Buchpreise - welche Bedeutung hat das für Euch?

Hallo zusammen,

bald wird ja wieder die Longlist für den Deutschen Buchpreis veröffentlicht. Mich würde interessieren, ob Ihr das aktiv verfolgt und welche Bedeutung dieser und andere Buchpreise für Euch haben. Gibt es einen Buchpreis, den Ihr besonders verfolgt?

Ich bin neugierig darauf, wer es heuer auf die Longlist schafft, und habe auch Lust, im Vorfeld mitzuraten, wer da denn landen könnte. Allerdings habe ich auch schon öfter festgestellt, dass preisgekrönte Bücher mich enttäuschen („Echtzeitalter“ habe ich abgebrochen, und der als gekünstelt empfundene Stil vom „Lied des Propheten“ konnte mich nicht überzeugen). Manchmal habe ich auch meine Zweifel, ob bei der Vergabe ausschließlich nach literarischen Gesichtspunkten entschieden wird oder - je nach Träger im Hintergrund - andere Aspekte eine entscheidende Rolle spielen (etwa Verkaufsargumente bei Deutschen Buchpreis oder politisch/ethische Aspekte, wie im ZEIT-Interview im Mai 2024 zum Internationalen Literaturpreis von ehemaligen Jury-Mitgliedern berichtet wurde).

Insgesamt ist ein Buchpreis für mich inzwischen zwar ein Argument, mir das Buch näher anzusehen, aber kein Kaufgrund.

Juniorbereich: Ich verfolge zwar auch die Kinder- und Jugendliteraturpreise, aber letztendlich entscheidet mein Sohn worauf er Lust hat, und das sind meist nicht die preisgekrönten Bücher (und wenn ich ehrlich bin, war das bei mir als Kind genauso.)

Wie geht es Euch da?

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Weder Charts noch Preise interessieren mich bei der Auswahl. Manchmal lese ich ein Buch und denke, Preis verdient. Manchmal schüttle ich den Kopf. Deshalb verfolge ich das nicht. Ich lese auch keine Rezensionen. Ich kenne meinen Geschmack und brauche da keine Impulse. Ein sehr guter Freund, der in vielen Dingen, auch Literatur, einen ähnlichen Geschmack hat, empfahl mir vor einiger Zeit ein Buch . „Unbedingt lesen“. Entgegen meiner Gewohnheit habe ich das Buch ohne mich vorher zu informieren gelesen. Nun ja, ich war gelangweilt. Geschmack ist eben subjektiv.

Mich interessieren auch keine Literaturpreise. Ich habe meinen Geschmack und wenn das Buch dann einen Preis hat, dann ist es Zufall.
Eine Bekannte von mir liest immer Bücher von Nobelpreisträgern, weil sie wissen will wie die ticken. Diese Aussage fand ich schon immer sehr seltsam.

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Ich schaue mir gerne solche Listen an rein aus Interesse (und weil ich ein Listenmensch bin), aber suche meine Bücher nicht danach aus.

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Ich schaue da auch nicht aktiv nach. Ich folge einigen englischsprachigen Booktuber:innen, die oft die Longlists, Shortlist und Gewinnerbücher vorstellen und dann schaue ich schon zu und hole mir Anregungen. Aber meistens ist das für mich auch kein Kaufargument.

Für mich sind diese Buchpreisbücher ja eher nichts. Aber ich verfolge jedes Jahr gespannt, was denn so nominiert wird.

Und hier sowieso: Kinder wollen gut unterhalten werden, Spannung, Magie, Fantasie… und leicht verständliche Sprache

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Ich bekomme bei Instagram mit wer da nominiert ist und ab und an kenne ich sogar ein Buch, aber meist ist das eher nichts für mich :see_no_evil: Macht aber nichts :laughing:

Buchpreise kümmern mich wenig, ich richte mich ganz allein nach meinen eigenen Lesevorlieben. Oftmals haben mir z.B. Bücher der Spiegel-Bestsellerliste gar nicht gut gefallen, obwohl sie so gehyped werden. Bei Buchpreisen ist das sicher ähnlich. Jeder Leser hat einen eigenen Geschmack, von daher sehe ich das vollkommen entspannt.

