Nr. 101: Gibt es Sätze in Rezensionen, die ihr nicht mehr lesen könnt, weil sie immer wieder vorkommen?

Büchereule und einige Leseforen sehen das gerne und auch Verlage…
Sie geben das auch in Mustern vor…

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Wenn mich wirklich was an Rezensionen nervt, dann ist das betonte Subjektivität. Mir ist bewusst, dass Rezensionen zwar immer subjektiv sind, auch wenn man sich um Objektivität bemüht, aber wenn jemand in der Rezension anfängt zum Fangirl oder Fanboy zu werden, kann man eigentlich davon ausgehen, dass keine Auseinandersetzung mit dem Buch mehr folgt.
Genauso stört es mich, wenn jemand davon schwärmt, wie hübsch das Cover doch ist. Ja, Buchcover sollen ansprechend sein und auch zum Kauf verleiten, andererseits sind sie total beliebig und sagen nichts über das Buch aus. Selbst die gleichzeitig zum Hardcover erscheinende Taschenbuchausgabe kann ein ganz anderes Cover haben. Ich vergleiche das gerne mit einer Pralinenschachtel oder Schokoladenverpackung. Wenn da eine Pralinen- oder Schokoladensorte drauf steht, die ich nicht mag, dann kaufe ich mir die Pralinen oder die Schokolade auch nicht, selbst wenn die Schachtel das schönste Motiv zeigt, das ich je gesehen habe. In einer Rezension mit dem Klappentext anzufangen, finde ich dagegen völlig okay, weil der tatsächlich was über den Inhalt aussagt. Allerdings muss danach eine Auseinandersetzung mit dem Buch folgen, weil mir ansonsten die Eigenleistung und der eigenständige gedankliche Aufwand fehlt. Solange sich Spoiler in Grenzen halten und weder etwas über Überraschungsmoment noch Ende einer Geschichte verraten, finde ich sie in Ordnung. Bei manchen Begründungen, warum man etwas so oder so sieht, lassen sich leichte Spoiler auch gar nicht vermeiden. So kann ich beispielsweise sagen, dass ich das Verhalten der Protagonisten beispielsweise in einer Streitsituation unlogisch finde, habe damit aber nichts über die Streithintergründe oder den Inhalt des Streits gesagt und somit nur verraten, dass ein Streit in der Handlung vorkommt.

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Weil gefühlt in fast jeder zweite Rezi mit diesem Satz die eigene Meinung beginnt und ich die Aussage recht sinnfrei finde. “Gut reingekommen” - was bedeutet das? Finde ich die Handlung spannend, fesseln mich die einzelnen Handlungsstränge, sind die Protagonisten und die Handlungsorte interessant, gefällt mir die Sprache? - das wären für mich wichtige Aussagen.

Aber jeder Leser kann seine Rezension in seinem Stil verfassen, das finde ich in Ordnung und deshalb gibt es Rezensenten, deren Beiträge mich interessieren und andere eben weniger.

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Mh, okay. Ich benutze den Satz um zu beschreiben, dass ich mich in die Geschichte reindenken konnte. Meistens bezogen auf den Schreibstil. Manchmal finde ich nämlich gar keinen Weg in die Geschichte, weil die Handlung und die Figuren so weit weg sind, oder der Schreibstil so wirr ist, dass ich nicht in einen Lesefluss komme, der mich dann mitreißt. :smiley: Aber die anderen von dir erwähnten Punkte arbeite ich quasi separat ab. :smiley: Danke für deine Erklärung.

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Ich benutze den Satz “Ich bin gut in das Buch reingekommen” auch oft. Für mich bedeutet das, dass ich schnell Zugang zu dem Buch gefunden habe. Diese Aussage finde ich vor allen bei Reihen wichtig, da man manchmal ohne Kenntnis der Vorgängerbände etwas hilflos dasteht.

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Ich benutze ehrlich gesagt den Satz auch oft.
Ein Schreibstil kann noch so toll und fesselnd sein, und trotzdem kann es passieren, dass ich nicht reinkomme, aus welchen Gründen auch immer. Gut reinzukommen bedeute für mich, dass ich mich wohl in der Geschichte fühle und gespannt bin, weiterzulesen.

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bei einem Krimi/Thriller fände ich Wendungen gut - solange die Rezension nicht allzu deutlich darauf hinweist, von wem weg es geht oder zu wem hin

Ich mag den Satz “ist nicht meins” nicht.
Nicht nur in Rezensionen, sondern ganz im Allgemeinen.
Der ist so unspezifisch. Für mich bedeutet er “das gehört nicht mir”, es auf alle Lebensbereiche oder Umstände anzuwenden zeigt, dass die Sprache den Bach runter geht. Oder ist es so schwer zu schreiben “Krabben schmecken mir nicht”, “die Charaktere gefallen mir nicht”, “die Geschichte ist zu schräg, dass verstehe ich nicht” - als Beispiele.
Oder ist die Welt bereits so schnell lebig, das ich mich keine ernsthaften Gedanken dazu machen muss oder Begründungen suchen kann, warum mir etwas nicht gefällt.
Kommt mir manchmal wie das bockige Kind vor, welches “Nein” sagt, die Arme verschränkt und damit muss das Thema erledigt sein.

