Jetzt kommt im Abschnitt drei auch noch der echte Milchmann hinzu, ein Freund der Mutter. Trotzdem ist es für mich immer noch schwer zu lesen. Die langen Sätze, die Menschen ohne Namen, das erfordert einiges an Konzentration bin Lesen. Ausser die beiden Milchmänner, die kann ich ganz gut zuordnen.
Wie viele Andere finde ich auch, dass das Buch Konzentration erfordert. Diesen Teil habe ich als anstrengender empfunden als den davor, aber das kann auch an mir selbst gelegen haben. Ich finde besonders die eskalierende Situation mit dem Milchmann (dem falschen ) interessant.
Wunderbar zusammengefasst! Das unterschreibe ich direkt!
Meine Lesefluss würde ich auch als irgendwie atemlos bezeichnen. Am Anfang hatte ich noch probiert jeden Satz in mich aufzunehmen, fand aber, dass ich mich dadurch nicht richtig auf die Geschichte und deren Inhalt konzentrieren kann. Ich habe mich dann mehr in die Sprache versetzt, etwas schneller gelesen und hatte so eine etwas aufgeregte junge Frau vor meinem geistigen Auge, die mir ihre Geschichte erzählt. Ungeordnet, wie man eine Geschichte beim ersten Mal erzählen würde.
Das hat mir jedenfalls beim Lesen geholfen und mich in der Geschichte leichter vorankommen lassen.
Diese Szene fand ich auch schrecklich. Ich war regelrecht angewidert und hatte mit mir zu kämpfen. Trotzdem würde ich auf den Abschnitt im Buch nicht verzichten wollen. Die Gräueltaten des Krieges und der Umgang der Bevölkerung (und explizit vor/mit den Kindern) war für mich bezeichnend. Ich habe die Schilderung außerdem als einen „Schlag unter die Gürtellinie“ wahrgenommen, weil damit keiner gerechnet hatte und selbst den „Feinden“ diese Form der Bösartigkeit nicht zugetraut worden war.
Ich habe übrigens Gänsehaut, während ich das schreibe. Das war wirklich ein furchtbarer Moment im Roman.
Hm, deinen Kommentar hätte ich eher lesen sollen bei zu rezensierenden Büchern tue ich mich sehr schwer damit, über Details hinwegzugehen; in der Angst, etwas zu übersehen oder zu verpassen - aber in diesem Fall wäre es wohl eher ein Gewinn gewesen…
Geht mir ähnlich Mit der Konzentration - ich hatte das Lesen dieses Buches eine Weile unterbrochen, da ich an dieser Leserunde teilnehmen wollte; und kam sehr schwer wieder in den Text rein… der konsequente Verzicht auf‘s Konkrete ist schon manchmal eine Herausforderung!
Wie bei diesem Zitat: „ „Wie jemand, ein ganz gewöhnlicher Mensch von der anderen Seite der Hauptstraße, einmal ziemlich prägnant im Fernsehen sagte, nachdem er verkündet hatte, er wolle jeden Menschen meiner Religion in meiner Gegend, also alle in meiner Gegend, umbringen, weil irgendein Staatsverweigerer aus meiner Gegend auf die andere Seite der Hauptstraße gegangen war und viele Menschen seiner Religion in seiner Gegend mit einer Bombe in den Tod gerissen hatte: »Schon erstaunlich, was für Gefühle in einem schlummern.“
Äh ja… wer, welche Seite, welche Religion doch gleich?!
Während aus dem Buch schon hervorgeht, wer auf welcher Seite steht, glaube ich, dass genau dieser Satz verdeutlicht, dass es darauf gar nicht ankommt. Gräueltaten wurden im Nordirlandkonflikt von allen Seiten begangen.
Sollte eher ein Beispiel für die Themen Konzentriertes Lesen und Wiedereinstieg nach Leseunterbrechung sein - nachdem ich zwei, drei andere Bücher in der Milchmann-Lesepause gelesen hatte, fiel es mir bei Sätzen wie diesem sehr schwer, da wieder reinzufinden… die mentale Legende über die beteiligten Personen ließ sich mit so einem Satz nicht mal eben abrufen