Die Judenbuche
Novelle von Annette von Droste-Hülshoff
fällt mir da sofort ein. Vielleicht lag es auch an der Lehrerin, die nur ihre eigenen Interpretationen wiedergegeben haben wollte.
Die Judenbuche
Novelle von Annette von Droste-Hülshoff
fällt mir da sofort ein. Vielleicht lag es auch an der Lehrerin, die nur ihre eigenen Interpretationen wiedergegeben haben wollte.
Wir hatten in der Schule nie etwas von Kafka gelesen, das hatte ich dann privat nachgeholt und ich mag seine Werke sehr gerne. Ich kann aber auch verstehen, dass man seine Freude daran verliert, wenn man in der Schule alles überinterpretieren muss. Auch andere Werke, welche hier schon angesprochen wurden, wie “Die Welle”, “Romeo und Julia” und “Faust” hatte ich nur privat gelesen.
Da viele hier auch schreiben, welche Lektüren sie in der Schule gut fanden, möchte ich das auch noch kurz ansprechen. Ich fand “Es geschah im Nachbarhaus” von Willi Fährmann sehr gelungen. Das Buch hatte mich auch sehr zum Nachdenken angeregt.
Ich denke Emilia Galotti mochte ich nicht so sehr. (ist aber schon lange her) Der Taugenichts oder der Richter und sein Henker hab ich sehr gerne gelesen. Eigentlich hab ich alles gerne gelesen. Hauptsache Lesen und darüber reden oder Rezis oder so schreiben. Das habe ich gerne gemacht. Mir waren das eher zu wenig Bücher, als zu viel. Aber wenn ich so lese, was alle gelesen haben. Shakespeare und Co hätte ich wohl nicht gerne gelesen. Ich hab mal privat angefangen, habs dann aber schnell wieder zur Seite gelegt.
Emilia Galotti fand ich auch klasse. Und hatte sogar in der Abiprüfung Glück, das genau das dran kam.
Ich mochte eigentlich alle Schullektüren.
[quote=“lenaausdd, post:65, topic:1898”]
Dabei bietet die Vielfalt der Literatur meines Erachtens eine ganze Menge an Perlen, mit denen sich die Auseinandersetzung weitaus mehr lohnen würde, aber Literatur ist und bleibt wohl Geschmackssache. [/quote]
Die Unterrichtsentwürfe zu Klassikern lassen sich eben in jedem Schuljahr wieder von Lehrern nutzen. Ich finde es einerseits sehr schade, wenn Schüler mit Texten traktiert werden, zu denen sie nur schwer Zugang finden. Für viele Schüler bleiben Klassenlektüren die einzigen Bücher, die sie in ihrem Leben lesen. Ein breiteres Spektrum wäre da wünschenswert, das verschiedene Genres umfasst. Noch schlimmer finde ich, wenn Unterricht einem durch das Sezieren ein Buch wie Harry Potter verdirbt, das eigentlich unterhalten soll.
Durch Schulunterricht über Die Judenbuche, Bahnwärter Thiel oder Macbeth unterscheide ich seitdem zwischen Büchern, die man lesen muss und die man lesen will. Deshalb geht mir stets der Hut hoch, wenn ein Kritiker schreibt: Dieses Buch ist ein Muss. Nein, nein, nein.
Ich mochte Faust nicht, da mir Goethe sehr unsympathisch ist (diesen negativen Eindruck von seinem Charakter bekam ich später durch Tilman Jens Buch “Goethe und seine Opfer” bestätigt, in dem der Autor u. a. erzählt, dass Goethes Votum zum Todesurteil einer jungen ledigen Frau, die aus Verzweiflung ihr Kind getötet hatte, beigetragen hatte - und dies nachdem er sich durch seine Gretchenfigur nachweislich mit der Situation solcher Frauen beschäftigt hatte und von ihrer Not in der damaligen Gesellschaft wusste). Dennoch bin ich froh, es gelesen zu haben, denn rein handwerklich handelt es sich um ein Meisterwerk und wird auch heute noch oft zitiert, auch wenn die Menschen nicht immer wissen, dass der Spruch, den sie gerade zitieren, aus Goethes Faust stammt.
