eine Woche ist vergangen und es ist wieder Zeit für die Freitagsfrage der Woche. Heute möchten wir ein wenig mehr über unsere tolle Community erfahren. Aus diesem Grund fragen wir heute:
Welchen Titel würde das Buch eures Lebens wohl tragen?
Wir sind schon sehr gespannt auf eure Antworten!
Ein schönes Wochenende wünscht
Euer Vorablesen Team
„Am Ende zählen die guten Erinnerungen“
Und davon dabe ich sehr viele. Rückschläge, Krankheiten, das gabs natürlich, aber in jedem Schlechten versteckt sich irgendwo auch etwas Gutes.
Vor vielen Jahre, ich war gerade 24, verließ ich von heute auf morgen einen sicheren Job im öffentlichen Dienst, um mit meiner Freundin (sie stand kurz vor ihrem Abi) einfach abzuhauen. Es war schönes Wetter, sie wollte an die französische Atlantikküste, ich hatte ein Auto – wir fuhren einfach los.
Meinen Job war ich natürlich auch los, aber die Reise möchte ich nicht missen. Es war ein Abenteuer – ohne viel Geld bis nach Nordafrika und auf die Kanarischen Inseln, wo wir ein interessantes und glückliches Jahr verbrachten. Das hat mein weiteres Leben geprägt.
Es war eine spontane Entscheidung – hätten wir vor dem Aufbruch darüber nachgedacht, die Konsequenzen überlegt, wir wären nie gefahren. Meine Verwandtschaft hat das nie verstanden und mir Vorwürfe gemacht. Ich habe dazu nur geschmunzelt und mir gedacht: Ihr wart nicht dabei, ich würde jederzeit wieder so handeln…
„Fröhlich und optimistisch durchs Leben gehen - wie man es schafft, sich von anderen nicht fertigmachen zu lassen“
Ich wurde als Kind und Teenager leider viel gemobbt. Und habe es trotzdem geschafft, mir meine fröhliche Art zu erhalten - bzw. als Erwachsene wiederzufinden
Das war ich ja nicht allein, ohne meine Freundin wäre ich sicher nicht gefahren. Wir haben uns gegenseitig Mut gegeben. Und später gestanden wir einander, dass jeder von uns auf den ersten paar hundert Kilometern dachte, der andere würde bestimmt gleich sagen: „Ist doch 'ne blöde Idee – kehren wir wieder um!“ Gesagt hat es aber keiner. So fuhren wir immer weiter. Das war unser Glück…
Bei der Frage nach dem Buch meines Lebens ist mir ein Stein eingefallen - mein Lebensstein. Diese Geschichte habe ich schon ein- oder zweimal erzählt und jetzt zum erstenmal aufgeschrieben.
Ein Stein wie ein Leben – mein Lebensstein
Als ich vor einigen Jahren mit meinem Mann im Urlaub auf Zypern am Strand saß und aufs Wasser schaute, ging es mir seelisch und körperlich nicht gut – da entdeckte ich einen Stein, den ich bis heute immer wieder in die Hand nehme und dabei über das Leben nachdenke. Den meisten Menschen wird mein Stein recht nichtssagend erscheinen, für mich ist er besonders. Er ist nur so groß, dass ich ihn in einer Hand halten kann, er ist zum Teil glatt, hat aber auch Ecken und Kanten, sogar einige „Stufen“ sind zu erkennen. Auch farblich ist mein Stein nicht gerade auffallend, er ist gräulich, hat aber einige helle Streifen, die mich an Wege und Kreuzungen und damit wieder an Situationen und Stationen in meinem Leben erinnern. Wenn ich meinen Stein in die Hand nehme, fühlt er sich kalt an, doch bald spüre ich, wie die Wärme von mir in den Stein übergeht, bis wir beide dieselbe Temperatur haben. Dann gibt er mir Halt und Sicherheit. Für mich ist der Stein ein ganz besonderes Phänomen, für jede andere Person wahrscheinlich: ein nichtssagender Stein.
Den Satz aufzuschreiben, der auch noch zur Geschichte meines Steins gehört, fällt mir nicht ganz leicht: Als wir eine halbe Stunde später wieder im Hotel waren, bekam ich einen Anruf – meine Mutter war gerade verstorben.