Ich habe gerade gestern das Buch „Mattanza“ aus dem Mare-Verlag erhalten. Klar, freue ich mich über die Rezensionsmöglichkeit und das Buch liest sich auch gut an. Enttäuscht bin ich allerdings, dass der Mare-Verlag eine „abgespeckte“ Version liefert (Taschenbuch). Das gebundene Exemplar erscheint dann offiziell für die Käufer.
Ich finde, dass das eine gewisse Abwertung der Rezensionsleser darstellt, oder wie ist Eure Meinung dazu?
Sollte das in die Rezension mit rein oder sollte man die Meinung dem Verlag mitteilen?
Ich habe mit dem Mare-Verlag bislang keine Erfahrungen.
Ich sehe es nicht als Abwertung, es geht schließlich primär um den Inhalt. Manchmal gibt es ja sogar eine Vorabversion also noch nicht mal ein gebundenes Buch (mir fehlt gerade das korrekte Wort) - wird meistens! aber angegeben.
Im Endeffekt gibt es meist ja sowieso später mehrere Versionen, ich würde evtl erwähnen dass das Taschenbuch gelesen wurde. Ich lese viele eBooks, da ist die Anzeige von Bildern, Karten oft schwieriger, das hängt aber mit dem Medium zusammen und ist unabhängig vom Inhalt.
Mir persönlich geht es immer nur um den Inhalt, die Story.
Wenn Vorablesen die Info vorliegt, gibt sie diese bei der Buchvorstellung schon an. Hier hat der Verlag wohl schlicht nicht Bescheid gesagt, dass es Leseexemplare (also speziell gekennzeichnete Bücher) sind, die verlost werden.
Ich verstehe nur nicht so ganz genau, warum es für Dich nun Grund wäre, das in der Rezension zu erwähnen und/oder warum Du Dich als „Rezensionsleser“ abgewertet fühlst.
Wenn deine Rezension in 5 Jahren noch gelesen werden sollte, wäre es für Interessenten uninteressant, ob du ein Leseexemplar bekommen hast. Falls darin ein Vermerk steht, dass es noch nicht die endgültige Fassung ist, folgt daraus für dich, dass du ohne Rücksprache nicht wörtlich zitieren sollst oder Fehler kritisieren, da die ja noch korrigiert werden könnten.
Auf ein Lob des Lesebändchens und des Vorsatzpapiers muss der Verlag aber leider verzichten.
Ich wollte das in erster Linie einmal anmerken. Eine Abwertung finde ich es gewissermaßen schon, weil wir halt so den wirklichen Eindruck (Verarbeitung etc.) nicht wirklich beurteilen kann. Aber vielleicht sehe ich es auch zu kritisch. Trotzdem vielen Dank für Deine Meinung.
Wir rezensieren doch die Inhalte. So oder so. Verarbeitung usw. sind bei Büchern nicht erwähnenswert. Wenn ein Buch so schlecht gebunden ist, dass es auseinanderfällt, dann lässt der Verlag das erst gar nicht raus. Lesezeichen und Farbschnitte sind Zierrat, für die Story selbst unwichtig. Ja, es gibt Leser, die das lieben und feiern, aber das ändert die Story nicht.
Logikfehler und Längen sind erwähnenswert. Ob das in einem TB oder HC ist, ist doch völlig egal.
Ich rezensiere seit mehr als zwanzig Jahren und habe Spielereien wie leuchtende Cover, Lesebändchen, Farbschnitt usw. immer nur als nettes Extra gesehen, kurz erwähnt, aber nie in den Fokus gestellt. Noch vor wenigen Jahren waren viele Rezensenten sogar ganz heiß auf spezielle Leseexemplare. Ich besitze ein ganz spezielles von Stephen King und freu mich noch heute sehr darüber. Regulator und Desperation in einem Buch. Man liest das eine, dreht das komplette Buch einmal um und liest das andere. Es kam als zwei Einzelbände auf den Markt und erst viele Jahre später als Doppelband.
Diese Vorabdrucke sind das Gegenteil von dem, was Du darin siehst. Sie werden ja speziell für Menschen wie uns gedruckt, um sie zu lesen, bevor sie auf den Markt kommen. Das schützt auch ein klein wenig den Verlag. Dein Buch kommt erst am 08.08. in den Verkauf. Du hast es bereits jetzt. Das ist Wertschätzung, nicht Abwertung.
Bei mir ist gestern auch „Mattanza“ angekommen und ich freue mich, dass ich dieses Buch vorab lesen darf. Dabei spielt es für mich keine Rolle, dass es sich um ein Vorableseexempar in Taschenbuchform handelt und nicht um die gebundene Ausgabe, die dann im Handel erscheint. Ich beziehe mich in der Rezension nur auf den Inhalt des Buches.
Grundsätzlich habe ich sogar Verständnis für alle Verlage, die Vorableseexemplare verschicken, die nicht so hochwertig sind wie die Kaufversion.
Bin ganz deiner Meinung. Ich habe mich sogar sehr gefreut, dass ich extra ein Leseexemplar erhalten habe. Mein allererstes und ich bin stolz wie Bolle!
Ich würde es in der Rezension nicht vermerken in deinem Fall.
Verarbeitung oder Papierqualität nehme ich nur in die Bewertung auf, wenn mich etwas sehr stört und es das kaufbare Buch ist. Beispielweise hatte ich einmal ein Buch, dass nach 100 Seiten lesen fast aus der Bindung ging. Bei Kinderbüchern finde ich das sehr wichtig, weil die Bücher da deutlich robuster sein müssen.
