Ich bin ein bisschen neugierig was liest du denn so für Bücher, dass dir das Thema so selten begegnet?
Ich finde, es ist zur Zeit allgegenwärtig und gehört zum Glück ganz und gar dazu.
In meinem aktuellen Krimi ist ein homosexuelles Pärchen unter Mordverdacht, im letzten Buch hat die jüngste Schwester überraschend eine Frau kennengelernt und im Krimi davor war die Leiche transsexuell.
Das ist wie in meinem Freundeskreis, vor 15 Jahren war alles, zumindest nach außen hin, hetero. Inzwischen ist es bunt gemischt und absolut kein wichtiges Thema mehr. Selbst meine Kinder finden eine Familie mit zwei Müttern völlig normal, nicht weiter beachtenswert und würden bei unserem Kumpel, der vor ein paar Jahren noch eine Geigerin war, niemals Deadnaming betreiben.
Daher frage ich mich tatsächlich, wie jemand diesem Thema aus dem Weg gehen kann, außer er gibt sich sehr große Mühe.
Es ist super, dass all diese Themen mittlerweile so normal geworden sind, dass sie einem vielleicht gar nicht mehr so ins Auge springen. Auch in meinen „normalen“ Büchern kommen diese Themen vor, weshalb ich sie aber noch lange nicht für dieses Thema hier vorschlagen würde. Auch ich verstehe unter der Frage hier Bücher, die sich speziell einem der Themen, die zum Pride Month passen, widmen - und solche Bücher sind mir in den letzten Monaten auch nicht untergekommen bzw. habe ich kein spezielles Buch zu einem passenden Thema gelesen. Ich glaube, das meint auch @laeuferbiene .
Außer man ist halt konservativ, verbohrt, Bonus aus Dunkeldeutschland…
Ich sehe es doch bei Kollegen und Kunden. Wenn die Kollegin mit einem (beispielsweise) Ansprechpartner telefoniert, der sie vorher in der Mail mit „Sehr geehrter Herr Soundso“ angesprochen hatte, kommt garantiert hinterhergeworfen noch ein lachendes „Vielleicht bin ich ja auch divers, wer weiß?“…
Brüller. Jeden Tag solche Brüller
Da ich gestern den zweiten Teil begonnen habe, sind mir diese Bücher zum Thema eingefallen. Der erste Teil „Das Haus in der Half Moon Street“ und nun „Der Mord in der Rose Street“ spielen in London 1880. Leo Stanhope wurde als Frau geboren, lebt nun aber als Mann in London. Im ersten Teil wird seine Geliebte Maria ermordet und Leo macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Im zweiten Teil wird er nach einem Mord zum Aufpasser über zwei Waisenkinder und sucht nun nach dem Mörder der Mutter.
Ich lese gerne Krimis, die im 19. Jahrhundert spielen. Hier macht das ungewöhnliche Leben des Protagonisten die Geschichten spannend, da er verdeckt leben muss und immer Angst hat, dass sein „falsches“ Leben aufgedeckt wird, denn zu dieser Zeit bedeutete das Irrenhaus. Mir gefällt Leo sehr gut und ich mag die Reihe!
Da ich selbst hier (aka Sachsen) wohne, hab ich mir das erlaubt
Hier in der Hauptstadt der Herzen geht’s zwar, aber unsere Kundschaft ist vom Typ Handwerker und kommt zumeist aus den Käffern im näheren und weiteren Umland… Die Vorurteile kommen nicht von Ungefähr. Es ist gruselig, was man da so hört
Sorry, dass ich Deine Antwort erst heute gesehen habe.
Ich denke, es ist auch ein Unterschied, ob jetzt ein homosexuelles Pärchen in einem sonst herkömmlichen Roman vorkommt oder ob es sich explizit um Gay Literatur handelt. Ersteres ist mir schon häufig begegnet, das andere ist einfach nicht meine Leserichtung. Das ist auch ganz neutral und wertungsfrei, so, wie ich z.B. auch keinen Horror oder blutige Thriller lese.
Bei oben gestellter Frage bin ich einfach von Gay Literatur-Empfehlungen ausgegangen, nach denen da gefragt wird, also explizit was in eben diese Richtung. Möglicherweise ist die Freitagsfrage aber auch missverständlich interpretierbar
Danke an alle, die Licht ins Dunkel gebracht und den Begriff „Pride Month“ erklärt haben!
Rowan & Ash (sowie weitere Bücher des Autors)
I kissed Shara Wheeler
Die Totenbändiger (sowie weitere Bücher der Autorin)
Emanio – Der Schöne und das Biest
éclair (4 Manga-Anthologien)