Nr. 101: Gibt es Sätze in Rezensionen, die ihr nicht mehr lesen könnt, weil sie immer wieder vorkommen?

Ich finde ein Inhaltsangabe in einer Rezension schon hilfreich.

Mir ist es oft passiert, dass ein Buch sich in eine ganz andere Richtung entwickelt hat, als ich vom Klappentext her erwartet hätte. Das muss natürlich nicht immer etwas Negatives sein, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass die Verlage bei der Formulierung der Klappentext vor allem darauf achten, welcher sich am besten verkauft.
Da ist es schon nützlich, zu sehen, wie andere Leser den Inhalt wahrgenommen haben.

Aber selbstverständlich soll es bei einer Rezension nicht in erste Linie um die Inhaltsangabe gehen. Wenn eine Rezension - was leider auch immer wieder vorkommt - zu 90% aus einer Nacherzählung des Inhalts besteht, halte ich das auch für sinnlos.

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Witzig, meine Vorlieben sind fast das genaue Gegenteil von Deinen :wink:
Da sieht man, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind.

die Gefahr ist aber, wenn du den Inhalt grob weitergibst, trotzdem schon was zu erfahren, ohne dass es vom Erzähler als Spoiler wahrgenommen wurde. Gerade eben wenn das Buch sich im Nachgang in eine andere Richtung entwickelt.

Eine Inhaltsangabe gehört für mich dazu. Oft verrät der Klappentext sogar zuviel um Spannung zu erzeugen und dann ist die Luft raus. Auch finde ich es unfair was bei “ein ganzes halbes Jahr” eben nicht im Klappentext gestanden hat, oder die Kleinigkeit, die aus der Totenfrau eine ganz andere Blum gemacht hat als der Klappentext hergab. Wer völlig überrascht werden will, sollte einfach keine Rezis lesen. Ich lese nur Sachbuch Rezis, Rezis von Büchern die ich gelesen habe und welche von Büchern die ich nie lesen würde. Das sind meist die, wo ich richtig gut lachen kann.

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Mir rollen sich die Zehennägel auf, wenn jemand den Titel des Buches, den Namen des Autors und/oder Namen der Protagonisten falsch schreibt. Heute erst in einer Rezension zu ‘Ab morgen wird alles anders’ gelesen: 'Gabaldas Figuren haben Persönlichkeit.'
Und den Klappentext einfach nur etwas ausführlicher beschreiben finde ich auch nervig, dann ärgere ich mich richtig, dass ich die Rezension gelesen habe, der Rezensent das Buch aber sehr offensichtlich nicht.
Und die Wörter ‘Rezession’ und ‘Triologie’ gehen gar nicht.

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Ich habe vor wenigen Tagen in einer LR den Namen einer der Protagonisten versemmelt. Keiner gemeckert, irgendwann ist es mir aufgefallen. Ziemlich am Ende des Buches gab es eine Stelle wo dieser Name an einer wichtigen Position stand und… falsch geschrieben wurde. Da ich mit den Namen die bisher 3 Bände gehadert habe, hab ich das dem Autor unter die Nase gerieben, aber spöttelnd, froh nicht allein da zu stehen erfundene Namen zu kreuzigen. Wenn der Name Martha ist und ich beim ersten Lesen Magda draus mache IST das Magda. Jon,John, Jonas? Egal. Ich schlachte Namen. Es gibt auch Gründe, warum ich Rezi schreibe. Führe ich hier aber nicht weiter aus. Ich gebe aber zu, dass ich bei den vielen Belanglos Rezis in Versuchung gerate Bücher zu rezensieren, die ich nicht gelesen habe.

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Oh, so etwas kann mir auch passieren bzw. passiert es mir.
Ich hab mal in einer Rezension aus einer April eine Alice gemacht hüstel

dann ist dir sicher aufgefallen, dass ich die zwei Namen vorher richtig geschrieben hatte. Manchmal macht man halt “TIpfeler”

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Das wäre ja, als würde man beim Autofahren voraussetzen, dass es immer geradeaus geht. Natürlich lassen sich auch grammatikalisch richtige Texte NICHT flüssig lesen, und ob ein Satzbau holprig ist oder nicht, ist, denke ich, eine persönliche Sache - je nachdem, wie gut man klar kommt mit sowas. Ich schreibe bei Rezensionen immer dazu, ob für mich das Buch flüssig zu lesen war, denn das hat einen sehr großen Einfluss auf meinen “Lesegenuss”.

