Eigene Rezension durch KI überarbeiten lassen

Liebe Community,
mich interessiert mal eure Meinung. Wie steht ihr dazu wenn man eine Rezension für ein Buch selbst schreibt und sie anschließend von einer KI überarbeiten lässt. Im Hinblick auf schönere Formulierungen und dass sich das ganze etwas flüssiger anhört und manchmal nicht so hölzern.
Ich schreibe alle meine Rezensionen komplett selbst. Manchmal ist mir aber schon aufgefallen dass sich die eine oder andere Rezension irgendwie etwas plump anhört, sprachlich nicht ganz so gewandt wie ich das gerne hätte. Hin und wieder fallen einem halt einfach nicht die richtigen Ausdrücke und Formulierungen ein. Zumindest geht das mir so.
Wenn man seine eigene, selbst geschrieben Rezension jetzt von einer KI (ChatGPT,Perplexity) überarbeiten lässt damit sie sich etwas eloquenter anhört…ist dass dann noch meine Rezension oder ist sie von einer KI geschrieben. Ich hab das mal ausprobiert und es ändert nicht den Inhalt meiner Rezension aber insgesamt hört sie sich dann einfach etwas schöner an…
Wie steht ihr dazu?
Bevor jetzt alle über mich herfallen… Ich finde es ein absolutes NoGo wenn jemand die Rezension komplett von einer KI generieren lässt und sie dann nur noch hochlädt, vielleicht sogar ohne das Buch gelesen zu haben. Auch Bücher die mit KI generiert wurden und nicht von einem echten Menschen stammen finde ich absolutes NoGo.
Wäre einfach schön mal eure Meinung zu dem Thema zu hören.

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Wenn du eine Rezension schreibst, egal, ob da mal hölzerne Formulierungen oder sonstwas drin ist, ist es deins. Lässt du die KI drüberlaufen, ist es irgendwas, aber nicht mehr authentisch. Völlig davon abgesehen, dass KI a) unmoralisch ist und b) einen so großen ökologischen Fußabdruck hinterlässt, dass die nachfolgenden Generationen uns wirklich danken werden, wenn wir für eine Rezension (!) ihre letzten Ressourcen verbrauchen.

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Ich persönlich würde es nicht machen. Für eine andere Formulierung gäbe es den Thesaurus. Und ehrlich: lieber etwas hölzern und dafür authentisch.

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Ich finde es nicht notwendig. Denn eine Rezension muss authentisch und ehrlich sein, nicht eloquent. Wir sind keine Literaturkritiker oder Journalisten, sondern Hobbyrezensenten.

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Ich kenne das Gefühl - manchmal lese ich (ältere) Rezensionen von mir, und dann denke ich oft „Um Gottes Willen, was habe ich denn da zusammengestöpselt!?“ :sweat_smile: Aber in der Regel lasse ich alles so, wie es ist (ausser mir fallen richtig schlimme Rechtschreibfehler auf). Mich stören „hölzerne“ Rezensionen überhaupt nicht, ich finde, das macht das Ganze viel „echter“. Was mich total nervt sind Texte ohne Punkte, Kommata, Groß- / Kleinschreibung, da fällt mir das Lesen total schwer.
KI wie ChatGPT und sowas meide ich bewusst (soweit es geht), denn meiner Meinung nach Verblöden wir immer mehr mit solchen Tools. Klar, das Ganze wird aus unserem Alltag nicht mehr verschwinden, aber ich finde, wir verlernen zum Einen immer mehr das Selber-Denken und zum Anderen wird uns durch die KI ja auch das vorgesetzt, was andere da hineinprogrammiert haben. Erste Hochschulen lassen keine Bachelorarbeiten mehr schreiben, weil nicht mehr festgestellt werden kann, ob man das Ganze selbst erarbeitet hat, oder eine KI. Es werden DeepFake-Pornos und Lieder aus der (ultra)rechten Ecke erstellt. Sowas verfängt leider viel zu leicht und die Leute glauben es, weil man zu faul geworden ist, tatsächlich Fakten zu checken. Ich sehe das Ganze extrem kritisch und bin da eher pessimistisch, wenn ich mir so die KI-Zukunft vorstelle… :face_with_monocle:

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Ich mache es, aber nur für Korrekturen. Ich bin nicht Muttersprachlerin und habe bis vor kurzem meine Rezis von meinem Mann korrigieren lassen. Jetzt benutze ich ChatGPT.

Ich lasse Korrekturen für Grammatik und Rechtschreibung machen, und auch für Formulierungen, damit es mehr nach „native speaker“ klingt. Die Korrekturen sind alle ziemlich klein (im Gegensatz zu meinem Mann, der dazu neigt, ganze Sätze umzuformulieren).

Ich finde, ich lerne besser mit GPT, da ich auch nicht einfach das Ergebnis copy/paste, sondern die Texte vergleiche und die Korrekturen einzeln in meinen Originaltext übertrage.

Was ich aber ganz hilfreich finde (als Sprachlernerin) ist GPT nach Beispielen zu fragen. ZB, gibt mir unterschiedliche Adjektive (positiv und negativ), um eine Handlung zu beschreiben.

