wie möchten heute von euch wissen: Hat sich euer Leseverhalten verändert, seit ihr rezensiert? Bewertet ihr ein Buch schon während des Lesens und macht euch bereits eine Pro und Contraliste im Kopf oder auf einen Zettel? Oder genießt ihr zunächst und macht euch erst nach der Lektüre Gedanken zur Rezension?
Wir wünschen euch ein schönen Spätsommer-Wochenende
euer Vorablesen-Team
Ich lese tatsächlich kritischer - was aber von anderen Faktoren bestimmt wird;
ich bin natürlich erwachsender geworden, dadurch sind mir bestimmte Kritiken sehr wichtig, ob einfach der Geschichtsaufbau oder realistische Darstellung gesellschaftlicher Thematiken
lese jetzt auch Fantasyromane, die ich früher nicht gelesen habe (war einfach keine gute Auswahl im Gegensatz zu heute)
rezensiere erst seit 2 1/2 Jahren, daher beschäftige ich mich viel mehr mit Resonanzen anderer Leser und Bücher allgemein
Natürlich bewerte ich bereits im Kopf mit Vorbehalt. Das kommt automatisch - ich bilde mir ja bereits während des Lesens eine Meinung und weiß, ob es mich anspricht. Aber die endgültige Bewertung erfolgt nach dem Lesen. Ich gebe den Büchern die Chance, sich zu verbessern. Manchmal werde ich wirklich positiv überrascht - da wäre eine fixe Bewertung mitten in der Geschichte unfair und falsch.
Beim Stöbern von Rezensionen und Leseeindrücken lese ich tatsächlich lieber die Bewertungen ab 3 Sterne abwärts; mich macht das viel neugieriger als die besseren Bewertungen. Natürlich lese ich auch Eindrücke, mit 4 und 5 Sternen … aber mich locken die nicht so extrem wie die anderen. Es ist nämlich sehr oft so (leider), dass in meinen Augen Bücher viel zu positiv bewertet werden, obwohl sie schlecht konstruierte Charaktere und unausgeschriebene Geschichten aufweisen. Diese Faktoren sollten jedoch immer an erster Stelle stehen, schließlich geht es doch um die Geschichte. Daher stöbere ich unheimlich gerne in den sehr kritischen Bewertungen. Manchmal lässt mich dieser Reiz auch diese Bücher und Hörbücher wählen.
“Schlechte” bzw. (das Wort ist ja schon echt falsch) Bewertungen ab 3 Sterne abwärts werden echt viel zu sehr unterschätzt. Es gibt mit Sicherheit einige Leser wie mich, die gerade wegen solcher Kritiken die Werke kaufen. Sehr bestürzend, wenn ich erfahre, dass Autoren versuchen uns Leser zu manipulieren, indem sie schreiben, sie hätten gerne eine 4 oder 5 Sternebewertung, alles darunter sei ja schlecht. Das geht überhaupt nicht! Und ist auch nicht mein Problem als Leser! Da möchte ich hinzufügen: Haltet euch von solchen Autoren fern! Die haben keine Ahnung, worauf es ankommt, denen geht es nicht um den Zauber, der sich auf uns Leser übertragen soll.
Ja und Nein. Ich war immer schon kritisch, nur habe ich diese Kritik vorher nicht äußern können. Das hat mich oft tagelang beschäftigt.
Seit ich rezensiere kann ich leichter emotional mit einem Buch abschließen, weil ich die Kritik herauslassen kann.
Andererseits bin ich in einer Hinsicht schon kritischer geworden und das sind Wiederholungen, bzw. Plots die offensichtlich einem aktuellen Trend folgen. Manchmal habe ich das Gefühl das gleiche Buch 4 oder 5 Mal zu lesen, weil sich die Handlung so stark ähnelt und das nervt dann einfach nur noch. Da bin ich sensibilisiert seit ich Rezensionen schreibe.
Ich lese intensiver, und mache mir während des Lesens schon Notizen.