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Oh. Echt?! Ich meine, ich hätte irgendwo gelesen, dass eine kurze Beschreibung des Covers in die Rezension hineingehört. Ich muss zugeben, dass ich das meistens auch kurz anspreche, weil das Cover ja sehr oft DER Faktor am Buch ist, ob ich mir überhaupt den Klappentext oder eine Rezension anschaue oder gar mein Leseinteresse geweckt wird. Wenn ein Cover dann schon unstimmig, abstoßend oder richtig toll ist, beeinflusst das den potenziellen Kunden m. M. n. doch sehr.

Klappentext:
Ich kopiere nicht den kompletten Klappentext, aber manchmal hat es ein, zwei Sätze die besonders prägnant, lustig und/oder treffend sind - und die halte ich durchaus für gelungene Aufmacher bzw. Starts für Rezensionen.

Wenn ich selbst Rezensionen lese, dann finde ich (oft ausufernde) Inhaltsangaben öde und da ist es mir echt egal ob das Klappentext ist oder eigene Worte. Mich interessieren dann eher formalere „Daten“ - schlüssige, logische Geschichte, angenehmer Schreibstil/Sprache, Länge der Sätze, Spiel mit der Phantasie des Lesers, konnte es den Leser „packen“ usw. Das ist sehr sehr subjektiv, aber genau darum ja so spannend :grinning:

Was mich auch extrem nervt ist:

  • das Wort Rezession
  • wenn in der Überschrift nur Buchtitel/Autor steht (das gilt auch für Leseproben).
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Es geht ja nur darum, wo ich wegklicke. Das kann beim Rezensionsschreiben jeder halten, wie er will. Aber ich denke mir Folgendes: Ein Buch, bei dem ich die Rezi lese, hat auf irgendeine Art schon mein Interesse geweckt. Also kenne ich zu 90 Prozent den Klappentext. Und falls ich ihn nicht kenne, will ich trotzdem nicht den Klappentext, sondern eigene Worte des Rezischreibers. Wenn jemand es nicht mal hinkriegt, eigene Worte für den Inhalt zu finden, so denke ich mir, ist er auch unfähig, eine Rezension zu schreiben, die mein Interesse wecken kann, also verschwendet er meine Zeit, wofür ich nicht bereit bin, also weg damit. Dasselbe gilt fürs Cover. In 99 Prozent aller Fälle sehe ich das Cover bei einer Rezi. Wer anfängt, es mir zu beschreiben (Ausnahmen sind besondere Griffigkeit oder Gestank oder ähnliches), verschwendet ebenso meine Zeit. Und Zeit verschwende ich lieber selbst, dazu braucht es keine (für mich schlechten) Rezensionen.

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Ich bin so oder so kein Fan von Klappentexten…aus dem Grund,weil sie entweder zu viel verraten oder ich das Gefühl nach dem Lesen des Buches habe, dass hier ein ganz anderes Buch beschrieben wird.Daher schätze ich in Rezensionen eine kurze (!) Inhaltsangabe und handhabe dies auch so in meinen Rezensionen. Einfach weil ich voreingenommen davon ausgehe, dass was ich schätze auch anderen Lesern gefällt…kleiner Scherz am Rande! Beim Cover ist es so, dass ich das nur erwähne,wenn es aus irgendeinem Grund aus dem Rahmen fällt.Alles andere ist in Rezensionen ein Platzfüller…denn ein Leser sollte ja fürs Lesen unbedingt Augen im Kopf haben, da kann er sich das Cover ja auch selbst anschauen.

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Diese Freitagsfrage zeigt wunderbar, dass es eben nicht “die” Rezension gibt und auch nicht “den” Rezensionsleser. Geschmäcker sind bunt und vielfältig und das finde ich schön. Wäre ja auch furchtbar öde, wenn alles gleich wäre. Dann könnten die Verlage Formulare verteilen, die man zum Buch ausfüllt. Igitt.