Einzig der „Christy Award“ (ein christlicher Buchpreis in den USA) findet meinen Buchgeschmack oft, da meine Lieblingsautorinnen (Karen Witemeyer, Jody Hedlund, Lynn Astin etc.) diesen schon oft gewonnen haben und mir die Romane immer sehr gefallen. Aber meist erfahre ich erst hinterher, dass ein Buch ein Preisträger ist. Aktiv verfolgen tue ich solche Dinge nicht.

Mir sind sie ziemlich egal insofern, dass ich selten nachvollziehen kann, wieso die Bücher prämiert wurden und andere nicht.

Ich lese einfach, was mich anspricht. Dazu brauche ich keine Listen von Menschen, die ich nicht kenne. Selbst der Buchgeschmack enger Freunde von mir ist nicht immer mit meinem identisch und gerade das finde ich super.

Aber ich guck mir die Listen hin und wieder an, um zu staunen, wenn tatsächlich mal ein Buch darauf erscheint, das ich selbst toll fand.

Für die Autoren finde ich Buchpreise natürlich nice.

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Mich interessieren die Booker Prizes und ich behalte die Autorennamen im Hinterkopf.

Bei den Buchpreisen kümmere ich mich eher weniger drum. Das beeinflusst meine Auswahl beim Lesen nicht. Die Shortlist beim Buchpreis schaue ich mir meist an und gucke ob da was für mich dabei ist. Aber wenn ich an den letztjährigen Gewinner denke, das ist dem Zeitgeist geschuldet.

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Buchpreise interessieren mich durchaus, allerdings eben nur welche Summe in Euro ich für ein Buch löhnen muss. :joy:

Die angesprochenen Buchpreise sind für mich persönlich leider nur Schall und Rauch.
Es gibt ja so viele Bestsellerlisten und Auszeichnungen mittlerweilen und ehrlich gesagt habe ich da noch nie so richtig drauf geachtet, welche Bücher da vorne mit dabei sind und welche vielleicht fehlen. Klar mitunter ist auf dem Titel dann der Aufkleber Spiegel-Bestseller draufgeklebt, aber ehrlich gesagt ärgern mich diese Aufkleber fast mehr, als dass sie mir persönlich dann nutzen. Klar, marketingtechnisch für die Verlage sind diese „Aufwertungen“ ein absolutes Muss. Ich glaube auch bei Thalia & Co. wenn ich es richtig in Erinnerung habe gibt es immer die Wand mit den Spiegel- und anderen Beststellern.

Mir geht es übrigens ähnlich auch bei Buchempfehlungen von sogenannten Literaturkoryphäen. Ich denke wir Lesenden sind viel zu unterschiedlich (und das ist auch gut so) in den individuellen Interessen, als dass man dann irgendwelchen fremden Empfehlungen über den Weg „trauen“ kann. Mitunter ist dort auch schon viel Verlagsmarketing dann mit am Start, wenn bestimmte Bücher in bestimmte Schubladen gesteckt werden.

Selbst weiß man denke ich immer noch am besten, was einem gefällt und was eben auch nicht.

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:rofl: Stimmt natürlich, dieser Preis interessiert mich auch am meisten.

Die Aufkleber ärgern mich auch, die knibbel ich sofort ab, zum Glück geht das relativ rückstandsfrei, wenn sie noch neu sind. Spiegel-Bestseller sind für mich auch kein Kaufargument, da zählt ja vor allem die verkaufte Masse, und das muss mit Qualität nichts zu tun haben.

Es gibt ein paar Literaturkritiker, deren Besprechungen ich ganz gerne lese (zB Christoph Schröder), und ich schaue gerne mal im Feuilleton der SZ, FAZ, ZEIT nach Besprechungen, oft auch erst, nachdem ich ein Buch schon gelesen habe. Aber eher aus Interesse, weniger als Kaufentscheidung. Wenn ich mir beim Kauf unsicher bin, schaue ich eher hier oder bei LB in die Rezensionen. Die Bewertungen von „normalen“ Leser/innen sind für mich oft hilfreicher als die literaturwissenschaftlichen Betrachtungen…

