklären können.

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Darf ich fragen woher Du es kennst? Ich.stand echt erstmal wie der Ochse vorm Berg und wusste nix damit anzufangren…

Ich bin wie gesagt im Buch zum ersten Mal drüber gestolpert und habe es natürlich nachgeschaut. Dank dieser Diskussion kenne ich inzwischen noch viele andere Begriffe und bin ein Stück schlauer. Bücher deswegen bewusst meiden werde ich sicherlich nicht, aber jetzt kann ich sie wenigstens besser verstehen und gehe nicht erstmal von einem seltsamen Tippfehler aus oder muss zum Nachschlagen das Lesen unterbrechen.

Aber gerade zur Förderung dieser Offenheit hätte ich mir eine Erklärung gewünscht - dieses durchaus noch neuere Wort bzw. Worte heute schon als geläufig vorauszusetzen finde ich einfach verfrüht.

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ich denke, jeder weiß, was ich mit „gegendert“ gemeint habe, auch ohne sprachwissenschaftliche Spitzfindigkeit.

Und ja, Sprache ist einem natürlichen Wandel unterworfen - im Moment sieht es für mich allerdings eher nach einem erzwungenen Wandel aus. Aber wie schon oben erwähnt, möchte ich das hier absichtlich nicht näher thematisieren, da es nur zu unerquicklichen Grundsatzdiskussionen führt und die Zeit zeigen wird, was sich letztendlich durchsetzen wird.

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Aber trotz des Hinweises auf nonbinäre Personen kann man doch nicht voraussetzen, dass ich Neopronomen kenne!?

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Die Genderdebatte gibt es mittlerweile bestimmt intensiv schon mindestens zwei Jahren. Ich denke, gerade Bücherlesende hätten davon etwas mitbekommen müssen. Positiverweise scheinst du nicht gleich Zeter und Mordio zu schreien, wie es hier ein paar andere zumindest mit ihren Aussagen tun. (Bücher wegschmeißen und so. Bald wird es wieder zu Bücherverbrennungen kommen, weil jemand mit einem Pronomen nicht mehr klarkommt.)

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Nonbinäre Personen haben nun mal ihre eigenen Pronomen. Wie sollte man sie sonst ansprechen? Er/Sie geht ja wohl schlecht.

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Die Übersetzung in eine andere Sprache verschafft Büchern oft neue Aufmerksamkeit: So ergeht es dem Debütroman „Sphinx“ der französischen Autorin Anne Garréta. Er ist bereits 1986 in Frankreich erschienen. Und obwohl der Roman in einer Zeit geschrieben wurde, in der sich die Gender Studies gerade erst konstituierten, erscheint „Sphinx“ brandaktuell in unserem gegenwärtigen Diskurs.

https://www.amazon.de/Sphinx-Roman-fünf-Anne-Garréta/dp/3942374838

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Den Aspekt des erzwungenen Wandels beobachte ich inzwischen auch: Schließlich versuchen einige Bundesländer die Formen geschlechtergerechter Sprache, die sich in einigen Bereichen schon durch Sprachwandel verbreitet haben, per Holzhammer zu verbieten - und das dann noch unter der falschen Bezeichnung „gendern verbieten“.

Und ja, bin auch gespannt, ob sich Formen wie „Gästin“, die im 17. Jahrhundert im Deutschen relativ verbreitet waren, wieder durchsetzen werden!

Sorry, bin da als studierte Germanistin einfach spitzfindig, weil ich auch für meinen Bereich wissenschaftliche Korrektheit wichtig finde (wie sie in den Naturwissenschaftlichen ja z.B. auch im Alltag ganz selbstverständlich ist). Ich möchte da auch gar nicht in die Debatte einsteigen, ich habe hier nur ganz beschreibend einige Dinge richtig gestellt.

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Diese Aussage halte ich für gefährlich - das Wegwerfen eines Buches, weil es einem nicht gefällt, hat absolut nichts mit Bücherverbrennungen zu tun, und dieser Vergleich hinkt extrem!

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Das „Erzwingen“ sehe ich eher auf der anderen Seite, aber ich denke, das ist dir bewusst.

Wie weit sich geschlechtergerechte Sprache verbreitet hat, ist sehr stark von der Region (ja, ich komme aus Bayern) und auch der Altersgruppe abhängig. In Berlin hat man da vielleicht eine andere Wahrnehmung als in einer bayerischen mittelgroßen Stadt, und junge Menschen stehen dem vielleicht auch tendenziell aufgeschlossener gegenüber. Die Debatte wird auf beiden Seiten sehr hitzig geführt, und es geht hier beiden Positionen schon längst nicht mehr nur um Sprache, so zumindest mein Eindruck.

Für mich hast Du mit dieser Aussage eine Grenze überschritten.

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Ich beobachte aber wirklich eine gegenläufige Tendenz: Tatsächlich arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einer Arbeitsgruppe im Auftrag der KMK mit, für die wir ein Unterrichtsmodell entwerfen. Es geht thematisch um etwas ganz anderes (Klimawandel), aber uns wurde von den Bundesländern Bayern und Sachsen bereits mitgeteilt, dass der Inhalt unseres Modells vollkommen egal sein, solange keine geschlechtergerechte Sprache verwendet werde. Tauche diese allerdings auf, werde der Entwurf in jedem Fall abgelehnt. Da frage ich mich wirklich, wer da die Sprachpolizei spielt. (Und natürlich geben wir dann als Klügere einfach nach…)

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Das ist doch sch…!!!
Da wird etwas, was möglicherweise inhaltlich super ist, abgelehnt, nur weil sich die Verfassenden um eine inklusive Sprache bemühen!?!
Ich kann gar nicht beschreiben, wie wütend mich das macht :confounded:

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Es sorgt an den Schulen auch für eine gewisse Rechtssicherheit in Prüfungen, wenn das Sprachmodell klar umrissen ist, und das ist bei der sog. geschlechtergerechten Sprache noch nicht der Fall. Diese den Schülern hier voreilig aufzuoktroyieren, halte ich für falsch, und ich bin froh, dass Bayern hier diesen Sonderweg geht - auch wenn ich sonst kein Söder-Fan bin. Schüler sind keine Versuchskaninchen.

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