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Ich finde es OK, vor allem, weil Du dann evtl. in die Lage kommst, bald selbst solche Rezensionen zu schreiben, da die KI Dir ja „zeigt wie es geht“!

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Ich stehe der Nutzung von KI für alles und jedes auch sehr kritisch gegenüber. Aber ich finde es auch nicht gut von vorn herein die KI zu verteufeln. (Nicht dass ich dir das unterstellen würde). Ich versuche der KI gegenüber aufgeschlossen zu sein und schaue wo es vielleicht sinnvoll ist sie einzusetzen und wo nicht. Meine Großmutter teilweise auch meine Mutter standen bzw. stehen Computern und Internet sehr kritisch gegenüber.
Zitat meiner Mutter: „Dieses ganze neumodische Zeug, das hat doch keine Zukunft!“
Ich denke KI ist mittlerweile Teil unseres Lebens und unserer Gesellschaft geworden und man kann und muss sie dort einsetzen wo es sinnvoll ist, es das Leben vielleicht auch leichter macht. Selbständig denken und kritisch sein muss man aber auf jeden Fall. Und zwar immer im Leben nicht nur bei der Nutzung von Technologie sondern auch im Umgang mit Menschen und/oder dem Gesundheitswesen.
Vor kurzem habe ich mit einem Team einen Familiengottesdienst zum Thema Erntedank vorbereitet. Da war es dann Teil der Katechese das ein Kind nach vorne tritt, ein Bild einer Mutter bzw einer Familie hochhält und dann dafür dankt (Text vorlesen) Niemand von uns wollte dass da ein Bild von einem von uns hochgehalten wird. Irgendeins aus dem Internet ausdrucken fand ich auch schwierig/grenzwertig. Da habe ich dann Perplexity genommen und mir Bilder von fiktiven Familien/Müttern generieren lassen. Dafür fand ich die KI ganz praktisch!

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Ich bin da skeptisch, weil mir „bestimmte“ Rezensionen gerade dadurch auffallen, dass sie zu eloquent sind und grobe Fehler enthalten, die Rezensent:innen vermutlich nicht passieren würden, die die Bücher gelesen haben. Das fällt mir gerade bei inhaltlichen Fragen auf zu Neuerscheinungen, zu denen im Netz noch wenig Informationen vorhanden sind. Da lügt dir die KI wirklich die Hucke voll. Wunderhübsche Ausdrücke, die dich am Ende deinen Vorablesen-Account kosten würden, sind es doch wirklich nicht wert.

Du könntest dir stattdessen eine Sammlung von Sätzen oder Adjektiven anlegen, die du besonders gelungen findest. Und das Problem, dass man mit Abstand von einigen Tagen noch etwas zu verbessern findet, lässt sich dadurch lösen, dass man mehrmals selbst mit Abstand gegenliest.

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Manchmal fließt die Inspiration, manchmal nicht. Ich würde, wenn es dir so ein großes Anliegen ist da etwas zu verbessern, entweder schreiben und am nächsten Tag nochmal drüberlesen oder jemanden fragen ob er mal ein Auge drauf wirft. Der kann dir Feedback geben was man machen könnte oder nicht. Ich bin was solche Dinge betrifft wirklich kein Freund von KI.
Die Menschen, die deine Rezension lesen weil sie überlegen das Buch zu kaufen, sind ja auch nicht „perfekt“. Vielleicht freut sich der ein oder andere, weil er sich mit deinen Worten identifizieren kann.
Ansonsten schreib (falls du das noch nicht machst) dir doch vielleicht während dem Lesen schon ein paar Worte mit. Manchmal hat man da ja einen Gedanken der besonders ist.

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Mir geht es auch so, dass ich meine Rezis manchmal als hölzern empfinde oder die Hände über dem Kopf zusammenschlage angesichts mancher Wortwiederholungen oder Satzkonstruktionen, wenn ich meine Rezis nach einiger Zeit wieder lese.

Ich würde dennoch niemals KI nutzen, um sie zu „verbessern“, denn das wäre dann nicht mehr authentisch und „meins“. Mein Schreibstil gehört zu mir und meiner Persönlichkeit, ist mit seinen Ecken und Kanten eben auch ein Teil von mir. Um Synonyme für überstrapazierte Begriffe zu finden, nutze ich ganz klassisch einen Online-Thesaurus.

Wenn ich es mir bequem machen würde und meine Rezis durch eine KI glätten ließe, würde mir auch ein wichtiger Lerneffekt fehlen. Nach knapp drei Jahren regelmäßigen Rezensierens merke ich schon, dass sich eine gewisse Routine entwickelt hat und mir das Schreiben grundsätzlich leichter fällt als am Anfang (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich sehe bei der Nutzung von KI das große Risiko, dass wir wichtige Fähigkeiten verlernen und unsere Frustrationstoleranz immer weiter abnimmt. Wie soll das auch trainiert werden, wenn wir gleich zu KI greifen, sobald es schwierig wird?

