Ghostwriting oder: Ist das wirklich "Deins"?

Hallo ihr Lieben Mitleser*innen :smile_cat:

Ich bin vor kurzem mal wieder über das Thema Ghost-Writing gestolpert und frage mich nun, wie ich mir bei der ganzen Bücherflut auf dem Markt (EBooks und Print) sicher sein kann, dass ein genannter Autor auch ein Autor ist. Bei meiner Internetrecherche bin ich da leider nicht fündig geworden. Habt ihr damit irgendwelche Erfahrungen gemacht?

Liebe Grüße, eure Dreaming

Ps. falls ich die falsche Kategorie gewählt habe, Thema bitte einfach in die richtige schieben :wink:

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Wen meinst du genau? Einen Prominenten, bei dem vorn im Buch steht “in Zusammenarbeit mit” oder einen Autor, von dem bisher x Pseudonyme bekannt sind, so dass man sich bei neuen Allerweltsnamen fragt, ist das jetzt ein 8. Pseudonym einer bekannten Person?

Ist es eigentlich wichtig, WER ein Buch geschrieben hat? Wenn da Fitzek draufsteht und der Stil Fitzek ist, ist mir das egal, ob er ein Vielschreiber ist oder einen Ghostwriter hat, wenn ich den gern lese (Beispiel fällt mir nur gerade ein, weil der ja echt massig Bücher raushaut - hab noch nicht wirklich viel von ihm gelesen und finde ihn bisher … na ja … durchschnittlich).

Gut, wenn da “Hera Lind” draufsteht, mach ich nen Bogen drum. Ich mag die einfach nicht. Da hätte dann der beste Ghost-Writer verloren.

Aber vielleicht wird meine Frage damit klar: Wie wichtig ist es denn, WELCHER Name auf dem Buch steht und WER es geschrieben hat?

Ich kenne diese Ghostwriting-Geschichten bisher nur von “Promis”. Dass die entweder einen Roman oder (eine Art) Biographie veröffentlichen, die eigentlich von jemand anderem geschrieben wurde.

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@ Buchdoktor - ich meine damit eigentlich so ziemlich jeden Roman - Autor und die Frage, ob ich mir sicher sein kann dass das was draufsteht auch von der Person ist. Pseudonyme finde ich ok, es geht mir wirklich darum, dass jemand anderes etwas schreibt dass man dann als seins verkauft (auch wenn das vertraglich vorher ja genau so beim Ghostwriting besprochen wird).

@ wortschätzchen - das kommt auf den Blickwinkel an, mit dem ich drauf schaue. An sich kann man sagen wenn mir eine Geschichte lieb ist und ich sie mag, dann ist es egal, wer sie in die Welt getragen hat. Wenn ich aber mit moralisch persönlichen Blick drauf schaue, dann fühlt es sich für mich irgendwie falsch an.

@ Petzimausi - das mit den Promis kann ich da ganz gut noch verstehen. Die haben mitunter einfach viel zu tun und vielleicht auch ganz andere Talente als Schreiben, auch für Sachbücher finde ich das mitunter noch ok, wenn es wirklich das Wissen ist, was drinnen passt.

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Mir ist es eigentlich völlig egal, ob der Autor “echt” ist, oder ein Pseudonym. Wenn mir die Geschichte gefällt, versinke ich darin, wenn nicht, mache ich auf Seite 100, spätestens, das Licht aus.
Junge Autoren hätten sonst ja überhaupt keine Chance.

Pseudonym ist nicht gleich Ghost-Writer.

Wenn ein Buch aus einem Verlag stammt und der Autor z. B. Lesungen hält, wird er/sie ziemlich sicher eine reale Person sein. :wink:

Da es schon einige Autoren gab, die ganze Bücher kopiert und unter ihrem Namen veröffentlicht haben, kannst du nie sicher sein, ob ein Roman kein Plagiat ist. Wenn ein überführter Plagiator weiter in Verlagen veröffentlicht, sinkt allerdings das Ansehen dieses konkreten Verlages bei mir erheblich - andere Verlage produzieren auch schöne Bücher …

Mein GAU in dieser Beziehung war ein Selfpublisher-Buch, das ich erst ein Jahr nach dem Kauf las und recht gut fand. Als ich es rezensieren wollte, gab es den Verfassernamen und den Buchtitel nicht mehr, weil die Autorin den Text unter anderem Pseudonym und verändertem Titel veröffentlichte. Hätte sie nicht das gleiche Cover verwendet, wäre ich nie darauf gekommen, wohin dieser Roman verschwunden ist. Sowas macht mir keinen Spaß; denn es wirkt, als würde ich durch den Roman-Dschungel nicht durchsteigen …

Also wenn ich ein Buch mag, ist es mir im Prinzip auch egal, ob der Autor es selbst geschrieben hat, oder ein Ghostwriter.

