Leider erwarten einige Autoren (und Verlagsmitarbeiter) immer wieder eine durchweg positive Bewertung und Rezension als Dank für ein Gratisexemplar - drei Sterne (bei vielen Buchplattformen „gut“) ist da zu wenig. Doch das Buch muss es einfach auch hergeben - für umme gibts (zumindest von mir) keine 5-Sterne-Bewertung. So viel Kritikfähigkeit muss einfach da sein.
Mich schreckt übrigens auch eine schlechte Rezension oder auch mehrere nicht vom Kauf eines Buchs ab. Manchmal will ich mir einfach selbst ein Urteil bilden. Und bei zu positiven Rezensionen ohne Kritikpunkte bin ich eh skeptisch. Die bringen also auch nicht viel. Zumindest wenn ich nach mir und meinen Gewohnheiten gehe.
Ich finde kritische Rezis super zum orientieren. Was jemand bemängelt kann mich vllt ja gerade ansprechen. Lieber klar als vage schwammig und 5 Sterne.
Ich schaue zuerst bei den schlechten Bewertungen, finde es aber unfair wenn zB 1 Stern vergeben wird weil die Lieferung zu spät kam. Oder bei Young Adult gerne „boah was benehmen die sich so jung, naiv“ etc
Ja, es kommt glaub ich auf die Menge an. Und wenn in den Negativrezensionen ein Thema immer wieder bemängelt wird. Dann überlege ich schon
Ja, ich gebe auch zu: die Negativrezensionen zu lesen ist spannender. Vielleicht deswegen, weil sie selten so geschönt sind wie viele Positivrezensionen (wie auch - sind ja Verrisse). Ich meine: sie sind mitunter ehrlicher. Aber auch, weil negative Aspekte mich eher vom Kauf abhalten, als Lobhudeleien mich zum Kauf bewegen. Es ist schwierig, auszudrücken.
Du hast recht, eine Rezension soll ja das Produkt an sich beschreiben, nicht die äußeren Umstände der Lieferung. Man bewertet ja das Buch, nicht den Versender.
Über so etwas könnte ich mich regelmäßig aufregen. Schlechte Bewertungen die rein gar nichts mit dem Inhalt des Buchs (oder was auch immer bestellt wurde) zu tun haben.
Deshalb schaue ich (wenn überhaupt) auch am ehesten auf die schlechten Bewertungen.
Tbh, ich finde es sogar komisch wenn man raus aus dem Alter ist und sich um ya und na reißt… Was erwartet man da? Warum interessiert man sich mit ü25 noch dafür? Natürlich sind die 17 Jährigen naiv pur. First Love ist naiv.
Ich bin Ü50 und lese noch immer gern mal ein Jugendbuch. Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht mehr daran erinnern könnte, wie es ist, 15 zu sein. Und die Jugendbücher von heute sind so oft soooo viel schöner als zu meiner Teeniezeit.
Du meinst sicher YA hinsichtlich Lovestorys. Diese Liebesromane für junges Publikum. Da stimme ich Dir zu: es ist eigentlich immer dasselbe. Ich bin aus dem Alter schon länger raus, erwarte von einer guten Liebesgeschichte auch mehr als Sexzenen und naive Protagonisten ohne viel Hintergrundhandlung. Daher kann ich YA-Lovestorys auch nicht viel abgewinnen.
Wie ich vor Kurzem erstaunt feststellen musste: YA umfasst aber auch Jugendbücher mit Abenteuer, Fantasy, Mystery, Dystopie, was-auch-immer. Und da muss ich sagen, lese ich auch ab und an gerne eines - auch wenn ich nicht mehr der Zielgruppe angehöre. YA hätte ich bis vor Kurzem auch nur bezogen auf die Liebesromane - alles andere hätte ich jetzt auch nicht als YA bezeichnet.
Ja, wenn man Kinder oder Enkel hat verstehe ich das. Dann muss man mitreden können.
Aber sonst? Eher bizarr.
Okay, alle anderen Genre, die du hier aufgezählt hast, interessieren mich nicht. Ich brauche Realismus und entweder heute oder Vergangenes. Mit 3000, oder Vampiren, Hexen etc. kann ich nichts anfangen. Hab den Hype in meiner Jugend mit HP und Twilight nicht verstanden. Fand Mr Darcy definitiv ansehnlicher
Vllt bin ich auf eine andere Art auch komisch
Naja… Wenn du die Leser:innen so klassifizierst, dürfest du in Konsequenz ja überhaupt keine Bücher mehr lesen, die sich außerhalb deiner eigenen (aktuellen) Lebensrealität bewegen. Viel Spaß bei der Buchauswahl.
Es gibt auch sehr gute sehr realistische Jugendbücher. Genau die sind es, die ich gerne lese.
Wenn man nur noch Bücher lesen soll, die dem eigenen Alter und der eigenen Realität entsprechen, dann schränkt das den Lesehorizont aber gewaltig ein. Das Schöne an der Literatur ist doch, dass man in tausende andere Welten und Realitäten eintauchen kann, meinen eigenen Alltag erlebe ich live, den muss ich nicht noch hundert mal in Romanen nachempfinden. Ich bin übrigens fast 50 und habe trotzdem noch nicht vergessen, wie es ist, jung zu sein, deshalb lese ich ganz gerne YA/NA Romane.