Und v.a. schreibe mich mir die Namen von allen handelnden Personen auf, denn ich hab ein furchtbar schlechtes Namensgedächtnis
Ich lese grundsätzlich jedes Buch sehr aufmerksam, überspringe keine Seite, und lasse die Geschichte erst einmal auf mich wirken. Natürlich merke ich schon beim Lesen, ob das Buch für mich herausragend ist, oder eben nicht. Etwas hat sich aber geändert, seitdem ich Rezensionen schreibe. Ich mache mir schon zwischendurch einige Notizen zu der Geschichte, und am Ende des Buches nehme ich diese, um gemeinsam mit meinem Gesamturteil dann eine Rezension zu schreiben. Jede Rezension führt dazu, dass ich mich im nachhinein noch intensiv mit dem Gelesenen beschäftige. In der Zeit vor den Rezensionen habe ich schneller das Buch zur Seite gelegt, um ein neues Lesevergnügen zu beginnen. Noch ein Vorteil der Rezensionen ist für mich die Erkenntnis, dass ich jetzt auch Bücher lese, die ich in der Buchhandlung wohl nicht gewählt hätte. Somit habe ich schon wunderschöne Bücher kennengelernt, an die ich mich auch noch sehr lange erinnere, und die ich in meinem Freundes- und Verwandtenkreis weiterempfehlen kann.
Ich wähle seit einigen Jahren viel bewusster und selektiver aus, was ich wirklich lesen möchte. Das liegt aber weniger daran, dass ich auch Bücher rezensiere, sondern mehr an den allgemeinen Lebensumständen (berufstätige Mama), wodurch meine Lesezeit deutlich wertvoller geworden ist.
Insgesamt lese ich einfach, weil es mir Spaß macht und deshalb möchte ich Bücher auch in erster Linie genießen.
Wenn ich ein Buch rezensieren werde, mache ich mir während der Lektüre hin und wieder eine kurze Notiz. Grundsätzlich bewerte ich das Buch aber erst, wenn ich es fertig gelesen habe und das komplette Werk wirken lassen kann.
Ich schreibe seit fast 20 Jahren Rezensionen zu Büchern. Anfangs nur wenige Sätze, weil ich so Angst hatte, ich spoilere. Ich möchte behaupten, ich lese noch so, wie auch davor. Für mich sind die Rezensionen nur eine Art Abschluss zu den Büchern geworden. Noch einmal reflektieren, was ich toll fand und was nicht so und das für andere in Worte verpacken.
Ich möchte keinem vorschreiben, was er lesen soll oder nicht, nur einfach meine ureigene Meinung zu einem Buch sagen und den Leser meiner Rezension - so es einen gibt - darüber in Kenntnis setzen.
Nein, ich glaube nicht, dass ich kritischer oder überhaupt anders lese als davor.
Ich glaube nicht, dass ich Bücher anders lese, seitdem ich sie rezensiere. Ich lese noch immer die Bücher, die mich ansprechen, egal was andere dazu sagen oder schreiben. Ich habe immer schon viel und schnell gelesen und das mache ich immer noch.
Geändert hat sich höchstens, dass ich mehr Genres bediene. Früher war ich irgendwie auf Liebesgedöns und Krimis/Thriller festgelegt, heute - durch die Chance des Gewinnens - lasse ich mich auch auf viele andere Bücher ein und habe deshalb schon die eine oder andere Perle entdeckt, die sonst an mir vorbeigegangen wäre. Das finde ich sehr bereichernd!
Eigentlich bin ich nicht kritischer geworden durch das rezensieren sondern durch die vielen Bücher, die ich im Laufe der Zeit gelesen habe. Wenn man immer wieder das Gleiche liest, dann ist es einfach irgendwann ausgelutscht. Und ich habe es schon immer gemacht, dass ich beim Lesen ein paar Dinge besonderes gut oder schlecht gefunden habe. Das hat sich nicht geändert. Ich schreibe mir das nicht auf, aber man bekommt ja ein Gefühl für die Geschichte und taucht richtig ab. Wenn dies dem Autor besonders gut gelungen ist, dann merkt man schnell, ob man diese Geschichte liebt oder nicht. Das kann ich ja nicht abstellen, da es ein Gefühl ist. Somit geht es nicht, dass ich erst die Geschichte lese und mir dann erst am Ende dazu Gedanken mache.
