Freitagsfrage Nr. 221: Lest ihr Bücher kritischer, seit ihr Rezensionen schreibt?

Ich lese eigentlich wie immer und habe am Ende so ein Gefühl, wo es hin gehen könnte. Dann schaue ich, ob ich es mit konkreten Stellen im Buch verorten kann.

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Und ich hoffe mal, ich rezensiere auch noch weitere 20 Jahre und länger!

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Natürlich mache ich mir beim Lesen Notizen, wenn ich über ein Buch etwas schreiben möchte. Wer tut was warum? Und welche Fragen entstehen beim Lesen.

Verändert hat sich, dass ich stärker über die Zielgruppe nachdenke und warum Leser zu diesem Buch greifen könnten oder nicht. Wenn ein Buch sich an 14- bis 16-jährige richtet, muss es nicht in erster Linie mir gefallen, sondern seine Zielgruppe ansprechen.

Verändert hat sich auch, dass ich mich weniger über anstrengende Figuren aufrege (die unentschlossen sind oder immer wieder die selben Fehler machen), sondern mich frage, wie Autor/Autorin es erreicht haben, dass die Personen so anstrengend sind.

Verändert hat sich auch, dass mir beim Lesen meistens schon jemand einfällt, der das Buch dringend nach mir lesen sollte. :books:

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Lasst mich nachdenken… ich rezensiere so richtig seit 2009; das macht also gut und gerne10 Jahre…
Nein, ich glaube, ich habe in dem Sinne schon immer “kritisch” gelesen. Die Rezensionen haben mir dafür nur ein Ventil geliefert. Und eine Möglichkeit, Feedback zu bekommen.

Was ich aber bemerkt habe - ich lese Rezensionen aufmerksamer und kritischer als früher! :blush:
Seit ich selber weiß wie es ist, welche zu schreiben, fällt mir auf, ob sich jemand Mühe gegeben hat oder nicht.
Halbe Inhaltsangaben kann ich nicht leiden. Lobhudeleien auch nicht. Schlimm sind auch diese kurzen, kryptischen Texte. Die lesen sich eher wie Tagebucheinträge…

Es müssen übrigens auch nicht immer die vier oder fünf Sterne sein, die interesant zu lesen sind - das schrieb hier schon jemand… stimmt vollkommen!:blush:

Abschließend kann ich vielleicht noch sagen, dass mir das Schreiben von Rezensionen geholfen hat, treffender zu formulieren und meine Urteile zu hinterfragen. Aber Notizen mache ich mir nie. Ich schließe das Buch, und samnele mich. Und spätestens am nächsten Tag wird die Rezension geschrieben.

Ich lese schon kritischer, kann aber nicht genau sagen, ob’s an den Rezensionen oder am Alter liegt. Denn eigentlich bin ich im Laufe der Jahre kritischer geworden.

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Tja, für mich hat der ReziSpass tatsächlich erst mit Vorablesen begonnen. War meine erste Bücherplattform und weitere folgten.
Und ja, ich lese inzwischen etwas anders und habe die Rezi schon im Hinterkopf.
Spannend finde ich Rezis von anderen zu lesen, wenn ich meine „abgegeben“ habe, um zu erfahren wie das Buch auf andere gewirkt hat.
Und auch ich habe das Gefühl, dass es Gefälligkeits-Rezensionen gibt. Ich schreibe meist kurz und knapp und teile meine ureigene Meinung mit und wenn mir persönlich das Buch eben nicht gefallen hat, dann ist das so und wird auch so rezensiert. Auch Abbrüche gabs bei mir, wenn das Buch bei mir einfach nicht „lief“, denn dafür ist mir meine Lesezeit zu kostbar, um mich durch ein Buch zu quälen(früher dachte ich immer ich müsste da durch…)
Und ja, ich rezensiere noch immer gerne👍

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Ich denke schon, dass man (oder zumindest ich) mit zunehmender Leseerfahrung (also doch Alter :wink:) anders, kritischer liest. Einfach weil man vieles schon gelesen hat.

Rezi schreiben macht bei mir nach meinem Eindruck nichts aus, Gedanken mache ich mir zu jedem Buch. Und auch, was mir gut oder weniger gut gefällt. Wenn’s gut läuft, fange ich mit der Rezi im letzten Buchdrittel an, dann merke ich ja schon, wo es hingeht und bis dahin ist mir meist was eingefallen. Nach dem Lesen wird sie dann fertig geschrieben und normalerweise nach ein paar Tagen nochmal überarbeitet und erst dann veröffentlicht. Mit ein bisschen Abstand sehe ich manches anders, deswegen hat sich diese Vorgehensweise bei mir eingeschlichen.

Wann ich Bücher definitiv anders lese ist bei Leserunden. Abgesehen davon, dass ich solche Bücher noch genauer lese, verändert der Austausch meine eigene Wahrnehmung. Sowohl zum positiven als auch zum negativen.