Ich persönlich brauche auch nicht wirklich eine Coverbeschreibung in einer Rezension. Mir hat es aber bei meiner Katzenbuchsammlung geholfen, wenn ich mal wieder ein vergriffenes Schätzchen gefunden habe, das nirgendwo mit Bild im Netz zu finden war, es aber Rezensionen gab, die das Cover erwähnten. Also bei alten Büchern, die vor Internetzeiten auf den Markt kamen, kann das echt helfen. Nur interessiert sich für die natürlich nur eine kleine Gruppe, das ist mir schon klar.

Bei neuen Büchern ist es meist nicht nötig, gibt ja Fotos. Auch wenn Verlage gern mal Cover austauschen und es dann mehrere Versionen ein und desselben Buches gibt.

Cover sehe ich mir eigentlich immer erst dann genau an, wenn ich das Buch in Händen halte. Die Fotos im Netz geben meist die besonderen Feinheiten gar nicht wieder. Aber ob das für den Inhalt eines Buches wichtig ist, muss wieder mal jeder für sich selbst entscheiden.

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Ich mein(t)e es ganz und gar nicht böse. Jeder vertippt sich mal. Mich stört es eben einfach, wenn ich sowas in einer Rezension sehe.

Da muss ich Dir widersprechen. Nicht jedes Buch lässt sich flüssig lesen. Es gibt genug Bücher, bei welchen man sich immer wieder überlegen muss, was der Autor/die Autorin mit diesem Wort bzw. Satz gerade meint. Da kann man nicht von flüssig lesen sprechen. Daher ist für mich der Satz weder ab gedroschen noch aussagelos! Und es ist alles andere als banal!

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Stimmt natürlich, man muss beim Verfassen der Inhaltsangabe darauf achten, nicht zu viel zu erzählen. Also im Zweifelsfall lieber kürzer schreiben.

Allerdings kann es Dir auch beim Klappentext passieren, dass dort zu viel verraten wird.

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Da gebe ich dir Recht, warum sollte ich nicht flüssig schreiben?
Fließend vielleicht, mich stört der Ausdruck überhaupt nicht. Es zeigt doch das sich das Buch sehr gut liest… Genauso dürfte man nicht den Ausdruck es liest sich zäh verwenden…
Was mich stört ist das neue Modewort Haptik, musste erst mal googelt was damit gemeint ist, es kommt aus dem griechischen und heißt so viel wie anfassen und wie etwas sich anfühlt…
Bücher sind Geschmacksache, genauso wie Aufsätze sagte mir mal ein Lehrer, dem einen gefällt es, dem anderen nicht…

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Da hast Du recht :slight_smile:
Es ist ja auch gut, dass verschiedene Leute ihre Rezensionen auf unterschiedliche Weise abfassen. So wird jeder irgendwo die Informationen finden, die er erwartet.

Eine Beschreibung des Covers halte ich persönlich in den allermeisten Fällen (sehr ungewöhnliche Covers mal ausgenommen) für überflüssig.
Natürlich ist das Cover oft der Grund, warum man überhaupt auf ein Buch aufmerksam wird. Aber in dem Moment, in dem ich die Rezi lese, bin ich ja schon (auf welche Weise auch immer) auf das Buch aufmerksam geworden und ab diesem Zeitpunkt interessiert mich ausschließlich der Inhalt!
Auch wenn ich bei einem älteren Buch vorher nicht die Möglichkeit habe, das Cover zu sehen, würde das alleine mich nicht vom Kaufen bzw Lesen abhalten.

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So meinte ich das gar nicht. Bei meiner Sammlung gibt es verschiedene identische Bücher mit unterschiedlichen Covern. Da ist für mich eine Info dann super, wenn kein Bild vorhanden ist. Aber mir ist schon klar, dass das eine Ausnahme ist. Bei diesen Büchern hilft mir tatsächlich sogar der abgetippte Kappentext, weil der auch selten hinterlegt ist.

Bei neuen Büchern ist beides natürlich nicht nötig, da hier in der Regel alles vorhanden ist.

Ok, dann hatte ich das falsch verstanden.
Aber ich stimme Dir jedenfalls zu, dass solche Fälle die Ausnahme sind.