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Ich habe vor zehn-zwölf Jahren angefangen in den Leipziger Lesekompass zu schauen.
Ich bin eine späte Mutter und meine Jugend und Kinderbücher liegen dementsprechend lange zurück.
Ich wollte herausfinden, was jetzt für Kinder angeboten wird, nachdem ich Lindgren, Kästner und Blyton heraus geholt habe.
Da habe ich ein paar wunderschöne Bücher und Autoren gefunden, jenseits von Warrior Cats und sprechenden Tieren.
Jetzt lesen meine Töchter YA und Unmengen an Fantasy, da bin ich dann raus, aber ab und zu schiebe ich meiner vierzehn jährigen Mal was zu, wie Agency for scandal aus dieser Woche.
Die prämierten Kinderbücher darf ich jetzt alleine lesen :woozy_face:

Meine 14jährige Tochter ist kürzlich erst wieder zum Lesen gekommen (FREU) , und zwar über die Heartstopper-Reihe. Sind ja „nur“ Comics, aber sie liest auf englisch und hat dadurch die anderen Romane der Autorin („echte“ Bücher, nur mit Worten :rofl:) auch gelesen.
Jetzt haben wir „A good Girl’s Guide to murder“ auf englisch für sie bestellt. Ich möchte es zeitgleich auf Deutsch lesen - und danach schauen wir die Serie :smiley:
Was ich eigentlich sagen wollte :laughing: : Agency for scandal möchte ich lesen, und hab die große Hoffnung, dass es meine Tochter danach auch liest.
Berichtest du dann bitte, wie es deiner Tochter gefallen hat? (meine wird es leider nicht soo schnell lesen, weil ja zuerst noch 2 Bücher der Heartstopper-Autorin dran sind und eben Good Girl’s Guide to Murder.)

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Ich gucke mir die Nominierungen und Preisträger immer gerne an, insbesondere beim Deutschen Buchpreis und Women’s Price for Fiction. Letztes Jahr habe ich mir auch die Vergabe beim Deutschen Preis angeschaut. Ich mag das einfach :grin:

Allerdings kann ich gerade beim Deutschen Buchpreis die Gewinner oft nicht nachvollziehen (Echtzeitalter?!? Nee, das könnte ich nicht verstehen. Da hätte aus meiner Sicht der Preis an „Vatermal“ gehen sollen. Ähnlich sehe ich es bei Dschinns von Fatma Aydemir :person_shrugging:)

Lesen tue ich letztlich natürlich das, was mich anspricht. Da mich aber auch oft die Nominierungen inhaltlich ansprechen, lese ich da so manches Buch.

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PS: Beim Deutschen Jugendliteraturpreis habe ich auch schon so manche Perle entdeckt

Buchpreise?! Es ist wohl nicht der Kaufpreis gemeint hinten auf dem Buch ?! Selbst auf den achte ich nicht wirklich, auch wenn ich mir jedes Mal ein Limit setze.
Diese ganzen Buchpreise oder nach Aufmerksamkeit haschende Sticker auf den Büchern sind mir absolut unwichtig. Ich lese eben das was mir gefällt und wenn es mit einem dieser Buchpreise ausgezeichnet wurde, dann ist das halt so

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Ich sage Bescheid :blush:
Good Girls hatte meine ältere (jetzt 18) vor zwei Jahren bekommen und nun auch Teil zwei und drei. Die jüngere hatte sie schneller durch. Aber auf deutsch.
Sie hat auch gerade Naturals von Jennifer Lynn Barnes gelesen. Zwei auf deutsch und die anderen zwei auf englisch, weil noch nicht übersetzt und sie konnte nicht warten :laughing:. Inheritance Games von Barnes steht hier auch hoch im Kurs.

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Den Buchpreis finde ich eigentlich ganz interessant und verfolge die Long- und Shortlist gerne. Einige Bücher kenne ich dann meist schon oder habe ich sogar schon gelesen, anderes wandert auf die Wunschliste.

Den Preis der Leipziger Buchmesse bekomme ich immer mit, wenn ich da bin.

Oh, und das Lieblingsbuch der Unabhängigen finde ich immer noch ganz spannend, weil es meist ziemlich von allen anderen Listen abweicht!

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