Ich würde es durchaus erwähnen, dass du ein TB rezensierst. So ein gedrucktes Buch ist ja auch ein sinnliches Erlebnis. Ich freue mich immer besonders, wenn ich ein Hardcover erhalte, das offensichlich mit etwas mehr Liebe gemacht ist und einen schönen Umschlag hat und vielleicht ein Lesebändchen.
Klar, der Inhalt ist das Wichtigste, und ich lese auch E-Books. Aber wenn es schön ist, ist das zusätzlich was Feines.
Natürlich steht auch für mich der Inhalt an erster Stelle. Aber ich hatte vor Jahren mehrfach (gute) Bücher, die, von ihrem damals gebräuchlichen Plastikumschlag befreit, entsetzlich nach Chemie stanken und tagelang irgendwo gelüftet werden mussten, bevor ich sie lesen konnte.
Oder es gab Bücher, die als ganzes Buch eine Dauerfolie trugen, die sich an manchen Stellen rasch ablöste. Es gab da 2 Sorten, manche konnte man vorsichtig total entfernen, andere beschädigten dabei das Bild auf dem Cover.
So etwas würde ich in einer Rezension schon erwähnen bzw. als Rezensionleser erfahren wollen. Und dabei kann es dann schon wichtig sein, welche Art Lesematerial genau man da rezensiert bzw evtl zu kaufen beabsichtigt hat.
Ich sehe ein Buch als Gesamtkunstwerk und erwähne Besonderheiten, die vom Mainstream abweichen. Auch wenn niemand ein Buch wegen der Qualität des Lesebändchens kaufen wird, ist mir diese haptische Ebene wichtig. Cover, Material und Schrifttype können die Entscheidung beeinflussen, ein Buch überhaupt erst auszuwählen/in die Hand zunehmen. Nachhaltigkeit bei der Herstellung könnte die Beziehung zu einem Lieblingsverlag stärken.
Da hier von User:innen bei den Vorablesen-Exemplaren sichtlich Wert auf hochwertige Hardcover gelegt wird - und eben nicht nur auf die Geschichte - finde ich es ziemlich widersprüchlich, dass das äußere Kleid einer Neuerscheinung im Rezensionstext auf einmal unwichtig sein soll …
Aber: ist die Art der Bindung eines Rezensionsexemplars für Nicht-Vorableser überhaupt relevant?
Da Verlage inzwischen erhebliche Probleme haben, ihre geplanten Auflagen termingerecht gedruckt zu bekommen, wäre ich da etwas toleranter. Du bekommst das, was verfügbar ist. Manche Verlage geben vom fertigen Buch abweichende Vorabexemplare heraus, andere tun das nicht und können deshalb evtl. ihre Exemplare erst später versenden.
Ich erwähne zwar eine Besonderheit des Covers oder einen tollen Farbschnitt, da ich aber die wenigsten Bücher behalte ist mir der Inhalt am wichtigsten.
Die Bindung ist dabei eine ganz andere Sache. Gerade z.B. bei Kinderbüchern sollte eine gute Bindung vorhanden sein. Vor längerer Zeit hatte ich ein teures Fachbuch gekauft bei dem nach kurzer vorsichtiger Behandlung Seiten herausfielen. Da war ich ziemlich hmm sauer.
Ich sehe hier keine sich widersprechenden User. Die, die auf Farbschnitt und/oder HC Wert legen, sind auch die, die traurig sind, wenn sie kein „Original“ bekommen, sondern ein Leseexemplar.
Mir stellt sich aber hier gerade die Frage, was man denn dann machen soll, wenn man die eBook-Variante gelesen hat? Die hat keine besondere Haptik, keinen Farbschnitt, kein Pipapo. Aber die Story ist gleich. Auch beim Hörbuch. Und manchmal gibt es ja hier auch alle drei Varianten, im Handel fast immer sowieso.
Tatsächlich lese ich daher keine Ebooks. Ich weiß total doof gerade wegen der Nachhaltigkeit, aber ich komme mit dieser elektronischen Variante gar nicht zurecht. Ich brauche ein Buch in der Hand, ja am liebsten auch die Gebundene Ausgabe, aber ich liebe alle Bücher. Ich mag sie in meinem Zimmer stehen sehen, rieche an ihnen und streichle sie auch. (Ich weiß, bekloppt)
Ich erwähne in meinem Rezensionen aber eigentlich nie die Verarbeitung des Buches, außer es ist echt schlecht gemacht. Manchmal wenn die Schrift zu klein ist oder wenn die Absatzgestaltung nicht schön ist oder sowas.
Ich bevorzuge auch Print, aber das hat nichts damit zu tun, wie ich die Story finde.
Mir ging es auch nur um die Tatsache, dass es mehrere Formate gibt und der Inhalt, die Story, bei allen identisch ist. Es gibt inzwischen sehr viele Leser, die ausschließlich eBooks lesen. Denen ist der Schnickschnack komplett egal und mir beim Hörbuch auch. Da ist mir wichtig, dass es nicht hängt, nicht leiert, der Sprecher mir zusagt.
Aber bei SACHMÄNGELN kann man ja jederzeit umtauschen. Auch Bücher. Bei mir hat bei einem Hörbuch mal eine komplette CD gefehlt. Hab ich anstandslos Ersatz bekommen.
Es ist eben eine individuelle Sache, wer was bevorzugt. So mag einer blutige, detaillierte Beschreibungen, ich wieder nicht. Dennoch lese ich gerne Thriller. Für mich müssen die halt einfach nicht tropfen, wenn ich sie hochhalte. Da spielt für mich überhaupt keine Rolle, ob das nun ein TB, ein HC, ein Hörbuch oder ein Leseexemplar ist.
Ja da gebe ich dir Recht. An der Story ändert es nichts. Es ist halt nur das Medium, wie die Story vermittelt wird. Würde auch nie wegen dem Medium ein Buch schlechter bewerten.