Ich kaufe nicht gewonnene Bücher auch eher selten (meistens funktioniert es über Tausch). Was die Verlage bei mir aber fast immer erreichen ist, dass ich bei Büchern, die mir gefallen haben, die Fortsetzung(en) kaufe. Und ich weiß, dass ich da nicht die einzige bin. Von daher erreichen sie schon etwas.
Inzwischen lese ich auch kein Fantasy mehr, mein Lesegeschmack hat sich über die Jahre verändert. Abenteuer á la Indianer oder Seefahrer gerne, auch Jugendbuch - aber sonst lese ich vorwiegend Romane und das aus dem historischen Bereich.
Ich wollte nur ausdrücken, dass bei YA bzw. Jugendbuch nicht ab 18 Jahren Schluss ist. Jeder soll das lesen, was ihm gefällt. Zudem liest man ja auch, um mal eine Auszeit von der Realität zu haben - liest man nur innerhalb seiner eigenen Lebenswirklichkeit, kann man genauso gut raus gehen und Leute vor Ort beoachten. Lesen ist für mich Eintauchen in Geschichten - diese müssen doch nicht zwangsläufig mit der eigenen Wirklichkeit zu tun haben. Gerade in der Pandemiezeit. Coronabücher lese ich nicht, das hab ich in natura, wenn ich aus dem Fenster sehe…
Da Du Twilight ansprichst: dann ist doch komisch, dass die Reihe so viele Fans gerade unter älterem Publikum hat / hatte. Ich finde, diese Buchreihe hat gerade alle Altersgruppen angesprochen, eben weil es eine zeitlose Geschichte ist. Andere würden das auch von Harry Potter behaupten (gefällt mir persönlich jetzt wiederum nicht) oder von Romanen wie Die unendliche Geschichte oder ähnlichem. Jugendbuch kann durchaus auch von Erwachsenen gelesen werden - bizarr finde ich das nicht (da gibts Adult-Genres, die finde ich bizarr, aber das ist ein anderes Thema).
Sehe ich auch so - vor allem finde ich es etwas engstirnig, zu behaupten, dass man das Ganze nur liest, um mit Kindern / Enkeln „mitreden“ zu können. Mir würde im Traum nicht einfallen, etwas, das mich null interessiert, zu lesen, nur um mitreden zu können. Ich lese, was mir persönlich gefällt.
Vielleicht, weil es leichte Unterhaltung ist, zur Entspannung .
Ich bin Ü40 und lese ab und an mal ein NA Buch.
Außerdem höre ich regelmäßig YA und NA und sogar Benjamin Blümchen/Kira Kolumna als Hörbuch während ich Hausarbeiten mache. Aus dem einfachen Grund, dass die Handlungen nicht so komplex sind und ich es gut nebenbei hören kann, auch wenn zum Beispiel mal der Wasserhahn rauscht oder so.
Ich schaue auch gerne Teenie Serien im TV zur Entspannung .
Young Adult und New Adult sind aber nicht das selbe, sie Unterscheiden sich im Alter der Figuren und im momentanen Lebenspunkt.
First Love ist selten das Hauptthema von NA, oder nur eins von vielen.
Naiv sind doch auch viele Protagonisten die schon etliche Jahre mitten im Leben stehen.
Ich bin 31 Jahre, lese so ziemlich jedes Genre, auch YA & NA. Bizarr oder komisch (bin) finde ich das nicht.
Die Bücherwelt ist riesig und bunt, Scham wegen irgendwelcher Genres für die ich „zu alt“ bin, finde ich da völlig unangebracht.
Natürlich kann ich auch manche Büchergeschmäcker nicht wirklich nachfühlen, muss ich doch aber auch nicht.
Trotzdem würde ich nie eine|n Leser|in für ihren Geschmack/Buch bewerten oder verallgemeinern.
Grüße
Bei Amazon habe ich immer das Gefühl, dass die Konsumenten über die Flut der Mails stolpern und es oft ein Versehen ist, tatsächlich das Buch schlecht zu bewerten.
Erst bekommt man eine Frage zu einem Artikel, dann die Bitte um die Bewertung des Verkäufers und dann den Ratschlag, doch eine Rezension zu verfassen. Zack, zugespamt von digitalen Müll und schon geht der 1 Stern für den Verkäufer plötzlich an den gekauften Artikel.
Zumindest glaube ich das in meiner Naivität, dass User zu oberflächlich lesen, statt zu dusslig zum Unterscheiden sind.
Ich finde es nachvollziehbar, wie du es beschreibst. Ein Kunde X bewertet normalerweise nicht, will nur seine Ware erhalten. Ist er/sie dann mal unzufrieden - und nur deshalb motiviert - zack, steht der Text „irgendwo“. Ich erinnere mich mit Schaudern an die Zeit, als amazon Kundenreklamationen in ein offenes Forum verlegte - und die Leute dort Namen und Bestellnummern eintrugen in der Annahme, sie wären direkt beim Kundenservice.