Der einzige Grund, warum ein Autor verschiedene Pseudonyme hat, der nachvollziehbar wäre, wäre meiner Meinung nach, wenn er in verschiedenen Genres schreibt und z.B. als Erotikautor nicht mit dem gleichen Namen aufscheinen will, unter dem er auch Kinderbücher veröffentlicht. Hast du die Autorin damals drauf angesprochen?

Übrigens habe ich gerade im Selfpublisher-Bereich schon die Erfahrung gemacht, dass gern mal nachträglich Buchtitel und Cover geändert werden - aus welchem Grund auch immer. Dann kann man nur hoffen, dass der ursprüngliche Titel in der Inhaltsangabe auch angegeben wird, damit man nicht vielleicht drauf reinfällt und ein Buch nach Jahren ein zweites Mal kauft, weil man glaubt, dass es neu ist.

Nein habe ich nicht.

Vermutlich sind die Folgen vielen Hobbyautoren nicht klar, weil sie nur ihr eigenes Buch im Blick haben und nicht Leser, die 200 Bücher im Jahr wegschnurpsen. :wink:

Du kannst ja bei KDP eine korrigierte Fassung hochladen und behältst so die ASIN. Oft wird stattdessen bei jeder Änderung ein neuer Artikel angelegt - und damit ist jeder Link tot, der in einem Bücherforum oder Blog für das alte Exemplar existierte.

Bei Verlagsautoren liegt es oft nicht bei den Autoren, ob sie unter einem Pseudonym veröffentlichen (dürfen/sollen). Mir ist aber immer noch ein/e Autor/in lieber, der/die in verschiedenen Genres schreibt, als eine leere Autorenbiografie mit einem Foto, das bereits 6 andere Autorenbios ziert.

Mir auch, da geht es mir wie dir.

Mit Ghostwriting habe ich grundsätzlich kein Problem. Es ist ein Beruf wie jeder andere, die Leute werden bezahlt und wissen, sie schreiben für eine andere Person. Ich bin auch niemand, der großen Personenkult betreibt. Wenn ich also herausfinden würde, dass einer meiner liebsten Romane eigentlich von Lieschen Müller von nebenan geschrieben wurde, würde mich das auch nicht in Verzweiflung stürzen. Dann könnte ich immer noch den guten Text schätzen.

Ein Plagiat ist dann wieder etwas ganz anderes, weil da ja jemandem sein geistiges Eigentum gestohlen wird.

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Danke für die vielen Einschätzungen und Meinungen! Ich glaube, das wird mir in Zukunft helfen mich etwas zu orientieren. Ich hatte früher nie viel mit Ghostwriting zu tun und war einfach sehr überrascht was mitlerweile alles möglich ist. Für mich ist Kunst, da zählen für mich auch Geschichten zu, immer ein ganz individueller Fingerabdruck. Natürlich gebe ich auch jungen Autoren, Pseudonymen oder was auch immer gerne eine Chance, ich finde es einfach nur komisch, wenn auf etwas ein Name drauf steht, der nicht drin ist :smiley: Dann hab ich das Gefühl, da hat einer der Lieschen Müller von Nebenan die Federn geklaut und sich selbst an den Hut gesteckt. Was natürlich nicht so ist, das ist ja eine Feder- Hut Vereinbarung von Anfang an :smiley:

Um wen oder was ging oder geht es Dir denn genau? Was wurde nicht vom Autor, sondern von einem Ghostwriter geschrieben?

Ich finde es immer etwas mühsam, über hypothetische Dinge zu sprechen.

@wortschatzchen hmmmm… ich sehe das anders, ich mag es zu philosophieren … es war rein hypothetisch gedacht, und da das hier ein offenes Forum ist dachte ich is das der perfekte Ort zum Austausch über sowas :blush:

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Philosophieren mag ich auch gern. Aber eben am liebsten rund um Fakten.

Ein Beispiel schadet ja nicht. Du scheinst ja einen konkreten Fall zu meinen.

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zwar gibt es ein paar Autoren, die ich immer gern wieder lese, weil mir der Stil gefällt, aber ich brauche eigentlich keinen hochdekorierten oder berühmten Autor, um festzustellen, ob ich ein Buch gut und spannend finde. Pseudonyme bringen mal einen Aha-Effekt, wenn mans denn bemerkt, Gründe des Autors hierfür gibt es sicher mehrere, mit Ghostwriting kenne ich mich nicht weiter aus.