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Oh, das geht mir auch so. Das Beste was ich da mal gelesen habe war „Ich fand es so traurig als xy starb.“ :smiley: War die zweitwichtigste Figur und es war nicht am Anfang … Habe nach der Rezi auch überlegt, ob ich es überhaupt noch kaufen soll. Hab ich aber, zum Glück!

Schwierige Frage. Ich selber lese so gut wie keine Rezensionen, außer ich will ein ganz bestimmtes Buch dringend kaufen (was selten der Fall ist). Allgemein sage ich, dass weder Inhalt noch Länge einer Rezension pauschalisiert werden können. Manche scheinen ja richtig viele Rezensionen zu lesen, die Zeit habe ich nicht. Viel schlimmer finde ich Sätze in Thrillern, die immer wieder vorkommen wie „Dann sah er nur noch Schwärze“. Eine Rezension ist nicht nur für Leser, sondern auch für den Autor (denn der bekommt die meiste Kritik ab). Und wenn gar ein Verlag explizit eine Rezension verlangt, dann bekommt der die, darf sich aber nicht wundern, wenn dann drucktechnische Fehler (bei einer druckreifen Ausgabe) etc. bemängelt werden. So eine Rezension kann dann mal etwas länger sein.

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Da bin ich ganz bei Dir!

Was mich am meisten stört sind Rezensionen, die Nur aus Sätzen wie "Mir hat das Buch Super/überhaupt nicht gefallen. Wenn ich Rezensionen lese dann tue ich dies zum Zwecke der Kaufentscheidung oder um mir die begründete Meinung anderer einzuholen. Solche Rezensionen nützen mir nicht das geringste.

Ich lese nicht so häufig Rezensionen, als dass mir bestimmte Sätze oder Formulierungen unangenehm auffallen würden. Das Kopieren von Klappentexten oder ausführliche Coverbeschreibungen (wenn nicht wirklich besonders) finde ich ebenfalls eher unpassend und überspringe ich meistens.
Bei meinen eigenen Texten hingegen verwende ich sehr oft „mir persönlich (gefällt/gefällt nicht etc.pp)“, versuche es zu vermeiden und möglichst nur einmal pro Rezi zu nutzen. Aber das nervt mich schon selbst…

Kommt auf die Plattform an. Amazon schickt automatische Mails raus, bei denen Käufer gefragt werden, ob sie ihren Kauf bewerten wollen. Das verstehen viele falsch und handeln dann gern wie bei ebay - einen kurzen Satz und fertig.

Mich stört es aber auch generell wenn Rezensenten ihre Meinung nicht ausreichend begründen. Besonders wenn ich um eine Kaufentscheidung zu fällen Rezensionen lese, ist es für mich frustrierend wenn sich die Rezensenten widersprechen ohne ihre Meinung in einen angemessen Rahmen zu begründen.

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Wen stört das nicht? Sind nun aber nicht alle Rezensenten „Profis“.

Grundsätzlich kein Beinbruch, aber was mir etwas auf die Nerven geht ist, wenn standardmäßig der Satz

„Und darum geht’s“

verwendet wird.

Ich finde, man kann ja auch einfach so kurz was zum Inhalt sagen, ohne es extra groß anzukündigen :sweat_smile:.

ich versuche vor allem wenn mir ein Buch nicht gefallen hat, zu begründen warum es das nicht getan hat. Denn ich weiß ziemlich genau, dass mein Lesegeschmack mein persönlicher ist - und Sachen, die mir nicht gefallen für manche vielleicht eine absolute Kaufentscheidung sein können. Daher stimme ich dir absolut zu - nur zu sagen es hat mir gefallen oder nicht gefallen hilft mir nicht. Ich brauche das Warum für eine Entscheidung :smiley:

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Natürlich sind nicht alle Rezensenten Profis. Aber wenn man nach der Lektüre eine Meinung zu dem Buch hat sollte jeder imstande sein diese auch zu begründen, der Unterschied zwischen Amateur und Profi besteht meiner Answicht nach eher in der Art der Begründung. Während ein Amateur beispielsweise schreiben würde „Mir hat die Hauptfigur gut gefallen weil sie stark,sympahtisch und schalu war“ würde ein Profi eher schreiben "Der Hauptprotagonist war mir sehr gefallen da er sich trotz der vielen Widerstände und Probleme durchsetzten kann und dabei trotzdem hilfsbereit ist und stets an das gute in Menschen glaubt. Zudem handelte er immerzu umsichtig, vernünftig und war nicht naiv. Natürlich kann es auch vereinzelt vorkommen, dass man wirklich nicht in der Lage ist seine Meinung in einzelnen Punkten hinreichend zu begründen aber wenn dies der Fall ist sollte man es zugeben.

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Grins, das wäre genau so ein Satz, den ich nicht lesen wollte, würde ich denn Rezensionen lesen…:upside_down_face:. Nichts für ungut.

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