Das gibts immer wieder, auch über die ersten Seiten hinaus.
Sehr deutlich ist es mir letztens bei “Ein Winter mit Baudelaire” aufgefallen, wo ich mich durch das 1. Drittel regelrecht quälen musste. Erst als der Protagonist ganz unten angekommen war, wurde es besser und letztlich hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Erste Seiten sagen also nur sehr wenig aus.
Überhaupt halte ich es für eine schwierige Entwicklung, dass es durch Online-Werbung und die damit verbundenen Leseproben immer mehr auf die ersten Seiten ankommt. Manche Bücher brauchen einfach eine gewisse Zeit, um sich entwickeln zu können und bei anderen verpufft die Idee nach einem tollen Anfang und es bleibt gähnende Langeweile.
Ganz deutlich ist mir “Der Schatten des Windes” in Erinnerung. Ich habe angefangen und fand es furchtbar. Aber mehrere Leute sagten mir “was für ein tolles Buch”. Also habe ich weiter gelesen und fand es dann selbst toll.
Die ersten Seiten sind wichtig, aber ich breche eigentlich keine Bücher ab. Der Autor hat ja auch durchgehalten!
“Comissario Brunetti -Venezianische Scharade” von Donna Leon habe ich schon zwei Mal angefangen und ich komme nie über die Hälfte - und dabei mag ich die Fernsehverfilmungen sehr.
Mir ging es bei “Ein Monat auf dem Land”-etwas anspruchsvoll und melancholisch aber definitiv lesenswert so und bei “Zeile für Zeile mein Paradies”- Ein MUSS für alle Literaturbegeisterten.