So ging es mir am Anfang auch. Ich habe mich gar nicht so wirklich getraut eine Rezension zu schreiben und erst im Laufe der Zeit hat sich das geändert. Du schreibst aber wirklich schon sehr lange Rezensionen. Bei mir sind es erst 1,5 Jahre.
Ich weiß genau was du meinst! Ich bin auch nur kritischer geworden durch die vielen Bücher, die ich mittlerweile gelesen habe. Das rezensieren hat mich nicht kritischer gemacht, aber die immer gleichen Handlungen, die irgendwann total ausgelutscht sind.
Ich lese immer mit Genuss und Vergnügen, aber sicher lese ich intensiver, seit ich Rezensionen schreibe. Da ich an den Beginn meiner Rezensionen immer ein Zitat aus dem jeweiligen Buch stelle, mache ich mir während des Lesens Notizen über mögliche Zitate. Bei verzweigten Generationenromanen notiere ich scho mal die Namen und Daten der wichtigsten Charaktere, egal, ob ich es für die Rezi brauche, oder nicht. Manchmal mache ich mir auch Stichworte für die Rezension. Immer handschriftlich, auf einem einfachen, kleinen Block. Aber das Lesevergnügen geht auf jeden Fall vor, besonders bei sehr spannenden Büchern wird nicht mehr notiert, nur umgeblättert …
Ich lese nicht kritischer, sondern anders. Während ich lese mache ich mir Notizen. Da da immer ordentlich was zusammen kommt, muss ich am Schluss nur noch ausformulieren. So ist meine Rezension meist ruckzuck geschrieben.
Ich denke ich bin sensibler geworden. Achte mehr auf unlogische Details oder Figuren, die mich nicht überzeugen als früher.
Mein Leseverhalten hat sich nicht verändert. Ich mache mir ein paar Stichpunkte in Gedanken, was in die Rezension einfließen könnte. Kritischer bin ich dadurch nicht geworden.
Ein Buch lese ich zum Vergnügen, wenn es mir nicht gefällt, beende ich es vorzeitig.
Ich glaube, ich bin kritischer, gerade bei Büchern von vorablesen, weil ich durch die Leseprobe von vornherein eine Erwartungshaltung habe.
Für gewöhnlich kaufe ich Bücher nur nach Klappentext (evtl. noch ein paar Eindrücke aus vorhandenen Rezis) und hier liest man ja teilweise 30/40/50 Seiten.
Bewerben tu ich mich (wie wohl fast alle hier) nur auf Bücher, die mich richtig packen konnten, wenn dann aber das Gefühl vom ersten Eindruck so völlig anders wird (positiv wie negativ) versuche ich schon herauszufinden, was der Grund dafür ist.
Auch die Charaktere nehme ich bei Büchern (unbewusst) viel mehr unter die Lupe und manchmal sind es dann ganz kleine Dinge, die mir automatisch auffallen und mich nerven oder begeistern.
Vermutlich mache ich das bei jedem Buch, da ich aber nur selten Rezis schreibe, fällt mir das bei denen ohne gar nicht auf.
@writereadpassion Das mache ich auch immer so, zuerst schau ich mir alle 1 und 2 Bewertungen an. Oft erkenne ich daran schon, ob mich die negativ Punkte auch stören oder gerade erst begeistern.
Bsp.: der Thriller ist zu blutig
Bei Büchern, die mir gefallen, lese ich noch genauso wie vorher. Dafür fällt mir dann eine ausführlichere Rezension manchmal schwerer … nur Sätze mit toll, super usw. bringen ja nichts.
Bei Büchern, die mir nicht gefallen, hat sich mein Leseverhalten tatsächlich etwas geändert. Früher hätte ich so ein Buch eher abgebrochen oder quer gelesen. Da ich heute das Buch quasi geschenkt bekomme gegen eine Rezension, lese ich es meistens auch vernünftig zu Ende, selbst wenn ich mich durchquäle. Dafür fällt mir hier eine Beurteilung leichter, denn ich kann einfach besser erklären, was mir nicht gefallen hat.