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Ja und nein. Seit ich rezensiere breche ich schlechte Rezi-Exemplare nur im Notfall ab. Ein Verriss schreiben macht mehr Spaß und geht mir besser von der Hand, als wenn mir das Buch gut gefallen hat. Ich denke schon beim Lesen nach, was ich in die Rezi schreiben könnte. Dadurch lese ich eher intensiver und schaue über evtl. Fehler nicht so schnell hinweg. Die Rezi schreibe ich im Normalfall gleich nachdem ich das Buch beendet habe, da sind die Eindrücke noch frisch. Bei 0815- Büchern weiß ich einige Tage später schon nicht mehr genau worum es eigentlich gegangen ist. Das sind die typischen 3-Sterne Bücher.

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Das geht mir auch so.

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Auf jeden Fall :wink:

Ich schreibe eigentlich erst seit ca einem halben Jahr Rezis. Davor nur ab und zu mal und da auch nur ein paar wenige Sätze. Ab und zu fällt mir beim Lesen auf, dass ich mir denke, dass muss ich mir für die Rezension merken. Und am Schluss ärgere ich mich, weil ich mir keine Notizen gemacht habe und mir das natürlich nicht gemerkt habe.
Bei mir und meinen Rezensionen gibt es also noch einiges zu verbessern und ich werde mich auch bemühen, mich zu bessern.
Aber es ist sicher jetzt schon so, dass ich anders lese als vorher. Und auf jeden Fall lese ich jetzt wesentlich mehr :wink:

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Auf jeden Fall, denn beim Lesen achte ich bereits ganz bewusst darauf, was in die Rezi kommen sollte, egal ob negativ oder positiv. Bisweilen mache ich mir auch Notizen, damit ich nichts vergesse, was mir wichtig erscheint…

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Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich kritischer lese, wenn dann eher ein wenig aufmerksamer.

Notizen mache ich mir beispielsweise auch immer nur nach Gefühl, je nach dem, wie gut oder weniger gut ich so durch das Buch durchkomme. Wenn ich nach ein paar Seiten gefühlt schon die Hälfte des Plots vergessen habe, dann wäre ich ohne mein Heft wirklich aufgeschmissen.

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Nach wie vor ist Lesen für mich ein Fortfliegen in andere Welten. Wenn ich das jeweilige Buch nicht rezensieren möchte, geniesse ich es. Nichts anderes.

ich mache mir beim lesen von rezensionsexemplaren (hatte erst 3 oder 4 von hier oder anderswo) keine notizen, reflektiere aber schon immer gelesene texte/bücher nach leseabschnitten oder hinterher, versuche fehlende logik oder ein unbefriedigendes ende noch irgendwie herzuleiten oder aber tue das ganze ding (auch zuende gelesen) als ziemliche zeitverschwendung ab. an manche bücher erinnert man sich ein lebenlang, aus anderen kann man tatsächlich noch was lernen und nur ganz selten lege ich ein buch nicht zu ende gelesen weg. mein leseverhalten ändert sich nicht fürs rezensieren.
für rezensionen brauchts aber mehr als das aufzählen emotionaler, spannender oder spaßiger bzw. misslicher momente. das wäre ja auch eher spoilern und nicht hilfreich für folgende leser, auch weil jeder die dinge anders erfährt oder einfach eine andere sicht dazu hat. das ausformulieren einer rezension kostet mich immer einiges an zeit, oberflächliche allgemeinaussagen und lobhudelei fände ich falsch.

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Ich lese schon kritischer seit ich Rezensionen schreibe.Und während des Lesens mache ich mir Stichpunkte,damit ich nichts vergesse zu schreiben,was in meinen Augen wichtig ist.

Ich lese anders, ob ich es als kritischer bezeichnen würde, weiß ich nicht.

Früher habe ich Bücher auch ohne Klapptext gelesen. Jetzt mit langer Hör- oder Leseprobe habe ich manchmal schon Erwartungen an das Buch und stelle dann auch im ersten Drittel fest, ob dieses erfüllt werden oder nicht. Gerade bei “dicken” Bücher (für mich ab 300 Seiten), fange ich auch schon mal mittendrin an, meine Gedanken auf zu schreiben, damit die Rezi dann leichter flutscht. Da ich gerne auch mal eine Stelle aus dem Buch zitiere, habe ich meist auch noch Klebezettel am Buch (oder Notizen am ebook).

Schwer tue ich mich immer noch mit Büchern die mir nicht gefallen. Nur 1 :star:
vergebe ich selten (schließlich suche ich mir ja auch aus, was ich lese), aber den einen dann auch zu begründen, ist schon nicht einfach.

Ich denke nicht, denn in erster Linie lese ich das Buch für mich und nicht für die Rezension.

Interessant, ich finde es einfacher, ein Buch zu bewerten, das mir nicht so gut gefallen hat.
Keine Ahnung, warum das so ist. Ich kann irgendwie besser begründen, was mir nicht gefallen hat. Vielleicht, weil die Gründe dafür vielschichtiger sind…? :thinking:
Bei guten Rezensionen habe ich immer das Gefühl, ich wiederhole mich bzw kann einfach schlecht ausdrücken, was mir gefallen hat.

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Ich lese mit Kopf und Bauch. Oft lasse ich dann noch einen Tag vergehen und erst dann schreibe ich meine Rezension.