Im Englischunterricht hat “Death of a salesman” einen bleibenden negativen Eindruck hinterlassen - allerdings nicht das großartige Werk Arthur Millers, das ich gerne gelesen hatte und ich hätte mich auch über eine eingehende Besprechung in zwei oder drei Unterrichtsstunden gefreut, sondern die Behandlung (oder eher Misshandlung) dieses Dramas durch unsere Englischlehrerin, die uns zwang, uns wochenlang, ja sogar monatelang immer nur mit diesem einem relativ kurzen Stück zu beschäftigen … Ich konnte es schon nach einer Woche nicht mehr sehen, aber dann kam noch eine Woche und noch eine und noch eine …
Heute noch beneide ich die Parallelklasse, die stattdessen Werke (Plural!) von Shakespeare lesen durfte …
Shakespeares Werke - die hätte ich gerne in der Schule gelesen! Klar habe ich einige davon später allein gelesen, aber wer weiß, viele Aspekte, Hintergrundinformationen, Interpretationsansätze, an die ich gar nicht gedacht habe, mir entgangen sind …
Ganz im Allgemeinen sehe ich die Pflichtlektüren in der Schule nicht negativ. Viele der Autoren, die ich in der Schule lesen “musste”, sind mir sehr ans Herz gewachsen und viele von ihnen (beispielsweise Kafka, Camus, Böll) zählen heute sogar zu meinen Lieblingsautoren.
Wir hatten zum Glück immer Lektüren, die ich mochte… oder im Laufe der Lektüre irgendwann mochte. Wir haben Hesse gelesen, schöne neue Welt und die Farm der Tiere. Und Dürrenmatt, den mochte zunächst eigentlich nicht besonders, aber im Laufe des Buches fand ich ihn immer bessser und hinterher habe ich mir privat seine Bücher besorgt. So soll das in der Schule ja auch sein, mal was neues kennen lernen und im Idealfall den Horizont erweitern.
Kafka lese ich auch sehr gerne, hab ich aber schon immer. Schräg finde ich manche Dinge zwar auch, aber das finde ich gut
Ich muss bei deinem Beitrag gerade an meinen Bruder denken. Wir waren auf Gymnasien in Nachbarstädten (die jeweils einem anderen Kultusminister untergeordnet waren). Nachdem wir schon in der 8. Klasse Shakespeare gelesen haben wagte mein Bruder es in der 11. Klasse als Lektüre im Englisch-LK vorzuschlagen. Er bekam zur Antwort, dass die Bücher zu anspruchsvoll für die Oberstufe seien, und er auf die Uni warten müsse…
Finde ich auch - genau das macht für mich seinen Reiz aus.
Ja das ist tatsächlich eine gute Frage bei seinen Werken… Wobei die, die behaupten es sei Weltliteratur teilweise wohl einen noch größeren Schaden gehabt haben müssen. Zumindest, wenn sie es mit seinem großartigen, klarstrukturierten Schreibstil begründen wollen
Das kann ich aber ehrlich gesagt gut verstehen, Krabat ist defintiv keine Leichte kost. Ich hatte öfter mal das Gefühl, dass die Leute die die Lektüre für die Unterstuenf ausgesucht haben, nicht einmal ansatzweise verstanden haben, worum es geht
“Der Vorleser”!! Mein Gott, was für ein grauenhaftes Buch! Schlink ist der absolut schlimmste Moralapostel der rumläuft. Auch “Andorra” fand ich sehr unangenehm - aber vielleicht lag es daran, dass jede unserer Lektüren (gefühlt) irgendwas mit Antisemitismus oder der Nazizeit zu tun hatte. Irgendwann hatte jeder von uns die Nase voll.
“Andorra” fand ich ja so toll, aber es liegt auch daran, dass ich mich schon immer sehr für die Nazizeit und die Judenverfolgung interessiert habe. Das hat sich auch bis heute nicht geändert.
“Der Vorleser” habe ich mir letztlich noch aus einem öffentlichen Bücherschrank mit nach Hause genommen, weil ich neugierig darauf bin … lach
Na ja, mal sehen!
Was echt??? Ich liebe dieses Buch!
Ich fand den Film besser als das Buch (was eher selten vorkommt).
So weit ich mich erinnern kann, mochte ich alles an Pflichtlektüre. Vermutlich rührt das daher, dass ich aus einem Elternhaus komme, in dem es nicht viel an Büchern gab. Ich war dementsprechend sehr froh um jedes Buch, dass ich in die Finger bekam.
Stimmt. Es gibt wenige Filme, die besser als die Bücher sind.
Richtig schlimm fand ich wirklich nur Schillers “Wilhelm Tell”, wobei ich davon ausgehe, dass es am Lehrer lag - ich hab mich jedoch nicht noch einmal an den Tell gewagt. Und mir hat es sehr lange den kompletten Schiller verhagelt, bis wir mit einer anderen Lehrerin “Maria Stuart” gelesen haben, dass liebe ich bis heute. Ebenso von Goethe “Die Leiden des jungen Werther” und “faust” oder von Max Frisch “Andorra” und “Homo faber” - auch ganz toll ist “Undine” - ich lese eigentlich immernoch sehr gerne Klassiker zwischendurch. Die letzten die ich gelesen ahbe waren “Die schwarze Spinne” und “Der Schimmelreiter”.