Bei Rezensenten, denen ich folge, schätze ich gerade ihren besonderen Rezensionsstil. Hätte ich das Gefühl, dass da KI zum Glätten verwendet wurde, wären diese für mich sofort uninteressant. Ich finde übrigens auch überhaupt nicht, dass KI-Texte eloquent klingen, im Gegenteil. Sie wirken künstlich, bestimmte Sprachmuster lassen mit etwas Übung sofort auf KI schließen.

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Ich bin etwas zwiegespalten…

Auf die Frage „ist es dann noch meine Rezension?“ würde ich grundsätzlich mit „Ja“ antworten. Denn dann hast du den Inhalt erarbeitet, Struktur und Form gegeben, Kernaussagen und Fokus gesetzt. Damit würde ich sagen, hast du die Hauptaufgabe und die Arbeit selbst geleistet. Dann die KI drüber zu lassen ist im Prinzip ein erweitertes Korrekturprogramm, das eben auch den Stil umfasst. Persönlich finde ich das nicht grundsätzlich verwerflich.

Beim Schreiben, wie überall anders auch, macht Übung den:die Meister:in. Wenn du also KI den Stil bestimmen lässt, andtatt selbst daran zu schleifen, verlierst du vielleicht diese Gelegenheit, zu lernen. Oder du setzt dir damit Standards, die eben gar nicht dir entsprechen - und dein Stil verändert sich ins Generische, anstatt deine Individualität zu entwickeln.

Ich sehe auch das Potenzial in die „Gewohnheitsfalle“ zu tappen. KI ist schnell und praktisch und wenn etwas normal ist zu gebrauchen, könnte sich schnell der Gedanke einschleichen, KI für mehr als nur den Stil zu gebrauchen.

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Definitiv!
„Atmosphärisch dicht“ lässt bei mir zum Beispiel immer die Alarmglocken schrillen. Das wird so oft benutzt, dass ich mich frage, ob es durch KI so populär wurde, dass auch Selbstschreiber jetzt darauf zurückgreifen. Hab mich sogar schon selbst dabei erwischt… :flushed:

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Auf diese extrem überstrapazierte Wendung reagiere ich auch allergisch, obwohl ich nicht glaube, dass diese der KI geschuldet ist. Auch in professionellen Literatur- oder Theaterkritiken wird diese (zu) oft verwendet.

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„Atmosphärisch dicht“ ist eine typische Feuilleton Wendung, die schon seit vielen Jahren auch in „Amateur“-Rezis ihr Unwesen treibt :wink:
Eigentlich ja ganz schön und ausdrucksstark, aber der inflationäre Gebrauch hat sie mMn irgendwie verdorben.

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Genau. Ähnlich inflationär ist bei Theater- und Filmkritiken im Feuilleton die Wendung „kammerspielartig inszeniert“ für gefühlt alles, was weniger als eine Handvoll Schauspieler involviert. Wird auch gerne mit „atmosphärisch dicht“ kombiniert :grin: .

Vor etwa 20 Jahren hatte ich einen Redaktionsjob. Mein damaliger Chef meinte, dass manche Formulierungen von mir ungewohnt klängen, weil ich nicht die üblichen Wendungen benutze. Ich entgegnete, dass ich sie bewusst vermeide, da sie von allen verwendet werden und dadurch abgenutzt wirken. Daraufhin sagte er, es sei nachvollziehbar, dass gerade deshalb alle auf die gängigen Wendungen zurückgreifen – weil sie eben funktionieren :wink:

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Es ist tatsächlich schwierig zu bewerten, ob man wirklich „selbst“ die Arbeit geleistet hat, und ich befürchte, dass mit KI die Schwelle immer niedriger wird.

Ich habe mal mit KI rumgespiel und man kann auch z.B. seine Gedanken im Bullet-Point Format eingeben und die KI beten, eine Rezi zu schreiben. Hat man hier die Arbeit geleistet? Aktuell würde ich eher nein sagen, da Satzkonstruktion und Gliederung zum Schreiben gehören. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es in die Zukunft normal wird, einfach alle längeren Texte von KI erfassen lassen. Dann würde es schon reichen, dass ich meine Meinung an die KI übergegeben habe. Genau wie das Rechnen mit einem Taschenrechner. „Prompt engineering“ ist ja auch eine Fähigkeit an sich.

Klar ist das Ergebnis fad und klingt nach KI, aber wenn alles mit KI geschrieben wird, wird das zur Normalität. Es kann gut sein, dass zukünftige Generationen wie KI sprechen. Verliert man was menschliches? Ja, genau wie wenn man nicht mehr per Hand mit Stift und Papier schreibt. Amerikanischen Kindern werden z
B. heutzutage das Schreibtschrift nicht mehr beigebracht. Irgendwann wird das Texte-Ausformulieren etwas, was Künstler machen.

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KI wurde und wird ja von Menschen programmiert bzw. wurde und wird mit Inhalten gefüttert, die von Menschen stammen …

Jedoch wissen die Programmierer selbst nicht, wie die KI Entscheidungen trifft. Das Black-Box Problem war schon immer da, seitdem grosse Sprachmodelle entwickelt wurden.

Bisher, ja. Aber zunehmend wird KI mit KI Schrott gefüttert, weil das Internet so voll damit ist.

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